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2. Lanzen, Degen und Schwerter

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Ein hoher Flötenton bohrte sich in mein Ohr. Er stammte wohl von einer dieser atemlos und pustend klingenden Panflöten, wie sie von südamerikanischen Indios gespielt werden.

Ich versuchte, die Augen zu öffnen. Meine Lider machten den Eindruck, als ob Bleiplatten auf ihnen lägen. Mein ganzer Körper fühlte sich an, als wäre er tagelang zum Paket geschnürt gewesen. Vermutlich ruhte ich nun auf einer Matratze.

Statt mich weiter mit dem Augenöffnen zu beschäftigen, lauschte ich erst einmal nach anderen Geräuschen. Der Flötenton schien weit weg zu sein. Aus der näheren Umgebung ortete ich ein blechernes Rasseln, das Krächzen von irgendwelchen Vögeln und gelegentlich ein grässliches Kreischen und Zetern. Plötzlich bellte ein Hund. Dann waren menschliche Stimmen zu vernehmen. Ich verstand nicht alle Worte, aber ich war sicher, dass die Männer Spanisch sprachen. Meine Mutter stammte aus Spanien, ich war zweisprachig aufgewachsen, deshalb verstand ich Spanisch genauso gut wie Deutsch. Die Leute redeten allerdings in einer altertümlichen Mundart, die nicht leicht zu erfassen war. Es schien ums Essen zu gehen und um die Frage, ob irgendwelche Portionen ausreichen würden.

Meine Blase sandte Warnsignale an mein Hirn – ich musste enorm dringend pinkeln. Ich machte noch einmal eine gewaltige Anstrengung, die Augen zu öffnen, und es gelang mir endlich.

Offenbar befand ich mich in einer Art Gefängniszelle. Der kleine, weiß getünchte Raum war mit Bett, Tisch und Stuhl ausgestattet. Die einfachen Holzmöbel wirkten bäuerlich und handgemacht. Die primitive Matratze schien mit Seegras oder Heu gestopft zu sein, lag sich aber relativ bequem. An der vorderen Mauer gab es ein kleines, vergittertes Fenster, durch das Sonnenstrahlen hereinfielen.

Ich richtete mich langsam auf. Die Erinnerung kam nach und nach zurück. Ich war neben Urias in der unbekannten Limousine ohnmächtig geworden. Wie lange?

Es war sehr warm in der Zelle. Jetzt erst wurde mir bewusst, dass ich völlig nackt auf der Bettkante saß. Meine Kleidung war nirgends zu sehen. Mit Sicherheit war dies kein Gerichtsgebäude, so viel wurde mir klar. Als ich auf die Füße kam, musste ich gegen ein Schwindelgefühl ankämpfen. Außerdem drängte es in meiner Blase wahnsinnig. Unsicher tappte ich barfuß über den dunklen Steinfußboden.

In einer Ecke fand ich einen leeren Holzkübel. Ich stützte mich mit einer Hand an der gekalkten Wand ab, mit der anderen packte ich meinen zuckenden Schwengel, richtete ihn auf den Kübel und versuchte, meinen verkrampften Blasenschließmuskel zu lösen. Fast unter Schmerzen wurde ein erster Spritzer hinausgepresst, dann brach die goldene Flut sich Bahn und schoss schäumend in den Holzeimer. Ich seufzte tief vor Erleichterung, während ich so viel und so lange in den Kübel pisste, dass ein Hengst hätte neidisch werden können. Für diese Zeitspanne genoss ich die herrliche Erlösung, ließ meine Pisse strömen und dachte an nichts anderes.

Nachdem ich meinen Schwanz sorgfältig abgeschüttelt hatte, erkundete ich die Zelle. Auf dem Tisch stand ein Tonkrug mit Wasser, daneben ein Tonbecher, doch ich trank nichts davon, obwohl ich großen Durst hatte. Wer wusste denn, was in dieses Wasser vielleicht hineingemischt worden war?

