Читать книгу Naive Mädchen - verraten und verkauft! - Susanna Egli - Страница 5

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Wie vom Blitz getroffen, wandten sich ihre Gesichter zum nächtlichen Himmel, und sie sahen die Gestalt Ralph Leerys, Sophias Stiefvaters, der mit bösen Augen, die wie Kohlen zu glühen schienen, auf sie hinunter starrte. Sein Kinn war quadratisch, er hatte den kräftigen Nacken gebeugt und die Lippen über seine gelben Zähne zurückgezogen.

Garrys Hand flog fast von Sophias Vagina. Sekunden später half er ihr aus dem Swimmingpool heraus.

„Es war nichts, Mr. Leery“, stotterte er. „Wir wollten uns bloß ein bisschen abkühlen. Die Nacht... die Nacht ist so heiß.“

„Sicher ist sie heiß, du kleiner Hundesohn“, knurrte Leery und trat einen Schritt vor, seine Fäuste sahen wie Vorschlaghämmer aus. „Aber deine Hände hast du wohl ziemlich warm gehalten, was? Hast du sie in ihre Fotze gesteckt?“

„Bitte, Mr. Leery...“

„Halt's Maul, du Scheißkerl“, zischte er, kam noch näher und plötzlich packte er Garry an den Schultern. Er schüttelte ihn wie ein Stück Papier. „Wie lange treibst du's denn schon mit ihr?“

Garry starrte ihn mit schreckerfüllten Augen an. „Wirklich nicht lange. Wir haben noch nicht...“

„Was soll das heißen? War sie dir nicht gut genug?“

„Doch, bitte, verstehen Sie mich...“

„Du kannst mich mal.“

Er ließ die schmalen Schultern los und bewegte einen Finger unter Garrys Nase. „Wenn ich dich noch mal mit der Kleinen hier sehe – wenn ich dich überhaupt hier noch mal in der Gegend sehe, gehe ich zur Polizei, hörst du? Ich werde darauf dringen, dass sie dich in eine Erziehungsanstalt stecken oder was sie sonst mit solchen Arschlöchern machen.“

Sophia überlegte schnell, sie wirbelte herum und griff nach Garrys Hand. „Garry, Liebling, komm nimm mich mit! Nimm mich sofort mit!“

Der Junge zwinkerte. Furcht überkam ihn. „Wie? Was hast du gesagt?“

„Nimm mich mit dir, Garry! Wir rennen weg. Wir heiraten in Yuma oder sonst wo, wo wir nicht zu warten brauchen. Wir sind alt genug, und wenn du mein Mann bist, dann kann uns keiner etwas tun.“

Leery hob die Fäuste, doch sie duckte sich in der Dunkelheit hinter Garrys Schulter und ihr Stiefvater zögerte. Er starrte in das Gesicht des Jungen, und dann lachte er.

„Los du kleiner Scheißer, sag ihr, dass du sie mitnimmst. Sag ihr, dass du zu deinem Wort stehst.“

Sophia konnte nicht glauben, was sie hörte, sie ging um Garry herum und sah ihn an – und sie sah die nackte Furcht auf seinem Gesicht. Er war hilflos, er konnte weder sprechen noch sich bewegen.

Leery drückte einen dicken Finger in die Brust des jungen Mannes. „Ich sag's dir zum letzten Mal. Du verschwindest jetzt. Und du siehst sie niemals wieder oder ich bring dich um oder lass dich einsperren. Ich weiß es noch nicht genau. Du wirst nicht mit ihr abhauen und bestimmt wirst du sie auch nicht heiraten, weil du weißt, dass du mir nie entkommen würdest. Achte auf meine Worte, Junge, ich töte, wenn ich muss. Meine Tochter wird bei mir bleiben, bis ich ihr sage, du kannst den oder den heiraten – und so schnell wird das nicht geschehen.“

Irgendetwas starb in Sophia und sie wusste, dass sie nie mehr die gleiche sein würde. Niemals mehr würde sie die Frau sein, die sie noch vor drei Minuten gewesen war. Da unten im Swimmingpool. Garry hatte sie im Stich gelassen. Und es war das erste Mal in ihrem Leben, dass jemand – jemand dem sie wirklich vertraute, den sie wirklich respektiert hatte – sie so schrecklich enttäuscht hatte. Sie hatte nie ihre Mutter gekannt und sie hatte von ihrem Stiefvater nichts anderes als Verachtung und Lieblosigkeit erfahren. Garry war ihr einziger Halt gewesen.

