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PÉLICAN 1. EINE EVAKIERUNG, DIE NIE STATTFAND

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Ich lese viel. Erst in dem Moment jedoch, in dem ich den weiter unten erwähnten Artikel eingesehen hatte, wurde mir in vollem Maße bewusst, was meine Einheit im Juni 1997 vollbracht hatte. Unser Einsatz war business as usual, wie immer. In meinem Fall aber verhielt es sich anders. Dieser normale Dienst im Kongo hatte das von mir selbst gewählte Ende meiner Karriere eingeleitet. Zu Ende aber ist alles erst am Schluss. In diesem Sinne verweise ich auf die Septemberausgabe des Magazins Képi Blanc aus dem Jahr 1997. In dieser 72-Seiten-Revue konnte der scharfsichtige Abonnent Folgendes lesen. A vous tous, hommes de guerre, d’honneur, de qualité et de cœur, un grand merci. Vous nous avez prouvé combien votre efficacité professionnelle n’avait d’égal que votre gentillesse, humanité et grandeur d’âme - An euch alle, Männer des Krieges, der Ehre, der Güte und des Herzens, habt Dank. Ihr habt uns bewiesen, dass nur eure Freundlichkeit, eure Menschlichkeit und die Größe eurer Seele, der euch eigenen professionellen Effizienz gleichkommen. Brief von Frau V. C. (Name durch die Redaktion des Magazind Képi Blanc abgekürzt). Nous, les ressortissants de la Russie, remercions du fond de nos cœurs la Légion étrangère qui nous a sauvés à Brazzaville en risquant leurs vies - Wir, die russischen Einwohner, danken der Fremdenlegion aus vollem Herzen. Unter Einsatz ihres Lebens haben sie uns in Brazzaville gerettet. Russische Bürger von Brazzaville. Quelle: Magazin Képi Blanc. Als das Képi Blanc druckfrisch und pünktlich wie ein Uhrwerk erschien, war meine Einheit bereits wieder zurück vom Einsatz. Bei dem Einsatz handelte es sich um eine französische Militäroperation, die im Wesentlichen von den Paras Legion getragen wurde. Es fand eine Evakuierung „in extremis“ einiger Tausend im Lande lebender Ausländer statt. Unter ihnen befanden sich viele Europäer, hauptsächlich Belgier, Franzosen und Deutsche. Aber auch Russen, Amerikaner und Afrikaner. Die Bedrohungslage war real, der Einsatz in der zweiten Phase beinhart. Die Operation gliederte sich in drei Teile.

Pélican-1 war die Vorbereitung eines Einsatzes in Kinshasa, Zaire. Die Phase begann für uns am 15. Mai und endete zwei Tage später, am Abend des 17. Mai. Pélican-2 begann theoretisch mit dem Überfall der Regierung Pascal Lissoubas auf die Villa des Ex-Präsidenten Denis Sassou-Nguesso am 5. Juni. Im Gelände und in der knallharten Realität aber begann Pélican-2 für uns erst am 7. Juni. Dann aber gleich mit einem Paukenschlag. Diese heikle Phase dauerte bis zum Abend des 15. Juni.

Pélican-3 war der Rückzug aller französischen Truppen aus dem Hexenkessel Brazzaville. Die Operation begann am Morgen des 16. Juni und galt am 20. Juni als beendet.

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