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Der Müll

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Müll ist in Gambia leider ein sehr großes Problem. Die Regierung bekommt es nicht in den Griff, die Bevölkerung ist teilweise nicht willens, für die Müllentsorgung zu bezahlen, und selbst die NGOs beißen sich daran die Zähne aus.

Bis vor kurzem hatte der normale Bürger die Wahl zwischen Müllentsorgungsfirmen, die einmal in der Woche mit ihren Fahrzeugen vorbeikommen und gegen Bezahlung den Müll abholen, oder den Männern mit ihren Eselskarren, von denen es viele gibt. Der Preis war ungefähr der gleiche.

Nun wurde eine große Anzahl von nagelneuen Müllfahrzeugen gespendet, und die werden jetzt von der Stadt eingesetzt, um den Müll kostengünstig abzuholen. Das klingt gut, doch im täglichen Leben entpuppt sich das Ganze als Farce. Wenn die Mülltüten etwas größer sind als erwartet oder sehr viele Blätter oder Pappe enthalten, muss man extra zahlen. Am Ende ist es sogar teurer als die herkömmlichen Möglichkeiten.

Und wohin bringen sie den Müll dann? Das ist so ungefähr die größte Katastrophe, die ich hier sehe. Sie bringen ihn auf einen Platz in der Nähe des größten Marktes des Landes, genau gegenüber von einem SOS-Kinderdorf. Das wäre ja noch nicht so schlimm, doch um den Müll unter Kontrolle zu bekommen, zünden sie ihn in regelmäßigen Abständen an. Wir alle wissen, was passiert, wenn Plastik brennt. Der Gestank ist fürchterlich und zieht direkt in die Wohnhäuser und die Schule im SOS-Kinderdorf. Daran vorbeizufahren ist schon eine Zumutung, aber diesem Gestank für viele Stunden ausgesetzt zu sein, ist unerträglich.

Als wir noch nicht so lange im Land waren, wurde uns erzählt, dass ein Ingenieur aus Deutschland gekommen sei, um zu prüfen, welche Müllverbrennungsanlage sich eignen würde. Er kam zu dem Ergebnis, dass Gambia zu wenig Müll hat, so dass sich eine eigene Anlage gar nicht lohnen würde.

Vor ein paar Jahren dann wurde kurzfristig der Brennplatz geschlossen und in das sechzig Kilometer entfernte Brikama verlagert. Das war das Aus für viele donkeymen (Eselsmänner), und die Müllfirmen wollten ihre Preise wegen des Mehraufwandes explodieren lassen. Also wurde alles wieder rückgängig gemacht, und das arme SOS-Kinderdorf muss bis heute leiden. Wir wohnen etwa fünf Kilometer von der Müllsammelstelle entfernt, und auch wir bekommen immer mal wieder etwas davon ab, wenn der Wind schlecht steht. Eine große Herausforderung für das kleine Land.

Ich helfe, also bin ich!

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