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Potenzieller Auslöser: Giftstoffe

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Ein Toxin oder Giftstoff ist jede Chemikalie aus der Umwelt, jedes Schwermetall oder jeder andere körperfremde Stoff, der eine schädliche Reaktion im Körper hervorruft. Dazu gehören beispielsweise auch die zum Teil gefährlichen Toxine, die viele Schimmelpilze bilden. Noch nie waren wir so vielen Umweltgiften ausgesetzt wie heute. Sie können sowohl unser Immunsystem als auch andere Körperzellen schädigen und zu Autoimmunerkrankungen führen. Tatsächlich ermittelte der Vierte Nationale Bericht der US-amerikanischen Seuchenschutzbehörde über die Einwirkung von Umweltchemikalien auf den Menschen 212 Chemikalien und stellte fest, dass alle im Blut und im Urin der meisten Amerikanerinnen und Amerikaner zu finden sind.1 Das überrascht nicht, da wir über unsere Nahrung, das Grundwasser und die Luft tagtäglich den Giftstoffen aus Industrie und Landwirtschaft ausgesetzt sind. In Bezug auf die Autoimmunerkrankungen haben wir es insbesondere mit jedem Toxin zu tun, das die chemische Struktur unserer DNS, ihrer genetischen Schwesterstruktur RNS (die unter anderem für die Übertragung genetischer Informationen und damit für die Proteinbildung zuständig ist; Anm. d. Übers.) sowie die Proteine in den Zellen verändert, denn dadurch kann eine Immunreaktion im Körper gefördert werden. Mit anderen Worten, das Toxin verändert die Gewebestruktur und bringt Ihren Körper dazu, das eigene Gewebe als Fremdsubstanz zu betrachten und anzugreifen.

Das in Bezug auf Autoimmunerkrankungen am besten untersuchte Toxin ist Quecksilber. (Bei den 212 im Bericht der Seuchenschutzbehörde vorgefundenen Toxinen rangierte es unter den Top Sechs). Quecksilber findet sich in den Amalgamfüllungen von Zähnen. Es wird aber auch als Nebenprodukt bei der Kohle- und Holzverbrennung zur Energiegewinnung sowie bei der Verbrennung von quecksilberhaltigem Material in die Atmosphäre freigesetzt. Da das schon seit vielen Jahrzehnten so geht, befindet sich das Quecksilber aus der Luft nun in unseren Böden, Flüssen und Meeren. Infolgedessen befindet es sich in vielen Fischen, die wir essen, zum Beispiel im Schwertfisch, Thunfisch und Streifenbarsch sowie in der Makrele. (Da die Quecksilberkonzentration innerhalb der Nahrungskette zunimmt, hat der größere Fisch, der den kleineren frisst, tendenziell den höchsten Quecksilbergehalt). In Studien wurde Quecksilber mit Hashimoto-Thyreoiditis, Morbus Basedow, Lupus erythematodes und Multipler Sklerose in Verbindung gebracht. Es scheint, dass es zu den Toxinen gehört, die das Gewebe direkt schädigen, sodass dieses sich für das Immunsystem als Fremdsubstanz darstellt. Sie wissen bereits, dass das Immunsystem alles angreift, was es nicht erkennt. Daher ist es eins meiner wesentlichen Anliegen, dass Sie mithilfe dieses Buches Ihre potenzielle Toxinbelastung beurteilen und dann Maßnahmen ergreifen können, um möglichst viele Giftstoffe aus Ihrer Ernährung und Ihrer Umgebung zu vermeiden bzw. zu entfernen. Das ist Thema in Teil IV, „Unterstützen Sie Ihre Leber“.

Ein weiteres großes Problem bei einer zu hohen Toxinbelastung entsteht, wenn die Leber, unser Hauptentgiftungsorgan, mit ihrer Aufgabe, die Gifte zu entsorgen, nicht mehr fertig wird. Sie können sich das als Leberermüdung vorstellen. Die Leber verfügt über zahlreiche Entgiftungswege, das sind Enzymsysteme, die für die Ausleitung von Giftstoffen verantwortlich sind. Jedes davon erfordert spezifische Nährstoffe, und wenn es zu viele Toxine und nicht genügend Nährstoffe gibt, funktionieren die Enzyme nicht mehr, und die Toxine sammeln sich im Körper an. Die Leber ist auch für die Verarbeitung der vom Körper gebildeten Hormone zuständig. Ist sie aufgrund einer hohen Toxinbelastung erschöpft, tut sie sich auch mit der Verarbeitung der täglichen, im Stoffwechsel natürlich anfallenden Hormone und chemischen Substanzen schwer. Für den Abbau von Östrogen beispielsweise verfügt die Leber über spezielle Enzymsysteme. Sie sorgen normalerweise dafür, dass das Hormon verarbeitet und ordnungsgemäß aus dem Körper ausgeschieden wird. Steht die Leber jedoch unter Stress, sammelt sich das Östrogen an. Daraufhin bildet der Körper noch mehr Östrogen, das zu DNS-Schäden führen und eine Immunreaktion fördern kann. Tatsächlich nimmt man an, dass toxisches Östrogen eine wichtige Rolle bei Lupus erythematodes und rheumatoider Arthritis spielt. Wie Sie in Teil 4 erfahren werden, können spezielle Nahrungsmittel und Nahrungsergänzungsmittel die Leber dabei unterstützen, Hormone, Toxine und andere chemische Substanzen effektiver abzubauen.

Autoimmunerkrankungen erfolgreich behandeln

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