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DIE MYSTISCHEN ABENTEURER UND ABENTEURERINNEN DES ERFOLGS

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Empfindest du dein Leben als Abenteuer? Spricht dich dieser Stil an?

»Zu Beginn stand ich am Fuße eines sagenhaften Berges, dessen Gipfel im Nebel verborgen lag. Durch die weißgrauen Schwaden schimmerte etwas goldgelb, dessen Form ich vermuten konnte, aber ich konnte mir die Größe und Pracht kaum vorstellen. Das Licht übte eine magische Anziehung auf mich aus. Ich konnte vom ersten Moment an, als ich es gesehen hatte, nicht mehr anders, als Tag und Nacht daran zu denken, wie ich es erreichen und in meinen Händen halten würde.«

Kurze Pause deiner Erzählung.

Ich nehme nicht an, dass du sie so fortsetzen würdest:

»Also stieg ich in die Talstation der Seilbahn, die sich nur unweit von mir befand, und mit ein paar hundert anderen Leuten fuhr ich nach oben. Schon war ich am Ziel.«

Berge in deiner mystischen Abenteuergeschichte des Erfolges sind zu vergleichen mit den Achttausendern der Erde. Auf die führen keine Seilbahnen, dort hinauf muss man selbst gelangen, mit eigener Kraft, Ausdauer, den richtigen Begleitern und einer Ausrüstung, die alles beinhaltet, trotzdem aber nicht zur Last wird.

In Romanen setzen Ungeheuer alles daran, die Hauptpersonen zu stoppen oder vom Weg abzubringen. Im Leben sind es keine zotteligen oder schuppigen Monster, sondern eben Dinge, die nicht so laufen, wie wir uns das wünschen, oder die Krafteinsatz benötigen, um die besten Entscheidungen zu treffen.

Ich nehme auch nicht an, dass du deine Geschichte beim Auftauchen von Monstern und Fallen so weitererzählen würdest:

»Kaum hatte ich das Ungeheuer erblickt, dachte ich mir: Ne, das brauche ich wirklich nicht. Daher habe ich einfach umgedreht und bin den Weg zurückgelaufen. So stehe ich wieder am Fuße des Berges und träume weiter von dem Ding, das dort oben auf dem Gipfel auf mich wartet.«

Während ich schreibe, ist mir gerade eine skurrile Szene eingefallen. Ich bin großer Fan der »Indiana Jones«-Filme. Bitte stell dir einmal vor, gleich in der ersten Szene springt irgendein zwei Meter großer und 150 kg schwerer Verfolger auf Indiana Jones zu. Dieser verzieht den Mund und sagt: »Hör zu, ich habe wirklich keine Lust auf blaue Flecken. Daher lege ich mich gar nicht mit dir an und gehe jetzt zurück auf die Uni.« Dort hält Professor Jones dann Vorträge, wie ungerecht und gemein die Welt ist und dass das wahre Glück nur zu Hause vor dem Fernseher gefunden werden kann.

Dieser Film wäre der größte Flop des Jahrhunderts.

Dieses Verhalten, das wie ein Scherz klingt, ist im richtigen Leben gar nicht so selten zu finden. Leute, die das Zeug zur Heldin oder zum Helden haben, kneifen beim ersten Hindernis und drehen um.

Gehen wir davon aus, dass deine Abenteuergeschichte des Erfolges wesentlich spannender klingen wird und du am Ende etwas in deinen Händen halten wirst. Ob es wirklich der golden leuchtende Gegenstand ist, das steht noch nicht fest, denn die besten Abenteuergeschichten haben ein überraschendes Ende, in dem der Held oder die Heldin etwas anderes bekommt, als er oder sie ursprünglich wollte. Fast immer ist es besser. Das ist der Beweis, dass Ziele gut als Richtung sind, aber nicht immer erreicht werden müssen, um von Erfolg zu reden. Erstens kommt’s oft anders, zweitens als man denkt, lautet eine meiner Lieblingsredewendungen.

Erfolg ist, wenn du's trotzdem schaffst

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