Читать книгу Per Email in den Himmel - Thomas Holtbernd - Страница 5

Die Email

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Vor einigen Wochen nun hatte John diese merkwürdige Email bekommen, die ihn aus seiner Alltagslethargie aufweckte. Obwohl er nicht wusste, wer ihm diese Mail geschickt hatte, öffnete er sie und fand einen einfachen Satz: „Sie suchen den Kitzel und wünschen sich den Himmel auf Erden. Finden Sie Ihren Meister und beginnen Sie eine wunderbare Freundschaft. Mailen Sie Ihre Fragen: Jetzt!“ John dämmerte es, vor einiger Zeit hatte er in einer Zeitschrift eine Annonce gelesen. Es ging darin um Life-Coaching oder so etwas Ähnliches. Genau konnte er sich nicht mehr erinnern. Irgendwas hatte ihn angesprochen. Jedenfalls hatte er wohl eher aus Langeweile an die angegebene Adresse eine Mail geschickt.

Jetzt dachte er nur, warum nicht? Doch was wollte er wissen? Welche Fragen sollte er diesem Meister stellen? Genau! Er schrieb: Welche Fragen soll ich stellen? Und schickte die Mail ab. Mal gespannt, was dieser große Meister ihm antworten würde? Auch wenn er die Geschichte für schwachsinnig hielt, vielleicht machte es ja Spaß, so einen großen Meister hinters Licht zu führen. Er war auch gespannt, wie lange ihn ein solcher Meister auf die Antwort warten ließ.

John stellte seinen PC aus und hatte sich vorgenommen, noch ein wenig zu lesen. Aber er war mit seinen Gedanken nicht bei der Sache, er las eine Seite und wusste am Ende der Seite nicht mehr, was er gelesen hatte. John legte das Buch zur Seite und machte den Fernseher an. Vielleicht lief ja mal was Gescheites. Es war zum bekloppt werden. Was bildeten sich diese Fernsehfuzzis eigentlich ein, so einen blöden Mist zu senden? Da diskutierten irgendwelche abgehalfterten Politiker über Dinge, von denen sie keine Ahnung hatten. Auf dem anderen Sender sprachen, wenn man das überhaupt sprechen nennen kann, selbsternannte Promis über Dinge, die niemanden interessieren. Auf einem anderen Sender liefen Filme, die älter waren als er selbst. Waren denn die Zuschauer alle so blöd, sich diesen Mist anzuschauen?

Er schaltete den Fernseher aus und rief seinen besten Freund an. Mit dem konnte er so richtig gut ablästern. Sein Freund war genauso drauf wie er, sie steigerten sich zu wunderbaren Hasstiraden auf die geistig beschränkten Bürger des Landes, die korrupten Politiker und das dumme Stimmvieh. Danach ging es ihm besser. Es gab nur wenige Menschen, mit denen er so gut hassen konnte, wie mit seinem Freund. Sein Freund hatte sich durchgebissen. Er war ein mittelmäßiger Jurist geworden und bei einem großen Unternehmen in der Rechtsabteilung gelandet. Spaß machte ihm der Job nicht, nur wenn er mit fiesen Tricks anderen eine Falle stellen konnte, dann lebte er auf. Es war nichts Illegales, es war halt ein bisschen böse. Sein Freund lebte ebenso wie er als Single. Sie telefonierten manchmal über Stunden, um sich über ihre Erfahrungen mit den blöden Zeitgenossen auszutauschen.

