Читать книгу Der Rheim - Thomas Quast - Страница 17

Оглавление

Der gescheiterte Liedermacher

Deine Zeilen,

diese ungeilen,

wer will sie hören,

wenn sie zerstören

statt zu betören

Diesen ewigen, ungnädigen,

windigen, barmherzlosen, grindigen

Nihilismus,

diesen zyankalen Zynismus,

diesen Driss

mippm Schuss Drissismus,

der mit züngelnder Zunge zeckt

und mit biestigem Bitter befleckt

schmuvoll schändet und dreckt

alles, was weiß, edel und duft

im reinen Kleid der Unschuld steckt

Brauchst du noch

dralle Wünsche für lindes Leben

oder bist du zu stolz zum Nehmen

und bist du zu hart zum Geben?

Du wolltest Honig und bekamst Kakteen

Du wolltest Nora und bekamst Marleen

und selbst die ließ dich stehn

tja, so kann`s gehn

Ein gutes Lokal, ein guter Wein

kann`s das schon sein?

„Nein! Um Gottes Willen, nein !“

hör ich dein Klagen und dein Schrein

Da kommt ein neuer Auftrag rein,

und die Muse, sie bleibt stecken.

Du musst teure Schuhe lecken

Die weiße Gitarre bleibt allein

in ihrer Ecke und muss weinen

Doch statt Buffet mit Sushi

hätt`st du viel lieber Uschi,

die zu dir sagt „Ich hab dich lieb“

Oh, diese Sehnsucht, die dich treibt,

quält die Gitarre weiß und reibt

und bohrt in darber Seele Glut

Wie gut das tut

Draußen klicken schöne Frauen

vorbei an Fenster, Tür und dir

Sie ahnen nichts von deinem Gold,

das sich gekonnt, und auch gewollt,

heiß aus deinem Herzen rollt

und sich von dannen trollt.

Hörst hohe Hacken, wie sie klicken,

möchtest sie streicheln und sie zwicken

möchst sie mit Rosenholz beglücken

Ein Hintern, der vorüberbebt,

der lockt und wiegt und zuckt und lebt,

dampft wogend rundes Ungetüm

schwüle Dünste von Parfüm

und du paffst eine Wolke Teer

hinterher

Da fließt die dicke Sehnsucht wieder

in dicker Tinte aufs Papier

zu einem neuen Lied der Lieder,

der Dichterkunst zur höchsten Zier

„Oh, göttliche Madonnen, …

Mensch, wo bleibt ´n ihr ?!

Oh güldene Medusen, …

her zu mir !“

Dezember 2002


Der Rheim

Подняться наверх