Читать книгу Sea of Flames - Svea Dunnabey - Страница 4

Kapitel II

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Blake

>> Was fällt dir ein?<< schrie ich Ian an, der Lexy grade aufs Übelste beleidigt hatte und packte ihn grob an seiner Jacke.

>> Blake! Beruhige dich!<< warnte mich Dan hinter mir und versuchte mich von Ian wegzuziehen, was ihm jedoch nicht gelang.

>> Wegen so einer rastest du aus? Ehrlich?<< fragte mich Ian immer noch mit seinem schmierigen, widerlichen Grinsen, wobei es nicht mehr so überzeugend war wie eben. Er hatte Angst, die er nun zu überspielen versuchte, um vor seinen Freunden nicht dumm dazustehen, was einfach nur erbärmlich aussah. Ich blickte auf seine perfekten, weißen Zähne, die ich ihm am liebsten einzeln ausgeschlagen hätte, nachdem er so herablassend zu ihr gewesen war.

>> Geht auseinander und verpisst euch!<< schrie uns der Türsteher vom Club an, der mir eben noch das Geld für Lexy abgenommen hatte, stieß uns auseinander, um sich anschließend Ian vorzuknöpfen. Ich beobachtete, wie er ihn mit beiden Händen an der Jacke packte und ihn gegen die Wand drückte. Vor diesem Kerl hätte selbst ich Respekt, obwohl ich selbst Leibwächter und ziemlich muskulös und groß war.

>> Und du widerlicher, kleiner Hosenscheißer wirst dich hier nicht mehr blicken lassen und ganz schnell nach Hause zu Mami rennen. Wer kein Benehmen hat und meint unsere Tänzerinnen so behandeln und beleidigen zu müssen, hat es nicht verdient sie sich anzusehen. Ich habe mir dein Gesicht gemerkt und das werde weder ich noch mein Kollege vergessen, also versuch es gar nicht erst und jetzt verpiss dich, bevor ich wegen dir wieder in den Knast gehen muss und dieses Mal lebenslänglich kassiere!<< brüllte er Ian an, bevor dieser von ihm weggestoßen wurde und zur Seite taumelte.

In dem Moment gab mir Dan den Umschlag mit meinem Geld wieder, den Lexy eben Ian an den Kopf geworfen hatte und wollte mich mitziehen, da wir uns nun lieber auf den Heimweg machen sollten, als ich mich noch einmal an den Türsteher wandte.

>> Könnten Sie den bitte Lexy wiedergeben und ihr sagen, dass mir das Verhalten meines Bekannten Leid täte?<< fragte ich höflich und hielt ihm den Umschlag hin, während er mich immer noch wütend anstarrte, doch dann atmete er seine angehaltene Luft aus, beruhigte sich langsam wieder und nahm den Umschlag mit einem Nicken an.

>> Dankeschön.<<

>> Bringen Sie ihren Bekannten lieber schnellstens hier weg!<<

Ich nickte und drehte mich um, um mich den anderen anzuschließen, wobei nur noch Dan und Lewis bei mir waren, während der Rest schon einige Meter vor uns lief.

>> Jetzt beruhige dich doch mal wieder!<< forderte mich Dan auf, da er anscheinend noch den Abend retten wollte, während wir zum Haus von ihm liefen, wo wir alle noch einen Trinken und den Abend, oder auch Morgen ausklingen lassen wollten. Normalerweise wäre das auch kein Problem gewesen, doch nach der Sache mit Ian konnte ich auf dessen Anwesenheit gut verzichten.

Da wir ein wenig schneller gingen, hatten wir die anderen schnell wieder erreicht, weswegen ich unüberhörbar mitbekam, wie sie sich über die einzelnen Tänzerinnen und ihre Vorzüge unterhielten und austauschten. Als wären sie Teenager die zum ersten Mal eine nackte Frau gesehen hätten und sich ihnen nun vollkommen neue Sphären eröffnet hätten.