Schweigend beobachtete sie und ihr Stiefvater, wie auch etwas in Garry starb. Es war, als würde sein Körper zusammen schrumpfen, Brust und Arme wurden Teile des Körpers eines kleinen Jungen. Es war lächerlich, auch nur einen Augenblick daran zu denken, dass er sich gegen ihren Stiefvater wehren könnte.

Garry, wandte sich um, er sah sie an, hob ein wenig seine Hand, sein Kinn arbeitete lautlos. Dann drehte er sich ganz herum, nahm seine Kleider auf, zog die Hose an. Eine Minute später war er verschwunden, und sie wusste, dass sie ihn niemals mehr wiedersehen würde...

Ihr Stiefvater war ein Riese mit einem mächtigen Körper und einem breiten Gesicht, der wie ein Bergarbeiter aussah und nicht wie ein Ingenieur, der er war.

Sein Kinn und seine Hände waren massiv, unter den dichten schwarzen Haaren seiner Haut weiß und er roch gewöhnlich nach Bier. In diesem Augenblick trug er einen bierfleckigen Bademantel und die Haare auf seiner Brust schauten aus dem Ausschnitt heraus.

Sophia versuchte vergebens, ihre Brüste und das blonde Dreieck über ihrer Möse zu verdecken, als sie beobachtete, wie Garry verschwand. Sie wusste, dass die Augen des Mannes, der ihr fremder war als irgendein Fremder auf der Straße, düster und vielleicht mit aufsteigender Lust ihren Körper betrachteten.

Sie wollte ihren Bikini wieder anziehen, aber er herrschte sie an: „Du wirst dich erst bewegen, wenn ich es dir sage und nicht früher.“

Es war wie ein Peitschenschlag, als sie seine Stimme hörte. Sie war immer noch sehr nass, ihr war kalt und sie hatte Gänsehaut.

„Um Himmels willen“, murmelte er und starrte sie weiter an. „Ein Mann steht mitten in der Nacht auf, um mal zu pinkeln und hört Stimmen und schaut hinunter und sieht seine Stieftochter im Swimmingpool mit irgendeinen Kerl aus der Nachbarschaft vögeln.“

Sophia hob ihr Kinn „Wir haben nicht...“

Er schnaubte: „Quatsch, ihr wart drei Minuten im Wasser, ich hab' euch beobachtet, ihr hattet Zeit genug, dass er seinen Schwanz in dich reinstecken konnte.“

Sophia zitterte, sie presste einen Augenblick lang ihre Augen zu und betete, es möchte ein Albtraum sein, von dem sie erwachte. Es müsste wunderbar sein, jetzt in einem sauberen Bett zu liegen, viele, viele Meilen von diesem Mann entfernt.

„Nimm deine Sachen“, fauchte er und stieß ihr mit dem Finger in den Bauch, sodass sie die Augen öffnete. „Wenn du sie finden kannst. Ach herrje, herrje, was tragt ihr Weiber heutzutage für ein Zeug.“

Sie bückte sich, hob ihr Oberteil und das winzige Höschen auf. Sie hielt es so, dass es vor ihr baumelte.

„All right, geh rauf, wir werden uns darüber unterhalten.“

Noch immer zögerte sie, bis er ihr klarmachte, dass er derjenige war, der hier etwas zu sagen hatte. Und so ging sie vor ihm her, sie spürte seine Augen auf ihren nackten Hinterbacken, als sie über das Pflaster schritten und dann die Metalltreppe zum 2. Stock hinaufstiegen.

Sie konnte ihn hinter sich schnaufen hören. Halb erwartete sie seine Hände auf ihrem Körper zu spüren, und das wäre nicht das erste Mal gewesen. Sie wusste, dass er scharf auf sie war. Er war oft ins Schlafzimmer gekommen, wenn sie sich umgezogen hatte, er hatte sie berührt und wortlos gestreichelt. Und sie hatte es in seinen Augen gesehen.

Sie ging sofort im Appartement in ihr Zimmer, schloss die Tür und blieb einen Augenblick in der Dunkelheit stehen. Dann hörte sie ihn. Er öffnete die Tür und trat in ihr Zimmer. Das Licht flammte auf. Sie sah, dass die Rollläden zugezogen waren. Er lehnte an der Tür.

„Bitte...“, sie konnte es nie über sich bringen, ihn mit „Vater“ anzusprechen. Er war nicht ihr Vater. Er hatte keinerlei Beziehung zu ihr und sie nicht zu ihm.

