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Stroke Unit

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Mein Leben sollte sich sprichwörtlich mit einem Schlag ändern, als ich nach einem Messebesuch ohne Vorwarnung einen glücklicherweise kleinen Schlaganfall erlitt.

Ich konnte es nicht fassen, dass ich plötzlich auf der Stroke Unit einer Klinik lag.

Natürlich fühlte ich mich dort völlig fehl am Platz es tat mir ja nichts weh.

Vier Wochen später konnte ich die Klinik mit einem blutverdünnenden Mittel verlassen. Zu dieser Zeit dachte ich dies sei die Lektion meines Lebens gewesen.

Einige Wochen später war alles wieder beim Alten. Einziger bitterer Beigeschmack war die Tatsache, dass ich nun für den Rest meines Lebens dieses Medikament schlucken sollte.

Gewarnt durch den Vorfall nahm ich die Mittel gegen meine Überzeugung gewissenhaft ein.

In den ersten Monaten kam es dann öfter zu kleinen Zwischenfällen, wie Blutungen.

Diese mussten jedes Mal stationär behandelt werden. In diesem Rahmen wurde dann auch immer mein Blut untersucht.

Wie zu erwarten, gab es keine Auffälligkeiten, alles war gut.

Mein Hausarzt, ein sehr gewissenhafter Mensch, war auch zufrieden mit meinem Gesundheitszustand.

Einzig meine Hand hatte noch dieses kribbeln ein Andenken an den Schlaganfall. Es störte mich bis dahin nicht besonders, mein Arzt meinte aber, ich solle doch mal eine Reha antreten.

Schon wegen der Rentenversicherung, man könne ja nie wissen, was noch kommt.

Gut, ich war sowieso von allem genervt und brauchte mal eine Auszeit. Dann halt eine Reha, könnte ja mal ganz gut tun.

Im Januar wurde die Reha beantragt.

Ich dachte das dauert nun Monate und vorher muss man ja auch noch zum medizinischen Dienst.

Zeit genug, mir das ganze nochmal zu überlegen. Doch schon 3 Wochen später hatte ich einen Termin für den 1. Februar.

Von diesem Moment dachte ich Tag für Tag darüber nach, wie ich aus dieser Nummer wieder rauskomme.

Mein siebter Sinn wollte mich davon abhalten, ich merkte aber wieder nichts.

Leider hatte ich gerade keine gute Zeit in meiner Ehe, wir stritten uns ständig über die Kindererziehung. Mein Mann verbrauchte meine ganze Lebensenergie, das konnte ich nicht mehr ertragen. Also entschied ich mich, zu dieser Reha zu fahren.

Einige Wochen Abstand würden uns allen gut tun.

In den wenigen verbleibenden Tagen versuchte ich zu Hause alles zu regeln, packte meinen Koffer, dabei hatte ich schon wieder dieses seltsame Gefühl. So als hätte ich Angst diese Reise anzutreten.

Am Morgen meiner Abreise schneite es und ich war froh mich für eine Bahnfahrt entschieden zu haben. Trotzdem wünschte ich mir die ganze Zeit, ich wäre schon auf dem Rückweg. Es war mir nicht klar wieso ich das von Anfang an so negativ betrachtete.

Vielleicht gibt es doch so etwas wie Intuition.

Während der langen Fahrt ging es mir nicht so gut, ich war unglaublich müde und es war mir etwas übel. Meine Unpässlichkeiten führte ich darauf zurück, dass ich eben keine Lust hatte, dort hin zu fahren.

Am späten Nachmittag traf ich in der Klinik ein und es wurde eine Untersuchung durchgeführt. Auch Blut und Urin wurden untersucht. Eine der Ärztinnen schien mir sehr gelangweilt, sie unterhielt sich mehrere Stunden mit mir, über Gott und die Welt.

Ich schaute mich danach in der Klinik um, und stellte fest, dass der überwiegende Teil der Patienten sehr alt war und nicht sehr gesund aussah.

Das trug nicht gerade dazu bei, dass ich mich wohler fühlte.

Im Gegenteil kam ich mir sehr deplatziert vor weil ich mich ja nicht krank fühlte.

Am Tag darauf hatte ich einen Termin bei einer Ärztin. Sie teilte mir recht lapidar mit, dass ich extreme Leberwerte hätte und ich solle mich nach der Reha mal mit meinem Hausarzt unterhalten.

Diese Aussage irritierte mich sehr, war ich bis dahin quietschgesund mit besten Blutwerten.

Insgeheim dachte ich, meine Blutprobe wäre im Labor verwechselt worden.

