Читать книгу Ich will dich ganz und gar | Erotische Geschichten - Trinity Taylor - Страница 9

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Heißer Dreier auf der Party - 7. Kapitel

»Bist du sicher, dass du wegen der Adresse meines Freundes und nicht meinetwegen gekommen bist?«, fragte Shawn.

Ich strich beschämt meinen Rock glatt und nickte. »Ja, es geht um die Adresse von Dean.«

»Was willst du von ihm? Bei mir bekommst du mehr für deine Wünsche, Baby.«

»Es geht nicht immer nur um Sex.«

»Ach nein? Dafür hast du dich aber verdammt schnell von deinem Vorhaben ablenken lassen!«

»Gibst du mir nun die Adresse oder nicht?«

»Nein.«

Verwirrt blickte ich ihn an. »Wie bitte? Warum nicht?«

»Weil ich keine Adressen herausrücke, von denen ich nicht weiß, ob meine Freunde es wollen. Außerdem wäre ich schön blöd, meine Süße an einen anderen weiterzureichen, wo wir beiden doch so viel Spaß miteinander haben.«

»Hör auf, Shawn. Ich bin nicht mehr deine Süße. Es ist vorbei!«

»Ach, und was war das eben gerade? Du hast den Anschein erweckt, dich verdammt wohlzufühlen.«

Ich hatte mich von meinen Gelüsten leiten lassen, und nun musste ich die Sache ausbaden. Am liebsten wäre ich schon nach der peinlichen Nummer, wo ich stolzlos meine Muschi präsentiert hatte, geflüchtet.

»Oder bist du gekommen, um mir deine kleine Möse hinzuhalten und dafür die Adresse zu verlangen?«

»Nein!«

»Ich könnte es aber so auslegen …«

»Leg es aus, wie du willst, ich gehe.«

»Hey, warum bist du jetzt so kratzbürstig? Es war doch schön eben, oder?«

»Mach’s gut, Shawn.« Ich ging zur Tür.

»Okay, warte. Ich kann die Adresse wirklich nicht rausrücken. Aber ich verspreche dir, ihn anzurufen und ein Treffen zu vereinbaren. Was hältst du vom nächsten Samstag um zwanzig Uhr im ›Stacy’s‹?«

Ich überlegte eine Weile. Welche Wahl hatte ich? Shawn und sein Wort waren das einzige, auf das ich vertrauen musste, um Dean wiederzusehen. Wie sollte ich sonst an die Adresse kommen? Ryan hatte die Adresse bestimmt nicht, da es sich hierbei nicht um seinen Freund, sondern um einen mitgebrachten Freund Shawns handelte. Außerdem hätte er mir das auch bereits am Telefon gesagt.

»Also schön. Wenn er nicht kommt, dann gibst du mir hinterher wenigstens seine Telefonnummer, okay?!«

»Einverstanden.«

***

Ich würde durchs Telefon hören, wie Ryan mit dem Kopf schüttelte. Von daher rief ich ihn nicht an. Ich traute mich nicht. Letztendlich tröstete ich mich mit dem Gedanken, dass ich niemandem Rechenschaft schuldig war. Somit versuchte ich mich diese Woche in meine Arbeit zu stürzen und fieberte dem Date am Samstag entgegen. Ich war kurzzeitig versucht, Shawn anzurufen und bei ihm nachzufragen, ob er das Treffen wirklich in die Wege geleitet hatte, hielt mich aber dann doch zurück.

***

Das »Stacy’s« war voller Leben. Musik spielte und viele Gäste tummelten sich hier, redeten, lachten, aßen und tranken. Gleich würde ich Dean wiedersehen, dachte ich mit Schmetterlingen im Bauch. Würde er so einer Aufforderung überhaupt nachkommen? Diese Frage hatte ich mir in den letzen zwei Tagen immer wieder gestellt, und in ein paar Minuten würde ich es wissen.

Eine leger gekleidete Bedienung führte mich zu einem rustikalen Tisch, an dem niemand saß. Aber eine Lederjacke hing über der Stuhllehne. Er war da. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Ich hatte mir noch keine Gedanken gemacht, was ich antworten sollte, falls er mich fragen würde, warum ich ihn hierhergebeten hatte. Ich hoffte, mir würde etwas Passendes einfallen. Dabei fiel mir auf, dass ich noch überhaupt keine Antworten parat hatte.

