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Lektion 1: Jünger Jesu

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Willkommen bei Lektion 1, der ersten von sieben Lektionen in diesem Kickstart-Paket.

In dieser Lektion werden wir uns ansehen, was es bedeutet, ein Jünger Jesu zu sein und wie das Leben eines Jüngers aussehen sollte. Ich möchte diese Lektion mit einem Blick auf die Bibel und einige ihrer Inhalte beginnen.

Die Bibel besteht aus 66 Büchern. Das Alte Testament besteht aus 39 Büchern und das Neue Testament aus 27. Das Neue Testament beginnt mit den Evangelien (Matthäus, Markus, Lukas und Johannes). Danach kommt die Apostelgeschichte und darauf folgen 21 Briefe, die von Paulus, Jakobus, Petrus, Johannes und Judas geschrieben wurden. Das Buch der Offenbarung steht am Ende des Neuen Testaments. Darin geht es um die Endzeit.

Ich möchte mich nun auf die Apostelgeschichte konzentrieren. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich das Christentum leider weit von dem entfernt, was es ursprünglich sein sollte. Menschliche Traditionen haben im Laufe der Jahrhunderte das einfache und wirkungsvolle Leben mit Jesus in ein Leben von Traditionen und Kirchenkultur verwandelt. Damit wir verstehen, wie alles begann und wie es heute sein sollte, hat Gott uns die Bibel und besonders die Apostelgeschichte gegeben. Die Apostelgeschichte gleicht einem Tagebuch der ersten Jünger. Es ist ein ganz besonderes Buch, weil es das einzige historische Buch in der Bibel ist, das uns zeigt, wie sie Jesus gehorchten, wie sie das Evangelium weitergaben und wie die Menschen darauf reagierten. Ja, die Apostelgeschichte zeigt uns, wie die ersten Jünger das Evangelium predigten, Dämonen austrieben, Kranke heilten und Menschen mit Wasser und dem Heiligen Geist tauften. Wir sehen diese Dinge in keinem anderen Buch der Bibel. Und warum? Nun, die Antwort ist einfach. Es ist, weil die Ereignisse, die in den vier Evangelien (Matthäus, Markus, Lukas und Johannes) beschrieben werden, stattfanden, bevor Jesus am Kreuz starb und bevor der Heilige Geist an Pfingsten auf die Erde gesandt wurde.

Die vier Evangelien zeigen uns, wie Jesus umherging, was er predigte, was er tat und wie er seine Jünger aufrief, ihm zu folgen. In den Evangelien sehen wir auch, dass Jesus am Kreuz gestorben und wieder auferstanden ist. Ja, in den Evangelien werden viele erstaunliche Dinge beschrieben, aber nicht, wie die Jünger nach Jesu Gang zum Kreuz lebten und wie sie Jesus als wiedergeborene Gläubige nachfolgten, wie du und ich. Die Evangelien berichten über die Zeit vor dem Kreuz, und deshalb sehen wir nicht, dass jemand den Heiligen Geist empfängt oder im Namen Jesu getauft wird. Aus diesem Grund geben die Evangelien kein klares Bild davon, wie wir als Nachfolger Jesu leben sollen.

Die Briefe, die auf die Apostelgeschichte folgen, sind an Menschen geschrieben, die bereits Christen bzw. Jünger waren. In diesen Briefen lesen wir über das Gemeindeleben und die Probleme, die es dabei gab, aber wir lesen nicht, wie die Menschen zum Glauben kamen, was sie taten, als sie zum Glauben kamen, und wie sie Jesus in ihrem täglichen Leben gehorchten. Weil die Briefe alle an Menschen geschrieben wurden, die bereits Christen bzw. Jünger waren, wurden sie an Menschen geschrieben, die bereits Buße getan hatten, getauft worden waren und den Heiligen Geist empfangen hatten. Aus diesem Grund sehen wir in den Briefen nicht, wie Menschen zum Glauben kamen oder wie die frühen Jünger das Evangelium verkündigten. Der einzige Ort, an dem wir das sehen, ist in der Apostelgeschichte.

