Читать книгу Die neue Intervall Diät - Tanja Baumgartner - Страница 4

Fett macht fett- das ist allgemein bekannt. Fette Chips, Wurstwaren, Pommes, fetter Käse, etc. wandern auf Grund ihres hohen Fettgehalts direkt auf die Hüften. Wir werden alle dick von fettreichen Speisen und zu viel Schokolade. Jedoch hat sich die allgemeine Haltung in den letzten Jahren bezüglich Fett dramatisch gewandelt. Viele greifen zu low fat Produkten und achten auf den Fettgehalt ihrer Nahrungsmittel. Trotzdem gibt es immer mehr übergewichtige Menschen. Was ist jetzt das andere Übel, dass uns dick werden lässt?

Zucker!

Und die Nahrungsmittel, die im Körper zu Zucker umgewandelt werden. Das sind vor allem Kohlenhydrate aus Weizenmehl und mit Zucker versetzte Produkte. Zuviel von diesen Nahrungsmitteln werden im Körper als Fett gespeichert. Nach jeder Mahlzeit bunkert dein Körper einen Teil der Kohlenhydrate in Leber und Muskeln. Sind diese Speicher voll, werden sie in Fett umgewandelt und an die Fettzellen weitergegeben. Zuviel Zucker und Kohlenhydrate machen übergewichtig und abhängig- nach mehr Zucker.

Wie Heißhungerattacken entstehen

Zur Erhaltung unserer Leistungsfähigkeit brauchen wir Nahrung. Diese wird im Körper zu Energie umgewandelt. Den Vorgang Umbau von Stoffen, Verwertung der Nährstoffe zum Aufbau körpereigener Stoffe und die Verdauung nennen wir Stoffwechsel.

Damit unser Körper reibungslos funktioniert, benötigen wir verschiedene Nährstoffe: Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette, Vitamine und Mineralstoffe. Neben Fett sind Kohlenhydrate unsere wichtigsten Energieträger, denn aus ihnen erstellt der Körper seinen Treibstoff: Zucker oder auch Glucose.

Kohlenhydrate sind: Getreide wie Weizen (Weißmehl), Dinkel, Reis, Roggen, sowie deren Erzeugnisse wie Brot, Gebäck, Kuchen, Kekse, Müsli, Getreideflocken, etc. Weitere Kohlenhydrate finden wir in Gemüse wie Salat, Paprika, Karotten, Kohl, und Kartoffeln und deren Produkte wie Pommes, Chips, sowie in Obst wie Äpfel, Bananen, Beeren, Trauben, Melone, etc. Zusätzlich zählen auch Süßigkeiten dazu wie Gummibärchen, Schokolade, Eis, Pudding, Fruchtjoghurt, Fruchtsäfte, Limonaden und Cola Getränke. Alle diese Nahrungsmittel haben eine Gemeinsamkeit: um resorbiert zu werden, werden sie zu (Einfach)zucker bzw. Glukose zerlegt.

Zucker im Blut lässt unseren Blutzuckerspiegel steigen, abhängig davon, wie viel und wie schnell er ins Blut übergeht. Der einfache Kristallzucker schießt schneller ins Blut als z.B. langkettiger Stärkezucker aus Kartoffeln. Diese müssen erst aufgespalten werden und sickern langsamer ins Blut. Sobald der Blutzuckerspiegel steigt, wird das Hormon Insulin aus der Bauchspeicheldrüse freigesetzt, um diesen zu regulieren. Insulin hat die Aufgabe, die Zellen aufzuschließen um sie mit dem Zucker im Blut zu versorgen. Schießt Zucker zu schnell und in zu hoher Konzentration ins Blut (was ausnahmslos bei Kristallzucker der Fall ist), steigt auch der Blutzuckerspiegel stark nach oben und bildet eine Spitze.

Dementsprechend folgt eine erhöhte Dosis an Insulin,

um diesen wieder rasch zu senken. Innerhalb einer Stunde nach Nahrungsaufnahme kann der Blutzuckerspiegel von ganz oben nach ganz unten fallen und wiederum Heißhungerattacken auslösen. Denn ist der Zuckerspiegel im Blut sehr niedrig, braucht der Körper sofort wieder Zucker, um ihn auszugleichen. Ein niedriger Blutzuckerspiegel löst Schwindelanfälle und Kopfschmerzen aus- und natürlich wieder Heißhunger auf mehr Zucker.

Ein Teufelskreislauf aus Zucker.

