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FALLBEISPIEL SRI LANKA

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Sri Lankas (Ceylon) reiche Schwemmlandvorkommen werden seit Jahrhunderten informell abgebaut und sind nach wie vor eine Quelle hochwertiger Saphire und anderer farbiger Edelsteine. Im Jahr 2014 wurden Farbedelsteine mit einem Wert von 141 Mio. US-Dollar exportiert, von denen Saphire einen Wertanteil von rund siebzig Prozent ausmachten. Über seine eigenen Ressourcen hinaus hat sich Ceylon zu einem globalen Zentrum für den Handel und die Verarbeitung von Farbedelsteinen entwickelt.

Der überwiegende Einsatz von Niedrigtechnologiemethoden und ein Verbot ausländischer Aktivitäten haben dazu beigetragen, tausende Menschen in ihren lokalen Lebensgrundlagen zu unterstützen und gleichzeitig das allgemeine Extraktionstempo zu mildern. Der lokale Abbau in Sri Lanka durch die eigenen Bürger hat sich parallel zum Agrarsystem des Landes entwickelt und dient als saisonale Beschäftigungsform für Landarbeiter und als zusätzliche Einkommensquelle für Landbesitzer. Die mit der Gewinnung von Edelsteinen verbundenen Kosten und Erträge werden geteilt, wobei Finanzier und Bergmann jeweils 35 Prozent des Erlöses aus dem Edelsteinabbau erhalten. Zwanzig Prozent erhält der Landbesitzer, zehn Prozent der Lizenzinhaber. Die Überwachung durch die Landbesitzer und die regelmäßigen Inspektionen durch die »National Gems and Jewellery Authority« haben den illegalen Bergbau begrenzt und die Verbreitung solider Gesundheits-, Sicherheits- und Umweltstandards gefördert. Mechanisierte Aktivitäten sind selten gestattet, und eine von der Behörde für die Dauer jeder Lizenz gehaltene Kaution fördert das Verfüllen stillgelegter Gruben. Im Gegensatz zu vielen anderen Abbaugebieten hat Sri Lanka auch eine robuste inländische Aufbereitungsindustrie geschaffen. Seit eine erste Generation nach internationalen Standards bei der (inzwischen aufgelösten) »State Gem Corporation« ausgebildet wurde, ist die Zahl der qualifizierten ceylonesischen Schleifer auf etwa 20.000 gestiegen – rund drei Viertel davon arbeiten mit farbigen Edelsteinen. Verschiedene steuerliche Anreize haben das Wachstum dieses wesentlichen Wirtschaftsbereichs unterstützt: Für Edelstein- und Schmuckprodukte wird auf Import- und Exportsteuern verzichtet, während Schleifer und Juweliere von der Einkommensteuer und (bis vor kurzem) der Mehrwertsteuer befreit sind. Ein staatlich verwalteter Schmuckentwicklungsfonds finanziert die Einführung moderner Technologien in der Schmuckindustrie.

Eine Reihe von Regierungsprogrammen hat den Aufstieg des Landes als Zentrum für Verarbeitung und Export unterstützt. Die Edelsteinindustrie wird von der »National Gems and Jewellery Authority« (NGJA) reguliert, einer finanziell autonomen Behörde, die eine Reihe von Industriedienstleistungen erbringt, darunter Prüfung, Kennzeichnung, Schulung und Exporterleichterungen. Die NGJA arbeitet eng mit dem »Export Development Board« (EDB) zusammen, welches auch größere internationale Werbemaßnahmen durchführt.

Sri Lanka hat es geschafft, »Edelstein-Governance« in Einklang mit der heimischen Wirtschaft zu bringen.

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