Erst am nächsten Abend saß er wieder an seinem PC und rief die Mails ab. Die Antwort von seinem ominösen Meister war da. Sie musste sogar gestern schon abgeschickt worden sein. John hob sich diese Mail bis zum Schluss auf, erst wollte er die anderen Mails durchschauen. Es war nichts Besonderes dabei. Ein wenig gespannt öffnete er die Mail von Ihm: „Auf in den Kampf!“ stand dort nur. Sollte Er ihn durchschaut haben? Hatte der Meister erkannt, dass seine erste Frage ein Test sein sollte? John hatte Feuer gefangen. Er stand auf, ging im Zimmer umher und suchte eine Frage, die es in sich hatte. Schließlich schrieb er: Kann es nicht sein, dass eine fragende Haltung mich nicht weiter bringt? Wäre es nicht sinnvoller, Anregungen zu bekommen, damit ich meinem Leben wieder eine klare Richtung geben kann? John schickte die Mail ab und wenige Sekunden später hatte er schon die Antwort: „Ein guter Ansatz. Deshalb die erste Anregung: Drehe den Spieß nicht um, Du willst Orientierung! Reinige deinen Blick mit den Kräften deines Sarkasmus!“ John war geplättet. Wie konnte Er so schnell antworten? Und vor allem, wie konnte Er das mit dem Sarkasmus wissen? Er musste seine Strategie verändern. Sein Gegner schien endlich mal ein wirklicher Gegner zu sein. „Auf in den Kampf!“ dachte John, bisher hatte er die meisten Leute, mit denen er zu tun hatte, ausgetrickst. Neulich noch war es ihm gelungen, für seine Reise im letzten Jahr, eine Entschädigung zu erstreiten, weil eine Familie mit vier Kindern ihm angeblich die Urlaubsfreuden geraubt hätte. Das stimmte zwar nicht, er hatte sich sogar gut mit allen verstanden, doch wenn man irgendwie Geld raus holen kann, dann ist es einen Versuch wert. Jetzt war ihm allerdings überhaupt nicht klar, wie er angreifen könnte. Worum sollte es gehen? Was wäre der Sieg? Und hätte er Spaß daran, einen Gegner zu besiegen, der völlig anonym ist? John wollte seine Strategie umkehren. Was wäre, wenn er völlig offen über seine Gefühle und Gedanken berichtet? Was sollte ihm dabei schon passieren? Schnell installierte er eine Software, die seine Spuren verwischte. Durch Umleitungen etc. wäre es schwer, seine Identität zu entschlüsseln. Er ging sowieso immer mit anderen Nummern ins Netz. Nun fing er an zu schreiben.

John hatte sich die Finger auf der Tastatur wund getippt. Alles hatte er versucht, in Worte zu fassen, was er in den letzten Monaten gedacht und gefühlt hatte. Ganz genau beschrieb er seine Gefühle, damit sein Gegenüber auch verstand, wie es in ihm aussah. Jeden Satz, ja jedes Wort, überprüfte er, um keine Missverständnisse zu erzeugen. Wie viel Zeit vergangen war, wusste er nicht. Er hätte noch weiter gemacht, doch er spürte einen ungeheuren Druck auf seine Blase. Der Gang zur Toilette ließ sich nicht aufschieben. Er schickte die Mail ab und ging den Gang der Erleichterung. Erst jetzt hatte er das Gefühl, mit seiner Mail fertig zu sein. John wunderte sich über sich selbst. Er hatte in einer Offenheit über sich geschrieben, die er bisher immer vermieden hatte. Es war ihm leicht gefallen und er hatte ganz und gar nicht an Kampf gedacht. Als er zurück an seinem PC war, sah er, dass eine neue Nachricht da war. Er holte sie ab und sah erstaunt, dass sie von Ihm war. Es war nicht zu glauben, dass Er so schnell geantwortet hatte. Allein das Lesen der Mail hätte schon länger gedauert als sein Gang zum Klo. Seine Hände zitterten als er die Mail öffnete. Unglaublich was da stand: „Wann und in welcher Sache bist du leidenschaftlich?“ Das war alles.

John fühlte sich leer. Und oft, wenn er sich so fühlte, surfte er im Worldwideweb herum, um Sexvideos zu finden, die er downloaden oder streamen konnte. Wer sich einmal dran gesetzt hat, solche Seiten zu finden, der fand immer etwas. Er hatte genügend Sicherheitssoftware installiert, um Viren abzuwehren, die man sich fast immer auf diesen dunklen Seiten einfing. Wenn er sich bei Bekannten umhörte, stellte er fest, dass fast alle Sexseiten kannten. Manche gaben offen zu, dass sie vor ihrem Rechner sitzen und nackte Weiber angucken, bei anderen merkte man, dass sie es taten, aber nicht zugeben wollten. John fand ein Filmchen mit zwei vollbusigen Blondinen, die es einem Mann besorgten. Der Pornostreifen war nicht schlecht und er hatte seinen Spaß. John fühlte sich jetzt besser.

