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Anleitung zum Abstillen

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Auch von strikt vorgegebenen Stillabständen wissen wir heute, dass sie ein wesentlicher Baustein zum frühen Abstillen sind. Egal, ob drakonische Vier-Stunden-Abstände oder die etwas modernere Varianten von ein bis zwei Stunden und nicht mehr als soundso viele Stillmahlzeiten täglich: Es gibt keinen physiologischen Grund, dem Kind die Brust vorzuenthalten oder das Stillen hinauszuzögern. Und ja, falls ein Baby jeden Tag viele, viele Stunden an der Brust verbringt, kann das tatsächlich auf Probleme hindeuten. Dabei geht es aber um die Gesamtverweildauer und nicht um die Häufigkeit der Mahlzeiten.

Bei Stillkindern können wir darüber hinaus in regelmäßigen Abständen »Clusterfeeding« erwarten. Dann wird zu bestimmten Tageszeiten oder auch in besonderen Phasen über einen gewissen Zeitraum hinweg besonders viel gestillt. Entweder, weil sich das Baby einen guten Vorrat für den Schlaf anfuttern möchte, um vielleicht bald nachts seltener wach zu werden, oder, weil es die Milchmenge der mütterlichen Brust steigern will, da es für seine aktuelle Entwicklungsphase mehr Kalorien gebrauchen kann.

FÜTTERN MIT FLASCHE

Glücklicherweise steht Familien, die nicht stillen möchten, können oder dürfen, heute, im Gegensatz zu früher, industriell hergestellte Säuglingsanfangsnahrung in einer hochwertigen Qualität zur Verfügung. Sie sorgt auch für ein gutes Gedeihen Ihres Babys.

 Die Gabe von Säuglingsanfangsnahrung der Kategorie sogenannter Pre, die noch am stärksten angepasst ist, kann und sollte natürlich ebenfalls babygeleitet erfolgen: Auch die Flasche wird also nach Bedarf gegeben.

 Außerdem wird die Flasche nicht von irgendjemandem verabreicht, sondern immer von einer vertrauten Bezugsperson. Nur, weil nicht gestillt wird, ist die Nahrungsaufnahme immer ein Prozess, der von Nähe, Intimität und Vertrauen geprägt sein sollte. Flaschenernährte Babys haben keine Lust, herumgereicht zu werden wie ein Wanderpokal.

 Eine Flasche ist ein Brustersatz und wird, genauso wenig wie eine Brustwarze, in das Mündchen hineingestopft, sondern das Baby darf aktiv den Sauger umschließen. Bei Säuglingsanfangsnahrung, die als »Pre« ausgewiesen ist, ist bei gesunden Kindern keine Mengenbeschränkung nötig. Es hat sich sehr bewährt, kleine Portionen anzumischen und bei Bedarf noch etwas nachzubereiten. Bewusste, aber auch unbewusste Signale der fütternden Person, die eine bestimmte Trinkmenge vom Baby erwartet, können sonst ungewollt zu Überfütterung anregen.

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