Читать книгу Klasse Kerle 2 - Tilman Janus - Страница 5
Casting von hinten
Оглавление»Junge Männer gesucht als Statisten für Monumentalfilm«. Das war alles, was es für Schauspieler an Arbeit gab. Dürftig! Ich suchte noch einmal alle Zettel an der Pinwand der Arbeitsagentur durch, aber meistens wurden nur Helfer für den Bau oder den Hausputz gesucht. Nix für Mutters Sohn! Meine Mutter hatte mich vor Jahren gewarnt. Schauspieler, hatte sie gesagt, müssen Kohlen tragen, wenn sie nicht verhungern wollen! Oder sie landen in der Gosse! Auf meinen Einwand hin, dass es doch kaum noch Ofenheizungswohnungen gäbe und damit kaum noch Kohlenträger gebraucht würden, erwiderte sie nur, dass ich mir als Schauspieler sowieso keine Wohnung mit Zentralheizung leisten könnte. Also, ich gebe zu, so ganz Unrecht hatte sie nicht. Ich war schon fünfundzwanzig, doch von den Supergagen eines Brad Pitt konnte ich nur träumen. Aber hatten nicht auch Stars wie Clark Gable oder Humphrey Bogart als Statisten angefangen? Seufzend schrieb ich mir also die Adresse des Casting-Büros ab. Es lag in einem Außenbezirk, direkt an einem der großen Filmstudios. Wenigstens Filmluft könnte ich also schnuppern!
Ich verlor keine Zeit und fuhr gleich hin. Diese Idee hatte ich mit etwa zweihundert anderen arbeitslosen Schauspielern gemeinsam gehabt – die waren nämlich alle schon vor mir da! Ich hatte keine Ahnung, für welchen Film sie Leute suchten, aber wenn es ein Monumentalfilm war, dann brauchten sie sicher mehr als drei oder vier Statisten. Außerdem hatte ich ja nichts anderes zu tun, also reihte ich mich in die Schlange der Wartenden ein.
Vor mir stand ein Bulle von einem Mann. Ich sah ihn von der Seite. Seine Arme waren mit dichter, blonder Wolle bedeckt, und aus dem Shirt quoll oben die etwas dunklere Brustbehaarung heraus. Sein knackiger Hintern war prall in viel zu enge Jeans gezwängt. Auch der Hosenstall war massiv gefüllt. Wenn sie für den »Koloss von Rhodos« jemanden suchten, dann würden sie den bestimmt nehmen! Ich spürte, dass der Kerl mich geil machte.
Mir fehlte eben nicht nur Geld, sondern auch ein richtiger Mann. Manchmal abends, wenn ich müde und ausgepowert in mein Bett sank, fühlte ich mich richtig hohl und leer. Aber erstens kam ich durch die dauernde Jobsuche und die Hilfsjobs, die ich so annahm, kaum dazu, mir einen Kerl zu suchen, und zweitens waren meine wenigen Eroberungen alles andere als Treffer. Ich hab ja Verständnis dafür, dass jemand nur aus Wut fremdgeht, weil er Zoff mit seinem Mann hat, aber wenn er dann vor lauter Katzenjammer keinen hochbekommt, dann soll er doch zu Hause erst mal vor dem Spiegel üben! Oder der andere Typ, auf den zwei Frauen in zwei verschiedenen Wohnungen warteten. Eigentlich stand er auf Männer – aber als es zur Sache gehen sollte und ich schon einen Riesen in der Hose hatte, kniff er den Schwanz ein und sagte, das er seine beiden Freundinnen nicht betrügen wollte. Himmel, Arsch und Zwirn! Die Kerle sind auch nicht mehr das, was sie mal waren!
Also ich quatschte jedenfalls diesen Wollbullen vor mir an: »Weißt du eigentlich, was für ein Film hier gedreht werden soll?«
Er sah mich von oben aus wasserblauen Augen an. »Na, was Antikes, hab ich gehört«, schnaufte er.
Aha! Gladiatoren, Sklaven, Soldaten! Also nur was für solche Riesen wie den vor mir. Ich bin zwar nicht schwach oder zierlich, ich habe schon ganz nette Muskeln, das gehört ja heute dazu, wenn man ins Filmgeschäft will, aber ein Schwarzenegger bin ich nicht.
»Hast du schon öfter den Statisten gemacht?«, fragte ich.
Der Hüne nickte. »Letztes Mal in so ’nem französischen Liebesfilm, da musste ich als Hotelportier immer nur still dastehen. Das war vielleicht öde! Die Schauspieler haben in den Betten die tollsten Rammelszenen gedreht, und ich sollte immer nur stehen, stehen, stehen!«
Ich musste lachen und konnte mir eine dumme Bemerkung nicht verkneifen: »Da stand dir sicher auch was!«
Er hatte zum Glück Humor und lachte auch, seine hellblauen Augen glitzerten. »Stimmt!«
»War die Hauptdarstellerin wenigstens hübsch?« Na ja, ich sagte das so, was sollte man sonst sagen zu einem fremden Kerl.
