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Henriettes Tod

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Ungefähr zwei Wochen später starb Henriette. Es kam völlig überraschend und ging sehr schnell.

Ihr ging es körperlich sehr viel schlechter als Paula und mein erster Impuls als ich sie fand war - wegrennen, Hilfe holen, sie erlösen.

Das habe ich nicht getan.

Ich bin bei ihr geblieben, habe mit ihr gesprochen und sie bis zum letzten Atemzug begleitet.

So war es ihr Wunsch.

Sie war außerordentlich tapfer und sehr stark.

Was mich an ihrem Tod am meisten berührt hat ist, dass sie in all ihrem Leid noch die Kraft und das Bedürfnis hatte, mir etwas mit auf den Weg zu geben.

Sie hat mir wirklich geholfen, das beim Hasen bereits aufgetretene Thema „Leiden“ mit anderen Augen zu sehen.

Sie war zu keinem Zeitpunkt verzweifelt oder desolat. Im Gegenteil! Tiere fügen sich auf eine Art und Weise ohne zu klagen in ihr Schicksal, die den meisten von uns völlig fremd ist.

So weit sind wir wohl noch nicht.

Die Tiere haben allerdings auch einen großen Vorteil. Sie wissen, wohin sie nach ihrem Tod gehen, wissen, was kommt.

Und sie wissen, dass es gut ist.

Paula sprach davon, nach Hause zu kommen. Henriette davon, von ihren irdischen Qualen erlöst zu werden.

Das heißt aber nicht, dass es ihnen leicht fällt, das irdische Dasein loszulassen.

Beiden war es zwar wichtig, diesen Weg selbstständig bis zum Ende gehen zu dürfen, sie wollten dabei aber gerne begleitet sein, indem jemand einfach bei ihnen war.

Und ich kann sagen, es fühlte sich richtig und gut und friedlich an und ich bin dankbar, dass sie mich daran haben teilhaben lassen.

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