„Halt den Mund“, knurrte er, ohne sich zu bewegen. „All right, wie lange betreibt ihr dieses Geschäftchen schon?“

„Es ist nicht so, wie du denkst.“

„Ich hab dir gesagt, du sollst nicht lügen. Wie lange geht das schon? Wie lange fickt er dich schon?“

Sophia starrte auf den Boden, ihre Hände umkrampften immer noch ihren Bikini. Es überraschte sie, als er zur Kommode ging, ein Handtuch heraus nahm und es ihr zuwarf. Sie fing es auf und schlang es schnell um ihre Hüften.

„Sprich!“

Sie schluckte. „Wir...wir sehen uns seit drei oder vier Wochen.“

„Und er hat dich entjungfert?“

Sophia nickte, sie biss sich auf die Unterlippe. „Ja, das hat er. Und ich wollte es.“

Sie war müde und traurig; traurig, wenn sie an Garry dachte. Sie würde nie mehr im Leben einen Mann achten können.

„So, mein Sieftöchterlein ist also keine Jungfrau mehr. Ich hab' die ganzen Jahre über nie gewusst, dass sie mal eine Schlampe werden würde.“

„Es geht dich nichts an“, murmelte sie. „Wir waren ineinander verliebt. Ich hab' mit dir nichts zu tun. Du bist nicht mein Vater.“

Er lachte halblaut. „Aber seit heute Abend liebst du ihn nicht mehr, stimmt's? Du weißt nun, was Liebe ist. Deine Mutter und ich hatten das schon vor langer Zeit herausgefunden. Die sogenannte Liebe ist Scheiße. Ich hab' nie daran geglaubt.“

Sie musste zugeben, jetzt musste sie es zugeben, dass er die Wahrheit sagte. Ihr Herz schmerzte, Übelkeit breitete sich in ihren Magen aus.

„Bitte, ich möchte jetzt ins Bett gehen“

Aber er schien sie nicht zu hören; er kam auf sie zu und zog das Handtuch weg. Wieder legte sie einen Arm über die Brüste, mit der anderen Hand schütze sie ihre Schamzone.

„Sag's mir“, knurrte er. „Was hat er mit dir gemacht? Hat's beim ersten Mal wehgetan, als er dir einen verpasst hat?“

Sie begann zu schluchzen. Er streckte die Hand aus und hob ihr Kinn hoch. „Los, sag's mir! Ich will es wissen, wie man sich fühlt, wenn man eine Hure ist.“

„Ich bin keine...keine Hure“, stieß sie hervor und zwang sich dazu, dieses Wort zum ersten Mal in ihrem Leben zu benutzen.

„Hat's dir gefallen, was er gemacht hat?“, fuhr er fort. Er zog ihre Hand von den Brüsten weg, legte seine eigene Hand auf ihren Rücken und zog sie an sich. Ihre Brüste drückten sich auf seiner harten Brust flach. Er roch nach Bier.

„Bitte, lass mich in Frieden.“

„Du spinnst, Baby“, schnaubte er. „Was hat er dir denn alles erzählt, als er dir das Döschen befingert hat? Hat's geholfen, dich auf seinen Schwanz vorzubereiten?“

Sie schüttelte den Kopf, Röte stieg in ihre Wangen. „Nein...so war‘s doch nicht.“

„Dann kannst du's mir ja auch sagen.“

Es war verrückt, aber vielleicht war es besser zu sprechen, als weiter von ihm befummelt zu werden.

„Es war schön. Er war zärtlich und nett zu mir und sauber und höflich. Er hat mich zu nichts gezwungen. Er hat gewartet, bis ich ihn wollte und ja gesagt habe.“

„Das ist aber ein süßer Junge“, knurrte er. „Und außerdem ein rückgratloser Heini. Nun will ich dir mal zeigen, was ein richtiger Mann ist.“

Er öffnete seinen Bademantel und sie sah, dass er darunter nichts anhatte. Sein Bauch sackte ein wenig, seine dünnen weißen Beine und seine Lenden ekelten sie an. Sie hatte nie zuvor seinen Penis gesehen.

Doch nun sah sie ihn. Seine Eier waren schwer, schaukelten gegen die Oberschenkel und dazwischen hing ein Halbsteifer, lang und dick, mit einem mächtigen Kopf. Während sie hinstarrte begann sein Schwanz steif zu werden, der braunrote Kopf veränderte seine Farbe zu Purpur.

