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2. Hilfsmittel zum Studium des Neuen Testaments

2.1 Textausgaben

2.1.1 Die wissenschaftliche Handausgabe des Neuen Testaments ist das Novum Testamentum Graece von E. Nestle – K. Aland. Es erschien 1979 in einer völlig neu bearbeiteten 26. Auflage, die 1993 durch die im kritischen Apparat veränderte 27. Auflage abgelöst wurde. 2012 erschien die 28. revidierte Auflage (zu den Einzelheiten vgl. den Abschnitt ‚Textkritik‘).

Das im Blick auf die Aufgaben der modernen Übersetzer entworfene und von B. u. K. Aland, J. Karavidopoulos, C. M. Martini und B. M. Metzger herausgegebene ‚Greek New Testament‘ erschien 1993 in einer neu bearbeiteten 4. Auflage. Der abgedruckte Text ist identisch mit Nestle-Aland26.27, der textkritische Apparat wurde durchgehend bearbeitet und erweitert. Dennoch wird der textkritische Befund nicht in der gleichen Dichte dargeboten wie in Nestle-Aland27, so dass diese Ausgabe für das wissenschaftliche Studium des Neuen Testaments vorzuziehen ist.

Seit 1997 erscheint die Editio Critica Maior des griechischen Neuen Testaments (hg. v. B. Aland, K. Aland †, G. Mink, K. Wachtel). Sie hat sich zum Ziel gesetzt, faktisch das gesamte textgeschichtliche Material zu einer ntl. Schrift darzubieten (erschienen sind bisher: Jak; 1.2 Petr.; 1.2.3Joh).

2.1.2 Ein unentbehrliches Hilfsmittel für die Arbeit an den Synoptikern und dem Johannesevangelium ist eine griechische Synopse. Die von Kurt Aland herausgegebene ‚Synopsis Quattuor Evangeliorum‘ (152001) bietet auf der Grundlage von Nestle-Aland26.27 neben den parallelen Textabschnitten der Synoptiker und des Johannesevangeliums zahlreiche patristische Belegstellen und im Anhang den koptischen Text des Thomasevangeliums mit einer deutschen Übersetzung.

In einer vollständigen Neubearbeitung durch Heinrich Greeven erschien 1981 die Synopse von A. Huck – H. Lietzmann. Auch Greeven hat die Parallelen aus dem Johannesevangelium und dem Thomasevangelium aufgenommen, wobei er für das Thomasevangelium eine eigene griechische Übersetzung anfertigte. ‚Huck-Greeven’ bietet eine völlig eigenständige Textfassung, so dass für den Bereich der synoptischen Evangelien eine Alternative zu Nestle-Aland27.28 vorhanden ist. Zur Bedeutung von ‚Huck-Greeven‘ für die neutestamentliche Textkritik vgl. den Abschnitt ‚Textkritik‘.

2.1.3 Zur Zeit der späten Schriften des Neuen Testaments und in nachneutestamentlicher Zeit entwickelte sich eine umfangreiche christliche Literatur, deren Kenntnis für die Arbeit am Neuen Testament häufig notwendig ist. Die Schriften der ‚Apostolischen Väter’ (Clemens, Ignatius, Polykarp, Didache, Barnabasbrief, Diognetbrief, Hirt des Hermas, Papiasfragmente) liegen in griechisch-deutschen Ausgaben von J. A. Fischer, 91986, K. Wengst, 1984, und U. H. J. Körtner – M. Leutzsch, 1998, sowie von A. Lindemann – H. Paulsen, Die Apostolischen Väter, 1992, vor. Die neutestamentlichen Apokryphen sind in deutscher Übersetzung leicht zugänglich in der zweibändigen Ausgabe von W. Schneemelcher (Hg.), Neutestamentliche Apokryphen, I 61990; II 51989; vgl. ferner H.-J. Klauck, Apokryphe Evangelien, 2002; ders., Apokryphe Apostelakten, 2005.

