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ROMMEL

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Sprungtor Gamma 123, Outer Rim, Oktober 2692

Mistress Maloney,

Sie hatten es ursprünglich Sprungtor Gamma 123 genannt, aber zu Ehren der Rage werde ich es nach unserer Übernahme als Sprungtor Eins bezeichnen. Uns trennen nur noch Stunden von unserem Ziel, und nun kann unser Krieg erst so richtig beginnen.

Meine Truppen sind bereit. Zweitausend von ihnen sind bereits geschlüpft und mindestens zehnmal so viele stehen in Bereitschaft. Sie sind gnadenlos und ohne jede Furcht, tödlich und entbehrlich, und aus diesem Grund werden wir unschlagbar sein und niemand wird uns aufhalten können. Niemand befehligte jemals eine Armee wie diese.

Heute werden wir Geschichte schreiben, und ab morgen beginnt eine neue Ära.

Ihr General Rommel

Wieder war eines von ihnen fertig geworden.

Captain Nathan McBrain war Rekordhalter. Mit seinen siebenundsiebzig Jahren war er in einem Alter, in dem die meisten anderen Menschen es ruhiger angehen ließen und sich anderen Unternehmungen widmeten. Einige entschlossen sich sogar dazu, den Weltraum zu erkunden.

Eine dieser Gruppen nannte sich die One-Wayers. In die Jahre gekommene Weltraumreisende, die ihre gesamte Habe zu Geld gemacht hatten, um sich dafür ein eigenes kleines Schiff zu kaufen und damit in die Weiten des Alls hinauszufliegen. Man hatte für diese Menschen sogar eigens einen Schiffstyp entworfen. Diese Raumschiffe waren billig hergestellt, wenig robust und nicht für die Ewigkeit gebaut, überdauerten aber zumindest ihre Eigentümer. Am meisten wurde an den Antrieben gespart – einfache Treibstoff-Raketen ohne nennenswerte Kontrollsysteme.

Man wählte ein beliebiges Ziel im Orbit, setzte den Kurs, und dann zündete man den gesamten Treibstoff – der innerhalb eines Standard-Tages verbrannt war – und flog auf ewig mit dieser Geschwindigkeit dahin. Viele sahen das als eine Form von Selbstmord an, aber für jene One-Wayers, die dieses Leben wählten, war es die tapferste Art der Erkundung des Alls. Denn es gab keinen Weg zurück. Somit war es eine echte Entdeckungsreise.

Andere ließen sich irgendwo innerhalb der Sphäre nieder, kauften sich ein Appartement auf einer Station oder einer Siedlung und verbrachten ihre Zeit nicht selten damit, über ihre Abenteuer zu schreiben oder beim Blick auf die Sterne neue zu erfinden. Das war ihre Art, das Tempo aus dem Leben zu nehmen, zur Ruhe zu kommen, sich ein letztes Mal niederzulassen und darauf zu warten, dass der Tod einen schließlich einholte.

Ein paar wenige entschieden sich dazu, noch einmal an ihren Geburtsort zurückzukehren, aber McBrain war seit über sechzig Jahren nicht mehr auf der Erde gewesen und verspürte nun auch keinen Drang mehr dazu. Ihn interessierte vielmehr, weitere fünf Jahre jenseits des Outer Rim zu reisen, und – sofern die Company dafür grünes Licht gab – dort Sprungtor 124 aufzubauen und in Betrieb zu nehmen.

Als Captain des Titanschiffes Gagarin war er für die Errichtung von Gamma 113 bis 123 verantwortlich gewesen. In seiner vierzigjährigen Karriere hatte er damit elf Sprungtore konstruiert. Aufgrund seiner Hingabe für seinen Beruf hatte er nie geheiratet oder Kinder gehabt, wenngleich er einige Beziehungen mit Crewmitgliedern pflegte, die kamen und gingen. Er hatte sein gesamtes Leben damit verbracht, die Grenzen des Outer Rim weiter auszudehnen und den menschlichen Forscherdrang voranzubringen. Dabei war es ihm jedoch nie um Ruhm oder Geld gegangen. McBrain war ein einfacher Mann, der es liebte, Neues zu entdecken, und ein Captain, der seinen Job liebte und stolz auf das von ihm Erreichte war.

»Die letzten Checks sollten in zwei Tagen beendet sein«, meldete Clintock. Er war sein Systemmanager, ein kleiner, emotionaler Mann, der nicht selten mit seinem messerscharfen Humor zu überraschen wusste. »Aber es sieht gut aus. Alle Systeme sind online. Die Eindämmungsfelder sind auf Maximum, die Treibstoff-Tanks gesichert und die Dunkle Materie stabil.«

»Gut, gut«, antwortete McBrain. Clintock sprach weiter und ratterte eine Vielzahl an Checks und Berichten herunter, die McBrain schon über tausend Male gehört hatte und deshalb seine Gedanken schweifen ließ. Hin und wieder erlaubte er sich das, und in diesem Moment glaubte er, es sich mehr denn je verdient zu haben. In den letzten zehn Jahren hatte er ein herausragendes Team um sich geschart, und dieses Sprungtor hier war das dritte, das sie gemeinsam fertigstellten. Obwohl er wusste, dass die Checks wichtig waren, wusste er auch, dass sie längst bemerkt hätten, wenn es an irgendeiner Stelle Schwierigkeiten gäbe.