Bevor er nun ins Bett ging, wollte er Ihm noch kurz etwas mailen. Leidenschaft? Was fiel ihm zu diesem Thema ein. Hatte er schon einmal richtig Leidenschaft entwickelt? Momentan kam ihm sein Leben recht leidenschaftslos vor. Er machte seine Arbeit, doch sich richtig reingeben, das war es nicht, vielmehr empfand er viele Dinge, die er tat, als eine Form von Sucht. Die Sache mit den Erotikfilmchen war so etwas. John suchte manchmal stundenlang nach Bildern von nackten Frauen oder nach Filmchen, befriedigte sich selbst und stellte dann fest, dass die Zeit recht kurz geworden war, bis dass der Wecker wieder klingelte. Viele Nächte hatte er schon vor dem PC verbracht und nicht bemerkt, wie viele Stunden er auf der Suche nach irgendwelchen Pornobildchen vergeudet hatte. Leidenschaft war das jedoch nicht. Ihm kam es eher so vor, dass er zu faul für ein leidenschaftliches Tun war. Genau das war eine Frage, die er Ihm stellen könnte. John schrieb seine Mail an Ihn. Zunächst – und das kostete ihn schon eine große Überwindung – beschrieb er seine nächtlichen Exkursionen. Und dann erläuterte er seine Vorstellungen über Faulheit. Oder war es eher Trägheit? Er bekam den Hintern nicht hoch. Seine Ergüsse endeten in der Frage: Was unterscheidet eigentlich Sucht von Leidenschaft? Und warum hat sich über mein Leben eine solch große Trägheit gelegt?

John war mittlerweile so müde geworden, dass er seinen PC runter fuhr und sich sofort ins Bett begab. Am nächsten Morgen hätte er fast verschlafen. Um vor der Arbeit, die Mails abzurufen, war einfach keine Zeit. Unruhig fuhr er in seine Firma. An diesem Tag gab es keine Sitzungen. Er konnte die Post wegarbeiten, den Schriftkram erledigen und vor allem pünktlich Feierabend machen. Gespannt fuhr er nach Hause. Wie würde die Antwort lauten? Der Feierabendverkehr nervte an diesem Tag mehr als sonst. Endlich saß er an seinem PC und konnte die Mails abrufen. Natürlich war die Antwort seines Meisters dabei: „Wilde Pferde müssen mühsam gezähmt werden, damit man auf ihnen reiten kann. Wer nur ein einziges Pferd zugeritten hat, reitet irgendwann auf einem lahmen Gaul.“ Was sollte dieses Bild bedeuten? Pferde zähmen? Okay, so ein wildes Pferd ist sicherlich leidenschaftlich. Doch es ging ja um seine Leidenschaft. Und warum sollte er mehrere Pferde zureiten. Er wurde ein wenig sauer auf Ihn, der immer nur in Metaphern antwortete. Was sollte das für ein Life-coaching sein, wenn er damit nichts anfangen konnte? Ein Meister sollte ihm doch das Leben einfacher machen. John hatte keine Lust auf weitere Fragen und Antworten. Er war genervt.