Die Bibel lehrt, dass Jesus sich nicht verändert hat und niemals verändern wird. In Hebräer 13,8 steht: „ Jesus Christus [ist] derselbe gestern und heute und in Ewigkeit.“ Dieser Vers bedeutet auch, dass der Heilige Geist (der Geist Jesu) sich nicht geändert hat und sich auch niemals ändern wird. Der Heilige Geist ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit. Daraus können wir schließen, dass das, was wir in der Apostelgeschichte lesen, nicht nur für die Jünger der Urgemeinde gilt, sondern auch für uns heute. Das bedeutet, dass wir heute auch das erleben können, was die ersten Jünger in der Apostelgeschichte erlebt haben.

Einer meiner liebsten Abschnitte in der Bibel steht in Apostelgeschichte 9:

Es war aber ein Jünger in Damaskus, mit Namen Hananias; und der Herr sprach zu ihm in einer Erscheinung: Hananias! Er aber sprach: Siehe, [hier bin] ich, Herr! Der Herr aber [sprach] zu ihm: Steh auf und geh in die Straße, welche die »Gerade« genannt wird, und frage im Haus des Judas nach einem mit Namen Saulus von Tarsus! Denn siehe, er betet; und er hat in der Erscheinung einen Mann mit Namen Hananias gesehen, der hereinkam und ihm die Hände auflegte, damit er wieder sehend wird. Hananias aber antwortete: Herr, ich habe von vielen über diesen Mann gehört, wie viel Böses er deinen Heiligen in Jerusalem getan hat. Und hier hat er Vollmacht von den Hohen Priestern, alle zu binden, die deinen Namen anrufen. Der Herr aber sprach zu ihm: Geh hin! Denn dieser ist mir ein auserwähltes Werkzeug, meinen Namen zu tragen sowohl vor Nationen als [auch vor] Könige und Söhne Israel. Denn ich werde ihm zeigen, wie vieles er für meinen Namen leiden muss. Hananias aber ging hin und kam in das Haus; und er legte ihm die Hände auf und sprach: Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus – der dir erschienen ist auf dem Weg, den du kamst –, damit du wieder sehend und mit Heiligem Geist erfüllt wirst. Und sogleich fiel es wie Schuppen von seinen Augen, und er wurde sehend, und stand auf und ließ sich taufen (Apg 9,10-19).

Wie wir in diesem Kapitel sehen, war Paulus (der zu jener Zeit Saulus genannt wurde) gegen Jesus und seine Anhänger. Paulus ging nach Damaskus und übergab der dortigen Synagoge einen Brief, in dem er um die Erlaubnis bat, diejenigen, die an Jesus glaubten, gefangen zu nehmen und nach Jerusalem zurückzubringen, um sie dort zu inhaftieren. Auf seinem Weg nach Damaskus kam ein großes Licht vom Himmel, und als Paulus es sah, fiel er zu Boden. Dann hörte er eine Stimme vom Himmel sagen: „Saul, Saul, warum verfolgst du mich?“ Da fragte Paulus: „Wer bist du, Herr?“ Und die Stimme aus dem Himmel antwortete: „Ich bin Jesus, den du verfolgst.“ Daraufhin wurde Paulus blind gemacht. Paulus wurde in ein Haus gebracht, wo er fastete und drei Tage lang Gott suchte. Dann kommen wir zu einem meiner Lieblingsverse in der Bibel: „Es war aber ein Jünger in Damaskus, mit Namen Hananias; und der Herr sprach zu ihm in einer Erscheinung: Hananias! Er aber sprach: Siehe, [hier bin] ich, Herr!“ (Apg 9,10-19). Wenn du weiterliest, wirst du sehen, dass Gott zu seinem Jünger Hananias sprach und ihm sagte, er solle zu Paulus gehen und für ihn beten. Als Hananias in dem Haus ankam, in dem Paulus wohnte, legte er ihm die Hände auf, wodurch Paulus' Augen geheilt wurden, sodass er wieder sehen konnte. Dann predigte er Paulus das Evangelium, und Paulus ließ sich im Wasser taufen und empfing den Heiligen Geist.