Frustriert atmete ich tief durch und versuchte die Idioten auszublenden, weshalb ich schnell wieder an Lexy dachte und somit alles andere ignorierte.

Schon als sie im Club auf die Bühne gekommen war, war es um mich geschehen gewesen. Sie hatte eine enorme Ausstrahlung, die den ganzen Raum ausfüllte. Alle Augen waren sofort auf sie gerichtet gewesen, jeder hatte sie mit seinen Blicken verfolgt, hatte gehofft, dass sie zuerst zu einem selbst gehen würde, was mich sofort gestört hatte, da nur ich sie ansehen und haben wollte.

Ihre hellen, blonden, langen Locken waren eine wilde Mähne, durch die ich zu gern mit den Fingern streifen wollte, die ich packen, riechen und fühlen wollte. Sie war natürlich stark geschminkt gewesen, was ich eigentlich nicht mochte, doch ich wusste, dass es in diesem Metier üblich war. Dennoch hatte ich mich die ganze Zeit über gefragt, wie sie ohne Schminke aussehen würde.

Sicherlich war sie von Natur aus wunderschön und absolut begehrenswert. Wie sie wohl im warmen Abendlicht der Sonne aussähe, wenn sie mit offenen Haaren im Bett liegen und sich nackt räkeln würde? Wenn einzelne Strähnen Schatten auf ihre zart gebräunte Haut werfen würden? Dieser Gedanke sorgte dafür, dass ich mich endlich wieder beruhigte und mein Blutdruck sich senkte, weswegen ich weiterhin lieber an sie dachte, als den Gesprächen neben mir zu folgen.

Als ich es endlich geschafft hatte, mich von ihrem Blick im Club loszureißen, hatte ich aus der Entfernung kurz auf ihren Körper gesehen, der makellos war. Sie hatte ordentliche Rundungen, eine große, wohlgeformte Oberweite und einen Hintern zum Niederknien. Schön knackig und üppig, in den ich zu gern einmal mit den Händen kneifen würde, um ihn dann wieder mit meinen Händen und etlichen Streicheleinheiten zu verwöhnen.

Kaum hatte ich sie gesehen, hatte ich eine Beule in der Hose gehabt, was mir schon seit Ewigkeiten nicht mehr passiert war und die einfach nicht mehr weggehen wollte, da selbst der Gedanke an sie mich geil machte. Seit zwei Jahren hatte mich keine Frau mehr interessiert, selbst dann nicht, wenn sie nackt vor mir stand und mir verständlich machte, dass sie Sex mit mir haben wollte.

Und dies passierte gar nicht so selten, da immer genügend Frauen auf Partys meiner Freunde zugegen waren, Alkohol in Mengen floss und diese das Geld rochen. Doch selbst wenn sie gut aussahen, hatte sich bei mir nichts geregt. Warum also jetzt bei ihr? Warum hatte ein Blick gereicht und meine Welt auf den Kopf gestellt? Ich wusste nicht, was das zwischen uns war, aber ich wusste, dass ich sie kennenlernen musste. Doch wie konnte ich das schaffen?

Während des gesamten privaten Striptease hatte ich darüber nachgedacht, wie ich sie am besten ansprechen könnte, da es selbst für mich eine merkwürdige Situation war, eine Stripperin um ein Date zu bitten. Es war nicht so, dass ich sie, wie meine Bekannten es taten, als etwas Minderwertiges ansah, vielmehr hatte ich die Angst, dass sie mich als abstoßend empfand, da ich in solch ein Etablissement gegangen war.

Immerhin wurde sie dort von den Männern angegafft, begrabscht und benutzt, so wie es auch meine Bekannten getan hatten. Ich hatte es als ekelerregend empfunden, wie sie sie angesehen hatten. Als wäre sie ein Stück Fleisch zu ihrer Befriedigung. Als hätten sie sie gekauft, um sich an ihr zu bedienen und als müsse sie darüber überaus glücklich und dankbar sein.