Er beschloss, sich an der frischen Luft abzureagieren. Also ging er in den nahe gelegenen Park und genoss die frische Luft. Der Wind ließ ihn sanft Berührungen spüren. Die Sonne wärmte nicht nur seine Haut, sondern auch sein Gemüt. Mit der Sonnenkraft vollgetankt kam ihm auch die Frage in den Sinn: Muss man voll sein, um sich leer machen zu können? Jetzt hatte er nichts Sehnlicheres vor, als genau diese Frage an Ihn zu schicken. In wenigen Augenblicken saß er wieder an seinem PC und schickte eine Mail mit dieser Frage ab. Sofort hatte er eine Antwort auf seine Frage. Die Antwort war so schlicht und kurz, wie ärgerlich. „Ja“ las er nur. Es war eine klare Antwort, doch er hätte gerne eine Begründung für dieses Ja gelesen. Er schrieb zurück: Was bedeutet dieses Ja? Welche Fülle und welche Leere sind gemeint? Er schrieb sich nach diesen Fragen noch mehr aus dem Leib. Wieder hatte er sich verausgabt. Die Antwort kam wie immer postwendend: „Wie gibst du deinem Körper innere Stärke?“ Was sollte das denn nun wieder? Erst war von Fülle und Leere die Rede und nun vom Körper. Sein Körper war in Ordnung. Er ging doch regelmäßig ins Fitnessstudio. Und wenn er sich dort umschaute, musste er feststellen, die anderen waren ziemlich schlapp. Die Anabolikatypen hatten natürlich Körper wie Kampfmaschinen, doch das schien ihm ganz und gar nicht ästhetisch. Vor allem konnte er Körper und Stärke nicht übereinander bringen. Er fühlte sich stark, wenn er im Fitnessstudio seine Übungen machte. Die Frauen schauten interessiert. Und das machte ihn stark. John hatte jedoch die Ahnung, dass Er das nicht meinte. Wieder schrieb er eine Email: Was bedeutet Stärke? Und er schrieb, was er in seinem täglichen Kampf mit den anderen Männern erlebte. Da fühlte er sich nicht immer stark, weil ihn manchmal so kleine Typen durch eine geschickte Rhetorik übervorteilten. Er erinnerte sich daran, wie er neulich bei einem Strategiegespräch von seinem Lieblingsfeind ausgetrickst worden war. Dieser Typ war klein, hatte sich im Betrieb hochgearbeitet und verstand es, fast immer seine Interessen durchzusetzen. Körperlich war er sicherlich stärker als dieser Gnom, doch ihm fehlte etwas, was dieser Typ hatte. John versuchte sich an alles zu erinnern und schrieb es mit allen Details auf. Zum Schluss seiner Mail kam er dann zu der Frage: Ist körperliche Stärke eher der Ausdruck von Willensstärke als die tatsächliche Kraft?

Postwendend bekam er seine Antwort: „Ein Baum mit tiefen Wurzeln kann dicke oder dünne Äste haben, selbst wenn Zweige im starken Sturm brechen, bleibt er standhaft.“ John missfiel dies mit der Stärke. Er kannte genug Leute, die hatten es einfach, denen flog alles zu. Bei ihm war es genauso. Er hatte Schule und Universität ohne große Mühen geschafft, groß anstrengen musste er sich dabei nicht. Auch seinen Job hatte er einfach bekommen. Er hatte gerademal zwei Bewerbungen geschrieben und schon hatte er eine Arbeitsstelle, die er sich gewünscht hatte. Auch andere Dinge flogen ihm zu. Was sollte also Stärke sein? Jeder bekommt das, was ihm zustößt. Er konnte die Leute nicht ab, die ihm was von Leid erzählten, man müsse mal so richtig unten gewesen sein, um zu wissen, was das Leben ist. Welch ein Quatsch? Nun gut, er war nicht unbedingt glücklich, doch was ihm fehlte, konnte er gar nicht sagen. Im Betrieb war jemand, der hatte vor ein paar Wochen einen schweren Autounfall gehabt und jetzt war dieser Typ auf Bekehrungstour. Jedes Mal, wenn man mit ihm ins Gespräch kam, erzählte er von seiner tiefen Erfahrung, die er durch den Autounfall gehabt hätte, dass ihm bewusst geworden wäre, wie oberflächlich er bisher gelebt hätte und dass er nun wisse, wofür er lebt. Er lege keinen großen Wert mehr auf materielle Dinge und hätte angefangen, Bücher vom Dalai Lama zu lesen und das gäbe ihm unheimlich viel. Er nähme das Leben ganz anders wahr. Und die Beziehung mit seiner Freundin wäre auch viel intensiver geworden, nächtelang würden sie jetzt miteinander reden und das ginge total tief. John dachte dann bei sich, lieber würde ich mit einer Frau bei ganz anderen Tätigkeiten als Reden in die Tiefe gehen. John konnte dieses Gequatsche von diesem Typ nicht ab. Er hatte einen anderen Arbeitskollegen gehabt, der durch den Tod eines Freundes auf einen solchen Trip gekommen war. Der hatte auch den wahren Sinn des Lebens gefunden, während seines Urlaubs fuhr er ab da zu irgendwelchen Mönchen zur Meditation und kam dann immer „erleuchtet“ zurück. Nach ein paar Monaten kam er morgens nicht zum Job. Irgendwer rief dann bei ihm an, doch vergeblich. Zwei Tage später fand man ihn im Keller seines Hauses aufgehängt. So erleuchtet kann er also doch nicht gewesen sein. John misstraute diesen erweckten Leuten, die von ihrer Bekehrung quatschen und nicht wussten, wie man Spaß am Leben hat. John konnte auch nicht glauben, dass man unbedingt solche Erfahrungen wie Tod, Krankheit usw. machen müsste, um zu einem glücklichen Leben zu gelangen. Ihm schien es zu einfach, eine existenzielle Erfahrung und schon ab ins Nirwana.