Du fragst sich vielleicht, warum dies einer meiner Lieblingsverse in der Bibel ist. Das liegt daran, dass das Wort „Jünger“ verwendet wird. Die Bibel sagt nicht, dass es einen großen Propheten oder Priester in Damaskus gab, der eine besondere Berufung hatte. Nein, die Bibel sagt, dass es in Damaskus einen Jünger namens Hananias gab, einen Jünger wie du und ich. Und zu diesem Jünger sprach Gott. Ich liebe diesen Vers, weil er zeigt, wie Gott heute zu dir und mir sprechen möchte. An diesem Tag, als er für Paulus betete, erlebte Hananias vier Dinge. Er erlebte,

• wie Gott zu ihm sprach,

• wie er vom Heiligen Geist geleitet wurde,

• wie er Paulus die Hände auflegte und erlebte, dass dieser im Namen Jesu geheilt wurde

• und schließlich, wie er Paulus mit Wasser und dem Heiligen Geist taufte.

Heute können du und ich die gleichen Dinge erleben wie Hananias, denn das ist das normale Christenleben. Wir wissen nicht viel darüber, wer Hananias war, aber die Bibel macht deutlich, dass er ein Jünger war wie du und ich.

Glaubst du, dass das, was Hananias an diesem Tag mit Paulus erlebte, das erste Mal war, dass er diese Dinge erlebte? Glaubst du, dass es das erste Mal war, dass er von Gott hörte? Glaubst du, dass es das erste Mal war, dass er durch den Heiligen Geist geführt wurde? Glaubst du, dass es das erste Mal war, dass er jemandem die Hände auflegte, der geheilt wurde, oder das erste Mal, dass er jemanden im Wasser und mit dem Heiligen Geist taufte? Nein, natürlich nicht. Das war nur ein Tag in Hananias’ Leben. Nur weil nicht mehr über sein Leben berichtet wird, heißt das nicht, dass Hananias diese Dinge nicht in seinem täglichen Leben erfahren hat. Ich glaube, dass Hananias von Gott hörte, vom Heiligen Geist geleitet wurde, Kranke heilte, das Evangelium predigte, Menschen regelmäßig mit Wasser und mit dem Heiligen Geist taufte. Ich glaube tatsächlich, dass wir ein ganzes Buch über das Leben von Hananias schreiben könnten und darüber, was er mit Gott erlebt hat, und ich glaube, dass wir das auch mit den zwölf Jüngern und den siebzig, die Jesus später berief, tun könnten. Ich glaube, dass wir ein ganzes Buch über das Leben von jedem der 3000 Menschen schreiben könnten, die sich an Pfingsten taufen ließen. Und ich glaube auch, dass wir als Nachfolger Jesu in der Lage sein sollten, ein Buch über unser Leben zu schreiben und dass es dem, was wir in der Apostelgeschichte lesen, sehr ähnlich sein sollte.

Ich weiß, dass das Leben heute in Vielem anders ist als zu der Zeit, als Jesus auf Erden lebte. Wir haben Autos, Internet und eine Menge Dinge, die die Menschen damals nicht hatten. Aber trotz dieser Unterschiede ist der Heilige Geist immer noch derselbe. Was wir in der Apostelgeschichte lesen, sollte das normale christliche Leben sein. In Markus 16,17-18 sagt Jesus: „Diese Zeichen aber werden denen folgen, die glauben: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden; werden Schlangen aufheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nicht schaden; Schwachen werden sie die Hände auflegen, und sie werden sich wohl befinden.“ Das Problem, das viele Menschen davon abhält, das normale christliche Leben zu leben, wie es in der Apostelgeschichte beschrieben wird, ist die Religion. In der Bibel lesen wir nicht davon, dass Babys getauft wurden, und auch nicht davon, dass diese Babys später konfirmiert wurden, wie wir es heute z. B. in der lutherischen Kirche sehen.

Nimm dir die Zeit, über dein Leben nachzudenken. Wenn du ein Tagebuch über dein Leben schreiben würdest, würde es wie die Apostelgeschichte aussehen? Wenn nicht, dann stimmt etwas nicht. Wir müssen unser Verständnis davon, wie das christliche Leben aussehen sollte, auf dem Wort Gottes aufbauen und nicht auf Religion, Kultur, vergangenen Erfahrungen, Bildung, Lehren oder menschlichen Traditionen usw. Ich erinnere mich, dass ich vor vielen Jahren die Apostelgeschichte las und sie dann mit meinem Leben verglichen habe. Dabei erkannte ich, dass mein Leben ganz anders war als das, was ich in der Apostelgeschichte sah. Ich erkannte, dass, obwohl ich mich als „Christ“ bezeichnete, mein Leben nicht wie das Leben der ersten Jünger aussah. In diesem Moment wurde mir klar, dass etwas mit der Art, wie ich lebte, nicht stimmte und dass ich von der Religion betrogen worden war. Und damit begannen sich die Dinge zu verändern. Wenn ich jetzt mein Leben mit dem vergleiche, was ich in der Apostelgeschichte finde, sehen mein Leben und das Leben der ersten Jünger gleich aus.

