Читать книгу EMOTIONALE VITALISIERUNGS-METHODE - Selbstbewusstsein stärken und Selbstvertrauen steigern! - Tony Gaschler - Страница 7
Die Grundbegriffe der emotionalen Steuerung
ОглавлениеIm "DUDEN", dem Buch der deutschen Rechtschreibung, steht: Emotion (Gemütsbewegung; Aufregung) / emotional (auf das Gefühl bezogen, dem Gefühl zugehörig; gefühlsmäßig).
Und damit ist das Wesentliche unseres Grundbegriffes bereits klar gesagt:
EMOTION = GEMÜTSBEWEGUNG. Im erweiterten Sinne sind Emotionen: Stimmungen, Gefühle, Gemütsinhalte, Gemütsbewegungen, Affekte und lebendige Vorstellungen.
Dabei können wir STIMMUNGEN als schwache Emotionen, GEFÜHLE und GEMÜTSINHALTE als mittelstarke Emotionen und GEMÜTSBEWEGUNGEN und AFFEKTE als starke Emotionen betrachten.
Wollen wir aber noch etwas weitergehen und diesen Grundbegriff der Emotion noch deutlicher und ausführlicher darstellen. Teilen wir dazu das Wort EMOTION in seine zwei Teilbegriffe auf: E - MOTION. Dabei bedeutet das E = innerlich. Und MOTION = Bewegung. So gedeutet, ist eine Emotion eine INNERLICHE BEWEGUNG, eine BEWEGUNG des GEMÜTS. Verwandte Begriffe sind: Motiv = Beweggrund, Motilität = Beweglichkeit, Motor = Beweger, Motorik = Bewegungslehre.
Eine EMOTION ist etwas, das den Menschen INNERLICH BEWEGT. Eine Gemütsbewegung, ein bewegendes Gefühl, eine bewegende Stimmung, eine bewegende Aufregung, eine bewegende Anregung, eine bewegende Erregung, eine bewegende Vorstellung. Das alles können wir mit dem Grundbegriff EMOTION bezeichnen.
So ist alles das, was den lebendigen und erlebenden Menschen innerlich stimmungsmäßig, gefühlsmäßig, gemütsmäßig und vorstellungsmäßig irgendwie bewegt, eineE M O T I O N .
Wollen wir aus dieser Sicht einige alltägliche Redensarten deuten, damit Ihnen dieser Grundbegriff: EMOTION auch tatsächlich ganz klar verständlich und begreifbar wird. Vergleichen Sie nun die folgenden Deutungen:
Ich war innerlich bewegt = ich war emotionalisiert.
Die Ansprache rührte mich = die Ansprache rief in mir Emotionen wach.
Er sprach mit bewegter Stimme = er sprach emotionalisierend.
Er drückte sich sehr gefühlvoll aus = er drückte sich emotional aus.
Die Nachricht erschütterte ihn (bewegte ihn heftig) = die Nachricht ließ ihn lebhafte Emotionen erleben.
Er war aufgeregt = er war emotionalisiert.
Er war freudig erregt = er erlebte die Emotion der Freude.
Die Rede rief bei allen Zuhörern eine tiefe Bewegtheit hervor = die Rede löste bei allen Zuhörern starke Emotionen aus.
Vor Erregung konnte er nichts erwidern = starke Emotionen hemmten sein Sprechen.
Vor Schreck war er bewegungslos = die Emotion des Schrecks hemmte seine Bewegungsmuskeln.
Vor Freude begann er zu tanzen = die Emotion der Freude machte ihn tanzend.
Er wurde vor Zorn rot im Gesicht = die Emotion des Zornes ließ ihn rot anlaufen.
Sein Körper bebte vor Wut = die Emotion der Wut ließ seinen Körper beben.
Die neue Hoffnung ließ ihn befreit aufatmen = die Emotion der Hoffnung ließ ihn befreit aufatmen. Vor Begeisterung strahlte sein ganzes Gesicht = die Emotion der Begeisterung drückte sich in seinem Gesicht aus.
Sicher ist Ihnen nun schon weitgehend klar, was Emotionen sind. Emotionen sind solche Bewusstseinsinhalte, die den Menschen innerlich bewegen, rühren, erregen, aufregen, anregen oder sonst wie innerlich ergreifen und daher sein Denken, seine Stimmung, sein Gefühl, seinen Gemütszustand und auch seinen Ausdruck und sein soziales Verhalten steuern. Es gibt viele verschiedene Emotionen.