John fiel das Wort Orientierung ein. Das war es, um das es ging. Wie hält man Orientierungslosigkeit aus? Dass man in einen solchen Zustand durch den Tod eines nahen Menschen kommen kann, das ist klar. Doch man kann auch anders dahin kommen. Und zwar irgendwie oder vielleicht sogar zufällig. Was ist der Zufall? Oder ist alles vorherbestimmt? Er hatte im Wissenschaftsteil der Tageszeitung mal was über Hirnforschung gelesen und dort den Beitrag von einem Hirnforscher gelesen, danach sei die Freiheit des Menschen eine reine Illusion. Im Gehirn ist quasi festgelegt, wie sich Menschen verhalten und die Freiheit gibt es nicht, es gibt keinen freien Willen. Was aber soll dann dieses Leben? Ist alles vorherbestimmt? Kann man nicht in sein Schicksal eingreifen? Genau die Frage wollte er Ihm jetzt stellen. Er tippte seine Gedanken ein und endete mit der Frage, ob es eine Prädestination gibt. Er war schon gespannt auf die Antwort, die er sogleich las, nachdem er sie abgeholt hatte. Dort stand: „Hahaha, das Leben ist ein Witz.“ Mhm, das brachte ihn jetzt auch nicht weiter. Also schrieb er gleich zurück: Wenn das Leben ein Witz ist, wer lacht dann über diesen Witz? Die Antwort war sogleich da: „Das ist ja gerade der Witz.“ Wie das denn? Das war doch keine Antwort auf seine Frage. Vielleicht war es insgesamt der falsche Ansatz. Also änderte er seine Gedankenrichtung: Was kann ich tun, um mein Leben selbstbestimmt zu gestalten? Jetzt war die Antwort für John klarer: „Vielleicht geht es nur um dieses Gefühl, das man sein Leben selbst gestaltet.“ John dachte, genau, ob es so ist oder nicht, das spielt doch keine Rolle, denn wenn man das Gefühl hat, sein Leben selbst zu gestalten, dann kann es von außen betrachtet ganz anders sein, doch bin ich ja in mir und nicht außerhalb von mir. Genau diesen Gedanken schrieb er Ihm. Die Antwort war wiederum verwirrend: „Eine Quelle wird zum Bach, vereinigt sich mit anderen Bächen, wird zum Fluss und fließt schließlich ins Meer: Ist der Wassertropfen Meer, Fluss, Bach oder Quelle?“ Es brachte ihn zur Verzweiflung, dass er Seine Antworten oft nicht verstand.

Hatte er einige Tage über die Antwort nachgedacht, verwunderte ihn, warum er nicht gleich verstand, was Er gemeint hatte. John hatte für diesen Abend keine Lust mehr, doch dieses Bild vom Wassertropfen gefiel ihm. In der Nacht träumte er wie er auf einem Floß einen breiten Fluss entlang fuhr, durch die schaukelnde Wellenbewegung kam er in einen wohltuenden Schlaf.














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