Somit haben wir das Thema Heißhunger geklärt und warum wir nicht aufhören können, stark verarbeiteten Nahrungsmitteln aus Weißmehl, wie Brot und Nudeln, sowie stark gezuckerten Produkten wie Gummibärchen und Schokolade, zu essen. Wir essen automatisch immer mehr von diesen Produkten und merken dabei gar nicht, wie wir immer dicker werden.

Ein weiteres Dilemma ist die Insulinresistenz. Solltest du bereits an diesem Punkt angekommen sein, kannst du dir täglich beim Zunehmen zusehen. Du wirst dicker und dicker. Wenn über einen längeren Zeitraum zu viel Zucker im Blut ist (durch permanenten Verzehr von zucker- und stärkehaltigen Lebensmitteln), nehmen die Zellen diesen nicht mehr auf und er wird in Fett umgewandelt. Somit wandert der Zucker direkt in die Fettzellen und du wirst schneller zunehmen, als dir lieb ist. Insulin arbeitet wie ein Türöffner für Fettzellen und der Fettabbau wird dabei gestoppt. Wenn regelmäßig zu viel Insulin in der Blutbahn ist, kannst du nicht abnehmen.

Erst wenn sich die Insulinproduktion wieder normalisiert,

ist eine Verlust an Fettmasse möglich.

Gefährlich wird es, wenn immer mehr Insulin produziert werden muss, um den Zucker im Blut doch noch in die Zellen zu pressen. Dann kann es sogar passieren, dass die Bauchspeicheldrüse vor Erschöpfung kein Insulin mehr produzieren kann -

es entsteht Diabetes 2.

Leider ist man allgemein der Meinung, dass wenige Kohlenhydrate in der Ernährung Heißhunger auslösen. Das ist falsch. Denn vor allem diese Produkte lassen Heißhunger erst entstehen. Die eigentlichen Verursacher sind Zucker und Getreideprodukte. Beim Verzehr dieser Produkte kommt es zu Heißhungerattacken und einem unbändigen Appetit. Gleichzeitig besitzen beide eine hohe Kaloriendichte, die schnell auf die Hüften schlägt. Im Gegensatz dazu sind Kartoffeln und Reis noch Naturprodukte und deren Stärke benötigt länger, um vollständig resorbiert zu werden.

Um das zu verdeutlichen, kannst du gerne diesen Test machen: Kaue ein trockenes, halbes Weizenmehlbrötchen ca. 50- mal. Was schmeckst du? Genau, es schmeckt süß. Versuche das Gleiche jetzt mit einer Pellkartoffel und einem Löffel Reis. Beide kommen trotz ihres hohen Stärkeanteils, nicht an das Brötchen heran. Denn das Brötchen ist zu stark verarbeitet und lässt sich schneller vom Körper resorbieren.

Eine Alternative wäre Brot aus ganzen Körnern. Und genau da liegt der Unterschied. Denn diese schmecken eher bitter und werden aus diesem Grund auch ungern verzehrt. In wie weit Getreide tatsächlich für unsere Gesundheit wichtig ist, ist fragwürdig. Neueste Untersuchungen haben ergeben, dass unser Organismus Getreide nur schlecht verarbeiten kann und dass die angeblich wichtigen Inhaltsstoffe überhaupt nicht aufgenommen werden können. Fakt ist, Getreideprodukte sind eine billige und einfache Methode, um die Weltbevölkerung immer dicker werden zu lassen. Solltest du dich jetzt hauptsächlich von Brot, Nudeln, Pizza und Kuchen ernährt haben, dann weißt du jetzt, warum du immer Probleme mit deinem Gewicht hast. Vor allem wenn du unter Allergien leidest, solltest du weitgehend auf Getreideerzeugnisse verzichten.

Droge Zucker als Auslöser von Fettsucht

Test: Wie zuckerabhängig bist du?

Hast du den unstillbaren Drang nach Süßem, vor allem in deiner Entspannungsphase?

Kannst nach einer Portion Nudeln oder Weißbrot nicht mehr aufhören und willst mehr davon essen, weil es ja so gut schmeckt?

Kannst du, wie du denkst, ohne Schokolade nicht mehr leben?

Kannst du an keiner Bäckerei vorbei gehen, ohne dir etwas zu „gönnen“?

Hast du nach einer Semmel (Brötchen) noch mehr Appetit auf eine Weitere?

Kommst du morgens nur schwer aus dem Bett?

Brauchst du morgens einen Zuckerschock in Form von Brot mit Marmelade oder Cornflakes?

Hast du ohne Zucker schlechte Laune und bist gereizt?

