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2.2.2. „gut“ und „böse“

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Bosheit setzt Willens- oder Entscheidungsfreiheit und damit letztlich auch das Wissen um gut und schlecht voraus (vgl. Schelling 1809). Ein „böses Gewitter“ existiert nur im Dialekt oder in der Mythologie. Auch die Redeweise von einem „bösartigen Geschwür“ oder einer „bösen Überraschung“ ist letztlich metaphorisch. Die unbewusste Natur kann grausam sein, „böse“ ist sie nicht: Die Wespe, die eine Raupe lähmt und Eier in ihr ablegt, wobei die geschlüpften Larven den Wirts-Organismus von innen her langsam auffressen, tut – trotz allem – nichts „Böses“.

Tabelle 2.4.: „gut“ und „schlecht“: moralische (ethische) Bedeutungen:

„gut“ – in ethischer (moralischer) Bedeutung a. Moralisch gut sind vor allem Motive und Absichten. Eine Handlung ist gut, wenn ihr ein edles Motiv (eine gute Absicht) zugrunde liegt. b. Gut (im ethischen Sinn) nennen wir auch eine Person bzw. ihren Charakter. Kriterium: Diese Person lässt sich von edlen Motiven leiten (→ Gesinnungsethik), und sie handelt im großen Ganzen auch erfolgreich (→ Verantwortungsethik)
Gegenteil: „böse“ Zwei Kriterien für eine Handlung, die als „böse“ gilt: Der Handelnde beabsichtigt, andere zu schädigen;Die Handlung erfolgt gezielt und planmäßig. Beispiel: die systematische Demütigung anderer Personen.

Um den Begriff „böse“ herum gruppiert sich ein reiches Wortfeld, zu dem der „bösartige Kerl“, ein „maligner (bösartiger) Tumor“, das „boshafte Gelächter“ usw. gehören. Die „Bosheit“ kennt Steigerungen – die „Gemeinheit“ und die „Niedertracht“.

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