Er sah mich skeptisch an, schien zu überlegen, doch ehe er antworten konnte, wurde er von einem Angestellten plötzlich aus der Reihe geholt und zur Bürotür geführt, hinter der sich unser Schicksal entscheiden sollte. Na, alles klar, dachte ich, den nehmen sie, und solche Normaltypen wie mich bestimmt nicht. Ich sehe so weit ganz gut aus, habe dunkelbraune Haare und auch ein markantes Gesicht, bis auf die Nase, die ist nicht so besonders, aber die ist vielleicht auch nicht so wichtig.
Langsam ging es weiter. Mein blonder Bär kam nicht zurück – vielleicht hatte er seinen Vertrag schon in der Tasche. Ich las während des Wartens ein bisschen Zeitung, damit es nicht so langweilig wäre. Plötzlich war ich dran!
Ich wurde in ein kleines, kahles Zimmer geschoben, das furchtbar grellgelb gestrichen war. An der Wand hing ein Plakat von Marlene Dietrich, wie sie mit Strapskostüm im »Blauen Engel« auftritt.
»Hallo!«, sagte ein Typ. Er saß hinter einer Art Schreibtisch, der mit einem komischen lila Vorhang zugehängt war, und beäugte mich neugierig durch seine Hornbrille. Er trug Jeans zu Blazer und Krawatte, lümmelte in seinem Bürostuhl und hatte die Füße lässig auf die Tischplatte gelegt. Na ja, dachte ich, beim Film sind sie eben nicht so förmlich.
Ich sagte auch: »Hallo! Ich bin der Dirk.«
»Okay, Dirk, dann zieh dich mal aus!«, näselte der Casting-Heini.
Ich dachte, ich hätte mich verhört. War ich in eine Porno-Produktion geraten?
»Äh ... ausziehen?«, fragte ich noch mal nach.
»Ja, ja!« Er fuchtelte ungeduldig mit seinem Bleistift herum. »Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit!«
Na, der bildete sich ja was ein! Und dann redete er auch noch von sich selbst als »wir«, wie der Papst! Aber meinetwegen. Ich zog also mein T-Shirt über den Kopf und stellte mich vor ihm auf. Meine Brust und meine Schultern können sich sehen lassen, Hemmungen hatte ich nicht.
»Weiter, weiter!« Wieder der Bleistift!
»Die Hose auch?«, erkundigte ich mich ein bisschen lahm.
Er drehte die Augen zur Decke. Bevor er mich als untauglich hinauswerfen würde, schnallte ich schnell meinen Gürtel auf und öffnete die Jeansknöpfe. Der Haken war nur, dass ich von meinem Wollbullen immer noch ziemlich angeregt war, und das hätte der Casting-Typ vielleicht falsch verstanden. Also drehte ich mich halb um, als ich die Hose abstreifte.
»Die Unterhose auch! Und bitte die Hinterfront zeigen!«
Junge, der Typ war wohl von allen guten Geistern verlassen! Wie sollte der Film wohl heißen? Wahrscheinlich »Am Arsch der Welt« oder so. Langsam schob ich meinen Slip auch tiefer und stopfte ihn in die Jeans hinein, damit man ihn nicht so sah. Irgendwie sehen Unterhosen immer fleckig aus, auch wenn sie frisch angezogen sind, finde ich. Wahrscheinlich, weil man am Pinkelbecken nie richtig hinguckt, denn nebenan gibt es immer viel interessantere Sachen zu sehen. Aber ich schweife ab.
Ich stand also mit nacktem Hintern vor diesem wildfremden Typen.
»Nicht schlecht, wirklich nicht schlecht!«, murmelte er. Da hatte er Recht, denn mein Hintern ist schon in Ordnung. Leider kann man seinen eigenen Hintern nicht wirklich richtig sehen. »Bück dich mal!« Na, das wurde ja lustig! Ich beugte mich etwas vor, nicht zu sehr, denn meine Intimitäten wollte ich ihm nun wirklich nicht zeigen.
»Tiefer!«
Ich richtete mich wieder auf und fuhr leicht gereizt zu ihm herum. »Wofür sucht ihr eigentlich Statisten?«
Er grinste, während sein Blick an meiner Vorderseite hinabwanderte und an meinem Schwanz hängen blieb, der über dem offenen Hosenschlitz mehr stand als hing. Verdammt, das hatte ich in meiner Wut vergessen!
