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Architektur

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Münchens Architekturgeschichte reicht bis ins Mittelalter zurück. Das älteste »Bauwerk«, eine Latrine, stammt aus dem Jahr 1260 und ist damit nur 102 Jahre jünger als das Datum der offiziellen Gründung der Stadt. Sie wurde von Archäologen im Jahr 2011 hinter dem Marienplatz ausgegraben. Leider musste der Fund der Baustelle der zweiten S-Bahn-Stammstrecke weichen und existiert nicht mehr.

Obwohl in München Bauplatz absolute Mangelware ist, hat sich das Stadtbild in den letzten zwei Jahrzehnten enorm verändert. Die Allianz Arena oder das Jüdische Gemeindezentrum am Jakobsplatz, dessen Synagoge ein wenig an die berühmte Klagemauer erinnert, sind nur zwei fotogene Beispiele für den Wandel. Dazu kommen, etwas weiter außerhalb des Zentrums gelegen, die Hochhäuser des ADAC, das Uptown Munich (146 Meter) und die Highlight Towers (126 und 113 Meter).

WIE SIE ARCHITEKTUR FOTOGRAFIEREN

Ganz egal, für welche Architektur Sie sich fotografisch begeistern, die Architekturfotografie bietet viele künstlerische Gestaltungsmöglichkeiten. Gebäude erscheinen tagsüber vollkommen anders als zur Blauen Stunde oder nachts, wenn sie angestrahlt werden und gleichzeitig von innen leuchten.

Lassen Sie Ihren subjektiven Eindruck zur Geltung kommen. Alles ist möglich, ob stürzende Linien, mangelhafte Auflösung oder Bewegungsunschärfe. Architekturfotografie funktioniert mit einer Sofortbildkamera genauso gut wie mit einer analogen Fachkamera.

Eine der wichtigsten Faustformeln für den Bildaufbau in der Fotografie ist der Goldene Schnitt, der insbesondere in der Architekturfotografie eine große Rolle spielt. Der Goldene Schnitt ist ein Gestaltungsprinzip. Es geht davon aus, dass asymmetrisch aufgebaute Bilder spannender wirken als zentral aufgebaute. Das Prinzip besagt, dass man die Bildfläche sowohl horizontal als auch vertikal dritteln sollte. Dadurch ergeben sich neun gleich große Rechtecke. Gemäß der Regel des Goldenen Schnitts wird das bildwichtige Element an einem der Linienschnittpunkte platziert. Bildwichtige Elemente in der Architekturfotografie können ein Hauseingang, ein Fenster, ein beleuchtetes Detail etc. sein. In diesem Beispiel ist es der Uhrenmast am nach den Olympischen Spielen 1972 aufgegebenen S-Bahnhof »Olympiazentrum«.

Aber bedenken Sie: Regeln sind da, um sie zu brechen – halten Sie sich nicht sklavisch daran!


Achten Sie bei Architekturfoto-Ausflügen ebenso auf die Linienführung. Halten Sie Ausschau nach markanten Linien, an denen Sie das Auge des Betrachters entlangführen. Das bringt Ruhe ins Bild. Sie erzeugen mit Linien, die sich in die Tiefe erstrecken, eine Räumlichkeit. Zudem können Sie das Auge des Betrachters auf wichtige Details lenken. Das geht zum Beispiel hervorragend mit Geländern von Treppen. Gehen Sie auch öfter in die Froschperspektive. Viele Kameras haben einen Bildschirm, den Sie nach oben klappen können. Damit kann die Kamera, etwa mit einem kleinen Tischstativ, relativ mühelos direkt über dem Boden platziert werden. Nicht selten findet sich in der Struktur der Pflastersteine eine spannende Linienführung hin zu bekannten Bauwerken, die sich durch die veränderte Perspektive auf eine neue Art und Weise präsentieren – wie hier bei der Herz-Jesu-Kirche in Neuhausen.


Hauptsynagoge »Ohel Jakob« am St. Jakobsplatz


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