Die Bibel ist die Wahrheit, und das ist es, worauf wir unser Fundament aufbauen müssen. Wir müssen verstehen, dass wir kein Prophet oder Apostel sein müssen, um die Dinge zu erleben, von denen wir in der Apostelgeschichte lesen. Es geht nicht darum, jemand Besonderes zu sein. Nein, es geht darum, ein Jünger von Jesus zu sein wie Hananias. Es geht darum, für Jesus zu leben und ihm zu gehorchen, das Evangelium zu verbreiten, vom Heiligen Geist geleitet zu werden, Kranke zu heilen und Dämonen auszutreiben. Und Gott hat dich berufen, das zu tun. Er hat dich dazu berufen, sein Jünger zu sein. Wenn du dich entscheidest, dass du das normale christliche Leben leben willst, kannst du die gleichen Dinge erleben, die ich, Hananias und viele andere Menschen auf der Welt erlebt haben. Ja, du kannst erleben, dass Gott zu dir spricht und dich durch seinen Heiligen Geist leitet. Du kannst erleben, dass du für Kranke betest und sie geheilt werden. Und du kannst erleben, dass du Menschen im Wasser und mit dem Heiligen Geist taufst. Du kannst einige dieser Dinge in den Filmen oder YouTube-Videos von „The Last Reformation“ sehen.

Schauen wir uns nun zwei Wörter in der Bibel an. Das erste ist „Christ“ und das zweite „Jünger“. Wusstest du, dass das Wort „Christ“ nur drei Mal in der gesamten Bibel vorkommt? Jesus hat nie das Wort „Christ“ benutzt. Wir sehen „Christ“ zum ersten Mal in Apostelgeschichte 11,26 (LUT), elf Jahre nachdem Jesus auf der Erde gelebt hatte. Dort heißt es: „In Antiochia wurden die Jünger zuerst Christen genannt.“ „Jünger“ wird erstaunlicherweise jedoch über 250 Mal in der Bibel geschrieben. Vielleicht sollten wir deshalb aufhören, das Wort „Christ“ zu benutzen. Heute wird das Wort „Christ“ sehr missverstanden. Du hast wahrscheinlich schon gehört, dass Leute zu dir gesagt haben: „Ich bin ein Christ, aber ich lebe nicht wirklich als einer“ oder: „Ich bin ein Christ auf meine eigene Art.“ Du hast wahrscheinlich auch schon gehört, dass man dir gesagt hat: „Ich bin ein Christ, weil ich zur Kirche gehe und versuche, ein gutes Leben zu führen.“ Aber versuche nun einmal, das Wort „Christ“ durch das Wort „Jünger“ zu ersetzen. Und stell dir vor, dass jemand zu dir sagt: „Ich bin ein Jünger Jesu, aber ich lebe nicht wirklich wie einer“ oder: „Ich bin ein Jünger Jesu auf meine eigene Art und Weise.“ Nochmals: Stell dir vor, jemand sagt: „Ich bin ein Jünger Jesu, weil ich in die Kirche gehe und versuche, ein gutes Leben zu führen.“ Das klingt verkehrt, nicht wahr? Es macht keinen Sinn, weil wir wissen, dass du Jesus nachfolgen musst, um sein Jünger zu sein. Du kannst kein Jünger Jesu werden, indem du nur in die Kirche gehst und versuchst, ein gutes Leben zu führen, und du kannst auch nicht auf deine eigene Weise sein Jünger werden. Also sollten wir vielleicht, wie Jesus, das Wort „Christ“ gar nicht benutzen.