2.1.4 Von großer Bedeutung für die Arbeit am Neuen Testament ist die griechische Übersetzung des Alten Testaments, die nach der Überlieferung des Aristeasbriefes durch 72 Gelehrte in 72 Tagen entstanden sein soll und daher Septuaginta (LXX) heißt. Die neutestamentlichen Schriftsteller zitieren häufig aus diesem seit der ersten Hälfte des 3. Jh. v.Chr. verfassten Werk8.

Eine handliche Ausgabe des LXX-Textes in 2 Bänden liegt von A. Rahlfs vor (Erstdruck 1935, Neubearbeitung durch R. Hanhart, 2006). Seit 1931 erscheint eine umfassende Septuaginta-Ausgabe im Auftrag der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Über die hebräische Bibel hinaus enthält die Septuaginta neben Ergänzungen und Bearbeitungen der ursprünglichen Schriften 9 Bücher zusätzlich (Sapientia Salomonis, Jesus Sirach, Psalmen Salomos, Judith, Tobit und erstes bis viertes Makkabäerbuch), die alttestamentliche Apokryphen genannt werden (von gr. ἀπόκρυφος = verborgen, geheim). Den Wortbestand der Septuaginta-Ausgabe von Rahlfs mit englischen Übersetzungen bietet J. Lust u.a. (Hg.), A Greek-English Lexicon of the Septuagint I.II, 1992.1996. Sehr hilfreich sind auch das Wörterbuch zur LXX von F. Rehkopf, Septuaginta-Vokabular, 1989, und M. Tilly, Einführung in die Septuaginta, 2005.

Eine wissenschaftlich fundierte deutsche Übersetzung der Septuaginta liegt nun erstmals vor: Septuaginta Deutsch. Das griechische Alte Testament in Übersetzung, hg. v. W. Kraus – M. Karrer, 2008. Eine Übersetzung jüdischer Schriften außerhalb des alttestamentlichen Kanons (die sog. ‚Pseudepigraphen‘) bietet auch E. Kautzsch (Hg.), Die Apokryphen und Pseudepigraphen des Alten Testaments, 41975. Eine vollständige Übersetzung der Apokryphen und Pseudepigraphen findet sich bei J. H. Charlesworth (Hg.), The Old Testament Pseudepigrapha I–II, Garden City NY 1983.1985. Das deutsche Pendant zu diesem Werk ist die von W. G. Kümmel begründete und nun von H. Lichtenberger hg. Reihe ‚Jüdische Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit‘ (1973ff), in der 52 Schriften übersetzt werden. Von Bedeutung ist ferner die Übersetzung der Pseudepigraphen und anderer jüdischer Schriften durch P. Rießler, Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel, 1981 (Nachdruck).

2.1.5 Wichtig für die Arbeit am Neuen Testament ist auch die Kenntnis der Texte der Gemeinde von Qumran am Toten Meer. Hier ist die hebräisch-deutsche Ausgabe von E. Lohse, Die Texte aus Qumran, 41986; A. Steudel, Die Texte aus Qumran II, 2001, zu empfehlen. Alle Qumran-Texte sind nun in deutscher Übersetzung zugänglich bei: J. Maier, Die Qumran-Essener: Die Texte vom Toten Meer I–III, 1995–1996. Eine grundlegende Orientierung in der neu entbrannten Qumran-Debatte gibt H. Stegemann, Die Essener, Qumran, Johannes der Täufer und Jesus, 71998; die neueste, umstrittene Entwicklung dokumentiert Y. Hirschfeld, Qumran – die ganze Wahrheit, 2006 (nicht die Texte, sondern die archäologischen Funde bilden die Grundlage von Hypothesen). Eine auch heute noch hilfreiche Auswertung für das Neue Testament ist die Monographie von H. Braun, Qumran und das Neue Testament I–II, 1966.