Keinem von ihnen war aufgefallen, wie traurig, einsam, widerwillig und unzufrieden sie ausgehen hatte, wie falsch ihr Lächeln gewesen war. Wie sie versucht hatte, all das zu überspielen, um meinen Freunden zu gefallen, denn die hatten nur Augen für ihre großen Brüste gehabt.

Jedes mal, wenn einer von ihnen sie mit ihren schmierigen Blicken angegafft hatte, oder noch schlimmer, sie berührt hatte, wäre ich am liebsten aufgestanden und hätte demjenigen eine verpasst, doch es stand mir nicht zu. Sie gehörte mir nicht, leider nicht. Wie gern hätte ich sie mir geschnappt und sie mitgenommen, um zu erfahren, was hinter der Fassade steckte.

Wer war sie wirklich und warum übte sie diesen Beruf aus, wenn sie ihn gar nicht mochte? Sie war nicht dumm, auch wenn sie versucht hatte es so aussehen zu lassen. Ihre Versuche mir vorzuspielen, dass sie nur ein dummes, blondes Püppchen war, hatten bei mir nicht gewirkt, weswegen ich in den Genuss gekommen war, die richtige Lexy kennenzulernen, jedenfalls für einen kurzen Moment.

Ihre richtige Stimme klang wie Musik in meinen Ohren, der ich stundenlang lauschen konnte und unbedingt wollte. Sie hatte etwas melodisches und beruhigendes an sich. Verdammt ich musste sie unbedingt wiedersehen, hartnäckig bleiben und sie umstimmen, damit sie hoffentlich mit mir ausging.

>> Blake!<< schrie Ian mich plötzlich an und schlug mir leicht gegen den Arm, weswegen ich aus meinen angenehmen Gedanken gerissen wurde, wofür ich ihn augenblicklich hasste.

>> Was?<<

>> Jetzt komm mal wieder zu dir, du bist ja völlig weggetreten. Hat dir das Mädchen so das Gehirn vernebelt?<< fragte er belustigt und lachte, während die anderen nach einigen Sekunden mitlachten, da sie Ian nicht verärgern wollten. Was für kleine Muttersöhnchen dachte ich bei mir, weswegen ich nur noch Mitleid mit ihnen hatte. Sie hatten einfach nicht den Mumm ihm Paroli zu bieten.

>> Nein, sie hat mir nur die Augen geöffnet.<<

>> Die Augen geöffnet? Wirklich? Womit denn? Mit ihren großen Titten?<< spielte er sich weiter auf, während mein Blut zu kochen begann. Dieser elendige Wichser. Ich hatte ihn noch nie gemocht, aber seine Eltern waren nun mal die Freunde meiner Eltern, weswegen wir uns nicht aus dem Weg gehen konnten und so taten, als würden wir uns gut verstehen, doch so langsam übertrat er eine Grenze bei mir.

>> Es reicht Ian! Rede mit mehr Respekt über sie!<< warnte ich ihn, während wir stehen blieben und einander nun gegenüberstanden, während der Rest der Truppe um uns herumstand.

>> Wieso sollte ich?<<

>> Weil sie es verdient hat.<<

>> Ich wüsste nicht wieso, sie ist nur eine Stripperin Blake!<<

>> Jetzt hört auf und kommt weiter!<< versuchte uns Tom zu besänftigen, da er merkte, wie in mir die Wut aufstieg, doch ich wollte und musste meine Wut loswerden und wenn Ian sie abbekam, umso besser, immerhin hatte er Lexy beleidigt.

>> Sie zieht sich für andere aus, also warum sollte ich vor so einer Nutte Respe...<<

Ich ließ ihn nicht ausreden, da meine Faust schneller als seine Worte war und sich in seine Wange bohrte. Ein Schmerz durchzog meine Hand, der sich ungemein gut und richtig anfühlte, während Ian zurücktaumelte und auf seinen Hintern fiel.