Ach, zur Hölle, wenn dem so wäre, wären sie bereits alle längst tot.

Er lehnte sich entspannt in seinem Sessel zurück und genoss den Blick über die weitläufige Brücke hinaus auf das, was er und seine Crew erreicht hatten. Das Licht auf der Brücke war gedämpft und um ihn herum hörte er die leisen Unterhaltungen seiner Crew. Jeder Einzelne der vierzehnköpfigen Brückenbesatzung wurde von seinen eigenen Monitoren beleuchtet.

Wenn sie sich auf den Weg für interstellare Raumflüge machte, war die Gagarin ein riesiges Schiff aus einzelnen Komponenten, die ein Ganzes ergaben. Wenn sie aber an einem neuen Ort ankamen, dort wie in den vergangenen vier Monaten hier arbeiteten, dann waren die einzelnen Sektionen über mehr als zwanzig sphärische Meilen verstreut. Unter ihnen befand sich das Hauptkontrollzentrum der Gagarin – das aus der Brücke, dem Reparaturdock und den Hauptwohneinheiten für die meisten Wissenschaftler und Konstrukteure bestand – bis hin zu den vier kleinen Schiffen, die am Ende das fertige Sprungtor umkreisten. Außerdem gab es noch Frachteinheiten, Schlepper, ein Lazarett, Sozialstationen, ein Gewächshaus, in dem sie ihre eigene Nahrung anbauen konnten, zwei Freizeitmodule und eine ganze Reihe kleinerer Schiffe, die am Konstruktionsprozess beteiligt waren.

In diesem Moment befanden sich die größeren Schiffe auf ihrer Position zwischen der Gagarin und dem Sprungtor. Die kleineren Schiffe sausten zwischen ihnen hin und her und beförderten Crewmitglieder oder Versorgungsgüter von A nach B. Da das Sprungtor nun erfolgreich errichtet worden war und sie nur noch wenige Tage von dem ersten Sprung hindurch trennten, würde es bald an der Zeit sein, die Schiffe wieder zusammenzusetzen. Yuri, der Bordcomputer der Gagarin, würde mehr als vierzig Andockmanöver überwachen müssen, bevor das Schiff wieder zusammengefügt war.

McBrain spürte das beruhigende Gefühl der Befriedigung, wieder einen Job erfolgreich abgeschlossen zu haben, aber gleichzeitig das nervöse Flattern in seinem Magen beim Gedanken an die nächsten Jahre, in denen sie zu ihrem nächsten Einsatzort fliegen würden.

In einiger Entfernung und in verschiedenen Positionen um die Station herum, trieben die Schiffe der Colonial Marines. Bei zahllosen Gelegenheiten hatte man McBrain darin erinnert, dass ihre Unternehmung einen Wert darstellte, der in die Milliarden ging, und deshalb hatte er die Gegenwart des Militärs stets als angenehm empfunden.

Die Marines und die Crew der Titanschiffe liefen sich nur selten über den Weg.

Es hatte in den letzten Jahrzehnten vereinzelte Fälle gegeben, in denen Titanschiffe von Piraten, Yautja oder Elementen der Red Four angegriffen worden waren, als diese gegen Weyland-Yutani gerichtete Terrorgruppe noch im Outer Rim aktiv gewesen war, aber die Gagarin selbst war nie Ziel eines Angriffs oder anderer Probleme gewesen, die militärische Unterstützung nötig gemacht hätten. Um interne Probleme kümmerten sich McBrain und seine Offiziere selbst.

Er wusste, dass er mit seiner Karriere gesegnet war. Er hatte von anderen Titanschiffen gehört, die zerstört wurden, als sie bei ihrer Inbetriebnahme eine Kernschmelze auslösten, durch verheerende Schäden, die Asteroideneinschläge angerichtet hatten, die von exotischen Schädlingen befallen wurden oder sogar als Schauplatz für Jagdausflüge der Yautja auserkoren wurden.

Es hatte auch diesen einen Fall gegeben, die Peake, die von einer besonders ehrgeizigen Bande von Piraten quer durch das Rim gejagt wurde, und deren Schiffe es durchaus mit denen der Colonial Marines aufnehmen konnten. Das Schiff wurde schließlich geteilt, um die einzelnen Komponenten als Waffen gegen die Aggressoren zu verwenden.