2.1.6 Für das Verständnis der Sprache und Gedankenwelt des Neuen Testaments ist die Kenntnis hellenistischer bzw. stark hellenistisch beeinflusster Schriftsteller unerlässlich. Die Schriften des jüdischen Religionsphilosophen Philo von Alexandria (geb. ca. 25 v.Chr. – gest. nach 40 n.Chr.), des stoischen Philosophen Epiktet (ca. 55–135 n.Chr.), des Biographen und Schriftstellers Plutarch (ca. 45–120 n.Chr.) und des Sophisten Philostrat (gest. um 245 n.Chr.) sind in griechisch-englischen Ausgaben leicht zugänglich innerhalb der ‚Loeb Classical Library‘. Das Hauptwerk des jüdischen Historikers Flavius Josephus (37/38 – um 100 n.Chr.) ‚De Bello Judaico‘ liegt in einer von O. Michel und O. Bauernfeind hg. griechisch-deutschen Ausgabe vor (1959–1969); nach wie vor von Wert ist die deutsche Übersetzung der ‚Antiquitates Judaicae’ von Josephus durch H. Clementz, die nun in einer von M. Tilly durchgesehenen und mit der wissenschaftlich üblichen Paragraphenzählung versehenen Neuausgabe vorliegt (2004).

2.1.7 Umfangreiche Vergleichstexte zum Neuen Testament aus dem Bereich der klassischen griechischen Literatur und des Hellenismus bietet der Neue Wettstein (s.u. 10). Auf der Basis des Quellenteils von J. J. Wettstein (Hg.) Novum Testamentum Graecum, Amsterdam 1751/52, führt der II. Band des Neuen Wettstein ca. 3600 Vergleichstexte zur ntl. Briefliteratur und zur Johannesapokalypse an (Bd. II/1.2 erschien 1996; Bd. I/2 erschien 2001 und enthält 2000 Vergleichstexte zum Johannesevangelium; Bd. I/1.1 zum Markusevangelium erschien 2008; Band I/1.2 zum Matthäusevangelium umfasst 2 Teilbände, von denen 2013 der erste Teilband veröffentlicht wurde; jeder einzelne Band bietet wiederum ca. 2000 Vergleichstexte. Bd. III bietet Vergleichstexte zum luk. Doppelwerk). Alle Vergleichstexte werden unter Berücksichtigung ihres Kontextes in deutscher Sprache zitiert. Die zentralen Passagen sind jeweils im griechischen bzw. lateinischen Originaltext beigefügt. Mit dem Neuen Wettstein haben die Studierenden erstmals die Möglichkeit, umfassend Texte aus der griechisch-römischen Antike für die Interpretation des NT heranzuziehen.

2.1.8 Eine umfangreiche Auswahl gnostischer Texte in deutscher Übersetzung enthält das dreibändige Werk ‚Die Gnosis‘ (Bd. I: Zeugnisse der Kirchenväter, 21979; Bd. II: Koptische und mandäische Quellen, 1971, beide Bände hg. von W. Foerster; Bd. III: Der Manichäismus, 1980, hg. v. A. Böhlig). Eine vollständige deutsche Übersetzung aller Nag-Hammadi-Texte bietet jetzt: Nag Hammadi Deutsch I.II, hg. v. H.-M. Schenke, H.-G. Bethge u. U. U. Kaiser, 2001.2003.

2.2 Hilfen für die Übersetzung

2.2.1 Sehr hilfreich für das Verständnis und die Übersetzung des neutestamentlichen Textes sind Einführungen in die Sprache des Neuen Testaments, wie sie W. Bauer, Zur Einführung in das Wörterbuch zum Neuen Testament, in: ders., Aufsätze und Kleine Schriften, hg. v. G. Strecker, 1967, 61–90; A. Wikenhauser – J. Schmid, Einleitung in das Neue Testament, 61973, 186–202, und F. Rehkopf, Griechisch (des Neuen Testaments), TRE 14 (1985), 228–235, bieten.