>> Du solltest vor ihr Respekt haben, weil sie ein besserer Mensch ist als du. Du bist verheiratet, hast eine Tochter, die immer lieb und brav auf dich zu Hause warten, nur das beste von dir denken, während du mit jeder Schlampe herummachst, sobald du deiner Familie auch nur den Rücken zukehrst. Du hast dich an dieser Frau heute Abend so aufgegeilt, hast sie so widerlich angesehen und behandelt, dass sie mir Leid tat. Diese Frau versucht nur über die Runden zu kommen, Geld zu verdienen und nein sie ist keine Nutte. Um dich ein wenig zu bilden, eine Stripperin schläft nicht mit den Kunden, sie tanzt lediglich für sie, also wer ist jetzt der Dumme von euch beiden?<< spie ich ihm entgegen, drehte mich um und entfernte mich von der Gruppe, da ich diese falschen Muttersöhnchen nicht mehr ertrug. Sollten sie doch denken, was sie wollten.

Ich hörte noch, wie Ian fluchte und wie ein kleines Baby vor Schmerzen jammerte, was mich innerlich freute. Das hatte er verdient. Allerdings entfernte ich mich schnellen Schrittes von ihnen, sodass ich bald von einer angenehmen Ruhe umschlossen wurde. Ich atmete tief durch und schluckte all den Ärger herunter, während ich mir die schmerzende Hand rieb und zufrieden war.

>> Blake warte!<< bat mich Dan und lief schnell auf mich zu, woraufhin auch Lewis zu uns stieß.

>> Geht ruhig zurück und feiert noch, ich ertrage diesen Typen heute nicht mehr.<<

>> Denkst du wir? Die können woanders hingehen und du kommst jetzt mit uns mit. So sind wir die immerhin los.<<

Ich nickte und ging mit den beiden zu Dan, was sowieso unser Ziel gewesen war, doch nun waren die anderen immerhin fort, weswegen ich mich ungemein beruhigte.

Dan und Lewis waren meine engsten Freunde, die ich seit meiner Kindheit kannte und denen ich alles anvertrauen konnte, da wir bereits durch dick und dünn gegangen waren, während der Rest wirklich nur Söhne anderer reicher Eltern waren, weswegen sie somit dazugehörten.

>> Lass dich von Ian nicht so provozieren, das ist es doch, was er möchte.<< sagte Lewis und bog in unsere Zielstraße ein.

>> Ich weiß.<<

>> Ich wette, der ist jetzt schon im Krankenhaus und lässt sich untersuchen, damit er dich anzeigen kann.<<

>> Seinen Anwalt hat er sicherlich auch schon angerufen.<< pflichtete ihm Dan bei, während ich seufzte und mit den Schultern zuckte. Sollte er mich doch anzeigen, mir war das vollkommen egal. Wenn es sein musste, würde ich das auch vor Gericht mit ihm ausdiskutieren. Es ging mir einfach ums Prinzip. Wenn seine Eltern ihm schon nicht beigebracht hatten, Respekt gegenüber anderen Menschen zu haben, dann musste er es halt auf die harte Tour lernen.

Als wir an unserem Ziel waren, schloss Dan die Haustür auf und wir gingen durch einen langen Flur, ins Wohnzimmer. Er war weder verheiratet, noch hatte er eine Freundin, weswegen er dieses Haus allein bewohnte, was eigentlich viel zu groß für ihn war, aber was noch nicht war, konnte ja noch werden.

Wir setzten uns auf die Eckcouch, während Dan uns aus der Bar einen Whiskey einschüttete und zu uns stieß.

>> Du hast aber immer noch eine gute Rechte.<< schmunzelte Lewis und erhob sein Glas.

>> Muss ich ja auch in unserem Job.<<

>> Da hast du wohl Recht. Darauf, dass du es diesem aufgeblasenen Möchtegern Proleten mal gezeigt hast.<<

>> Er sollte einfach nur den Mund halten und Respekt haben. Mehr wollte ich nicht.<<

Die beiden nickten, während wir uns einen Schluck genehmigten und die braune Flüssigkeit angenehm in meiner Kehle brannte. Sofort entspannte ich mich und lehnte mich auf dem Sofa zurück, weswegen ich kurz meine Augen schloss.

