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P. Cornelius Tacitus
ОглавлениеTacitus wurde um 55 n. Chr., wohl in der Provinz Gallia Cisalpina oder in der Gallia Narbonensis, geboren. Die Familie gehörte dem Ritterstand an, und bisher war noch kein Familienmitglied Senator gewesen. Tacitus’ Mutter hieß wahrscheinlich Caecina; von seinem Vater, einem Prokurator in der Gallia Belgica, ist das Fragment einer Grabinschrift erhalten (CIL VI,41106): [Tac]ito Ca[... X]viro stlitib[us iudicandis ... quaesto]ri Aug(usti) tribun[o plebis – Dem Tacitus Ca[...], Decemvir stlitibus iudicandis, Quästor des Kaisers, Volkstribun.
Tacitus selbst erhielt die Ausbildung für die politische Laufbahn. Seine Lehrer waren Marcus Aper und Iulius Secundus. Der junge Tacitus war erfolgreich als Gerichtsredner und Anwalt und verlobte sich 76 oder 77 mit der Tochter des Feldherrn Cn. Iulius Agricola, was einen enormen gesellschaftlichen Aufstieg bedeutete, da Iulia aus der Nobilität stammte. Wahrscheinlich hatte er seinen Militärdienst zu dieser Zeit bereits abgeleistet. Welche Ämter Tacitus in welchen Jahren bekleidete, ist nicht genau bekannt, doch wurde er unter Kaiser Vespasian Senator, quaestor Augusti war er im Jahr 81 unter Titus, Volkstribun unter Domitian. 88 wurde er, noch ziemlich jung, Prätor und Quindecimvir sacris faciundis. In dieser Funktion half er bei der Organisation der Säkularfeier. Sicher ist auch, dass er sich 93, im Todesjahr seines Schwiegervaters, nicht in Rom aufhielt, sondern wohl ein Promagistrat ausübte. 97 wurde er unter Kaiser Nerva Suffektkonsul. In dieser Funktion hielt Tacitus eine Leichenrede auf seinen Vorgänger L. Verginius Rufus.
Im Jahr nach dem Konsulat nahm Tacitus seine schriftstellerische Tätigkeit auf, und zuerst erschienen von ihm zwei kleinere Werke: Agricola und Germania, einige Jahre später der Dialogus.
Im Jahr 100 war er zusammen mit seinem Freund, dem jüngeren Plinius, der ihn sehr verehrte, Ankläger des früheren Prokonsuls der Provinz Africa Marius Priscus, der sich in seiner Provinz schamlos bereichert hatte. Priscus wurde mit Verbannung bestraft. 104/05 war Tacitus wiederum von Rom abwesend, vermutlich verwaltete er in dieser Zeit eine konsularische Provinz. 112/13 belegt ihn eine Inschrift aus Mylasa (OGIS II,487) als Prokonsul der Provinz Asia – die Krönung seiner Karriere. Unbekannt ist, wann Tacitus seine beiden großen, leider nur in Teilen erhaltenen Werke, die Historien und die Annalen verfasste. Er starb wohl um das Jahr 120.