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The Blasphemic Symphony Orchestra

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Zugegeben, ich war fürchterlich erschrocken, als ich eines Morgens aufwachte und an meinem Unterhemd riesige Schweißflecken abgebildet sah, denn bisher hatten sich die Flecken nicht so weit hochgetraut. Allerdings wurde es noch schlimmer, denn meine christliche Jesus-Freak-Mitbewohnerin geriet sogleich in religiöse Verzückung, als sie mich sah, was weniger an meinem ungepflegten Äußeren, als vielmehr an meinem Schweiß lag. „Thomas, Du alter Heide, Du hast tatsächlich die Jungfrau Maria ausgeschwitzt!“ platzte es aus ihr heraus. Sofort riß ich mein Unterhemd herunter, denn jene Anschuldigung traf mich als Atheisten doppelt schwer. Sie stürzte sich auf das übelriechende Wäschestück und liebkoste es minutenlang. „Ohne Schweiß kein Preis“, meinte ich grinsend, bevor ich mich in mein Zimmer zurückzog. Doch meine Ruhe war nur von kurzer Dauer, denn plötzlich kamen sieben Christen in mein Zimmer und machten sich über meine Dreckwäsche her. „Jawohl, so ist es recht. War doch gut, daß ich zu faul zum Waschen war“, stellte ich zufrieden fest, aber ihre enttäuschten Mienen verrieten mir, daß sie nicht gefunden hatten, wonach sie auf der Suche waren. „Behalte ihn im Auge! Es ist sehr gut möglich, daß er bald wieder eine heilige Persönlichkeit ausschwitzt“, schärften die Freaks meiner Mitbewohnerin ein. Jene behandelte mich an jenem Tag ausgesprochen freundlich und verzichtete sogar auf ihre Missionierungsversuche, die ich immer so elegant abgewehrt hatte. Am nächsten Morgen stellte ich erleichtert fest, daß mein Unterhemd trocken war und der Spuk damit ein Ende hatte. Meine Mitbewohnerin betrachtete mich enttäuscht, doch plötzlich leuchteten ihre Augen. „Wow! Das ist ja großartig! Du hattest heute Nacht einen Samenerguß in der Form des Gekreuzigten!“ Blitzschnell zog sie mir die Unterhose herunter und lief mit ihr davon, wobei sie sie wie eine Trophäe triumphierend hin- und herwedelte. „Hey, bring sie sofort zurück! Das ist meine letzte frische Unterhose gewesen!“ rief ich ihr nach. Schlecht gelaunt begab ich mich aufs Klo sowie auf die dortige Klobrille und kackte was das Zeug hielt. Beim Abwischen der verbliebenen Scheiße warf ich einen kurzen Blick auf mein Kunstwerk und erstarrte. Ich hatte einen Haufen in der Form eines Hakenkreuzes geschissen. Wenn das die Nazis rausbekamen, dann würde ich deren neuer Held werden und das hätte mir gerade noch gefehlt. Am Nachmittag hatte ich dann einen Termin beim örtlichen Bischof, welcher mich bewundernd anschaute. „Sie brauchen sich erst gar nicht bei mir einschleimen, denn ich glaube nicht an Gott“, stellte ich gleich zu Beginn klar. „Das freut mich sehr. Ich nämlich auch nicht“, gab er freimütig zu und es wurde daraufhin ein wirklich tolles Gespräch. Wir lästerten über die Gläubigen und Gläubiger, die Ungläubigen, die Falschgläubigen und über den Rest der Welt. Am Ende einigten wir uns darauf, meine Ausdünstungen zu einem Markenartikel zu machen und uns daran dumm und dämlich zu verdienen. Wir beschlossen außerdem, ein Orchester zu gründen, das lauter in der Kirche ungern gehörte Lieder spielen sollte. Und so verlor ich meine Vorurteile und wir schossen die Regensburger Domspatzen aus den Charts. Wir wurden weltberühmt und unsere gotteslästerlichen Lieder wurden auf der ganzen Welt nachgesungen, besonders im Iran.

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