McBrain hatte aufmerksam »Ein Jahr in der Hölle« gelesen, den berühmten Bericht des Captains der Peake, und obwohl er sie und ihre Crew für das bewunderte, was sie durchmachen mussten, stand ihm nicht der Sinn nach derartigen Abenteuern. Die Peake hatte während dieses Jahres die Hälfte ihrer achthundert Personen umfassenden Crew verloren, und viele von denen, die es überlebten, waren von den Geschehnissen auf ewig gezeichnet. Sie waren Wissenschaftler und Weltraumreisende gewesen, keine Soldaten.

Daher patrouillierten also sechs Schiffe der Colonial Marines um die Gagarin und um Sprungtor Gamma 123. In den letzten Monaten hatten sich die Berichte über Yautja-Übergriffe in diesem Teil des Outer Rim gehäuft, und die Marines waren in ständiger Gefechtsbereitschaft. Auch in der Menschlichen Sphäre selbst hatte es eine Reihe von Sabotageakten gegeben, die in grauenhaften Unglücken endeten und vielen Menschen das Leben kosteten. Diese Berichte bereiteten ihm Sorge, aber die zusätzlichen Sicherheitskräfte, die man gesandt hatte, beruhigten ihn wieder. Die Schiffe umkreisten Gamma 123 in einem Abstand von etwa zehntausend Meilen, was genügte, um sich um jeden Angreifer zu kümmern, der in die Region eindrang, bevor er der Gagarin gefährlich werden konnte.

Abgesehen von der Vielzahl an Schiffen bot das Sprungtor selbst einen atemberaubenden Anblick.

McBrain wurde es nie leid, das Endprodukt ihrer Mammutaufgabe zu bestaunen.

Das Sprungtor war eine komplett kreisförmige Konstruktion mit einem Durchmesser von mehr als zwei Meilen, das aus fünfzigtausend Tonnen einer Diamantfaser-Verbindungbestand. Die Fabrik, in der diese Verbindung hergestellt wurde, gehörte zu den größten Modulen der Gagarin, und in diesem Moment konnte er das klobige Schiff sieben Meilen an Steuerbord sehen, wo die letzten Arbeiten ihrer Stilllegung im Gange waren. Bei vollem Betrieb war die Produktionsleistung dieser Anlage enorm. Eintausend Tonnen des superharten Materials verließen täglich die Austrittsöffnungen des Schiffes. Die Diamantfaser-Verbindung wurde von Fangschiffen eingesammelt, die sie zu dem Sprungtor transportierten und dort mit dem Rest der Konstruktion verschweißten.

Das Sprungtor schimmerte im Licht der Sterne. Man benutzte für ihre Errichtung Diamantfasern, weil diese neben Trimonit das härteste dem Menschen bekannte Baumaterial darstellten. Als angenehmen Nebeneffekt konnte man ihre reflektierenden Eigenschaften verbuchen, die das Sternenlicht einfingen und wieder abstrahlten. Bei seltenen Gelegenheiten, wenn man sich im richtigen Winkel zu der Anlage befand, konnte man ein Sprungtor in allen Regenbogenfarben funkeln sehen.

An fünf Punkten über den kreisrunden Rahmen des Sprungtores verteilt befanden sich die etwas klobigeren Reaktorblöcke. In ihnen verbargen sich die Eindämmungsfelder, in denen Wissenschaft und Mysterium aufeinandertrafen. McBrain hatte nie vorgegeben, genau zu verstehen, wie die Sprungtore funktionierten. Er hatte sogar einmal irgendwo aufgeschnappt, dass wohl nur ein Dutzend Menschen in der gesamten Sphäre auch nur annähernd in der Lage waren, diese Technik zu verstehen. Was er aber wusste, war der Umstand, dass die Reaktorblöcke den wichtigsten Aspekt der gesamten Sprungtor-Konstruktion darstellten.

Wenn diese ausfielen, traf Antimaterie auf Materie, und das zog eine verheerende Explosion nach sich.

Seit den Anfangstagen dieser geheimnisvollen Technologie waren mehr als eintausend Sprungtore gebaut und in Betrieb genommen worden. Etwa einhundert davon ließen sich gar nicht erst starten, obwohl die Gründe dafür stets unklar blieben. Viele andere endeten in einer Tragödie. Im Zuge der immer schnelleren Expansion und der immer größer werdenden Menschlichen Sphäre waren allein im letzten Jahrhundert zwölf Titanschiffe verloren gegangen, als die von ihnen gebauten Sprungtore fehlerhaft arbeiteten.

Es war ein riskantes Unterfangen.

McBrain tröstete sich mit dem Gedanken, dass in dem unwahrscheinlichen Fall, dass ein Eindämmungsfeld an einem der von ihm überwachten Projekte versagte, er davon nichts mitbekommen würde. Er und seine gesamte Crew würden verdampft sein, noch bevor irgendjemand merken würde, dass etwas nicht stimmte.

