Читать книгу Heiße Nächte zu viert | Erotischer SM-Roman - Tara Silver - Страница 5

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Strafe muss sein

Kenneth musterte die zerknirscht wirkende Frau, die vor ihm auf dem Bett die karierte Bettwäsche vor ihren Schoß presste, und unterdrückte sein Schmunzeln. Ihre langen dunklen Haare hingen unordentlich um ihr ovales Gesicht mit den großen, beinah schwarzen Augen, die sie trotz ihres englisch klingenden Namens als Latina entlarvten. Sie trug nur ein dünnes Seidennachthemd, durch das sich ihre Nippel abzeichneten.

Natürlich grollte er seiner Frau nicht wirklich, weil sie sich in einer heimlichen Minute zwischen die Beine gefasst hatte. Er liebte ihre glatt rasierte Spalte, zwischen der die zarten inneren Venuslippen verschmitzt hervorlugten, sowie die kleine Perle, die bei Erregung anschwoll und sich in seine Finger zu schmiegen schien. Jeder, der wie er das Bedürfnis danach verspürte, Jessica dort zu berühren, hatte sein Verständnis – vor allem, wenn es Jessica selbst war, die gleichzeitig auch noch genießen konnte, wie sich die Berührung von innen anfühlte.

Ihr erschrockener Blick verriet jedoch überdeutlich, dass sie sich schuldig fühlte.

»Warum hast du masturbiert?«, fragte er und zwang sich zu einem strengen Ton. »Das widerspricht dem Vertrag, den du freiwillig unterschrieben hast.«

»Ich weiß … Herr«, sagte sie. Es klang widerwillig.

Sein Interesse wuchs. Wenn sie zerknirscht gewirkt hätte, weil die Erwartung auf das nette Pärchen vom Tangotraining sie zu sehr erregt hatte, hätte er die Sache vermutlich mit einem strengen Schimpfen abgetan und sich mit ihr zusammen unter die Dusche gestellt, um zu Ende zu bringen, was sie angefangen hatte.

»Warum hast du es getan?«, bohrte er nach.

»Weil ich Lust darauf hatte, darum.«

»Nicht so patzig, Sklavin!«

Anders als sonst schien das Wort keine sinnliche Reaktion bei ihr hervorzurufen. Ihre Wangen röteten sich nicht und sie schlug die Augen nicht mit dieser hilflosen und beschämten Geste auf, die ihm jedes Mal aufs Neue einen Schauer über den Rücken jagte.

»Ja, ich hätte es nicht tun sollen, und ja, ich habe eine Strafe verdient.«

»Also, hast du es getan, weil du mich zwingen wolltest, dir eine Strafe nach deinen Regeln zu verpassen.« Er zog die Augenbrauen zusammen. Irgendetwas an Jessicas Reaktion passte nicht zu dem, was er von ihr kannte und erwartet hätte. Normalerweise war es fast zu leicht, Frauen zu lesen. So gut wie jede hatte eine devote Ader und reagierte, wenn er die richtigen Knöpfe fand, um sie mental auf die Knie zu zwingen.

Für die wenigen, die dieser Regel widersprachen, hatte er sich nie interessiert.

Jessica war schon am Tag des Kennenlernens ein Rätsel für ihn gewesen. Einerseits reagierte sie heftig auf seine Befehle, unterwarf sich bereitwillig oder leistete Widerstand in einer Weise, die deutlich machte, dass sie überwunden werden wollte, aber andererseits war da immer dieser Teil von ihr gewesen, den er nicht hatte durchschauen können. Sie behielt etwas von sich zurück und blieb teilweise ein Rätsel. Vielleicht war er deswegen über Jahre immer wieder zu ihr zurückgekommen und hatte sie schließlich geheiratet, während andere Frauen gekommen und gegangen waren.

»Ich wollte keine Strafe«, sagte Jessica maulig. »Vielleicht will ich selbst mal jemanden bestrafen. Oder ich will, dass du mir auch mal einen Kaffee bringst und nicht immer als selbstverständlich voraussetzt, dass ich das für dich mache und zum Servieren auf die Knie gehe.«

Das hier schien ernster, als er gedacht hatte. War sie eifersüchtig auf die blonde, trotz ihrer Kurven an den richtigen Stellen seltsam zart wirkende Liza, die er an diesem Wochenende zu verführen plante?

Bisher hatte sie nie ein Problem damit gehabt, andere Frauen in ihr Liebesspiel einzubeziehen oder sich in einem Erotikclub auf einen Partnertausch einzulassen. Sie wusste, dass er nicht treu sein konnte und es auch nicht wollte, genauso wie sie wusste, dass er sie gerade deswegen liebte, weil sie ihn so akzeptieren konnte, wie er war.