Ein Mann schlängelte sich durch die Reihe an der Bar, über der ein Fernseher lief und ein Basketball-Spiel ausgestrahlt wurde. Es schien um die letzen Minuten zu gehen, denn viele Leute hatten sich dort versammelt und blickten gebannt auf den viereckigen Kasten.

Endlich hatte der junge Mann geschafft, sich durch die Fernsehen guckenden Leute zu kämpfen und erschien für mich sichtbar. Doch er hatte keine Ähnlichkeit mit Dean … Wer kam, war Shawn! Mein Herz hämmerte. Nicht vor Entzücken, sondern vor Wut! Wut und Entsetzen! Was wollte er hier? Oder war er gar nicht auf dem Weg zu mir? Vielleicht war sein Hiersein nur rein zufällig. Zwar guckte er nicht zu mir herüber, steuerte aber unweigerlich auf meinen Tisch zu. Als wenn ich gar nicht da wäre, setzte er sich mir gegenüber hin.

Erst als er sich eine Zigarette angezündet hatte, blickte er hoch. »Hi, Baby«, sagte er cool, während er den Rauch in die Luft blies.

Ich glaube, ich starrte ihn mit offenem Mund an, völlig unfähig, etwas zu sagen.

»Was ist, hat es dir die Sprache verschlagen. Hey, komm, guck nicht so. Dean war beschäftigt.«

»Beschäftigt?«, schaffte ich zu fragen und hoffte, mein Entsetzen war nicht zu sehr rauszuhören.

»Ja, vögelt ’ne andere, was weiß ich …«

Ich erhob mich. Er stand auf und drückte mich am Arm hinunter auf meinen Platz. »Setz dich, Süße. Er konnte leider nicht. Da wollte ich dich als treuumsorgender Ex nicht im Regen stehenlassen.«

»Er hätte bestimmt angerufen.«

»Ich hab ihm deine Nummer nicht gegeben. Gleiches Spiel gilt auch beim Herausrücken der Telefonnummern meiner Ex-Freundinnen.«

»Vor allem: Freundinnen!«

»Willst du dich jetzt darüber beschweren, dass ich so ein verlässlicher und ehrenhafter Kerl bin?«

»Verlässlich? Du hast ihm bestimmt gar nicht erst Bescheid gesagt.«

»Sicher hab ich das. Er hatte nur etwas anderes vor. Nicht jeder wartet den ganzen Tag auf dich.«

»Mistkerl!« Ich stand erneut auf.

Wieder war er sofort zur Stelle mich hinunterzudrücken, doch diesmal blieb ich standhaft.

»Bitte, Francis, bleib doch noch. Es ist ein so schöner Abend. Wo wir zwei hier schon mal zusammen sind, können wir doch den Abend genießen.«

»Du bist also hier, weil Dean nicht konnte! Warum hast du mich nicht angerufen?«

»Es war immerzu besetzt bei dir!« Er grinste.

»Du spinnst ja!« Ich drehte mich um und stapfte an der Bar vorbei Richtung Ausgang. Doch plötzlich blieb ich ruckartig stehen, denn ein Paar braune Augen blickten mich ruhig hinter dem Rand eines Glases an. Einen Moment lang war ich unsicher, ob er es wirklich sein könnte. Er schien es zu merken und senkte das Glas, ohne die Augen von mir zu lassen.

»Dean?!« In meinem Brustkorb hämmerte es.

Weder antwortete er noch zeigte er eine Gemütsregung.

»Dean!« Ich kam einen Schritt näher.

»Baby, was ist denn, wieso …« Shawn war mir hinterhergekommen. Seine Stimme verdüsterte sich als er sagte: »Ach, da ist ja der Kerl.«

Dean suchte in seiner Jackentasche, zog fünf Dollar hervor und legte sie auf den Tresen. Dann warf er sich seinen Mantel über und verließ das In-Lokal.