»Boss?«

»Äh, ja?«

»Tut mir leid, Boss«, witzelte Clintock, »ich hatte vergessen, dass schon wieder Zeit für ein Nachmittags-Nickerchen ist.«

»Klugscheißer.«

Clintock lächelte. »Ich sagte, wir sind bereit für den ersten Sprung.« Er spähte durch das breite Panoramafenster hinaus. »Auf ein Neues, was, Nathan?«

»Ja. Neuer Tag, neue Baustelle.«

Gemeinsam starrten sie auf das kreisförmige Bauwerk hinaus. In diesem Augenblick war dessen Inneres leer und sie konnten die Sterne dahinter sehen.

Wenn es aber eingeschaltet wurde, würde sich das Innere schwarz färben – so schwarz wie die Unendlichkeit – und ein Sprung hindurch würde sie Lichtjahre weit transportieren.

»Hat man uns schon mitgeteilt, welches Schiff zuerst hindurchfliegen soll?«, fragte McBrain.

»Noch nicht«, erwiderte Clintock. »Aber wahrscheinlich ein Schiff der Colonial Marines, so wie immer.«

»Wieso auch nicht«, sagte McBrain. »Schließlich sind sie hier, um derartige Risiken einzugehen.«

»Außerdem verdienen sie auch verdammt viel mehr Geld als wir.«

»Sparst du immer noch deine Credits?«

»Aber sicher doch. Wenn ich mal so alt bin wie du, Boss, will nicht mehr am Arsch der Welt festsitzen.« Er lächelte McBrain schief an. »Sollte keine Beleidigung sein.«

»Hab ich auch nicht als solche verstanden.« McBrain richtete sich auf und stöhnte, als seine steifen Knie knackten. Dann leuchteten plötzlich überall auf der Brücke sanftblaue Warnlichter auf.

Einige andere Crewmitglieder setzten sich auf, nahmen die Füße von den Armaturen, stellten ihre Trinkbecher ab und starrten aufmerksam auf ihre Bildschirme.

Ein Holo-Schirm sank von der Decke herab und faltete sich vor McBrains Kontrolleinheit auseinander. Das breite Aussichtsfenster verdunkelte sich.

»Was haben wir da?«, fragte McBrain.

»Gerade ist ein Schiff unter Warp gegangen, in unmittelbarer Nähe«, erklärte Ellis. Sie war die Kommunikationsoffizierin, eine hoch aufgeschossene, schroffe Frau, die einen unbezahlbaren Teil der Mannschaft bildete.

McBrain stützte sich auf der Rückenlehne seines Sessels ab. Clintock schaltete die Warnsignale aus und auf der gesamten Brücke wurde es still. Auf dem Holo-Schirm vor ihnen erschien eine schematische Darstellung des Areals im Weltraum, in dem sie sich befanden. Zuerst leuchteten die Gagarin, das Sprungtor und die ergänzenden Schiffe auf dem Schirm auf, bevor die Ansicht zusammenschrumpfte, um den sie umgebenden Raum darzustellen. Die Gagarin verblieb als grünlich pulsierender Punkt im Zentrum der Ansicht.

Dann erschienen blaue Punkte, welche die Standorte der sechs Schiffe der Colonial Marines darstellten. Zwei von ihnen beschleunigten bereits auf die obere rechte Ecke des Holo-Schirms zu, danach leuchtete dort ein roter Punkt auf.

»Ellis?«

»Kleinen Moment, Boss«, gab sie zurück. »Ich bekomme hier gerade ein paar Infos rein, aber die … äh …«

»Spuck's schon aus«, sagte er, aber er kannte die Antwort bereits. Der Rest der Brückenbesatzung sah sie gespannt an. McBrain wusste, was in ihren Köpfen vorging.

Yautja? Hier?

Die Marines, die Gamma 123 bewachten, hatten ihn über den Waffenstillstand informiert, der vor ein paar Wochen geschlossen worden war, aber das war keine Garantie dafür, dass die Angriffe damit beendet sein würden. Über die Yautja wusste er nicht viel, außer den Informationen, die die Company ihnen bereitstellte. Und das waren nur sehr wenige. Als Spezies waren sie unvorhersehbar, gewalttätig und selbst nach all der Zeit noch immer ein Mysterium.

»Okay«, begann Ellis und unterbrach damit das angespannte Schweigen. »Also, es ist ein großes Schiff und in weniger als einer Million Meilen unter Warp gegangen. Der Computer hat seine Triebwerkssignatur identifiziert, aber … das ergibt keinen Sinn.«

»Wieso nicht?«, fragte McBrain, dessen Stimme ein gewisses Maß an Frustration anzumerken war.