Bläht sich dein Bauch nach einer kohlenhydratreichen Mahlzeit mit Pasta oder Brot auf?

Hast du Verdauungsprobleme?

Kannst du

mindestens 5 Fragen mit ja beantworten, dann bist du eindeutig zuckerabhängig: Das ist der Grund für dein Übergewicht. Du hast schon auf Zucker verzichtet und musstest trotzdem Nudeln und Weißmehlprodukte in dich hinein futtern. Herzlichen Glückwunsch! Du hast noch eine zweite Abhängigkeit: Die Weizensucht. Weizenmehl, bzw. Weißmehl ist stark raffiniert, enthält kaum Nährstoffe und hat im Körper den gleichen Effekt wie Zucker. Es wird blitzschnell in Glukose umgewandelt und schießt ins Blut. Dein Blutzuckerspiegel steigt rasant an und Insulin wird in großen Mengen produziert, um ihn wieder zu senken. Die Folge: Heißhunger innerhalb einer halben Stunde nach Verzehr!

Aber das ist nur die eine Seite, denn Weizenprodukte beinhalten bestimmte Aminosäuren (Eiweißbausteine), die einerseits Allergien (Gluten) und anderseits ein suchtartiges Verlangen auslösen (Gliadin) können. Gliadin, ähnlich wie Opium, löst bei der Verdauung eine Sucht im Körper aus, die einen zwingt, immer mehr Teig - und Backwaren zu verzehren. Aber auch die vermeintlich als gesund geltende Vollkornprodukte werden aus Weizenmehl hergestellt. Sie verhalten sich ähnlich wie Weißmehlprodukte, zwar liefern sie mehr Ballaststoffe, lösen jedoch auch ein suchtartiges Verlangen aus und die Tendenz zu einer erhöhten Nahrungsnachfrage ist auch

dort gegeben.

Wie du sehen kannst, musst du nicht auf alle Kohlenhydrate verzichten, sondern ausschließlich auf Produkte mit Zucker und Getreide, vor allem Weizen (alle Backwaren, Nudel, etc.). Ganz besonders schlimm ist die Verbindung von Weißmehlprodukten und Zucker, die vor allem in Keksen und süßen Backwaren zu finden sind. Diese zählen als doppelte Dickmacher, da sowohl das Weizen, als auch der Zucker sofort ins Blut schießen und einen Zuckerrausch auslösen. Mittlerweile werden aber immer mehr Produkte mit Zucker versetzt, damit sie dem Konsumenten besser schmecken, er mehr davon kauft und natürlich dick und abhängig wird.

Dass es nicht einfach ist, von heute auf morgen eine Abhängigkeit aufzugeben, ist bereits bekannt. Mit dem Rauchen aufzuhören ist einer der schwierigsten Dinge der Welt- doch es gibt Hoffnung. Die Sucht nach Zucker und Weizen ist weit nicht so stark ausgeprägt als bei anderen bekannten Drogen, wie Alkohol, Nikotin, etc. Jedoch muss dir bewusst werden, dass du womöglich abhängig von diversen Lebensmitteln bist. Der Verzehr dieser Produkte lässt dich automatisch mehr davon essen und du wirst immer dicker.

Abnehmen ist nicht nur eine Frage der Disziplin, sondern der richtigen Nahrungsmittelauswahl. Neben Fett sind Zucker und Getreideprodukte, vor allem aus Weizen, die Übeltäter. Sie verursachen ein suchtartiges Verlangen, mit gleichzeitig hohem Kaloriengehalt. Der Inhalt an Mineralstoffen und Vitaminen dagegen ist gleich Null. Aus diesem Grund ist der Verzehr von Zucker und Getreideprodukten so weit wie möglich einzuschränken. Wer abnehmen will, aber nicht kann, weil er immer wieder zu diesen Produkten greifen muss, sollte seinen Konsum gut unter die Lupe nehmen. Helfen kann nur eine konsequente Ernährungsumstellung.

