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Die Sichel des Mondes

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Die Nacht legte sich langsam um Yasmins Schultern, wie ein Samtcape und ihre Augen brannten nach dem endlosen Weinen. Wo waren die Arme ihres Liebsten, wo seine volle Stimme, sein tiefes Lachen? Yasmin war allein und fiel tief und immer tiefer in sich selbst hinein, scheinbar endlos, als würde dieses Fallen nie enden.

Das Weinen hatte sie müde gemacht, ein heißer Kakao schien ihr Trost zu versprechen, so fröstelte sie, und das mitten in einer schon warmen Frühsommernacht.

Da fiel ihr Blick auf die Sichel des Mondes, fein geschwungen, wie die Sicheln, mit denen zu früherer Zeit das Gras für die Tiere eingeholt wurde. Sie hatte keine Post von Enrico, fast erschien es ihr, als jage sie einem Phantom nach. Ihr Kopf war schwer und nicht mehr fähig, auch nur ansatzweise einen klaren Gedanken zu fassen. Der Sternenhimmel allerdings war in der Lage, sie auf seine Weise mit einem schönen Gefühl zu verbinden. Als sie noch vor wenigen Tagen neben Enrico gelegen hatte und in einer dieser Nächte seinen Atem hütete, war über ihnen der Sternenhimmel, unendlich weit und Heimat spendend.

Du bist zeitlebens dafür verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast. — Dieser Satz vom kleinen Prinzen kam ihr in den Sinn, warum auch immer, gerade jetzt.

Der Schlaf war stärker, als die Kraft der Gedanken, die das Herz an ihre Ufer gespült hatte.

Yasmin liebt

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