Gegenüber dem Fenster befand sich die hölzerne, roh gezimmerte Zellentür. Sie war etwas zu klein für den Rahmen und schien nur mit einem einfachen Riegel von außen verschlossen zu sein. Eine extra Klappe diente vermutlich der »Fütterung« oder der Beobachtung des Gefangenen.

Ich ging zum Gitterfenster und schaute hinaus. Überrascht blickte ich in einen subtropischen Garten. Das Krächzen kam von bunten Papageien, die im Geäst fremdartiger Bäume herumkletterten, und das gelegentliche Kreischen und Zetern stammte von einer Gruppe langschwänziger, rotbrauner Affen, die sich um Früchte stritten.

Während ich noch erstaunt alles betrachtete, öffnete sich hinter mir die Zellentür mit quietschenden Angeln. Ich wandte mich um, so nackt, wie ich war.

Zwei bärtige Männer, gewappnet mit metallenen Brustpanzern und Lanzen, kamen herein. Von ihnen war anscheinend das blecherne Rasseln ausgegangen. Sie trugen die typischen, hohen Helme der Konquistadoren. Ich starrte sie ziemlich verwirrt an. Träumte ich?

Sie stellten sich links und rechts der Tür auf. Dann betrat ein weiterer Mann meine Zelle. Er war groß, breitschultrig und wirkte auf seine Art sehr gut aussehend. Vermutlich war er kaum älter als ich. Sein Brustpanzer saß eng am Körper, um die schmalen Hüften trug er eine kurze, vielfach geschlitzte Pluderhose in Ocker und Oliv. Die langen, schlanken Beine steckten in einer dünnen, trikotartigen, dunklen Hose und in Stiefeln aus hell gegerbtem Wildleder, die bis zur Mitte der Oberschenkel reichten. Am Gürtel hing ein Degen mit ziseliertem Griff. An den Schultern bauschten sich geschlitzte Ärmel, farblich zu der Pluderhose passend. Sein Helm war mit einem dunklen Federbusch verziert und ließ das markante, schöne Gesicht frei. Der schwarze Kinnbart wirkte gut gestutzt und gepflegt. Und diesem wirklich beeindruckenden Kerl stand ich nun splitterfasernackt gegenüber.

»Du bist Julio Silber?«, fragte er in verständlichem Deutsch. Er sprach meinen Vornamen spanisch aus, mit einem harten »ch« am Anfang.

Da ich überhaupt noch nicht wusste, was eigentlich gespielt wurde, hielt ich es für klüger, nicht zu erkennen zu geben, dass ich Spanisch verstand. »Ja«, antwortete ich. »Weshalb bin ich hier? Wo bin ich überhaupt?«

Eine Sorgenfalte bildete sich auf seiner klaren Stirn. »Ich bin Don Fernando, Capitán, also … Hauptmann aus dem Königreich Spanien«, gab er statt einer Antwort zurück. »Ich befehlige die Männer, die Deutsch sprechen. Ihr seid hergebracht worden, um uns bei einer großen Aufgabe zu helfen.« Er machte eine Pause. Auch seine Rede klang ziemlich altertümlich.

»Große Aufgabe?«, hakte ich nach. »Es scheint so, dass ich hier gefangen gehalten werde!«

Fernando wirkte leicht verlegen. »Wir werden euch das noch erklären«, meinte er. »Zunächst sollst du wissen, dass dir keine Gefahr droht. Du kannst trinken und essen, es gibt kein Gift im Wasser, keine Schlange zwischen den Früchten.«

Na, wie schön!, dachte ich bissig. »Und wo sind meine Sachen? Meine Kleidung?« Das Portemonnaie, die Kredit- und Bankkarten, der Ausweis, mein Handy, die Uhr, eine Menge Geld, Schlüssel – alles war fort.

Fernando sah sich in der Zelle um. Dann fiel sein Blick auf meinen nackten, gut trainierten Körper, besonders auf meinen Schwanz, der sich nach dem genussvollen Pissen nun nach anderen Freuden sehnte und angesichts des schmucken Spaniers anfing zu wachsen. Er wurde ja auch von keiner Hose gebremst.