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Pflichtlektüre“:

Weizenwampe, warum Weizen dick und krank macht

Dr.med. William Davis, Goldmann Verlag

Das Getreide- zweischneidiges Schwert der Menschheit

Loren Cordain, Novagenics Verlag

Zusätzliche “Abhängigkeiten”, die dick machen – Alkohol

Alkohol ist ein großer Dickmacher, denn er enthält durch seinen hohen Alkoholwert eine Menge Kalorien, und stört zusätzlich die Fettverdauung in der Leber. Der Alkohol muss in einem umständlichen Prozess in Zucker umgewandelt werden und dass zu viel davon nicht gut gut ist, wissen wir bereits. Alkohol schwemmt dein Gewebe auf, lässt deine Leber verfetten und du wirst stetig zunehmen. Nichts gegen ein Gläschen in Ehren- aber wenn du wirklich abnehmen willst, solltest du deinen Alkoholkonsum genauer unter die Lupe nehmen. Ein- bis zweimal die Woche ein Glas Wein oder Bier ist in Ordnung, aber alles, was über dieses Maß hinausgeht, ist nicht nur gesundheitsschädlich, sondern wird dir das Abnehmen unmöglich machen. Darum prüfe deine Gewohnheiten genau und verzichte auch mal des öfteren auf die zusätzlichen Kalorien. Du wirst schneller abnehmen und bald wieder besser aussehen. Gleichzeitig neigt man bei Alkoholkonsum mehr zu essen, besonders fette und kohlenhydratreiche Speisen.

Die eigene Hemmschwelle sinkt, auch in Bezug aufs Essen. Also Vorsicht bei Alkohol, du fährst besser ohne Wein und Bier. Solltest du ein Problem haben, auf Alkohol zu verzichten, dann prüfe die Regelmäßigkeit deines Konsums. Auch wenn es zu deinem Lifestyle gehören mag, solltest du deiner Figur zuliebe darauf verzichten.

Keine Bewegung

Bekanntlich führt keine Bewegung zu Übergewicht. Das hat folgende Gründe:

1 Zucker kann nur bedingt im Körper gespeichert werden (außer im Fettspeicher) und zwar in Leber und Muskeln. Um nicht unnötig Fett anzusetzen, musst du die Glukose aus deinen Muskeln verbrauchen, damit diese nach einer Mahlzeit wieder Zucker aufnehmen können. Ansonsten wandert der Zucker direkt in deine Fettzellen und du wirst dick.

2 Regelmäßige Bewegung erhöht deinen Stoffwechsel. Ohne Bewegung bleibt dein täglicher Kalorienverbrauch auf dem Grundumsatz stehen, und zusätzliche Kalorien werden als Fett gespeichert.

3 Zum Thema Diäten: Bewegung ist das einzigste “Mittel” mit dem du deinen Stoffwechsel erhöhen kannst. Je öfters und je mehr du dich bewegst, desto mehr Kalorien verbrennt dein Körper- auch im Ruhezustand. Das was er an Energie zusätzlich benötigt, holt er sich direkt aus deinen Fettspeichern und du nimmst ab. Je intensiver dein tägliches Training, desto höher stellt sich dein Stoffwechsel ein. Ein Bodybuilder, zum Beispiel kann einen Kalorienverbrauch von 8000 kcal erreichen - jetzt stell dir mal vor, wie viel Fett er verbrennt!

Bringen wir alles noch mal auf den Punkt: Teufelskreislauf Zucker

1 Stufe: Verzehr von Zucker und Weißmehlprodukten: Zucker schießt schnell ins Blut, Insulin wird vermehrt ausgeschüttet um Zucker an die Zellen zu verteilen, Blutzuckerspiegel fällt rapide ab, mit der Folge, wieder Hunger (oder auch Heißhunger).

2 Stufe: mit Zucker wird wieder nachgelegt, Insulin wird vermehrt ausgeschüttet, jetzt jedoch sind alle Zellen voll und können keinen Zucker mehr aufnehmen, Zucker wird in Fett umgewandelt, Fettdepots werden gefüllt, Blutzuckerspiegel fällt, wieder Hunger.

3 Stufe: Zucker im Körper erzeugt eine Zuckersucht, man kann nicht mehr aufhören, bestimmte Produkte übermäßig zu konsumieren, Körper überzuckert immer mehr.

4 Stufe: Zucker schießt ins Blut, wegen Insulinüberproduktion kann keines mehr gebildet werden, Folge: Diabetes 2.

Wir fassen zusammen:

Zuviel Fett führt zu Übergewicht.

Zuviel Zucker führt zu Übergewicht und kann eine Zuckersucht auslösen. Diese bleibt jedoch oftmals unerkannt und die vergeblichen Bemühungen abzunehmen, sind meistens zum Scheitern verurteilt. Weil schon geringe Mengen an Zucker wieder ein suchtartiges Verlangen auslösen und zu mehr essen animieren.

Die gute Nachricht: Auf Zucker zu verzichten ist körperlich ertragbar und vor allem auch machbar. Sobald sämtlicher überschüssiger Zucker aus den Zellen verschwindet und durch natürlichen Zucker ersetzt wird, wird es auch mit dem Abnehmen einfacher.