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Verse 29–31
ОглавлениеVielleicht erschrecken Sie, liebe Leserin und lieber Leser, über diese ungeschminkte Aufzählung von bösen Eigenschaften und denken, dass Paulus hier übertreibt. Bedenken Sie jedoch, dass auch diese Schriftstelle inspiriert ist, denn alle Schrift ist von Gott, wie wir es auch im Kommentar zum Vers 28 sehen. Oder waren Sie nie ungerecht oder böse zu anderen Menschen? Waren Sie nie, gar nie in Ihrem ganzen Leben, etwas habsüchtig? Waren Sie nie schlecht zu jemandem? Erfüllte Sie nie Neid, wenn Sie sorglosen Personen begegneten, denen alles auf Anhieb gelang?
Lassen wir uns nichts vormachen! Was Paulus hier aufzählt, sind die Produkte unseres irdischen Seins und Antriebes. Die Bibel nennt es «Fleisch» (Röm 7, 5). Das Fleisch bringt Fleischliches hervor. Eine weitere Aufzählung, die das Fleischliche beschreibt, finden wir im Matthäusevangelium (Mt 15, 19). Dort zählt Jesus höchstpersönlich die Früchte der menschlichen Natur auf. Auch jene Aufzählung ist so vernichtend wie diese im Römerbrief. Beide Listen decken sich wiederum mit der Beurteilung des Menschen durch den allmächtigen Gott, der ihn erschaffen hat, im 1. Mose 6. Der Mensch bringt es fertig, im Blick auf Gottes Rechtsforderung, den ganzen Tag nur böse zu denken, wie geschrieben steht: «Und der Herr sah, dass die Bosheit des Menschen auf der Erde gross war und alles Sinnen der Gedanken seines Herzens nur böse den ganzen Tag» (1. Mose 6, 5).
Ein sich selbst und seinen Gedanken überlassener Mensch bringt nur Böses hervor. Lassen wir uns da vom Humanismus nichts vormachen! Der Mensch ist nach Gottes Maßstab zu beurteilen, nicht nach einem eigenen, denn Gott wird der Richter des Menschen sein. Jesus, Gottes Sohn, beurteilt den Menschen so: «Niemand ist gut, als nur einer, Gott» (Lk 18, 19).
Wie klar wird es aufgrund dieser Tatsachen, dass die Menschheit einen Retter braucht: Jesus Christus, der gepriesen ist in Ewigkeit! Amen.