Er setzte sich neben Jessica aufs Bett und streichelte sie zwischen den Schulterblättern. Der rauchige, orientalische Duft ihrer Haut stieg ihm in die Nase, den kein Parfüm der Welt ersetzen konnte. Er überlegte, ob er ihr sagen sollte, wie sehr er sie liebte, entschied sich aber dagegen. Wenn seine Frau ihre widerspenstigen Phasen hatte, brauchte sie die Sicherheit, dass er stark genug war, sich nicht von ihr manipulieren zu lassen. Das hatte er schon lange herausgefunden.

Jessica entspannte sich allmählich und legte ihre mürrische Miene ab.

»Ich habe keine Lust mehr, ständig devot zu sein«, sagte sie. »Das ist doch keine Art, wie du mich behandelst! Ich darf es mir nicht selbst machen, wenn du es nicht erlaubt oder angeordnet hast? Das ist ein massiver Eingriff in meine Persönlichkeitsrechte.«

Er lachte auf. »Hast du wieder deine rebellische Phase?«

»Tu das nicht einfach ab!«

Kenneth kraulte ihren verspannten Nacken und massierte ihn, um sie zu lockern. »Du bist meine Lieblingssklavin, süße Jessica, und du wirst es immer bleiben.«

Sie holte tief Luft, als ob sie widersprechen wollten, entspannte sich dann aber.

Kenneth griff ihr in die Haare und zog ihren Kopf nach hinten. Jessica wehrte sich schwach, aber als er ihre Brust umfasste und durch den Seidenstoff des Nachthemdes sanft zudrückte, seufzte sie leise. Er biss ihr ins Ohrläppchen und drückte fester zu. Jessica stöhnte.

»Hör auf damit«, beschwerte sie sich, doch als er in ihre Nippel zwickte, schien sie ihre Meinung zu ändern. »Oder mach weiter … Nimm mich ran, nachdem ich jetzt schon so scharf auf dich bin, du blöder Mistkerl. Du ignorierst mich jedes Mal, wenn ich sauer auf dich bin.«

Sein Schwanz ruckte vor, wie immer, wenn sie so vulgär redete.

»Glaubst du ernsthaft, ich würde dich belohnen, nachdem du gegen meine Regeln verstoßen hast?« Er verstärkte den Griff in ihre Haare und fasste ihr zwischen die Beine. Sie trug ein dünnes Spitzenhöschen unter ihrem Seidennachthemd. Er schob es beiseite. Als er mit dem Finger durch ihre Spalte fuhr, kam ihm ein Schwall Feuchtigkeit entgegen.

»Hölle noch mal, dann lass es halt!« Jessica versuchte, sich aus seinem Griff zu drehen.

Kenneth stieß zwei Finger in sie und bewegte sie hin und her. »Sicher, dass du das willst … Sklavin?«

Statt einer Antwort schob sie die Brüste vor und öffnete die Beine, damit er tiefer in sie glitt.

»Nicht so hungrig, kleine Frau.« Er beugte sich vor, schob den Ausschnitt ihres Nachthemds mit den Zähnen zur Seite und leckte über die Haut. Kurz vor den Nippeln hielt er inne.

»Ist das die Art, wie du mich bestrafen willst?« Jessica keuchte auf. Ihre zarten, dunklen Brustwarzen standen hart nach vorn. »Indem du mich wahnsinnig machst?«

»Wäre eine Option.« Kenneth grinste. »Kommen lassen werde ich dich auf jeden Fall nicht. Wer weiß, wie oft du es schon getan hast, während ich weg war.«

»Noch keinmal.« Ihre Augen weiteten sich. »Wirklich! Ich war kurz davor, als du reingekommen bist.«

»Dann sollte ich aufpassen, dass ich deine Perle nicht zu intensiv stimuliere.« Er grinste erneut und glitt vorsichtig mit dem Daumen über die Stelle.

Jessica keuchte auf. »Bitte! Mach weiter!«

Ohne den Griff zu verändern, schob er ihr Seidennachthemd hoch sowie das Höschen hinunter und enthüllte das Tattoo auf ihrem Venushügel. »Sticht der Skorpion dich wieder?« Er fuhr mit der Fingerspitze die Konturen entlang.