Doch sofort sah ich Lexy wieder vor mir, wie sie auf meinem Schoß saß und mir tief in die Augen sah, in denen ich so viel Verletzlichkeit und Einsamkeit gesehen hatte. Eine starke Sehnsucht durchströmte mich, zog mir mein Herz zusammen, da ich so schnell es ging wieder bei ihr sein wollte. In ihrer Gegenwart hatte ich mich so lebendig, glücklich und aufgehoben gefühlt, während ich nun wieder vollkommen einsam war.

Natürlich waren Dan und Lewis hier, doch innerlich war ich einsam und allein. Dieses Gefühl schnürte mir die Kehle zu, weswegen ich schnell wieder meine Augen öffnete, um hoffentlich auf andere Gedanken zu kommen.

>> Besser?<< fragte Dan mich und deutete auf mein Glas, weswegen ich nickte.

>> So still war er schon lange nicht mehr.<< feixte Lewis und schmunzelte, während er sein Glas neu befüllte.

>> Stimmt. Was hat es mit diesem Mädchen und dir nur auf sich? Du bist wie ausgewechselt, seit du sie gesehen hast.<< pflichtete ihm Dan bei, woraufhin mich beide neugierig anstarrten.

>> Wenn ich das wüsste...<< seufzte ich und leerte mein Glas, was sofort wieder von Lewis aufgefüllt wurde.

>> Ich würde sagen, du fandst sie heiß und wer würde dir das verübeln. Sie war mega scharf.<<

>> Sie war mehr als das, viel mehr...<< seufzte ich und kippte das zweite Glas herunter, da ich hoffte, dass der Alkohol meine Gedanken an Lexy vernebeln und mich ablenken würde, doch es funktionierte einfach nicht. Sie war immer und überall. Ich wollte nur noch nach Hause und mit meinen Gedanken an sie allein sein.

>> Hat sich da etwa jemand verguckt? Sich wohlmöglich verknallt?<< fragte Dan und sah mich dabei erwartungsvoll an.

>> Schon möglich.<<

>> Ehrlich?<< fragte Lewis erstaunt und riss dabei seine Augen so weit auf, dass ich Angst hatte, sie würden ihm herausfallen.

>> Vielleicht, ich weiß es nicht.<< wiegelte ich es ab, damit sie nicht näher darauf herumritten.

>> Was habt ihr denn noch die ganze Zeit über gemacht? Also, als wir schon draußen waren nach dem Striptease.<<

>> Wir haben uns nur unterhalten.<<

>> Du gehst in einen Stripclub, bist allein mit einer super heißen Frau, die Verrenkungen an der Stange machen kann, dass mir schwindelig wird und dann redest du nur mit ihr? Bist du noch ganz dicht da oben?<< fragte Lewis mich ungläubig, während er auf meinen Kopf deutete und seinen schüttelte, da er es nicht verstehen wollte.

>> Ich wollte halt mehr über sie erfahren, nicht wie so ein weiterer widerlicher Kunde wirken und dann habe ich...<<

Ich stockte, da ich nicht wusste, ob ich ihnen das schon erzählen sollte. Sie waren zwar meine besten Freunde, doch hatte es so eine Situation wie diese noch nie gegeben, weshalb ich nicht wusste, wie sie darauf reagieren würden.

>> Und du hast was?<< forschte Dan nach, während ich mir noch einen Schluck Mut antrank.

>> Ich... Ich habe sie um ein Date gebeten.<<

Es war mucksmäuschenstill im Raum, während die beiden mich einfach nur ungläubig anstarrten und nicht wussten, was sie sagen sollten.

>> Ohne scheiss?<<

>> Mhm, aber sie hat mich abblitzen lassen, also macht euch ruhig lustig.<<

>> Wow.<< entfuhr es Lewis, woraufhin er sich setzte und mich mitleidig ansah, bevor er die richtigen Worte fand und fortfuhr.