»Das Schiff trägt den Namen Susco-Foley

»Nie davon gehört.«

»Das haben wohl die wenigsten. Es ist ein Fiennes-Schiff, dass den Sol-Orbit bereits 2216 verlassen hat.«

»Ein Fiennes-Schiff?«, wiederholte Clintock. »Was zur Hölle macht das denn hier?«

»Diese Schiffe besaßen überhaupt keine Warp-Antriebe«, meldete sich jemand anderes zu Wort.

»Das muss ein Irrtum sein«, mutmaßte McBrain. »Yuri, kannst du das bestätigen?«

Der Schiffscomputer hüstelte, so als müsse er sich räuspern, eine Eigenheit, die McBrain zumeist recht amüsant fand, die ihm jetzt aber auf die Nerven ging.

»Ja, Nathan«, antwortete Yuri. »Alles deutet darauf hin, dass es sich bei dem Schiff tatsächlich um die Susco-Foley handelt, obwohl sie größer als das ursprüngliche Schiff ist und Verschönerungen vorgenommen wurden.«

»Verschönerungen?«

»Das Warpfeld, das ihrer Ankunft vorausging, lässt die Vermutung zu, dass sie mit Warp 30 flogen.«

Ein Raunen ging durch die Brücke.

»Nun, dann muss es sich um ein Versehen handeln«, sagte McBrain. »Kein Erdenschiff kann so schnell fliegen, und schon gar keines, das vor viereinhalb Jahrhunderten konstruiert wurde.«

Selbst die Arrow-Klasse der Excursionists brachte es nur auf Warp 15.

Er starrte auf den Holo-Schirm vor ihm, dessen Ansicht nun auch auf andere Bildschirme der Brücke übertragen wurde. Vier der sechs Colonial-Marines-Schiffe hielten in einem Abfangkurs auf den pulsierenden roten Punkt zu, der sich der Gagarin mit jedem Atemzug weiter näherte.

»Gibt es Funkverkehr zwischen ihnen und den Schiffen der Marines?«, fragte er.

»Nur in eine Richtung«, sagte Ellis. »Die Marines rufen sie, bekommen aber keine Antwort.«

Die vier Kriegsschiffe in der Nähe der Gagarin formierten sich zu einem Schutzschild um das Titanschiff herum, bereit, im Notfall ihre Angreifer mit einer überwältigenden Feuerkraft zu empfangen.

»Was zur Hölle ist das?«, murmelte McBrain.

»Zumindest sind es keine Yautja«, stellte Clintock fest. »Man hat sie noch nie in Schiffen dieser Größe gesichtet.«

»Aber stehlen und modifizieren sie nicht auch fremde Technologien neben ihrer eigenen?«, fragte Ellis.

»Keine Ahnung«, erwiderte McBrain. »Aber wir brauchen uns keine Sorgen zu machen. Die Marines werden sich darum kümmern.« Er hoffte nur, dass er damit recht behalten würde. Stirnrunzelnd beobachtete er weiter, wie sich die blauen Punkte dem mysteriösen Neuankömmling näherten.

Dann knisterte eine Übertragung in den Lautsprechern.

»Gagarin, hier spricht Blue One. McBrain, können Sie mich hören?«

»Ich höre Sie, Vicar.« Die Blue One war das Führungsschiff der Marines, ein Zerstörer, der von einer Frau kommandiert wurde, die er noch nie persönlich getroffen hatte. Bei ihrer Ankunft hatte Lieutenant Vicar ihn wissen lassen, dass er und seine Crew dank ihrer Anwesenheit nichts mehr zu befürchten hatten, und seither hatte es wenig Kontakt zu ihr gegeben. Das war vor mehr als vier Monaten gewesen.

»Sie haben sicher schon unseren Besucher bemerkt«, fuhr die Stimme fort. »Wir nähern uns und versuchen, Kontakt zu ihm aufzunehmen.«

»Verstanden«, antwortete er. »Zeigen Ihre Sensoren ebenfalls an, dass das Schiff beinahe fünfhundert Jahre alt ist?«

Vicar ließ sich mit ihrer Antwort ein paar Sekunden lang Zeit.

»Das muss ein Fehler in unseren Computern sein.«

»In allen gleichzeitig?«

Wieder folgte Schweigen, vermischt mit dem weißen Rauschen des Weltraums.

»Bleiben Sie auf Empfang«, sagte Vicar. »Stellen Sie sicher, dass …«

Dann brach ohne jede Vorwarnung die Verbindung zu ihr ab. Gleichzeitig verschwand einer der blauen Punkte auf dem Holo-Schirm.

