Читать книгу Gründen mit Erfolg - Susanne Ahrndt - Страница 22
2.3 Schließen aus persönlichen Gründen
ОглавлениеEiner der bedeutendsten Erfolgsfaktoren ist die Person des Gründers. Die Persönlichkeit des Gründers trägt entscheidend zum Gelingen einer erfolgreichen Existenzgründung bei und ist ein unverwechselbarer, unnachahmbarer Wettbewerbsfaktor. Zugleich liegen aber auch in der Persönlichkeit und der persönlichen Situation eines Gründers bemerkenswert häufig die Ursachen, wenn junge Unternehmen ohne wirtschaftliche Notlage freiwillig wieder geschlossen werden. Nach der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie beim Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Auftrag gegebenen Studie „Ursachen für das Scheitern junger Unternehmen in den ersten fünf Jahren ihres Bestehens“ lassen sich 42 % aller Marktaustritte junger Unternehmen auf ausschließlich persönliche Gründe zurückführen. Mit 36 % stehen enttäuschte Einkommenserwartungen an erster Stelle. „Offenbar“, so wird in der Studie festgestellt, „bleiben die Verdienstmöglichkeiten bei vielen jungen Unternehmen hinter den Erwartungen ihrer Gründer zurück.“ Die Ursache wird auch in Fehleinschätzungen bezüglich der Einkommensmöglichkeiten gesehen. Nach der Entlohnung folgen in der Rangliste der Ursachen, warum Unternehmen freiwillig schließen, Gründe, die in der Familie liegen (29 %), die Stress bedingt (28 %) und die auf die Gesundheit zurückzuführen sind (25 %). Aber offenbar sind sich auch viele junge Unternehmer über das Risiko, das die Selbstständigkeit mit sich bringt, nicht im Klaren oder schätzen dieses falsch ein. Denn fast einem Viertel der in der Studie betrachteten Unternehmen (23 %) war die persönliche Haftung zu groß. Eine für die Unternehmensführung zu gering ausgeprägte Risikobereitschaft war der Schließungsgrund bei einem Fünftel der Unternehmen.
Nicht nur bei freiwilligen Unternehmensschließungen, sondern auch bei solchen Unternehmen, die aufgrund einer wirtschaftlichen Krisensituation schließen müssen, können persönliche Belange zusätzlich wichtige Gründe sein, die zur Schließung beitragen. So waren z. B. Stress und Überlastung bei 18 % der Jungunternehmer, die ohne Insolvenzverfahren aus dem Markt ausgeschieden sind, und bei 16 % der Marktaustritte mit Insolvenzverfahren zusätzlich wichtige Gründe, die zur Schließung geführt haben.
Diese Ergebnisse zeigen, dass der Weg in die Selbstständigkeit wohl überlegt und bedacht sein will und die damit einhergehenden Belastungen und Anforderungen nicht unterschätzt werden dürfen.