Was bedeutet dann das Wort „Jünger“? Heute ist es ein Wort, das wir nur in Gemeinden verwenden, und es kann Menschen, die keine Christen sind, verwirren, wenn du ihnen sagst, du seist ein Jünger Jesu. Zur Zeit Jesu war „Jünger“ jedoch ein sehr gebräuchliches Wort, und die Menschen verstanden, was es bedeutete. Während der Zeit Jesu auf der Erde gab es viele Menschen, die wie Jesus Jünger hatten. Zum Beispiel hatten die Pharisäer, Johannes der Täufer und Moses alle Jünger. Wenn wir also ein anderes Wort als „Christ“ verwenden wollen, um Nachfolger von Jesus zu beschreiben, wären „Jünger“ oder „Lehrling“ gute Alternativen.

Ein Jünger zu sein bedeutet, ein Lehrling zu sein. Zum Beispiel habe ich vor einigen Jahren dreieinhalb Jahre lang als Lehrling in einer Bäckerei gearbeitet. Zu der Zeit wusste ich nicht, wie man etwas backt. Aber ich hatte meinen Lehrer bzw. Meister (den Bäcker), der da war, um mich auszubilden und mir beizubringen, eines Tages so backen zu können wie er. Am Anfang war es sehr herausfordernd. Ich hatte Momente, in denen ich dachte, ich würde nie so backen können wie er, aber schließlich lernte ich und wurde immer besser. Irgendwann sah ich meinem Meister (dem Bäcker) immer ähnlicher, und am Ende war ich ein fast so guter Bäcker wie er. Ja, ich habe während meiner Lehrzeit viele Fehler gemacht, aber das ist normal und gehört zum Lernen dazu. Es ist okay, Fehler zu machen, aber es ist nicht okay, es nicht zu versuchen. Und so ist es auch mit Jesus. Wir sind Jesu Lehrlinge bzw. Jünger, und wenn wir eine Lehre bzw. Jüngerschaft mit ihm beginnen, stimmen wir zu, ihm zu folgen, von ihm zu lernen und jeden Tag mehr und mehr wie Jesus, unser Meister, zu werden. Jesus sagt in Lukas 6,40 (LUT): „Ein Jünger steht nicht über dem Meister; wer aber alles gelernt hat, der ist wie sein Meister.“

Stell dir vor, ich würde dreieinhalb Jahre lang als Lehrling in einer Bäckerei arbeiten und am Ende meiner Lehrzeit wüsste ich immer noch nicht, wie man etwas backt. Ja, stell dir vor, ich hätte nicht versucht, selbst etwas zu backen, sondern hätte die ganze Zeit nur dabeigestanden und meinem Meister beim Backen zugesehen. Dann wäre mit der Bäckerei, meiner Lehre, meinem Meister oder mir etwas nicht in Ordnung gewesen. Und warum? Weil der ganze Sinn einer Lehre darin besteht, dass ich nach ein paar Jahren ein richtiger Bäcker bin wie er. Es ist auch etwas verkehrt, wenn du seit zehn Jahren Christ bzw. Schüler bzw. Lehrling bist und immer noch nicht weißt, wie du das tun sollst, wozu Jesus dich berufen hat. Wir sind berufen, wie Jesus zu sein. Wir sind dazu berufen, wie er zu sprechen, wie er vom Heiligen Geist geleitet zu werden, wie er Kranke zu heilen und Dämonen auszutreiben, wie er zu dienen, wie er zu lieben usw.

Wenn du seit zehn Jahren Christ/Jünger/Lehrling bist und immer noch nicht gelernt hast, das zu tun, wozu Jesus dich berufen hat, dann stimmt etwas nicht. Aber mach dir keine Sorgen, denn ich glaube, dass Gott dieses Buch benutzen kann, um dir dabei zu helfen. Ich glaube, dass Gott dieses Buch benutzen kann, um dir zu helfen, als Jünger bzw. Lehrling von Jesus zu leben. Ich möchte dir helfen, ein Tagebuch deines eigenen Lebens zu schreiben, das wie die Apostelgeschichte aussieht. Ich wünsche mir wirklich, dass du das Leben lebst, von dem Jesus möchte, dass du es lebst. Aber du musst bereit sein, Jesus zu gehorchen. Ich kann ihm nicht für dich gehorchen; das ist deine Aufgabe. Ich kann dir helfen, dich zu lehren und zu trainieren, aber du musst im Gehorsam hinausgehen und Jesus gehorchen.

