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Aufpassen!

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Nun kommt der unvermeidliche Hinweis auf die Gefahren im Gebirge und speziell an den Wettersteingraten. Da ich selbst einen 20-Meter-Sturz hingelegt habe, weiß ich mittlerweile sehr gut, wovon ich rede. Soviel Spaß die Bergsteigerei auch macht, es ist es nicht wert, sich dabei zu verletzen. Stürze im Gebirge bringen nun mal mindestens ernsthafte Verletzungen mit sich, dessen sollte man sich immer bewußt sein.

Ich habe mich bemüht so sachlich und genau wie möglich die Touren zu beschreiben und kenne die vorgestellten Routen über die Wettersteingrate von einer eigenen Begehung. Trotzdem sei daraufhin gewiesen, unfehlbar bin ich nicht, Routen ändern sich, die Berge stehen nicht ewig. Die Beschreibung der Routen erfolgt nach bestem Wissen und Gewissen, die Benützung dieses Führers geschieht immer auf eigenes Risiko. Der Autor haftet nicht für etwaige Unfälle.

Bergsport ist unvermeidlich mit einem gewissen Risiko behaftet. Genau dieser Abenteuerfaktor macht den Reiz aus, treibt uns in die Berge und bildet einen Gegenentwurf zu unserer lähmend regulierten Gesellschaft mit Vollkaskomentalität. Wer nun also sich ins Gebirge wagt, sollte den Mut und auch das Können zur Eigenverantwortung mitbringen. Auch wenn dank Mobiltelefon Rettung nur einen Anruf entfernt ist, sollte dies echten Notfällen vorbehalten sein.

Diverse Artikel in einschlägigen Zeitschriften machen fleißig Werbung für den Jubiläumsgrat als Standardtour, jedoch ist dieser und noch viel mehr die anderen Wettersteingrate eine ausgewachsene Bergtour für erfahrene Bergsteiger, die mit brüchigem Gestein im ausgesetzten Gelände umzugehen wissen und das über Stunden hinweg. Mit Ausgesetztheit ist hier nicht nur der Blick in die Tiefe gemeint. An jedem Grat ist man sehr exponiert, sowie Wind und Wetter gnadenlos ausgeliefert. Einfache Fluchtmöglichkeiten gibt es in der Regel nicht.

Man informiere sich in der Vorbereitung also gründlich über die Tour und den wahrscheinlich anzutreffenden Bedingungen und handele dementsprechend. Die nötige Erfahrung gewinnt man nicht von heute auf morgen, ein langsames Herantasten an die Schwierigkeiten ist stattdessen gefragt.

Beispielhaft sei zur Veränderlichkeit der Berge der Bergsturz an der Vollkarspitze erwähnt, der sich 2000 bzw. 2001 ereignete. Dabei wurden Versicherungen am Jubiläumsgrat mitgerissen. Nach dem diese neu angebracht wurden, ist dies nun eine der Schlüsselstellen am Grat.

Gegen zu viel Ehrgeiz hilft vielleicht auch ein Besuch der Webpräsenz der Bergwacht von Garmisch-Partenkirchen. Dort gibt es unter „Aktuelles“ eine Auflistung von Einsätzen. Speziell der Jubiläumsgrat taucht dort sehr regelmäßig auf:

www.bergwacht-bayern.org/garmisch_partenkirchen.html

Beispielhaft fand ich auf dieser Seite eine Meldung vom 31. August 2013. Dabei verlor ein Bergsteiger seine Schuhsohle, die sich trotz mehrmaliger Reparaturversuche nicht mehr dauerhaft befestigen lies. Es folgte ein Notruf samt Rettung per Hubschrauber. Es braucht also nicht viel, um in ernsthafte Schwierigkeiten zu geraten.

Also, Ausrüstung, Wetter und aktuelle Bedingungen kontrolliert? Okay, dann kann es losgehen!

Zugspitz? Grodaus!

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