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2 Petra und ihre Lampe

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Die ganze Woche fieberte Martin dem Wochenende entgegen. Dann, am Samstag, stand er pünktlich um zwölf Uhr mittags bei Petra vor der Tür. Nervös betätigte er die Klingel, in seinen Eingeweiden befand sich ein Kloß und seine Hände waren schweißnass. Sollte er umdrehen und wieder fahren? Mutlos drückte er die Tür auf, nachdem der Türsummer ihm signalisiert hatte, dass oben jemand auf die Klingel reagiert hatte.

Aber er sagte sich, wenn sie ihm nicht zusagte, nahm er das Geld und dann würde er so etwas nie wieder machen. Zögernd stieg er die Stufen zum dritten Stock hinauf. Oben auf dem Treppenabsatz wartete sie und sah mindestens genauso nervös aus wie er. Erleichterung machte sich in ihm breit. Glück gehabt Junge, dachte er, hässlich ist sie zum Glück ja nicht. Vor ihm stand eine Mitvierzigerin, mit hellbraunem Haar und einer noch guten Figur. Wohlproportionierte Rundungen, was er nun nicht so schlimm fand, saßen sie doch am richtigen Fleck. Wenn er ihre Figur beschreiben müsste, würde er sagen, normal. Ihre Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz gebunden. Jeans und ein blaues Shirt waren genau richtig, für das, was sie heute geplant hatten. Das Shirt hatte einen etwas weiteren Ausschnitt, sodass er den Ansatz ihre Brüste sehen konnte. Und dieser Anblick gefiel ihm sehr. Nicht zu groß und nicht zu klein.

Dann sah er ihr ins Gesicht, ihre Augen glitzerten in einem faszinierenden Farbenspiel. Eine genaue Be- schreibung ihrer Augenfarbe war nicht möglich. Manche würden hier graublau sagen, aber sie schienen die Farbe mit ihrer Stimmung zu wechseln und ihr Gesicht war schmal. Aber ihr Mund war einfach der Hammer. Volle sinnliche Lippen mit einem eleganten Schwung. Wie es sich wohl anfühlte, diesen Mund zu küssen und auf der Haut zu spüren? Schnell verwarf er diesen Gedanken. Denn was würde er tun, wenn sie ihm einfach nur die 30 Euro in die Hand drückte? Sie lächelte schüchtern und reichte ihm die Hand zur Begrüßung.

Ein lange verschollenes Gefühl machte sich in ihm breit. Martin, Martin, dachte er, du benimmst dich wie ein Teenager.

»Hallo, du bist also Martin. Ich bin Petra. Wir sollten so schnell es geht aufbrechen, die Lampe wird schon erwartet. Und ich muss sie noch installieren.«

Oha, dachte Martin, sie hatte es eilig. Vielleicht auch, um ihn los zu werden, aber ihre Hand fühlte sich so schön warm an. Und die Haut ließ keinen Rückschluss darauf zu, dass sie handwerklich tätig war. Neugierde auf den Rest von ihr breitete sich in Martin aus gepaart mit einer leichten Erregung. Denk an kaltes Wasser Junge, einfach kaltes Wasser.

»Ja, Okay. Dann sollten wir mal deine Lampe in den Wagen bringen.« Er musste sich zusammenreißen, seine Stimme normal klingen zu lassen.

»Gut komm mit rein. Das Ding blockiert mein Wohnzimmer.« Ein zaghaftes Lächeln huschte über ihr Gesicht und ihre Augen blitzten auf.

»Scheint ja ein ganz schönes Monster zu sein, bist du sicher, das mein Kombi reicht?«

Petra lachte und dieses Lachen tanzte durch seinen Kopf bis in den Bauch. Diese Frau sorgte ja jetzt schon für einen erregenden Zustand. Und gleich würde er mit ihr in dem plötzlich viel zu kleinen Kombi sitzen. Na, das konnte ja heiter werden. Warum war keine kalte Dusche in der Nähe, wenn man sie am nötigsten brauchte?

»Doch reicht. Ein Teil von Medusa steht ja schon in Frechen.«

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