»Hör auf damit«, forderte sie und schien sich nicht darum zu kümmern, dass sie eben noch das Gegenteil von ihm verlangt hatte. »Was, wenn unsere Gäste kommen?«

»Ja, was ist dann?« Er massierte ihren Venushügel, ohne in die Nähe ihrer Klitoris zu gelangen.

Jessica atmete leise und hastig. »Das wäre peinlich!«

Kenneth schloss die Augen und genoss für einen Moment die Stille, die einen hier überall umfing. Fast glaubte er, vor dem Fenster das leise Zwitschern und Summen der Kolibris zu hören, die hier überall herumschwirrten, aber vermutlich war das nur Einbildung, hervorgerufen durch das Rascheln der Bettwäsche, wenn Jessica sich bewegte. Er massierte sie weiter und versuchte, sich das Gesicht von Liza ins Gedächtnis zu rufen.

Manchmal war ihm das Fehlen von Autogeräuschen, streitenden Nachbarn oder im Hintergrund dudelnden Fernsehern oder Musik während ihrer Trips hierher fast unheimlich. Sie hatten sich bewusst dagegen entschieden, ein TV-Gerät einzubauen, ganz davon abgesehen, dass es ihm widerstrebte, den kleinen Generator hinter dem Haus öfter als nötig laufen zu lassen und die klare Bergluft mit dem Dieselgeruch zu verpesten. Dieser Ort sollte eine Insel bleiben, weit fort von allem, was die Realität sonst für sie bereithielt. Für ein dauerhaftes Leben wäre es ihm hier zu einsam, aber als Wochenend- und Urlaubshaus konnte er sich nichts Schöneres vorstellen.

»Wenn sie kommen, hören wir ihr Auto schon fünf Minuten, bevor sie vor der Tür stehen«, beruhigte er Jessica.

»Aber du musst noch duschen.«

»Schlimmstenfalls laden wir sie ein, mit uns in die Sauna zu gehen und vorher noch mal in den See zu springen.« Er streichelte ihre Perle und lachte leise, als Jessica zusammenzuckte. »Nach der langen Fahrt brauchen sie mit Sicherheit selbst eine Dusche.«

»Du Schuft!« Jessica entzog sich ihm und weil er nicht damit gerechnet hatte, entglitten ihre Haare seinen Händen. »Kannst es wohl gar nicht abwarten, Liza an die Möpse zu gehen.«

»Sie hat einen schönen Busen.« Er umfasste Jessicas runde Brüste und knetete sie. »Aber nicht so schön wie deiner.«

»Wenn du meinst, dass unsere Gäste duschen wollen, solltest du dann nicht den Generator anschmeißen, damit wir heißes Wasser haben?«

»Damit lasse ich mir die Chance entgehen, Liza gleich am Anfang nackt zu sehen, weil wir sie in die Sauna und danach in den See schicken.« Er grinste. »Und wenn ich mich nicht sehr irre, möchtest du das auch.«

Sie errötete.

Kenneth streichelte sie weiter. Er liebte ihren schlanken, durchtrainierten Körper, den knackigen, kleinen Hintern und die Rundungen, wo ihre Hüften in die Taille übergingen. Allmählich entspannte sie sich unter seinen Liebkosungen und gab das leise Wohlfühlgeräusch von sich, das ihm verriet, dass es ihr gut ging.

»Du bist schöner als jede andere Frau auf der Welt«, sagte er und lächelte. »Ich mag es, wie du deine Brüste zu mir schiebst, wenn du erregt bist. Wenn du glücklich bist, leuchten deine Wangen auf und deine Augen schimmern. Außerdem bist du widerspenstig und gleichzeitig voller Hingabe, das ist eine mörderische Kombination. Damit bringst du mich immer wieder um den Verstand.«

Jessica schloss die Augen und legte die Arme über dem Kopf zusammen, um anzudeuten, dass sie sich nicht länger wehren würde. Jetzt gehörte sie wieder ihm.

Manchmal war es Härte, die eine Frau brauchte, um sich zu unterwerfen, aber längst nicht jedes Mal. Die Herausforderung lag darin, die richtigen Worte für die richtige Situation zu finden. Sein Anspruch war, es in dieser Kunst vom Amateur zum Meister zu bringen. Vielleicht hatte er das Ziel bereits erreicht, so dachte er manchmal. Andererseits musste man als Meister umso härter daran arbeiten, nie nachzulassen und nach immer neuen Wegen zur Perfektion zu suchen.

