Читать книгу Prüfungswissen Fachkraft für Schutz und Sicherheit Band 1 - Torsten Katschemba - Страница 6
1 Einleitung
ОглавлениеDer Sicherheitsmarkt in der Bundesrepublik Deutschland hat sich in den letzten Jahren zu einem immer stärkeren Wirtschaftsfaktor entwickelt. Dies führt nach wie vor zu einer Reihe von Qualitätsoffensiven. Im Jahr 2002 gehörte die Schaffung der Berufsausbildung zur „Fachkraft für Schutz und Sicherheit“ zu einem dieser bedeutenden Meilensteine. Seit den ersten Prüfungen haben 12.000 Absolventen diesen Berufsabschluss bei den Industrie- und Handelskammern erworben.1
Mit der ersten Novellierung der Berufsausbildung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit im Jahr 2008 wurden die Prüfungsbereiche „Konzepte für Schutz und Sicherheit“ sowie das „Sicherheitsorientierte Kundengespräch“ eingeführt. Dabei haben die Prüfungsteilnehmer2 aus einer Rahmensituation ein Sicherheitskonzept zu erarbeiten. Dieses wird bewertet und bildet zudem die Grundlage für das Kundengespräch im mündlichen Prüfungsteil. Beide Teile zusammen ergeben eine Wichtung von fünfzig Prozent zum Gesamtergebnis der Abschlussprüfung.3
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat bereits 2009 Umsetzungsempfehlungen4 für die Durchführung der Abschlussprüfungen herausgegeben. Diese beinhalten sowohl die Bewertung der Konzepte, als auch die Vorbereitung und Durchführung des Sicherheitsorientierten Kundengespräches.
Abschlussprüfung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit | ||||
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Prüfungsteile | Zeit | Gewichtung | Bestehensregelungen | |
Teil I | ||||
Situationsgerechtes Verhalten und Handeln | 60 Min. | 20 % | Keine spezielle Notenregelung | Teil I und II: Mindestens ausreichend (4) |
Anwendung von Rechtsgrundlagen | 90 Min. | 20 % | ||
Teil II | ||||
Wirtschafts- und Sozialkunde (WiSo) | 60 Min. | 10 % | Kein Ungenügend (6) | Mind. ausreichend (4) |
Konzepte für Schutz und Sicherheit | 90 Min. | 30 % | Mindestens Ausreichend (4) | |
Sicherheitsorientiertes Kundengespräch | 30 Min. | 20 % | Kein Ungenügend (6) | |
Zusätzlich im Teil II: WiSo oder Sicherheitsorientiertes Kundengespräch = ausreichend (4) | ||||
Darstellung 1: Gewichtungs- und Bestehensregelungen |
Neben der „Verordnung über die Berufsausbildung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit“ bietet der Prüfungskatalog der Zentralstelle für Prüfungsaufgaben der Industrie- und Handelskammern Nord-West (ZPA Nord-West), der ebenfalls 2009 herausgegeben wurde, wichtige Hinweise.5 Dennoch gibt es vereinzelt geringfügige Abweichungen, die aus unterschiedlichen Interpretationen herrühren.
Ziel dieses Werkes ist es, den Lesern eine einheitliche und übersichtliche Gesamtdarstellung an die Hand zu geben, wie ein ausführliches und alle Aspekte der Sicherheit berücksichtigendes Konzept erstellt und im Rahmen der Abschlussprüfung sicher vorgetragen werden kann. Dazu hat insbesondere der bundesweite Arbeitskreis der Berufsschullehrer Schutz und Sicherheit einen aktiven Beitrag geleistet. Seitens des Arbeitskreises gab es für diese Veröffentlichung eine Reihe von Hinweisen zu Aufgabenstellung und Herangehensweise in der Erarbeitung der Konzepte sowie deren Bewertung. Hierfür gilt dem Arbeitskreis ein ganz besonderer Dank. Die konstruktiven Hilfen wurden aufgegriffen, an geeigneter Stelle in diesem Werk eingebracht und für die Leser optisch hervorgehoben.
Gegliedert ist die vorliegende Veröffentlichung in vier Teile. Zuerst wird ein Einblick in die Prüfungsbereiche „Konzepte für Schutz und Sicherheit“ sowie das „Sicherheitsorientierte Kundengespräch“ gegeben. Ausgehend von der Konzeptgliederung im Fachkompetenzbuch6 wird im zweiten Teil, neben der Begrifflichkeit eines Konzeptes, Schritt für Schritt die Erstellung eines Sicherheitskonzeptes erläutert. Schwerpunkte stellen dabei die Bereiche Gefahrenanalyse, Risikoermittlung sowie -bewertung, Schutzzieldefinition, Maßnahmen und die wirtschaftliche Betrachtung dar. Auf Grundlage der bisherigen Prüfungsaufgaben werden anschließend Beispielkonzepte bearbeitet, die den Lesern als Muster dienen. Der letzte Teil gibt generelle Bearbeitungshinweise für Personen-, Veranstaltungs- und Objektschutzkonzepte.
Zielgruppe des Werkes sind in erster Linie Auszubildende, Umschüler und Weiterbildende zur „Fachkraft für Schutz und Sicherheit“, die sich auf die Prüfungsbereiche „Konzepte für Schutz und Sicherheit“ sowie das „Sicherheitsorientierte Kundengespräch“ vorbereiten wollen. Des Weiteren sind Lehrer, Ausbilder und Prüfer angesprochen, um den vorgenannten Personenkreis zielsicher durch die Prüfung führen sowie sachgerecht bewerten zu können.
Die durchgesehene und überarbeitete Neuauflage wurde ergänzt um Erkenntnisse bis zur Sommerprüfung 2020 sowie die Neuerungen in der Normreihe DIN 77200 „Sicherheitsdienstleistungen“, Stand Juli 2020. Zwei neue Beispielkonzepte mit Musterlösungen sowie ein umfassendes Stichwortverzeichnis komplettieren das erfolgreich angenommene Werk.
Darstellung 2: Aufbau des Werkes