»Was war das?«, fragte McBrain und wurde ungewollt laut dabei. »Was ist passiert?« Sein Herz schlug nun schneller, nicht etwa aus Angst, sondern aus Ungewissheit. Er musste wissen, was vorgefallen war. Er war gern Herr der Lage. »Hallo? Lieutenant Vicar?«

»Die Verbindung zu ihr ist abgebrochen«, sagte Ellis. Dann deutete sie auf den Schirm. »Da, siehst du?«

Der zweite blaue Punkt drehte von dem neu eingetroffenen Schiff ab. McBrain und alle anderen auf der Brücke sahen zu, wie sich ein Dutzend kleinerer roter Punkte von dem Eindringling entfernten und die Verfolgung aufnahmen.

»Noch mehr Schiffe?«, fragte er.

»Scheint so«, sagte Clintock. »Nathan, was geht hier vor?«

»Ich denke, wir werden gerade Zeugen einer Schlacht«, sagte er. Sein Herz raste, und sein Magen zog sich zusammen. »Schick ein Signal an alle Module der Gagarin«, sagte er. »Sag ihnen, sie sollen sich verteilen.«

»Im Ernst?«

»Ja, im Ernst! Siehst du das da?« Er deutete auf den Holo-Schirm. Das Marine-Schiff flog eine kleine Schleife und drei der es verfolgenden roten Lichter verblassten. Die anderen Marine-Schiffe formierten sich um das Sprungtor und die Gagarin herum, doch er wusste, dass deren Crews das Gleiche mitangesehen hatten wie sie. Sie hatten soeben ihre befehlshabende Kommandeurin verloren, zusammen mit einer kompletten Crew.

»Sie sind jetzt kaum mehr als eine halbe Million Meilen entfernt und kommen schnell näher«, meldete Ellis.

Der zweite blaue Punkt verschwand.

»Oh, scheiße«, sagte jemand. McBrain blickte sich um. Er sah zu Clintock. Die beiden tauschten besorgte Blicke aus.

»Piraten?«, überlegte Clintock. »Red Four?«

»Die Red Four haben nie so etwas getan«, antwortete jemand auf der Brücke. »Nein, das muss etwas anderes sein.«

Aus dem gegnerischen Hauptschiff schwärmten weitere rote Punkte aus und hielten auf die Gagarin zu.

»Zurück auf die Standard-Ansicht«, befahl McBrain. Die Panoramafenster klarten sich wieder auf und zeigten die Schwärze des Alls mit den hellen Tupfern der Sterne darin, sowie das Sprungtor in ihrer unmittelbaren Nähe.

Zwei Schiffe der Colonial Marines kamen in Sicht, näherten sich dem Sprungtor und bezogen auf beiden Seiten davon Position.

Natürlich, dachte McBrain bei sich. Sie beschützen zuerst das Tor und danach uns. In dem Gedanken lag keine Verbitterung, denn er wusste, dass die Truppen nur Befehle von Weyland-Yutani befolgten. Das neu errichtete Sprungtor war weitaus wichtiger als die Leben der Männer und Frauen, die so weit gereist und so hart gearbeitet hatten, um es zu erbauen.

Auf der rechten Seite der Brücke, in der Richtung, aus der sich das Schiff näherte, war nichts zu erkennen.

»Entfernung?«

»Zweihunderttausend Meilen«, meldete Ellis.

Die beiden letzten Schiffe der Marines waren noch dort draußen und versuchten, das herannahende Schiff und die kleineren Angreifer abzufangen, die McBrain für Angriffsjäger oder Drohnen hielt.

»Alle Mann in die Rettungskapseln«, befahl er. »Gebt den Befehl.«

»Aber wir werden beschützt!«, warf Clintock ein.

»Ja, und wir haben soeben miterlebt, wie sich zwei unserer Beschützer in Luft aufgelöst haben«, entgegnete McBrain. »Gebt den Befehl.«

Ellis zögerte nicht. Sie sendete das Signal, das Schiff zu verlassen, und Yuri sorgte dafür, dass es an die gesamte Flotte der Gagarin durchgestellt wurde.

McBrain fühlte sich elend. Seine Beine zitterten.

Ihm kam wieder etwas in den Sinn, was eine ehemalige Kollegin und Geliebte ihm einst sagte. Ihre Worte verfolgten ihn in den letzten Jahrzehnten in Abständen immer wieder. Miriam Lane war längst tot, hatte ihr Leben bei einem Sprungtor-Unglück fünfzig Lichtjahre von hier verloren. Sie hatte ihre Arbeit immer als eine Möglichkeit angesehen, die Menschheit voranzubringen, und eines Nachts, nach ein paar Drinks, als sie ihren Kopf auf McBrains Brust gelegt hatte, wurde sie sentimental.

»Das ist das Problem mit unserer Arbeit«, hatte sie gemurmelt. »Wir bewegen uns so schnell voran, dass wir verlernt haben, das zu schätzen, was hinter uns liegt, und wir uns auch nicht mehr vor dem fürchten, was vor uns liegt. Eines Tages wird man auf uns aufmerksam werden.«

»Jetzt haben sie uns bemerkt, Miriam«, flüsterte er, und dann sah er das erste Schiff.