„Nein...!“

„Doch. Ich kann's mit dir machen. Du bist nicht von meinem Fleisch und Blut. Gott sei Dank nicht. Aber was glaubst du – warum hab' ich dich wohl neunzehn Jahre bei mir behalte? Damit du mit Fremden herumspielst, während ich scharf auf dich bin?“

Er wischte sich Speichel aus den Mundwinkeln. „Ich hab' gesehen, wie du von einem knochigen Ding zu einem Teenager groß geworden bist, mit prima Beinen und sehr hübschen Titten. Ich hab' immer auf dich aufgepasst. Und dann, bevor ich dich das ganze Spielchen lehren konnte, finde ich dich im Schwimmbecken, und du wichst diesen perversen Typen einen ab. Kannst du dir vorstellen, dass einem Mann so etwas weh tut?“

Sophia trat immer weiter zurück, bis sie an der Wand stand. Sie konnte nicht weiter. Er kam mit seinen großen Händen auf sie zu.

„Ich hab' dich ernährt. Viele Jahre lang. Und nun will ich was zurück haben“, fauchte er.

Er drückte seine Knie gegen sie, zwang ihre Oberschenkel auseinander. Sie stemmte sich mit beiden Händen gegen seine Brust, aber es hatte keinen Zweck. Schweiß trat auf ihre Stirn. Langsam schob er sein Knie höher, bis er ihre Scheide berührte. Er bewegte es hin und her und ihre Schamlippen öffneten sich. Dann waren seine Hände auf ihren Brüsten, streichelten sie, spielte mit ihnen, als ob es Juwelen wären und er ein Bettler, der ein Vermögen entdeckt hätte.

„Schööön... und alles gehört mir!“, keuchte er.

Er senkte den Kopf zu ihren Brüsten und drückte sein Gesicht dazwischen, bewegte es hin und her und stöhnte. Seine Hände gingen zu ihrem Bauch, streichelten die Haare, er zog das Kinn zurück und ein Finger bewegte sich zu ihrer Fotze und teilte die Lippen. Sie spürte, wie seine rauen Finger alles erforschten, wie sie sich um die Vulva bewegten.

Sie musste ihn stoppen!

Sie schaute sich um, auch als sein Gesicht immer noch zwischen ihren warmen Halbkugeln lag. Das war das Entsetzlichste, dass sie bereits auf seine Berührungen zu reagieren begann, dass sie spürte, wie die Hitze sich in ihrem Körper ausbreitete. Garry hatte sie nicht mehr befriedigen können und nun begann die Lust erneut.

Aber er, er durfte es nicht. Und da sah sie die Messinglampe auf der Kommode. Langsam hob sie die Hand und packte die Lampe. Sie hielt sie hoch...sie war eine Keule.

Dann biss sie die Zähne aufeinander, stieß einen hellen Schrei aus, er sah auf, einen Augenblick lang schien er wie erstarrt dazu stehen, und sie schlug zu!

Sie traf ihn auf den Kopf, sie sah einen Riss auf der Haut, Blut kam heraus, er zwinkerte, als ein dünner Blutfaden in seine Augen lief, dann kippte er um. Sophia hob noch einmal die Lampe, aber sie ließ sie fallen. Es war entsetzlich, wie er dalag.

Notwehr, dachte sie, es ist doch Notwehr!

Sie schaute auf seinen Penis, der verkrümmt und erschlafft zwischen seinen Oberschenkeln lag. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Natürlich war er nicht tot, er blutete nicht mehr, sie wusste, dass er gleich wieder die Augen aufschlagen würde. Und er würde sie nehmen. Er würde sie ficken...und es war seltsam, wie die Erregung in ihr stieg. Oh, wenn er nur ein anderer Mann gewesen wäre! Nicht so ein Schwein!

Er lag immer noch auf dem Boden. Sie drehte sich um und betrachtete sich im Spiegel. Sie hatte ein paar Blutflecke im Gesicht. Schluchzend wand sie sich wieder um. Lieber Himmel, sie brauchte Zeit. Er durfte jetzt nicht zu sich kommen! Dann rannte sie plötzlich in die Küche und holte die Wäscheleine und begann ihn zu fesseln.

Sie machte einen Knoten... zwei Knoten... drei Knoten.

Sie schlang sie um sein Handgelenk, um die Knöchel und band seine Beine fest. Dann sicherte sie sein anderes Handgelenk, machte noch mehr Knoten, und schließlich betrachtete sie den nackten Mann, dessen Stirn blutig war, aus dessen Mundwinkeln Speichel lief. Er bewegte sich nicht. Sie hoffte, er würde noch eine Weile so liegen bleiben.

Schnell lief sie ins Badezimmer, wusch ihr Gesicht und fuhr mit einem nassen Waschlappen über ihre Haare, bis die Flecken nicht mehr zu sehen waren, dann trocknete sie sich ab und kämmte ihr Haar, bis sie keine Locken mehr hatte.