»Deine Kleider werden gut verwahrt. Ich lasse dir neue bringen«, beschied mich der Hauptmann, drehte sich auf seinem Stiefelabsatz um und verließ meine Zelle. Ich sah ihm nach, hatte nichts Wichtigeres zu tun, als seine hohe Gestalt und die halb von Wildleder verhüllten Schenkel zu bewundern, und spürte, dass mein Schwanz immer steifer wurde. Dann versperrten mir die beiden Soldaten die Sicht, und dann wurde die Zellentür wieder verriegelt.

Ich seufzte sehnsüchtig. Wie auch immer es geschehen war, wie zum Teufel ich in diese merkwürdige Zeitschleife geraten war, meinen Lustkameraden scherte es nicht. Er wollte Sex!

»Bei den alten Spaniern war Schwulsein nicht anerkannt!«, sagte ich leise zu ihm. »Sie haben ihre blutrünstigen Kriegshunde auf schwule Indianer gehetzt! Willst du das? Von einem geifernden Köter abgebissen werden?«

Mein Ständer richtete sich furchtlos immer mehr auf. Er hatte eben seinen eigenen Kopf. Ich nahm ihn in die Hand, um ihn zu beruhigen, was ihn nur noch geiler machte. Okay, ich hatte weiter nichts vor, warum sollten wir nicht ein bisschen Spaß haben? Ich setzte mich auf das Bett, streichelte meine großen Eier und begann, langsam zu wichsen.

In diesem Moment wurde die Zellentür wieder aufgerissen. Erschrocken versuchte ich, meine Blöße mit beiden Händen zu bedecken.

Es waren die beiden Soldaten. Einer blieb wachsam am Türrahmen stehen, der andere warf mir wortlos Kleidung und Schuhe hin. Dann verschwanden sie beide wieder.

Vor Schreck war meinem Bolzen die Geilheit vergangen, er hing nur noch auf Halbmast. Neugierig untersuchte ich nun erst einmal die Kleider. Es handelte sich um eine schmucklose Kniehose und ein Obergewand aus einfachem, hellbraunem Stoff. Dazu gab es grob genähte Schuhe aus dünnem, weichem Leder – keine Strümpfe, keine Unterwäsche. Nun, es war ja sehr warm.

Während ich die Sachen anzog – sie passten ziemlich gut – grübelte ich darüber nach, ob ich tatsächlich ins Südamerika des sechzehnten Jahrhunderts geraten war. Oder nur in eine aufgeblasene, riesige Tropenhalle in der Mark Brandenburg? In der ein Wahnsinniger die Conquista nachspielte? Ich würde diese Frage erst lösen können, wenn ich aus meinem Kerker hinauskäme.

Schon wieder wurde meine Zellentür aufgestoßen. Die beiden Soldaten stellten sich wie üblich an die Tür. Ein Junge mit eng zusammenstehenden Augen, vielleicht achtzehn Jahre alt, kam herein, etwa so einfach gekleidet wie ich selbst, und stellte mir eine Platte mit Essbarem auf den primitiven Tisch. Auch er sprach kein Wort.

Als ich wieder allein war, sondierte ich die Lebensmittel – es gab gebratenes Fleisch, dazu geröstete Kartoffeln und als Nachtisch Bananen. Die Bananen waren klein und unscheinbar, jedenfalls handelte es sich nicht um die modernen Züchtungen, die man in Supermärkten findet. Ich goss etwas von dem Wasser in den Tonbecher und setzte mich an den Tisch. Jetzt merkte ich erst, dass ich großen Hunger hatte.

Das Fleisch wirkte frisch, es schmeckte allerdings ziemlich ungewohnt. Vermutlich war es Ziegenfleisch. Die Kartoffeln mundeten ausgesprochen gut. Und die Bananen hatten ein intensives Aroma – auch das findet man bei modernen Bananen nicht.