Es musste sich dabei um das größte Schiff handeln, jenes Schiff, dass sie nun fälschlich oder richtigerweise als Fiennes-Schiff Susco-Foley identifiziert hatten. Zuerst war es nur ein Lichtpunkt in der Dunkelheit, ein weiterer Stern, doch seine konstante Bewegung hob es von den anderen ab.

Es wurde größer.

»Ihr solltet gehen«, sagte er zu den anderen auf der Brücke, aber jeder Einzelne von ihnen blieb an seiner Station sitzen. Es gab nichts, was sie tun konnten – Titanschiffe verfügten über keinerlei Bewaffnung, und die Gagarin besaß noch nicht einmal Schilde – aber es war wichtig, dass die Kurse der Rettungskapseln nach ihrem Start verfolgt wurden.

McBrains Augen brannten, aber er weinte nicht.

Eines der beiden Marine-Schiffe hinter der Gagarin löste sich aus der Formation und schoss auf das sich nähernde Schiff zu. Nun gab es keine Rufe mehr und auch kein Zögern. Sie befanden sich jetzt mitten in einem Gefecht. Ein Dutzend kleinerer Jäger kam vor der Susco-Foley in Sicht. Sie schossen hin und her und nahmen den Zerstörer unter Beschuss. Die meisten Geschosse explodierten weit entfernt, wenn sie von den Lasern der Verteidigungsbatterien getroffen wurden, aber einige schafften es an ihnen vorbei und explodierten nahe der Hülle, was das Schiff der Colonial Marines ins Trudeln brachte.

Dann setzte das Schiff zum Gegenschlag an und mehrere der kleinen angreifenden Schiffe flammten zu grell lodernden Gaswolken auf, bevor sie verglühten.

Die Susco-Foley war nun nahe genug heran, um sie sehen zu können. Sie verlangsamte ihr Tempo und setzte vier weitere, seltsam kugelförmige Schiffe ab, die sich rotierend im All auf sie zubewegten.

Das Schiff der Marines trieb weiter ab und zog dabei eine funkelnde Spur aus entweichender Luft und Trümmerteilen hinter sich her. Falls an Bord noch jemand am Leben war, hatten sie das Schiff auf Kollisionskurs gebracht, aber noch bevor es sich dem Feind auf zehn Meilen nähern konnte, wurde es von einer der kleineren Drohnen getroffen und brach auseinander.

Das zweite Marine-Schiff zündete die Triebwerke und hielt auf die Susco-Foley zu. Dabei erzeugten sie ein gezacktes Feld tanzender Lichter um sich herum, als sie ihren Partikelstrahlemulator abfeuerten. Der Strahl traf direkt auf das Fiennes-Schiff.

Aber nichts geschah.

Das Marine-Schiff tauchte unter dem Feind ab, dann explodierte es. Als seine Mini-Nukes zündeten, nahm der daraus resultierende Feuerball beinahe die Hälfte ihres Sichtfeldes ein.

»Vier zerstört«, meldete Ellis. Allen anderen hatte es die Sprache verschlagen.

Die verbliebenen feindlichen Drohnen fegten heran. McBrain wünschte, dass er die Hände nach ihnen ausstrecken und sie darin zerquetschen könnte, aber ihm blieb nichts als zuzusehen, wie die erste von ihnen in das Lazarettschiff der Gagarin einschlug und detonierte.

Von dem Schiff hatten sich bereits ein Dutzend Rettungskapseln entfernt, als die Drohne dort einschlug, und die Flammen, die aus ihm herausschlugen, verschlangen auch sie.

»Oh nein«, stieß eine Frau hervor. Ein Mann weinte. Andere gerieten in Panik und fragten immer wieder, was sie denn tun konnten, was sie denn nur tun konnten?

»Nichts«, erwiderte McBrain tonlos. Es bracht ihm das Herz. Die ganze Zeit über hatten sie zu ihm aufgesehen.

Eine andere Drohne bohrte sich in das Kuppelschiff mit dem Gewächshaus an Bord und verwandelte es in eine brodelnde gelb-rote Masse. Zwei weitere Schiffe wurden getroffen. Die Drohnen explodierten, die Schiffe zerbrachen und trieben in immer größerer werdenden Wolken aus Feuer und Trümmern auseinander. Wracks trudelten durch den Raum und prallten gegeneinander. Schnell überlagerten sich die einzelnen Trümmerfelder und lösten damit eine Kettenreaktion der Zerstörung zwischen der Gagarin und dem Sprungtor aus.

Die zwei Schiffe der Colonial Marines, die das Sprungtor bewachten, drehten bei und eröffneten das Feuer. Sie konzentrierten ihre Feuerkraft auf eines der vier rundlichen, rotierenden Schiffe, und ihre Explosion im Hagel der Mini-Nukes trug ihren Teil zu der Zerstörung um sie herum bei.