Als sie im Schlafzimmer zurück war, holte sie ihren Koffer und stellte ihn auf einen Stuhl. Sie warf Kleider hinein, alle Dinge aus dem Badezimmer, die sie brauchen konnte.

Dann zog sie sich an, ein sauberes Höschen, einen Büstenhalter und eines ihrer Minikleider – mit einem bedauernden Blick betrachtete sie die anderen, die sie zurück lassen musste. Sie drehte sich um und schaute in den Spiegel und musterte sich. Nicht gut, aber auch nicht schlecht. Sie sah jedenfalls so aus, dass die Leute sie nicht anstarren würden.

„Du Luder!“

Der gutturale Laut schockierte sie, sie suchte im Spiegel nach dem Bett, sie sah, dass er zwinkerte. Langsam bewegte sich sein Kopf von einer Seite zur anderen, er versuchte wieder Klarheit zu gewinnen, während er an den Seilen zog.

Sie drehte sich um und starrte ihn an. Er sagte kein Wort, sie sah nur seine Augen. Überlege, Mädchen, wo sollst du hingehen? Zu Garry... nein. Garry war viel zu schwach gewesen, um sich zu wehren, und ihr Vater würde sie dort finden. Eine Freundin? Nein, sie durfte keine in diese Geschichte hineinziehen. Alle würden Ärger mit ihren eigenen Eltern bekommen, wenn sie etwas erfuhren.

Sie war auf sich selbst gestellt. Und warum nicht, dachte sie. Sie war erwachsen, 19 Jahre alt, keine Jungfrau mehr... was hielt sie zu Hause? Dieser Mann da, der ihr fremder war als je zuvor?

Sie ging schnell in die Küche, um etwas zu essen. Dann hörte sie sein Stöhnen aus dem Schlafzimmer und wusste, dass er nun alle Kraft aufbieten würde, um sich zu befreien.

Er hatte in der Kommode eine Blechdose stehen, in der er sein Geld aufbewahrte. Schnell lief sie hin, holte sie heraus und öffnete sie. Sie schaute die Papiere durch. Da waren ein paar Schatzanweisungen, Versicherungspolicen, andere amtliche Dokumente. In einem Umschlag waren zweihundert Dollar in bar und sie nahm sie. Was er ihr angetan hatte, konnte er nicht bezahlen. Sie schob das Geld in ihren Büstenhalter und lief ins Vorderzimmer.

Als sie ihn wieder stöhnen hörte, öffnete sie die Tür, nahm ihren kleinen Koffer und dann ging sie hinaus in die Nacht.

Sie schloss die Tür hinter sich und lehnte sich in der Kühle der Nacht gegen das Holz und schloss die Augen. Sie hatte mehr getan, als nur eine Tür hinter sich geschlossen. Sie hatte ein Kapitel ihres Lebens abgeschlossen. Und von nun an würde sie ein anderes Leben führen, dass wusste sie, und – betete sie – ein besseres Leben. Sie hatte keine Ahnung, wohin sie mit den zweihundert Dollar kommen würde, aber bestimmt weit genug weg, um sicher zu sein vor diesem Kerl.

Langsam stieg sie die Stufen hinunter, warf einen Blick auf den Swimmingpool, und die wundervolle Erinnerung kam zurück, aber sie verschwand auch wieder. Obwohl sie nie richtig miteinander verlobt gewesen waren, hatte keiner von ihnen je geglaubt, sie würden sich in ihrem Leben noch einmal treffen.

Seufzend ging sie am Becken vorbei zur Straße. Es war sehr spät, sehr spät, sie schätze 2 Uhr morgens, und es war wenig Verkehr. Wenn sie zu lange auf der Straße stehen blieb, dann kam möglicherweise ein Streifenwagen vorbei und stellte ihr Fragen. Sie würden sie zurückbringen und ihren Vater finden.

Natürlich konnte sie die Geschichte so erzählen, wie sie abgelaufen war, doch das bedeutete nicht, dass seine Geschichte vielleicht eher geglaubt wurde, ganz gleich was er erzählte... und dann das Gericht... nein.

Sie wollte nichts mit der Polizei und nichts mit Gerichten zu tun haben. Niemand sollte ihr das Gefühl rauben, dass sie mit Leery gekämpft und ihn besiegt hatte. Sie hatte sich von ihm freigemacht und wollte frei bleiben.

Mit festem Griff packte Sophia ihren Koffer und trat in die Nacht hinaus, ging vorsichtig im Schatten den Bürgersteig entlang, ohne zu wissen, wohin sie gehen sollte.

Naive Mädchen - verraten und verkauft!

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