Nach einer Weile – gerade wollte ich mich endlich dem Wichsen hingeben – kam wieder der Junge mit den eng stehenden Augen herein und räumte die leere Platte ab. Er warf noch einen Blick in den Pisskübel und schleppte ihn ebenfalls hinaus. Ich sah ihm dabei zu und grinste ihn freundlich an. Der Typ sah zwar nicht besonders hübsch aus, aber einen privaten Piss-Sklaven zu haben – das war schon ein reizvoller Gedanke. Er müsste den Kübel halten, und ich würde reinpissen und den Jungen dabei immer ein bisschen anpinkeln. Er dürfte keine Miene verziehen. Dann könnte man den Kübel ganz weglassen und direkt in den Mund des Demütigen pissen, und er müsste trinken und trinken und dürfte nichts verschütten …

Während ich noch diesem hübschen Hirngespinst nachhing, hatte der Boy mir einen neuen Holzeimer in die Zelle gestellt und war verschwunden.

Ich legte mich auf die Matratze und befühlte die neue Hose über meinem halbsteifen Rohr. Sie war nur mit Stoffbändern zu verschließen. Es genügte, ein Bandpaar zu lösen, dann konnte ich meinen Harten herausholen und liebevoll streicheln. Meinen Sack massierte ich durch den dünnen Stoff, das gab ein besonders geiles Gefühl. Sehnsüchtig dachte ich an den schönen Don Fernando. Nach kurzer Zeit quoll Honigsaft aus meinen Pissschlitz. Ich verteilte ihn genussvoll über meine pralle Eichel und genoss das supergeile Lustgefühl dabei.

Auf einmal wurde schon wieder die Zellentür aufgerissen. So langsam wurde ich sauer, dass man mir nicht mal ein bisschen Ruhe zum Wichsen gönnte! Trotzig blieb ich so liegen, mit meinem Ständer in der Hand, und starrte wütend vor mich hin.

Don Fernando stand vor meinem Bett, groß und schön, und starrte auf meine harte Männlichkeit.

Blitzartig richtete ich mich auf und legte die Hände über meinen Schwanz. Wahrscheinlich wurde ich rot.

»Du … sollst jetzt mitkommen … Ihr werdet … die ganze Geschichte … nun erfahren«, sagte er stockend. Sein Blick hatte sich in meiner Schrittgegend unlösbar festgehakt. Sollte der schöne Konquistador etwa schwul sein?

Mein Herz klopfte heftiger. Ich linste zu den Wachen hin, die an der Tür standen und gelangweilt Löcher in die Luft guckten. Dann fixierte ich Fernandos Gesicht, bohrte meinen Blick in seine dunklen, großen, schönen Augen und nahm meine Hände langsam zur Seite. Diesmal hatte sich mein Schwanz nicht ins Bockshorn jagen lassen, er stand hart und groß wie ein fleischiges Schwert über dem groben Hosenstoff. Die Vorhaut war weit zurückgezogen, die glatte Eichel glänzte rosig.

Fernando schluckte mehrmals, ich sah seinen Adamsapfel über dem Brustpanzer auf- und abtanzen. Seine Zungenspitze erschien zwischen seinen roten, vollen Lippen.

Ich ließ meinen Naturdegen aufzucken und klopfen. Mit meiner Bewaffnung musste ich mich nicht schämen! Auf Fernandos Stirn bildeten sich kleine Schweißperlen. Bei mir gab es auch einen Tropfen – Honig. Langsam trat er aus der Pissritze und lief in Form eines langen Fadens auf den Steinboden hinab.

Plötzlich gab es einen Ruck im schlanken Körper des Capitáns. Er riss seinen Blick von meinem Bolzen los und straffte sich. »Aufstehen und mitkommen!«, schnarrte er streng, drehte sich wieder einmal auf dem Stiefelabsatz um und ging mit großen Schritten zur Tür. Mir blieb nichts anderes übrig, als meinen unbefriedigten Luststab irgendwie in der lockeren Hose zu verstauen und hinterherzugehen. Dabei grübelte ich darüber nach, was sich wohl unter der kurzen Schlitzpluderhose des Don Fernando getan haben mochte. Die Pluderform versteckte leider das Schönste …

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Die Männer vom Silberfluss

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