2.2.2 Unentbehrlich für die Arbeit am Neuen Testament sind griechisch-deutsche Wörterbücher. Ein anerkanntes ‚Griechisch-deutsches Wörterbuch zu den Schriften des Neuen Testaments und der übrigen urchristlichen Literatur‘ hat Walter Bauer (51958 = 1975; 6. Auflage hg. v. K. u. B. Aland, 1988) verfasst. Durch seine zahlreichen Belege aus der jüdischen, paganen und urchristlichen Literatur, seine philologischen und exegetischen Verweise und bibliographischen Angaben ist dieses Werk weit mehr als ein normales Wörterbuch. Aufgrund einer starken Berücksichtigung des hellenistischen Griechisch (Koine) und zahlreicher unbeachteter Belege aus der Profangräzität gelingt es Bauer, die großen sprachlichen Gemeinsamkeiten zwischen dem Neuen Testament und der Literatur der jüdisch- und pagan-hellenistischen Umwelt aufzuzeigen. Eine zuverlässige erste Information bietet F. Rehkopf, Griechisch-deutsches Wörterbuch zum Neuen Testament, 1992. Ein umfassendes Lexikon zur gesamten antiken Gräzität ist H. G. Liddell – R. Scott, A Greek-English Lexicon, New Edition, Oxford 1925–1940 (ergänzt 1968). Grundlegende Einführungen in die Bedeutung, das semantische Umfeld und traditions- und religionsgeschichtliche Hintergründe eines ntl. Begriffes bieten: G. Kittel – G. Friedrich (Hg.), Theologisches Wörterbuch zum Neuen Testament I–X, 1933–1979; H. Balz – G. Schneider (Hg.), Exegetisches Wörterbuch zum Neuen Testament I–III, 21992; L. Coenen – K. Haacker (Hg.), Theologisches Begriffslexikon, 2001.

2.2.3 Für die Übersetzung neutestamentlicher Texte unerlässlich ist eine Grammatik des neutestamentlichen Griechisch. Hier ist auf die Grammatik von F. Blaß – A. Debrunner – F. Rehkopf (171990) zu verweisen (abgekürzt: B.-D.-R.). Weiterhin von Wert bleibt L. Radermacher, Neutestamentliche Grammatik. Das Griechische des Neuen Testaments im Zusammenhang mit der Volkssprache, 21925. Für den Anfänger im ntl. Griechisch eignet sich besonders die ‚Griechische Grammatik zum Neuen Testament‘ von H. v. Siebenthal (Neubearbeitung 2011).

2.2.4 Das Vorkommen und der Gebrauch einzelner Wörter im Neuen Testament lassen sich leicht mit Hilfe einer Konkordanz ermitteln. Nicht vollständig, aber durch eine übersichtliche Anordnung der Parallelstellen sehr praktisch und in der Regel ausreichend ist die Handkonkordanz von A. Schmoller, die nun in einer vollständigen Neubearbeitung (161989) vorliegt. Vollständig, jedoch nicht übersichtlich genug ist die ‚Computer-Konkordanz‘ zur 26. Auflage von Nestle-Aland (1980). Völlig erfasst und übersichtlich dargeboten wird der neutestamentliche Wortschatz in der von K. Aland herausgegebenen ‚Vollständigen Konkordanz zum griechischen Neuen Testament‘ (Bd. I, 1983: Vollständige Konkordanz; Bd. II, 1978: Spezialübersichten). Eine neuartige Verbindung von Synopse und Konkordanz bietet die auf vier Bände angelegte ‚Griechische Konkordanz zu den ersten drei Evangelien in synoptischer Darstellung, statistisch ausgewertet, mit Berücksichtigung der Apostelgeschichte‘, hg. v. P. Hoffmann, Th. Hieke, U. Bauer, 1999ff. Weitere Konkordanzen und Wortstatistiken: W. S. Moulton – A. S. Geden, A Concordance to the Greek Testament, (1897) 51978; R. Morgenthaler, Statistik des neutestamentlichen Wortschatzes, 31982 (mit Beiheft); F. Neirynck – F. v. Segbroeck, New Testament Vocabulary, Leuven 1984. Zur Aufschlüsselung des außerneutestamentlichen Schrifttums stehen zahlreiche Konkordanzen zur Verfügung. Für die LXX: E. Hatch – H. A. Redpath, A Concordance to the Septuagint and the other Greek Versions of the Old Testament I–II, Oxford 1897–1906; für die zwischentestamentarische Literatur: A. Denis (Hg.), Concordance Grecque des Pseudepigraphes d’Ancien Testament, Leuven 1987; für die nachneutestamentliche Zeit: H. Kraft – U. Früchtel, Clavis Patrum Apostolicorum, 1963; für die wichtigsten hellenistischen, jüdischen und patristischen Autoren sind Konkordanzen und kritische Textausgaben vorhanden, die durch ausführliche Indizes erschlossen werden (zu Epiktet: H. Schenkl, Epicteti Dissertationes etc., 1894, 491–720; zu Qumran: K. G. Kuhn, Konkordanz zu den Qumrantexten, 1960; J. H. Charlesworth, Graphic Concordance to the Dead Sea Scrolls, 1991; zu Philo: J. Leisegang, Indices ad Philonis Alexandrini opera I–II, 1926.1930 [= 1963]; G. Mayer, Index Philoneus, 1974; P. Borgen – K. Fuglseth – R. Skarsten, The Philo Index, Trondheim 1997; zu Josephus: K.H. Rengstorf, A complete Concordance to Flavius Josephus I–III, Leiden 1973–1979, Supplement I, Namenwörterbuch zu Flavius Josephus von A. Schalit, Leiden 1968; zu Clemens Alexandrinus: O. Stählin, Clemens Alexandrinus IV [= Register], GCS 39, 1936; zu Pseudoklemens: G. Strecker, Die Pseudoklementinen III 1–2, 1986.1989).