Sofort wollte ich ihm hinterherlaufen, doch Shawn hielt mich am Arm zurück. »Francis, warum willst du dem Typen hinterher? Er hat kein Interesse. Er hat dich versetzt und hält es nicht für nötig, sich zu entschuldigen. Komm, lass uns gemeinsam den Abend genießen.«

Mein Blick schickte Blitze, und meine Stimme tat es auch. »Lass mich sofort los, Shawn!«

»Verstehe einer die Weiber!«

Ich verließ im Laufschritt das Lokal und versuchte, Dean in der mit spärlichem Licht ausgeleuchteten Straße ausfindig zu machen. Tausende von Fragen rauschten in meinem Kopf, und ich hatte das Gefühl, in Ohnmacht zu fallen, wenn ich darauf keine Antworten bekam oder schlimmer noch, Dean gar nicht erst finden würde. Bestürzt über die Erkenntnis, ich hätte ihn schon wieder verloren, rief ich seinen Namen. Dann lief ich auf dem Bürgersteig an parkenden Autos entlang.

Da, ich entdeckte ihn. In einiger Entfernung wollte er gerade in einen Chevy einsteigen. »DEAN!«, schrie ich all meinen Stolz vergessend durch die Straße. Er stoppte in seiner Bewegung und blickte zu mir herüber. Nach einem kurzen Moment des Überlegens, schlug er die Tür von außen zu und wartete, bis ich heran war.

Etwas außer Atem sagte ich: »Was ist los? Was ist passiert? Wieso läufst du davon? Wieso bist du nicht erschienen?«

»Ich werde dir zwei der Fragen beantworten. Für den Rest habe ich keine Veranlassung.«

»Veranlassung? Was ist los, warum bist du so sauer?«

»Ist das schon die erste Frage?«

Ich verschränkte die Arme. »Was soll das? Stehe ich hier nun vor einem Mann oder einem schmollenden Kleinkind?«

Eine Weile hielt er meinen Blick gefangen, ehe er fragte: »Was läuft hier eigentlich? Du und dein angeblicher Ex mit dem du nichts mehr zu tun haben wolltest? Welche Rolle spiele ich in diesem Strategiespiel? Bin ich vielleicht der, mit dem man nur die Schuhe kauft?«

»Wie bitte, ich verstehe deine Fragen nicht! Du bist doch derjenige gewesen, der mich versetzt hat! Du hattest doch angeblich keine Zeit, mich zu sehen. Mir ist soeben natürlich schlagartig klar geworden, warum du keine Zeit hattest: Du musstest an dieser Bar sitzen! Und dann wunderst du dich, dass ich auf andere Männer treffe?«

»Okay, ganz von vorne«, Dean stützte sich mit einer Hand an seinem Auto ab. »Ich habe dich versetzt?«

»Ja, heute. Ich hatte mich mit dir verabredet.«

»Wie bitte? Das wüsste ich aber!«

»Ich habe Shawn gebeten, dass er mir deine Telefonnummer gibt. Aber die wollte er nicht rausrücken und hat das Date persönlich mit dir klarmachen wollen.«

Dean lachte auf. »Da hat dich der gute Shawn aber ganz schön hinters Licht geführt! Mich hat niemand angerufen. Außerdem: Wie kannst du nur deinen angeblichen Ex-Freund fragen, ob …«

»Hallo, ihr Hübschen. Ich wollte mich nur erkundigen, ob alles seinen richtigen Gang geht«, sagte Shawn, der nun von hinten herangekommen war und mir freundschaftlich eine Hand auf die Schulter legte. Ich schlug sie weg.

»Geh weg! Du störst!«, zischte ich.

»Hey, Baby, was ist los mit dir? Jetzt plötzlich störe ich? Aber eine Woche nach der Party, als ich dich von hinten gevögelt und dir deine Muschi geleckt habe, hat es dich auch nicht gestört.«

Deans Blick ruhte noch kurz auf Shawn, ehe er in meine Augen sah. Die Röte schoss mir ins Gesicht. Dean öffnete die Autotür und meinte: »Ich denke, es ist alles gesagt. Es gab kein Treffen. Dein Lover hat dich für sich beansprucht, und du hast keine Einwände.« Die Tür knallte ins Schloss und der Motor sprang an. Ich wich sprachlos zur Seite.

Dean fuhr an uns vorbei, ohne mich anzusehen. Shawn winkte.

***

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