>> Aber überleg doch mal. Hättest du an ihrer Stelle anders gehandelt? Ihr Job ist es sich auszuziehen und sexy zu tanzen, während solche Affen wie wir sabbernd vor ihr stehen und die wildesten Phantasien über sie haben, was sie wahrscheinlich nur anekelt und dann fragt einer dieser Typen sie, ob sie mit ihm ausgeht, was sie bestimmt auch schon viel zu oft gehört hat...<<

>> Ich weiß, deswegen habe ich ja versucht anders zu sein und mit ihr zu reden. Ich will sie ja auch richtig kennenlernen und nicht nur in die Kiste mit ihr, aber naja...<<

>> Und dann auch noch die Sache mit Ian. Das wird es nicht leichter machen, wobei ich ihre Reaktion wirklich genial fand.<< sagte Lewis, weswegen ich wieder an die Situation mit Ian dachte.

Ich musste bei dem Gedanken, wie sie Ian den Umschlag mit dem Geld an den Kopf geworfen hatte, grinsen, vor allem über ihre schnelle Reaktion und ihre Worte dabei, da sie schlagkräftig war, was ich an ihr besonders mochte.

>> Also ich fand es eher verblüffend, dass sie dein Geld nicht wollte, weil es zu viel war. Mal ganz im Ernst, welches Mädchen wäre dir hinterhergelaufen, um dir zu viel Geld wiederzugeben? Jede andere hätte es doch sicherlich einfach genommen und sich über den Typen lustig gemacht.<< bemerkte Dan, der immer auf das Geld achtete und ziemlich geizig war. Somit war es kein Wunder, dass diese Bemerkung von ihm gekommen war.

>> Ich werde aus ihr einfach nicht schlau. Sie braucht Geld, sonst würde sie da nicht arbeiten und trotzdem wollte sie mir mein Trinkgeld zurückgeben, anstatt es zu nehmen. Sie ist intelligent und trotzdem arbeitet sie als Stripperin, anstatt irgendwo anders ordentlich Geld zu verdienen. Sie mag den Job ja noch nicht einmal, glaube ich jedenfalls.<<

>> Du bist definitiv verknallt, so viel, wie du über sie nachdenkst.<<

Ich seufzte, stellte mein Glas auf den Tisch und stand auf.

>> Macht ihr euch ruhig weiter über mich lustig, aber ich fahre jetzt nach Hause. Ich brauche dringend Schlaf.<<

>> Ach komm schon. Die anderen sind weg und die Nacht ist noch jung.<<

>> Es ist fünf Uhr morgens Dan!<<

>> Sag ich doch.<<

Ich schüttelte amüsiert den Kopf, während ich über mein Telefon ein Taxi rief und ihm die Adresse von Dan nannte.

>> Wir könnten noch so viel über Lexy diskutieren.<< schlug Dan vor, doch darauf hatte ich wirklich keine Lust. Das einzige, was ich wollte, war nach Hause zu fahren, allein zu sein und das Chaos in meinem Kopf zu ordnen. Lexy beschäftigte mich viel zu sehr und ich musste das irgendwie in den Griff bekommen, mir einen Plan überlegen, wie ich sie rumkriegen oder vergessen könnte.

>> Danke, aber das würde nur auf meine Kosten gehen, während ihr euch köstlich über meine Gefühle amüsiert.<<

>> Spielverderber!<< maulte mich Lewis an, was jedoch eher scherzhaft gemeint war, weswegen ich es mit einem Schulterzucken abtat.

>> Wir sehen uns am Montag zum Mittagessen.<< verabschiedete ich mich und ging nach draußen, wo nach wenigen Minuten schon das bestellte Taxi ankam. Eilig stieg ich ein, da ich es nicht erwarten konnte nach Hause zu kommen und nannte dem Fahrer die Adresse.