Kenneth glitt mit den Fingerspitzen über Jessicas Bauch, umspielte ihren Nabel und fuhr die Konturen ihres Körpers nach. Egal, wie viele Abenteuer sie schon miteinander erlebt hatten, die stillen Momente mit ihr hatten ihren Reiz nie verloren. Im Gegenteil. Manchmal kam es ihm vor, als würden alle Frauen dort draußen nur existieren, um ihn mit ihrer prüden oder übermäßig libidinösen Natur davon zu überzeugen, dass es keine andere mit Jessica aufnehmen konnte.

Er streichelte die Innenseite ihres Oberschenkels und fuhr mit den Fingern durch ihre feuchte Spalte. Jessica seufzte auf und schob sich ihm entgegen. Kenneth bewegte die Fingerspitze schnell vor und zurück, glitt jedes Mal ein wenig tiefer in sie hinein, aber dieses Mal vorsichtiger als zuvor.

»Wir haben keine Zeit«, brachte Jessica hervor. »Wir müssen noch fertig aufräumen und das Essen machen, unsere Gäste können jederzeit vor der Tür stehen.«

»Die wissen, dass es bei uns etwas rustikaler ist.« Kenneth massierte ihre Perle mit dem Daumen und schob einen Finger in sie.

»Aber …«

Er erhöhte das Tempo seiner Massage und drang schneller in sie. Jessica öffnete den Mund, um zu widersprechen, überlegte es sich aber offenbar anders und biss sich auf die Lippe. Ihr Blick verschleierte sich. Die Muskeln in ihrem Innersten arbeiteten, spannten sich an und ließen locker, um ihn tiefer in sie hineinzusaugen. Kenneth setzte sein Spiel fort, bis er merkte, dass sie kurz vorm Höhepunkt stand, dann hörte er auf.

Jessica wimmerte. »Bitte, mach weiter!«

»Ich habe mir überlegt, dass du recht hast.« Er rückte von ihr ab und wischte die Finger an der Bettdecke ab. »Wir sollten wirklich noch mal überprüfen, ob alles für unsere Gäste bereit ist. Ich wollte noch einen Korb Holz zur Sauna tragen, damit wir dort richtig einheizen können.«

»Bitte nicht!« Jessica winkelte die Beine an und drehte die Knie nach außen. In ihrer Spalte schimmerte Feuchtigkeit. »Ich brauche dich jetzt, Kenneth!«

»Das merke ich schon.« Er öffnete den Reißverschluss seiner Jeans und massierte seinen ohnehin schon harten Schwanz, bis er unter seiner Hand stahlhart wurde. »Ein bisschen werde ich ihn dir gönnen, aber zur Strafe für deine eigenmächtige Aktion darfst du erst kommen, wenn ich es dir erlaube.«

Jessica biss sich auf die Unterlippe und bäumte sich auf, als er mit der Spitze ihren engen, feuchten Eingang berührte. »Bitte nicht! Ich bin jetzt schon kurz davor!«

»Vielleicht erlaube ich es dir auch gar nicht.« Er verteilte Jessicas Feuchtigkeit mit der Eichel hinauf zu ihrer Perle und rieb darüber.

»Oh Gott, wie soll ich das aushalten?«

»Kenneth reicht völlig.« Er grinste, umfasste ihre äußeren Venuslippen und zog sie auseinander. »Ich vögle dich nur, wenn du brav bist und dich an meine Regeln hältst.« Ohne auf eine Antwort zu warten, stieß er langsam in sie und genoss das Gefühl ihrer heißen, feuchten Enge.

Jessica schrie auf, bog den Rücken durch und wölbte sich ihm entgegen. Ihre inneren Muskeln kontrahierten um seinen Schwanz. Sie umklammerte das Kopfkissen und schob es über ihr Gesicht.

Kenneth ließ sich Zeit. Er umspielte ihren Eingang mit seiner Spitze, tauchte genüsslich in die Feuchtigkeit ein und verteilte sie auf Jessicas Venuslippen. Sie wimmerte leise und wand sich, um ihn besser zu spüren. Er rieb mit der Eichel über ihre Perle, sanft, vorsichtig und genoss den Anblick, als sie ihren Kopf zurückwarf und der schlanke Hals sich ihm in voller Schönheit darbot. Nur Anfänger begnügten sich damit, eine Frau zu rammeln, bis die schiere Reibung ausreichte, um abzuspritzen. Dieses Spiel verlor viel zu schnell an Reiz.

Inzwischen, mit der Erfahrung seiner einundvierzig Lebensjahre, reichte ihm die Schönheit einer Frau nicht mehr aus, um sexuelle Erfüllung zu finden. Er suchte das Besondere, das, was eine von den anderen unterschied, mit denen er in der gleichen Zeit schlafen konnte. Jessica, seine bildschöne, leidenschaftliche Geliebte, deren Körper ihn immer wieder entzückte, verbarg in ihren Gedanken ein Geheimnis vor ihm.