»Unser Film spielt zu der Zeit, als die Römer Germanien eroberten«, bequemte er sich nun endlich zu einer Erklärung. »Wir brauchen also Römer und Germanen. Du würdest dich als Römer eignen.« Er nickte, wie um sich selbst seine Ansicht zu bestätigen.
»Ich hab in der Schule nie gelernt, dass die Römer mit nacktem Hintern Germanien erobert haben«, versetzte ich bissig. Ich fand den Typen irgendwie ätzend, wie er da so saß mit seiner Brille und seinem blöden Bleistift.
Er lachte aber nur. »Wir haben eine Szene, in der ein römischer Offizier in einen Hinterhalt der Germanen gerät und aus Rache fertiggemacht wird.«
»Wie … fertiggemacht?«
Er sprang plötzlich auf und ging zu einer Tür hinter dem Schreibtisch, während er noch sagte: »Wir probieren das mal kurz.« Er riss diese Tür auf und rief: »Jonni? Komm doch mal!«
Wer zum Teufel war Jonni? Etwa der Regisseur?
Dann staunte ich nicht schlecht: Mein blonder Bulle kam herein! Er grinste mich freundschaftlich an.
»So!«, sagte der Casting-Heini zu Jonni. »Jetzt haben wir, denke ich, den richtigen Mann gefunden. Er hat den besten Hintern bisher.«
Na, was für ein Kompliment!
»Dirk, zieh dich mal ganz aus, und du, Jonni, behalt die Hose an und mach dich oben frei! Stellt euch vor, ihr lebt so vor rund zweitausend Jahren. Zu sagen braucht ihr nichts, es ist Nacht, ganz still, nur eine Fackel brennt.« Der Typ taute mächtig auf und sprang um uns herum während seiner Regieanweisungen. »Dirk, du nimmst die Hände auf den Rücken, als wären sie gefesselt. Du musst gebeugt stehen, weil dein Hals durch einen Strick mit deinen Füßen verbunden ist. Du bist ein römischer Offizier, der schon die halbe Nacht in dieser unbequemen Haltung verbringen musste. Und du, Jonni, bist ein germanischer Anführer. Du hasst alle Römer. Du hast gehört, dass die Römer weibisch sind und willst diesen feindlichen Weichling fertig machen! Was tust du?«
Er schwieg. Doch seine Worte hatten einen gewissen Sog erzeugt. Auf einmal sah ich wirklich die kleine, schäbige, germanische Hütte vor mir. Die Wände waren vom Fackelschein grellgelb erleuchtet. Langsam zog ich mich ganz aus, nahm die gebückte Haltung an und legte meine Hände über Kreuz auf den Rücken. Ich war allein, allein mit diesem brutalen, bärenstarken Germanen, der mich hasste.
Jonni ging um mich herum. Er spuckte mir ins Gesicht. Während sein Speichel über meine Stirn lief, sah ich seine Schwanzbeule genau vor mir. Sie war gewaltig angeschwollen unter dem Stoff! Dann machte Jonni seine Hose auf. Da sie so eng war, rutschte sie nicht runter. Der geöffnete Stall gab einen prächtigen Fickapparat frei. Jonni hatte schon keine Unterhose mehr an, so wie die Germanen sicher auch. Und die Römer hatten unter ihren Uniform-Röckchen bestimmt auch keine Unterhosen gehabt.
Jonnis Faust packte seinen Riesen, der sich immer weiter aufrichtete. Mit der anderen Hand holte er seinen urtümlichen Sack heraus, der pelzig behaart war und schwer über dem Hosenstoff hing. Er kam immer näher an mein Gesicht. Ich sah das Wachsen und das Zucken und Klopfen. Meine Knie wurden weich. In welchem Film war ich? Träumte ich nur? Da schlug Jonni mir sein Teil an die Wange, links, rechts, aber nicht bösartig, sondern leicht, geil, fast zärtlich. Ich spürte seine heiße Haut im Gesicht. Männerduft stieg mir in die Nase. Seine Kuppe drückte sich an meine Lippen. Sie war feucht und glitschig. Ich machte den Mund auf. Ich konnte mich nicht wehren, ich war ja gefesselt! Der kapitale Bolzen schob sich in meinen Rachen. Noch nie war mein Mund so gut gefüllt worden. Und ich durfte diesen Hammer nicht mit den Händen nehmen! Was für eine Folter! Dafür schmeckte ich ihn, konnte ihn in mich hineinsaugen bis zum Gehtnichtmehr, ließ ihn bis zur Kehle gleiten. Ja, es war alles nur Spiel, ich hätte mich jederzeit zurückziehen können … oder doch nicht? Sein fleischiger Ständer fuhrwerkte in meinem Mund umher. Er schien immer noch mehr anzuschwellen. Da zog er ihn heraus.