Da ging es aber auch zu wie im Taubenschlag kein Wunder wenn die was vertauschten.

Den Rest der Woche fühlte ich mich gar nicht gut, ich war ständig todmüde, die Übelkeit wurde immer stärker und ich hatte keinen Appetit.

Nicht einmal mein heißgeliebter Kaffee schmeckte mir.

In den nächsten Tagen ernährte ich mich von Joghurt und Obst. Führte mein Unwohlsein auf die muffige Umgebung und meine allgegenwärtige Unlust zurück.

In der zweiten Woche wurde wieder ein Bluttest gemacht, das Ergebnis war erschreckend.

Leider war wohl nicht nur die erste Blutuntersuchung richtig, die zweite fiel noch schlimmer aus.

Die Leberwerte stiegen weiter rasant an. Mittlerweile färbten sich meine Augäpfel und meine Haut gelb.

Da bekam ich es mit der Angst zu tun, fragte die Ärztin, ob ich mir Sorgen machen müsse.

Diese verneinte das und meinte, ich solle halt nach Beendigung der Kur mit meinem Hausarzt reden.

An diesem Abend ging es mir dann richtig schlecht, ich musste mich ständig übergeben. Konnte mich kaum auf den Beinen halten. Ich hatte Herzrasen, Kopfschmerzen und Schwindelgefühle.

Die darauf folgende Nacht gestaltete sich nicht viel angenehmer. Ich konnte nicht schlafen und fühlte mich sterbenskrank.

Mein Urin färbte sich dunkelbraun. Ich sagte es der Stationsschwester, diese wollte es der Ärztin sagen, leider hat sie es dann wohl vergessen.

Ich wies sie nochmal darauf hin, dass mein Urin sehr merkwürdig aussehen würde. Die Schwester fragte mich dann ob ich meine Periode hätte.

In diesem Moment war mir klar, dass ich in dieser Klinik keine Hilfe finden würde.

Die Woche zog sich so hin, es ging mir gar nicht gut, deshalb dachte ich über eine Infektion nach.

Tage später sollte ich, wie jeden Tag, zur vorgesehenen Krankengymnastik.

An diesem Tag wusste ich nicht, wie ich das schaffen sollte, ohne zusammen zu brechen.

Irgendwie gelang es mir, mit Unterstützung von Rosie einer netten alten Dame in die richtige Abteilung zu gelangen. Meiner Therapeutin sagte ich dann, dass es mir extrem schlecht ginge und ich mich kaum auf den Beinen halten könne. Sie beschloss dann, meine Krankengymnastik im Sitzen durchzuführen.

Sie wunderte sich, dass kein Arzt auf meine Beschwerden reagiert und meinte ich würde schon sehr gelb aussehen.

Später begegnete ich einer Ärztin auf dem Flur, diese hatte von der Therapeutin erfahren, dass es mir sehr schlecht geht.

Ich sagte ihr nochmals wie ich mich fühle und verlangte eine Sonographie, weil ich nicht glauben konnte, dass mein Zustand völlig harmlos sein sollte.

Sie musste das erst mit dem Chefarzt besprechen. Dann bekam ich doch einen Termin am Ende der Woche für die Untersuchung und dachte man könne jetzt feststellen was mir fehlt.

Doch auch die Internistin konnte keine Auffälligkeiten in meinem Bauchraum entdecken, auf meine Frage wieso ich so gelb wäre, meinte sie es handelt sich wohl um einen Infekt.

Ich solle einfach Bescheid sagen, wenn ich Fieber oder starke Schmerzen bekäme.

Gut das kam mir zwar immer merkwürdiger vor, aber ich wollte auch nicht als ständig nervende hypochondrische Patientin dastehen.

Also vermied ich jeden Kontakt mit anderen Patienten, diese machten mittlerweile sowieso einen großen Bogen um mich, weil ich so gelb angelaufen war.

In der dritten Woche, musste ich dann alle Therapien absagen, ich ließ mich für alles entschuldigen, weil ich mich kaum noch aufrecht bewegen konnte.

In meiner Verzweiflung noch über eine Woche dort ausharren zu müssen, sprach ich erneut eine Schwester an und sagte ihr ich hätte starke Schmerzen.

Irgendwie hoffte ich, die Ärztin nähme dann doch mal Kenntnis von meinen Beschwerden.

Das tat sie dann auch endlich, und sie sagte wenn nun Fieber auftreten würde müsste ich in eine Akutklinik.

Da reichte es mir endlich, ich beschloss mich abholen zu lassen und selbst zu einem Arzt in meiner Heimat zu gehen.

ALS DER TOD MEIN LEBEN RETTETE

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