Wie ich bereits gesagt habe, habe ich viele Fehler gemacht, als ich als Lehrling in einer Bäckerei arbeitete. Und so war es auch bei den Jüngern von Jesus. Es gab Zeiten, in denen die Jünger von Jesus nicht in der Lage waren, das zu tun, was Jesus von ihnen wollte. Ein Beispiel dafür finden wir in Matthäus 17. Dort lesen wir von einem Mann, der seinen Sohn, einen Epileptiker, zu den Jüngern von Jesus brachte, weil er wollte, dass sie seinen Sohn heilten. In Matthäus 17,16-17 heißt es: Und ich brachte ihn zu deinen Jüngern, doch sie konnten ihn nicht heilen. Jesus aber antwortete und sprach: Ungläubiges und verkehrtes Geschlecht! Bis wann soll ich bei euch sein? Bis wann soll ich euch ertragen? Bringt ihn mir her!“ Später lesen wir, wie sie den Jungen zu Jesus brachten und dass Jesus ihn heilte und befreite. Interessanterweise sagte Jesus „Ungläubiges und verkehrtes Geschlecht…“ nicht zu dem Jungen oder seinem Vater. Nein, er sagte das zu seinen Jüngern, weil er frustriert über sie war, dass sie nicht taten, was sie tun sollten.

Diese Geschichte in Matthäus 17 erinnert mich an meine Zeit als Lehrling und wie wütend mein Meister (der Bäcker) wurde, wenn ich vergaß, eine Zutat ins Brot zu tun, oder wenn ich etwas zu lange im Ofen ließ. Ja, ich weiß noch, wie er mich zurechtwies und schrie: „Torben, wie lange soll ich dich noch ertragen? Du hättest es schon längst lernen müssen.“ Aber mit der Zeit lernte ich und wurde besser, und das ist ja der Sinn einer Ausbildung. Unser Ziel ist es also, wie Jesus perfekt zu sein, aber wir sind auf einem Weg und werden Fehler machen. Und es ist okay, wenn wir jetzt nicht genau so aussehen wie Jesus. Aber es ist nicht in Ordnung, wenn wir heute Jesus nicht mehr gleichen als im letzten Jahr. Warum? Nun, weil wir Jesu Lehrlinge sind, und wir sollen von ihm lernen und wachsen, um mehr wie er zu sein.

Wenn eine Person Jesus annimmt, stimmt sie einer Lehre bzw. Jüngerschaft zu, in der sie lernen muss, wie Jesus zu sein. Jesus anzunehmen, bedeutet nicht, dass du Jahr für Jahr in die Kirche gehen sollst und nie lernst, die Dinge zu tun, zu denen Jesus dich berufen hat. Nein, das ist Religion. Und Jesus ist nicht gekommen, um Religion zu bringen. Jesus kam, um dir zu helfen, ihm als sein Jünger durch die Kraft des Heiligen Geistes zu folgen. Wiedergeboren zu sein (Buße zu tun und im Wasser und mit dem Heiligen Geist getauft zu werden) ist der erste Schritt, um ein Schüler bzw. Jünger Jesu zu sein, denn wir können nicht wie Jesus leben oder wie Jesus sein, wenn wir nicht die Kraft des Heiligen Geistes haben.

