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Die Reise zur Insel

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Es war wirklich seltsam, schon mit drei Jahren ging ich in den Kindergarten und hatte dort viele neue Freunde gefunden. Morgens und nachmittags hatte ich da spielen, singen, basteln, malen und toben können. Doch oft wurde ich krank, wegen meiner Lunge, wie der Doktor meinte. Eines schönen Tages, als ich fünf Jahre alt war, sprach der nette Kinderarzt einmal sehr ernst mit meinen Eltern über mich und ich konnte nur verstehen, wie meine Eltern sagten, ob etwas wirklich sein müsse. Aber der Doktor erwiderte, dass es besser wäre, bevor ich in die Schule käme ... Was meinten die nur? Was könnte das denn bloß sein, fragte ich mich. Meine Eltern erwogen es viele Tage in ihren Herzen, doch dann erzählten sie es mir endlich:

Der Arzt war der Meinung, dass ich auf eine Nordseeinsel geschickt werden müsse, damit sich meine Lunge wieder ganz erholen könne und dann gesund sei, bevor ich in die Schule käme. Damit ich im Unterricht nicht so oft fehlen müsse und in der Schule nicht so viel verpasse. Nun, das verstand ich natürlich, denn in der Schule gab es ja eine ganze Menge zu lernen.

Doch nun kam das Schreckliche an der Sache! Ich sollte ganz allein, also ohne meine Eltern, für ganze drei Monate auf die Insel, in ein Kinderkrankenhaus. Jetzt verstand ich, warum meine Eltern etwas dagegen auszusetzen hatten, als sie mit dem Arzt sprachen. Sie wollten nicht so lange von mir getrennt sein und ich auch nicht von ihnen – das war ja wohl klar!

Schweren Herzens musste eine Entscheidung für meine Gesundheit getroffen werden und somit stimmten meine Eltern dem Vorschlag des Arztes zu. Sie schickten mich allein auf die Insel, und das kam so:

Eines schönen Tages im Herbst war es so weit. Meine Mutter packte alle Sachen, die ich für den Inselaufenthalt benötigte, in einen Koffer und mein Vater erzählte mir während dessen, dass es heute losgehen sollte. Plötzlich bekam ich Angst und sträubte mich dagegen loszufahren. Nein – ich wollte doch nicht weg von meinem Bruder und meinen Freunden und natürlich von meinen Eltern!

Wenn ich mich recht erinnere, sagte man mir sogar, ich würde am nächsten Tag wieder abgeholt werden. Und da war es gar nicht mehr so schlimm!

Mein Vater brachte mich zu einem großen Bahnhof nach Oldenburg. Nachdem der Zug eingefahren war, half man mir hinein und dann suchte ich mir ein Fenster, durch das ich meinem Vater zuwinken konnte. Bald fand ich auch eins, an dem aber schon Erwachsene saßen. Mein Vater winkte mir zu, doch ich traute mich nicht. Ich wollte stark wirken und dachte dabei:

»Ach, was soll das Theater... morgen komme ich ja schon wieder.«

Nach einer langen Zugfahrt erreichten wir endlich einen Hafen. Während dieser Fahrt hatte ich gemerkt, dass es noch weitere Kinder gab, die auf die Insel fuhren. Zwei Frauen, die so ähnlich aussahen wie meine Kindergärtnerinnen, erklärten uns, dass wir nun aussteigen müssten und in einer Fähre auf die Insel gebracht werden würden. Nach etwa einer Stunde erreichten wir dann unser Ziel. Dort standen blaue Busse bereit, die uns zu einem Kinderheim brachten, das zwei Stockwerke und viele Zimmer hatte. Das Haus trug den Namen 'Goldacker B'. Ich bekam das zweite Zimmer auf der linken Seite. In den Innenwänden befanden sich große Fenster, durch die die Krankenschwestern vom Schwesternzimmer durch alle Zimmer sehen konnten. Mit zwei anderen Jungen musste ich das Zimmer teilen. Die Schwestern packten unsere Koffer aus und verstauten die Kleidung in den Schränken, die auf den Fluren standen.

Als ich die ganze Mühe sah, die sie sich machten, dachte ich nur:

»Macht euch doch nicht so viel Arbeit damit. Meine Eltern holen mich doch schon morgen wieder ab.« Doch leider war das gar nicht so. Jeden Tag schaute ich aus dem Fenster und wartete und wartete... aber meine Eltern kamen nicht ...

Abenteuer zwischen Insel und Schlangenwald

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