Читать книгу Glücksfasten - Susanne Ploog - Страница 6
ОглавлениеElf wichtige
Fragen bevor es losgeht
1. Wer darf Glücksfasten, wer nicht?
Fasten ist ein Programm, das der Organismus aus der Nacht bestens kennt. Er muss also nichts Neues vollbringen, er bleibt einfach länger in diesem Modus. Ein gesunder Mensch kann problemlos eine Woche auf die Ernährung von innen umschalten.
Nicht fasten sollten Kranke – egal, ob sie ein akutes Problem haben (zum Beispiel eine Halsentzündung) oder ein chronisches Leiden (zum Beispiel eine Herzschwäche). Auch für frisch Operierte, Kinder, Schwangere, Stillende und ältere Menschen ist die Kur nicht erlaubt. Im Zweifel gilt grundsätzlich: Vorher den Arzt fragen!
2. Werde ich mich schlapp fühlen?
Nein, denn Sie ersparen Ihrem Körper während des Glücksfastens einige Arbeit. 20 bis 30 Prozent Ihrer Gesamt-Energie geht normalerweise für die Verarbeitung der Nahrung drauf. Das ist eine riesige Menge, die jetzt frei wird. Sie spüren neue Kraft. Sie werden sogar plötzlich Lust haben, Dinge zu erledigen, die Sie schon lange vor sich herschieben.
3. Darf ich in der Zeit arbeiten?
Ja, denn fit genug werden Sie sein (siehe oben). Aber für den Gesamt-Erfolg des Glücksfastens ist auch ein wenig Ruhe wichtig. Sie sollten sich auf Ihren Körper konzentrieren, ihm eine Verschnaufpause gönnen, die Zeit genießen und sich möglichst wenig ablenken lassen. Deshalb macht es absolut keinen Sinn, die Kur in eine stressige Jobphase zu legen. Der Plan für diese Glücksfasten-Kur beginnt an einem Freitag. So haben Sie auf jeden Fall das ruhige Wochenende für die ersten Fasten-Erfahrungen.
4. Werde ich Hunger haben?
Nein. Wenn der Organismus erstmal auf die Ernährung von innen umgeschaltet hat, sendet das Nervengeflecht des Verdauungstrakts keine weiteren Hilferufe an das Gehirn. Die SOS-Botschaft, „brauche Nahrung von außen“, fällt wegen der Umstellung auf den Reserve-Modus weg. Wenn die Esslust trotzdem kommt, liegt es nur an der Macht der Gewohnheit. Zum Beispiel kann es passieren, dass sich mittags um 12.30 Uhr Appetit meldet, weil das Ihre normale Essenszeit ist. Oder weil Kollegen gerade darüber sprechen, was es in der Kantine gibt. Lenken Sie sich in diesen kritischen Situationen ab. Trinken Sie langsam ein Glas Wasser oder machen Sie eine der kleinen Meditations-Übungen aus den Tagesplänen.
5. Wie vertreibe ich mir die Zeit, wenn die anderen essen?
Gar kein Problem, denn auch wenn Sie Messer und Gabel nicht brauchen, sollten Sie sich auf jeden Fall an den Tisch setzen. Es wäre ganz verkehrt, Saft, Brühe oder Wasser in großen Schlucken schnell herunterzuspülen. Nehmen Sie sich Zeit, dehnen Sie Ihre Fasten-Mahlzeiten aus: Geben Sie die Flüssigkeit in einen tiefen Teller und löffeln Sie die Portion langsam ganz in Ruhe.
6. Ist Bewegung wichtig?
Ja! Bewegung hält den Kreislauf und den Stoffwechsel in Schwung und verhindert, dass Muskeln statt Fett abgebaut werden. Bewegung an der frischen Luft unterstützt außerdem die Entgiftung über die Leber, Nieren, Haut und den Atem. Auch der Darm liebt Bewegung, weil sie seine Peristaltik unterstützt. Nur überanstrengen dürfen Sie sich nicht. Machen Sie kein Kraft-Training, keine Marathon-Läufe oder Jogging-Spurts. Am besten sind zügige Spaziergänge, leichtes Walking oder Radfahren.
7. Werde ich Mundgeruch haben?
Jein. Die meisten Gift- und Schlackenstoffe werden während des Glücksfastens über die Nieren und den Darm ausgeschieden, einige aber auch über die Mundschleimhäute. Deutliches Zeichen für diesen Prozess: Ihre Zunge ist belegt und Sie haben einen schlechten Geschmack im Mund. Aber es gibt gute Gegenmittel: Putzen Sie dreimal am Tag die Zähne, entfernen Sie morgens und abends mit einer Zungenbürste den Belag. Gegen den schlechten Geschmack im Mund können Sie zwischendurch ein Pfefferminz-Mundwasser benutzen oder einfach ein paar Spritzer frischen Zitronensaft in Ihr Mineralwasser geben. Beides erfrischt gleichzeitig den Atem und hilft so auch gegen eventuellen Mundgeruch während des
Fastens.
8. Friere ich während des Fastens schneller?
Wenn der Körper keine Energie über die Nahrung von außen bekommt, senkt er seine Temperatur um einige Zehntel Grad ab. Die meisten spüren das gar nicht, aber manche frösteln dadurch leichter. Dagegen helfen heiße Tees, durchblutungsfördernde Massagen oder eine kuschelige Decke!
9. Muss ich häufiger zur Toilette?
Ja. Damit der Körper Schlacken und Giftstoffe abtransportieren kann, müssen Sie viel trinken – drei Liter pro Tag sind das Minimum. Ihre Blase wird sich zwangsläufig häufiger melden und das ist gut! Denn es zeigt, die innere Reinigung funktioniert und läuft auf Hochtouren. Damit Sie aber nachts ungestört schlafen können und nicht dauernd rausmüssen, trinken Sie Ihre letzte Portion am besten vor 20.00 Uhr.
10. Muss ich abbrechen, wenn ich doch eine Kleinigkeit gegessen habe?
Leider ja. Denn auch ein einziges Joghurt oder ein kleiner Apfel unterbrechen die Umstellung Ihres Körpers auf die Ernährung von innen. Er beginnt sofort mit der Produktion von Magensaft und ist wieder auf Nahrung von außen programmiert. Alles vorbei! Wer das weiß, wird normalerweise nicht schwach. Zu viel Erfolg steht auf dem Spiel! Ist es doch passiert, müssen Sie mindestens einen Fastenbrech-Tag (Seite 62) einlegen, damit Magen und Darm nicht überfordert werden.
11. Sollte ich heimlich fasten?
Nein, das wird nicht funktionieren. Wenn Sie die Menschen in Ihrer Umgebung nicht informieren, werden Sie mit Dauer-Fragen bombardiert und mürbe gemacht: „Isst du nichts?“ „Hast du keinen Hunger?“ „Willst du nicht mal probieren?“ Das Durchhalten wird unwahrscheinlich schwer bis unmöglich. Viel besser: Erzählen Sie schon vor dem Start von Ihrem Glücksfasten-Plan! Die Chancen stehen gut, dass Sie dadurch begeisterte Fasten-Partner finden werden. Eine gute Idee, denn gemeinsam geht es noch leichter!