Schweigend sah ich nach draußen und überlegte ernsthaft noch einmal zum Stripclub zu fahren. Vielleicht hatte sie ja jetzt Schluss und ich könnte sie nach Hause bringen, aber das würde wahrscheinlich eher jämmerlich, verzweifelt und übertrieben herüberkommen. Als ob ich sie verfolgen würde wie ein Stalker.

Ob sie einen Freund hatte? Sie hatte nichts in der Richtung gesagt, aber ich hatte auch nicht explizit danach gefragt. Eifersucht stieg erneut in mir auf, die ich noch nie zuvor für jemanden empfunden hatte und das obwohl sie noch nicht einmal meine Freundin war. Das war doch nicht normal, doch bevor ich mir lächerlich vorkommen konnte, erkannte ich bereits die gewohnten Umrisse meiner Nachbarschaft und holte mein Geld heraus. Ich bezahlte den Fahrer und stieg schließlich aus.

>> Guten Morgen Mr Humphrey!<<

>> Guten Morgen George. Wie geht’s Ihnen?<< begrüßte ich den Portier beim Hereingehen in das Wohngebäude in dem ich ein Appartement besaß.

>> Alles bestens und bei Ihnen?<<

>> Bei mir auch. Irgendwelche Post für mich?<<

>> Drei Briefe.<< bestätigte George mir, holte sie aus meiner Box und reichte sie mir schließlich.

>> Danke.<<

>> Bitte Mr Humphrey.<<

Ich nahm ihm die Post ab, nickte ihm zu und stieg in den Aufzug, der schon bereitstand. Während die Stockwerke vorbeiflogen, betrachtete ich die Briefe kurz, doch es war nichts Wichtiges dabei, weswegen ich sie nicht weiter beachtete und im obersten Stockwerk ausstieg.

Ich öffnete die Tür zu meinem Appartement und warf die Briefe auf den kleinen Tisch neben der Tür, bevor ich meine Jacke auszog und sie ebenfalls auf den Tisch warf.

Innerlich war ich so unruhig wie nie zuvor, weswegen ich beschloss noch in meinen Fitnessraum zu gehen, um mich ein wenig auszupowern. Als ich endlich bequeme Freizeitkleidung trug, begab ich mich sofort auf das Laufband und rannte in einem Rekordtempo meine zwanzig Kilometer, doch auch nach etlichen Liegestützen, Crunchies, Butterflies und Klimmzügen war ich nicht ruhiger, sondern aufgebrachter und was noch viel schlimmer war, erregter denn je, da ich die ganze Zeit über an Lexy und ihren durchtrainierten Körper dachte.

Sie hatte nicht nur Kurven gehabt, sondern auch wohl definierte Muskeln besessen, die man während ihrer Akrobatik an der Stange bewundern konnte. Immer wieder hatte ich diese Bilder im Kopf, während ich trainierte, was dafür sorgte, dass ich nun eine ziemlich harte und vor allem schmerzhafte Erektion hatte, die nicht mehr weggehen wollte.

Schnell stieg ich unter die Dusche und stellte das Wasser ziemlich kalt ein, damit meine Leiden gelindert würden, doch auch das brachte nicht die gewünschte Wirkung. Egal was ich machte, ich musste immer an sie denken, wie es wäre, wenn sie nun auch hier wäre und was ich mit ihr anstellen würde.

Diese Frau machte mich fertig, weswegen ich nicht aufgeben durfte. Ich musste sie wiedersehen und sie dazu kriegen, mit mir auszugehen. Ich wollte und brauchte sie, aber wollte sie das auch? Dachte sie wohl auch so viel an mich, wie ich an sie? Und was, wenn es ihr nicht so ging? Verrannte ich mich da in etwas?

Noch nie hatte ich um eine Frau kämpfen müssen, weswegen dies ein vollkommen neues Terrain für mich war, was mich unsicher machte. Das Risiko alles zu vermasseln bestand mehr als je zuvor, weswegen ich mir schnellstens überlegen musste, wie ich sie wiedersehen und umstimmen könnte. Ein „Nein“ würde und könnte ich einfach nicht akzeptieren.

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