Zum Geier, fühlte ich mich plötzlich leer! Doch Jonni ging weiter um mich herum, lauernd wie ein gefährlicher Bär. Ich fühlte, wie er mir seinen Harten auf die Arschbacken schlug, nass von meiner Spucke. Und mein eigener Schwanz stand inzwischen wie Stahl und vertropfte Honig. Ich versuchte, Jonnis Ständer mit meinen überkreuzten Händen zu packen. Endlich gelang es mir. Es war, als hätte ich eine schwere Eisenstange in der Hand, die glühend gerade aus dem Schmiedefeuer kam. Er fuhr in meiner Hand hin und her. Dann riss er ihn heraus und glitt zwischen meine Schenkel. Immer noch stand ich in der gebückten Haltung. Ich sah die pralle Eichel vorne neben meinen Eiern kurz vorstoßen, dann schlüpfte sie wieder zurück. Ich zitterte vor Geilheit. Ich wollte ihn haben, diesen germanischen Riesen!
Irgendetwas flog durch die Luft. Jonni fing es auf. Er zog sich kurz zurück, fummelte irgendwie an seinem Teil herum. Schon war er wieder dicht bei mir. Glatt und glitschig war er jetzt, und unter der Nässe hart wie ein germanischer Eichbaum. Er packte meine Arschbacken, zog sie auseinander. Ja, er presste seine Kuppe gegen mein Loch! Ich stöhnte. Ein fester Ruck, ein kräftiger Stoß. Jonni fickte mich! Er nahm mir den Atem, er pfählte mich, seinen Feind! Und das war so gut! Der germanische Rammbock glitt langsam in meinem Lustkanal hin und her. Ich schrie auf. Es war Wahnsinn, der geilste Wahnsinn meines Lebens. Ich kam ihm noch mehr entgegen. Jonnis gewaltiger Bolzen spielte in mir, zärtlich, dann stieß er wieder heftiger, immer abwechselnd. Ich hielt alles aus, es war ein Fest für mich. Er sollte in mir bleiben, den ganzen Tag, die ganze Nacht! Er traf mich an der besten Stelle, noch mal und noch mal. Ich konnte das Spritzen nicht mehr aufhalten. Mein Sperma schoss mir von selbst hinaus, auf den Boden der Hütte. Ich ächzte, konnte kaum noch stehen. Jonni keuchte hinter mir und fickte noch heftiger. Er presste sich tief in meinen Leib und röhrte wie ein brünstiger Wisent. Deutlich spürte ich sein kräftiges Pumpen. Sein Körper sank auf meinen gebeugten Rücken, ich spürte seine Brustwolle.
Langsam verschwand die Hütte. Da war wieder das Casting-Büro. Die Fackel wurde zur elektrischen Lampe. Benommen richtete ich mich auf und drehte mich um. Jonni stand da und guckte mich ziemlich verlegen an.
»Jungs, so hatte ich’s nicht gemeint!«, schnaufte der Hornbrillen-Typ. Ich sah zu ihm hin. Er lehnte mit einer Pobacke an seinem Schreibtisch, hielt noch seinen klebrigen Dödel in der Hand und wühlte hinter dem lila Vorhang zwischen kleinen Gelflaschen nach einer Packung Tempotücher. Die scheinen beim Film ja für alles gerüstet zu sein! »So können wir das natürlich nicht drehen«, redete er weiter, während er sich seinen Schlabber abwischte. »Aber ihr wart beide wirklich Spitze! In euch steckt mehr als ein Statist. Über eure Rollen sprechen wir dann später noch genauer.«
Ja, in mir hatte auch mehr gesteckt! Zehn Minuten später ging ich mit Jonni zusammen hinaus. In unseren Taschen knisterten die Verträge. Wir trotteten die Straße entlang, zwischen Heerscharen von geschäftigen Leuten. Ich wusste nicht wohin, und er schien es auch nicht zu wissen.
»Du, Dirk!«, sagte er fast schüchtern. »Tschuldige, dass das so … äh … passiert ist … ich hab plötzlich gar nicht mehr nachgedacht … und du sahst so geil aus … und da …«
Ich blieb stehen. Seine hellblauen Augen wirkten richtig verzweifelt.
»Ich weiß auch schon eine Strafe für dich«, sagte ich streng.
»Was du willst!«, meinte er zerknirscht.
»Wir werden die Szene noch einmal drehen … bei mir zu Hause!« Ich grinste ihn an.
Und was tat dieser Bär, dieser harte Bulle, dieser germanische Haudegen? Er umarmte mich auf offener Straße, zwischen den ganzen Leuten, und drückte mich so fest an sich, dass mir ganz heiß wurde. Tja, das war der Anfang von meiner Filmkarriere – und von meiner wunderbaren Freundschaft mit Jonni.
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