Die Susco-Foley näherte sich ihnen immer weiter, schwang in einen groben Orbit um die Kampfhandlungen ein und eröffnete ihrerseits mit Laser-Banken und weiteren Drohnen das Feuer. Die beiden Schiffe der Colonial Marines wichen immer wieder aus, änderten ihren Kurs und gaben sich gegenseitig Feuerschutz.

Das Kommandodeck erbebte. Trümmerteile prallten gegen das Hauptkontrollzentrum der Gagarin. Die Wucht der Einschläge ließ das Schiff erzittern und nicht wenige Gesichter blickten sich zu McBrain um, verängstigt und in der Hoffnung auf Beistand, den er ihnen aber nicht geben konnte.

Das war das Ende. Sie alle hatten lange Zeit im Weltraum verbracht, aber niemand so lange wie er. Die Gefahr war immer allgegenwärtig gewesen, und jeder von ihnen hatte miterlebt, welche Schrecken der Tod hier draußen bedeutete, wenn man aus einem Schiff und in die kalte, luftleere Ewigkeit gesaugt wurde. McBrain hatte über dreißig Bestattungszeremonien beigewohnt und stets voller Respekt der fantastischen Reise gedacht, die ihre toten Körper unternehmen würden. Angesichts solcher Erlebnisse fiel es oft schwer, den Fokus auf ihre Arbeit nicht zu verlieren.

»Es tut mir leid«, sagte er, laut genug, damit seine Crew ihn hören konnte.

Eines der rotierenden Schiffe brach durch die Trümmerfelder vor ihnen und kam näher. An seiner Seite öffneten sich Luken, aus denen unzählige kleinere, schlanke Raketen auf die Gagarin zuhielten. McBrain spürte jedoch weder, wie sie einschlugen, noch sah er die Schäden der Einschläge.

»Clintock?«

»Die Luftschleusen«, erwiderte Clintock. »Alle sieben wurden von außen geöffnet.«

»Wir werden geentert«, stellte McBrain fest.

»Von wem?«, fragte Ellis.

»Auf den Schirm«, befahl McBrain. »Gebt mir die Eingangsbereiche und Korridore rund um die Luftschleusen.«

Erneut faltete sich der Holo-Schirm vor ihnen auf und projizierte ein dreidimensionales Bild. Ein leerer Korridor. Flackernde Lichter. Über der doppelten Luftschleuse leuchteten die Aktivierungslampen auf, und als sie sich zischend öffneten, quoll ein Schwall Druckluft heraus und kondensierte an den metallenen Wänden.

Hinter dem Nebel zeichnete sich ein Umriss ab. Etwas dunkles, spinnenartiges, grausam und albtraumhaft. Es huschte über den Korridor und viele andere folgten ihm nach.

»Xenomorphs«, flüsterte McBrain ungläubig. Er hatte schon Geschichten über diese Kreaturen gehört, aber gehofft und gebetet, ihnen nie begegnen zu müssen.

Seine Gebete schienen jedoch nicht erhört worden zu sein.

Als das letzte Schiff ihrer Eskorte der Colonial Marines in Flammen aufging und die ersten Schreie über die Lautsprecher aus dem Schiff zu ihm drangen, starrte McBrain auf das Flammenmeer, die Trümmer und den Tod rund um das Sprungtor hinaus.

Er wünschte, er wäre nach Hause zurückgekehrt.

Mistress Maloney,

Sprungtor Eins ist unter unserer Kontrolle.

Die Schlacht war schnell und ein leichter Sieg. Wir haben ein Angriffsschiff mit zweihundert Soldaten und ihren Führern verloren, doch die Verluste des Gegners waren weitaus erheblicher. Sechs Schiffe der Colonial Marines stellten sich uns entgegen, bedeuteten aber keine Gefahr. Die Hauptkomponenten des Titanschiffes konnten zerstört werden.

Ich befinde mich in diesem Augenblick auf der Brücke des Titanschiffes Gagarin. Alle Menschen hier sind tot, ihr schwaches Fleisch wurde von unseren Soldaten zerfetzt. Der Captain befindet sich in seinem Sessel. Sein Bauch ist geöffnet, sein Schädel zertrümmert und sein Gehirn verteilt. Niemand von ihnen scheint nennenswerte Gegenwehr geleistet zu haben. Das war leicht.

Sobald einige geringfügige Schäden an meinem Schiff repariert wurden, werde ich unseren ersten Sprung in die Menschliche Sphäre vorbereiten. Ich bahne uns einen Weg, Mistress Maloney.

Ich weiß, ich bin nur ein Android, aber in diesem Moment fühle ich mich gerade sehr … glücklich.

Ihr General Rommel

ALIEN: INVASION

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