Kenneth war geübt darin, aus kleinsten Veränderungen von Mimik und Stimme herauszulesen, was in Menschen vorging. Hinter dem, was sie offenkundig von sich preisgaben, gab es immer noch eine zweite Wahrheit, die sie verbergen wollten. Er hatte die Fähigkeit geschult, um sich für geschäftliche Verhandlungen eine bessere Position zu verschaffen. Die gleiche Fähigkeit nutzte er seit Jahren im Umgang mit Frauen, um ihre geheimen Wünsche besser erkennen und erfüllen zu können. Er liebte die Hingabe, die er damit wecken konnte – aber wenn er alles entdeckt hatte, was eine Frau hinter der Alltagsfassade der netten Nachbarin verbarg, langweilte er sich schnell.

Bei Jessica jedoch gab es immer wieder den Moment, wo sie seinem Blick für den Bruchteil einer Sekunde auswich, ihre Lippen aufeinanderpresste oder die Schulter minimal nach vorn zog. Es gab etwas, was er noch nicht entdeckt hatte. Manchmal wünschte er sich, dass es ihm nie gelingen würde. Ein gelüftetes Geheimnis hatte mitunter weit weniger Zauber als eines, das unausgesprochen in der Luft schwebte.

Und während sie sich unter ihm wand, sich unter seinen streichelnden Händen bewegte und zuließ, dass er sie zärtlich in den Hals biss, schwoll sein Schwanz an und wurde beim Gedanken daran härter, dass er derjenige war, der dieses Geheimnis lüften würde. Was immer es war – es würde dazu beitragen, den Zauber seiner teilweise unberechenbaren Liebsten weiter zu vertiefen.

Hoffentlich war es nicht bloß Eifersucht auf die zierliche Liza, deren blonde Schönheit und die kaum verhüllte Gier auf ein außergewöhnliches Erlebnis aus devoter Perspektive.

Liza gefiel ihm wegen ihrer unschuldig-naiven Art, hinter der sich für seinen geübten Blick ein faustdickes Verlangen nach Abenteuern zu verbergen schien, das bei bestimmten Andeutungen und Musterungen in ihren Augen funkelte. Er konnte sich kaum erinnern, wann eine Frau ein derartiges Verlangen in ihm zuletzt ausgelöst hatte. Liza war etwas Besonderes. Im Gespräch war klargeworden, dass sie noch keine Erfahrung mit BDSM gesammelt hatte, aber etwas in ihrer Körpersprache und ihrem Lächeln machte unmissverständlich klar, dass sie sich danach sehnte.

Die meisten Damen, die behaupteten, devot zu sein, hatten in Wahrheit recht klare Vorstellungen davon, wie ein Mann sie dominieren sollte. Natürlich war es erwachsener und reifer, im Vorfeld genau mögliche Dos und Don’ts zu besprechen und daraus den Aufbau einer Session zu planen, wenn es eine geben sollte. Damit vermied man Missverständnisse, Grenzübertritte und das Kippen einer erotischen Situation.

Aber manchmal, nur manchmal, begegnete man jemandem, wo die Luft elektrisch aufgeladen schien und etwas zu fließen begann, für das es keine Worte gab. Liza war unschuldig, auch wenn sie keine Jungfrau mehr war, und sie hatte neugierig gewirkt. Eine Frau, die man formen konnte und die sich bereitwillig in seine Hand begeben würde, wenn er die richtigen Fäden fand, um daran zu ziehen. Er wusste, dass er mit ihr reden sollte, genau wie mit Michael, und dass er die beiden niemals hätte einladen dürfen, nur um Liza nahe zu kommen. Partnertausch verlief friedlicher, wenn alle Seiten Erfahrung und klare Absprachen darüber hatten, worauf sie sich einließen.

Kenneth zwang sich, die Gedanken an das verführerische Blitzen in ihren Augen und das kaum verhohlene Verlangen nach Unterwerfung, das sie sich offensichtlich nicht eingestehen wollte, aus seinen Gedanken zu verdrängen. Jetzt war Jessica dran. Es war schlechter Stil, mit einer Frau zu schlafen und dabei an eine andere zu denken.

Er umfasste Jessicas Brüste, drückte zu und stieß tiefer in sie, als sie aufstöhnte.

Heiße Nächte zu viert | Erotischer SM-Roman

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