Hier eine Aufzählung derjenigen Emotionen, die im menschlichen Alltag relativ häufig vorkommen:
Andacht, Angst, Ärger, Abneigung, Besorgnis, Bewunderung, Befriedigtsein, Begeisterung, Befangenheit, Demut, Dankgefühl, Ehrfurcht, Entfaltungsgefühl, Enttäuschung, Ekel, Freude, Freiheitsgefühl, Fröhlichkeit, Glücksgefühl, Geringschätzung, Gram, Hass, Hemmungsgefühl, Heldenverehrung, Hoffnung, Hoffnungslosigkeit, Huldigung, Kummer, Liebe, Lust, Lebhaftigkeit, Minderwertigkeitsgefühl, Mitleid, Mut, Neugier, Opferbereitschaft, Panik, Rachegefühl, Reue, Schamgefühl, Schauder, Schmeichelei, Scheu, Schreck, Schüchternheit, Schuldgefühl, Schwächegefühl, Selbstsicherheitsgefühl, Selbstwertgefühl, Siegesgefühl, Stärkegefühl, Stolz, Tollkühnheit, Triumphgefühl, Unlust, Unsicherheit, Unterlegenheitsgefühl, Überlegenheitsgefühl, Verachtung, Verdruss, Verehrung, Verlegenheitsgefühl, Verzweiflung, Vorwurf, Wohlgefühl, Wollust, Wut, Zartgefühl, Zorn, Zufriedenheit, Zuneigung usw.
Es gibt Emotionen, die wir als LUSTBETONT erleben, wie z. B.: Freude, Liebe, Wohlgefühl.
Andere Emotionen erleben wir als UNLUSTBETONT, wie z. B.: Ärger, Angst, Hass und Zorn.
LUST und UNLUST sind die zwei grundlegenden Gefühlsinhalte aller Emotionen.
LUST lässt uns ZUNEIGUNG erleben; UNLUST aber lässt uns ABNEIGUNG erleben.
Und damit kommen wir zum zweiten Aspekt der Emotionen, zu deren VORSTELLUNGSINHALT. Jede Emotion hat:
1.einen GEFÜHLS-ANTEIL, der unser gemütsmäßiges Erleben betrifft.
2.einen VORSTELLUNGS-ANTEIL, der unser Verhalten betrifft.
Der Gefühls-Anteil einer Emotion besteht - je nach ihrer Stärke - aus Stimmungen, Gefühlen, Gemütsbewegungen oder Affekten, die in jedem Falle irgendwie in Richtung LUST oder UNLUST orientiert sind. Der Vorstellungs-Anteil einer Emotion aber besteht aus klaren, einfachen und unmittelbar auf das Verhalten einwirkenden VORSTELLUNGEN.
Solche Vorstellungen sind z. B.:
Her zu mir! Weg von mir! Hin zu dir! Weg von dir! Angreifen! Fliehen! Festhalten! Loslassen! Erregen! Hemmen! Steigern! Abschwächen! Mitmachen! Abwarten! Hinwenden! Abwenden! Geschehenlassen! Verhindern! Hinwenden der Aufmerksamkeit! Abwenden der Aufmerksamkeit!
Diese klaren und eindeutigen Vorstellungen sind so "PRIMITIV", dass sie von JEDERMANN klar und eindeutig verstanden werden können.
Damit erreicht das Leben, dass vom Kleinkind bis zum Greis, vom primitiven Steppenbewohner bis zum Hochschulprofessor immer genau dasselbe Prinzip der Lebenssteuerung wirksam ist. Wie umfangreiche Versuche der modernen vergleichenden Verhaltensforschung mit einer nahezu an Sicherheit grenzen- den Wahrscheinlichkeit vermuten lassen, ist dieses Prinzip der emotionalen Lebenssteuerung nicht nur beim Menschen wirksam, sondern auch bei den Tieren und sogar bei den Mikroorganismen.
Dort natürlich in einer etwas einfacheren Form, die eben dem Entwicklungsstand der betreffenden Mikroorganismen entspricht. Grundsätzlich aber dürfen wir heute annehmen, dass das Leben bei ALLEN LEBEWESEN das gleiche Prinzip der Entfaltungssteuerung benutzt und damit jedes Lebewesen automatisch in Richtung auf die optimale Entfaltung innerhalb seiner spezifischen Entfaltungsmöglichkeiten hinsteuert.
Da die Emotionen eigentlich die STEUER-SIGNALE DES LEBENS sind, mit deren Hilfe es sich mit dem Menschen gewissermaßen "verständigt", dürfen wir die Emotionen auch als DIE SPRACHE DES LEBENS bezeichnen.
Und in der Tat "spricht" das Leben zum Menschen NUR mit Emotionen.
Es sagt ihm mit Emotionen, was er tun muss, um glücklich zu sein und sich optimal entfalten zu können.
Es sagt ihm durch Emotionen, wo er Möglichkeiten zu einer guten Entfaltung findet. Und es sagt ihm durch Emotionen auch, wo er sich nicht entfalten soll und wo er sich nicht entfalten darf.