Vor einigen Jahren, als ich noch in Dänemark lebte, war ich mit einer bekannten dänischen Muslimin und einem bekannten dänischen Juden in einer dänischen Fernsehdiskussionssendung. Nachdem die Sendung beendet war, setzte ich mich mit der Muslimin zusammen und stellte ihr einige Fragen. Ich sagte zu ihr: „Erzählen Sie mir von Ihrem Glauben und davon, was Gott in Ihrem Leben tut.“ Sie war von meiner Frage überrascht und antwortete: „Es fühlt sich gut an, wenn ich den Koran lese und in den Moscheen bete.“ „Erzählen Sie mir mehr. Wie spricht Gott zu Ihnen?“, fragte ich sie. Sie antwortete: „Es fühlt sich gut an, wenn ich den Koran lese und in den Moscheen bete.“ Dann sagte ich zu ihr: „Erzählen Sie mir mehr. Wie gibt Gott Ihnen Träume? Wie führt Gott Sie?“ Wieder sagte sie: „Es fühlt sich gut an, wenn ich den Koran lese und in den Moscheen bete.“ Ich fuhr fort und sagte: „Erzählen Sie mir mehr. Wie werden Menschen durch Sie geheilt, und wie befreien Sie Menschen?“ Wieder antwortete sie das Gleiche. Das war die einzige Antwort, die sie mir auf jede Frage, die ich ihr stellte, geben konnte. Dann fragte sie mich: „Was ist mit Ihrem Leben mit Gott?“ Daraufhin begann ich ihr zu erklären, wie ich Gott begegnet bin, wie der Heilige Geist in mein Leben kam, wie Gott zu mir spricht, wie der Heilige Geist mich führt, wie ich für Kranke bete und sie geheilt werden, wie ich Dämonen austreibe und wie ich Visionen und Träume von Gott bekomme. Ich erzählte ihr auch von meiner Beziehung zu Gott und was ich mit ihm erlebt habe. Sie stellte mir weitere Fragen und wir unterhielten uns schließlich anderthalb Stunden lang. An diesem Tag wurde mir sehr klar, dass es einen großen Unterschied zwischen Religion und Beziehung gibt. Sie hatte eine Religion, aber ich hatte eine Beziehung zu Gott. Und leider ist für viele Christen ihr Christentum nur eine Religion.

Wenn ich zu Christen, die an Jesus glauben und in die Kirche gehen, sagen würde: „Erzählen Sie mir von Ihrem Leben. Wie benutzt Gott Sie?“, würden sie wahrscheinlich eine ähnliche Antwort geben wie die bekannte dänische Muslimin und sagen: „Es fühlt sich gut an, wenn ich bete und in die Kirche gehe.“ Wenn ich zu ihnen sagen würde: „Erzählen Sie mir, wie der Heilige Geist Sie führt. Wie heilt Gott durch Sie?“ Wieder würden viele sagen: „Es fühlt sich gut an, wenn ich bete und in die Kirche gehe.“ Ihre Antwort wäre ähnlich wie die der Muslimin, da sie eine Religion, aber keine Beziehung zu Gott haben. Es ist wichtig zu verstehen, dass Jesus kam, um eine Beziehung zu bringen, und nicht eine Religion.

In Matthäus 23,25-26 (LUT) sprach Jesus zu einigen der religiösen Führer: „Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr die Becher und Schüsseln außen reinigt, innen aber sind sie voller Raub und Gier! Du blinder Pharisäer, reinige zuerst das Innere des Bechers, damit auch das Äußere rein werde!“ Aus diesem Vers kannst du den großen Unterschied zwischen Religion und Beziehung klar erkennen. Wahres Christentum kommt von innen nach außen; es reinigt und verändert dich, sodass es für jeden um dich herum sichtbar wird, dass du Jesus folgst. Im wahren Christentum geht es darum, wiedergeboren zu werden, Jesu Lehrling bzw. Jünger zu werden und eine Beziehung mit dem lebendigen Gott zu haben. Es geht darum, eine neue Schöpfung zu werden und von der Knechtschaft der Sünde befreit zu werden, um ein neues, heiliges, übernatürliches Leben mit Gott zu beginnen und dabei von seinem Geist geführt zu werden. Im wahren Christentum geht es darum zu verstehen, dass wir als Nachfolger Jesu die Gemeinde sind und der Tempel des Heiligen Geistes, der in uns lebt.

Heute gleicht mein Leben sehr der Apostelgeschichte. Und dein Leben kann auch so aussehen. Es wird ein Weg sein, aber es wird ein erstaunlicher Weg sein. Ich hoffe, du bist bereit, Jesus als sein Jünger bzw. Lehrling zu folgen. Aber zuerst musst du wiedergeboren werden. Du musst wiedergeboren werden, und du brauchst den Heiligen Geist, denn ohne ihn kannst du dieses Leben nicht leben. Das ist es, wozu wir berufen sind. Das normale christliche Leben ist es, ein Jünger Jesu zu sein und das Leben zu leben, von dem wir in der Apostelgeschichte lesen. Ja, am Anfang werden wir viele Fehler machen, aber wir werden durch diese Fehlern lernen und wachsen. Deshalb hoffe ich, dass du bereit bist, Jesus zu folgen und zu lernen, das Leben zu leben, das er sich für dich wünscht. Ich hoffe, du bist bereit, in deinem Alltag viele erstaunliche Dinge mit ihm zu erleben.

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