2.3 Weitere Hilfsmittel

2.3.1 Bibelkunde

D. C. Bienert, Bibelkunde des Neuen Testaments, 2010; L. Bormann, Bibelkunde, 2005; K.-M. Bull, Bibelkunde des Neuen Testaments, 1997; K. Gutbrod, Kurze Bibelkunde zum NT, 21977; H. Merkel, Bibelkunde des NT, 41992; H.D. Preuß – K. Berger, Bibelkunde des Alten und Neuen Testaments I–II, UTB 887.972, 51993. 51997; O. Weber, Grundwissen der Bibelkunde, 91970; C. Westermann, Abriß der Bibelkunde, 131991; P. Wick, Bibelkunde des Neuen Testaments, 2004.

2.3.2 Geschichte des Urchristentums

J. Becker u.a., Die Anfänge des Christentums, 1987; R. Bultmann, Das Urchristentum im Rahmen der antiken Religionen, (1949) 41976; H. Conzelmann, Geschichte des Urchristentums, GNT 5, 51983; M. Ebner, Die Stadt als Lebensraum der ersten Christen, 2012; K. M. Fischer, Das Urchristentum, 21991; J. Gnilka, Die frühen Christen, HThK.S 7, 1999; L. Goppelt, Die apostolische und nachapostolische Zeit, 21966; H. Kraft, Die Entstehung des Christentums, 1981; L. Schenke, Die Urgemeinde, 1990; W. Schneemelcher, Das Urchristentum, 1981; F. Vouga, Geschichte des frühen Christentums, 1994; A. J. M. Wedderburn, A History of the First Christians, London 2004; D. Zeller, Die Entstehung des Christentums, in: Christentum I, hg. v. D. Zeller, 2002, 15–220.

2.3.3 Umwelt des Neuen Testaments

C. K. Barrett – C. J. Thornton, Texte zur Umwelt des Neuen Testaments, UTB 1591, 21991; W. Bousset – H. Greßmann, Die Religion des Judentums im späthellenistischen Zeitalter, HNT 21, (1903, 31926) 41966; A. Deißmann, Licht vom Osten, (1908) 41923; K. Erlemann – K. L. Noethlichs – K. Scherberich – J. Zangenberg (Hg.), Neues Testament und Antike Kultur I–IV, 2004–2006; W. Foerster, Neutestamentliche Zeitgeschichte I–II, 31959.1956; J. Jeremias, Jerusalem zur Zeit Jesu, 31963; H. G. Kippenberg – G. A. Wewers, Textbuch zur neutestamentlichen Zeitgeschichte, GNT 8, 1979; H. J. Klauck, Die religiöse Umwelt des Urchristentums I.II., 1995.1996; B. Kollmann, Einführung in die Neutestamentliche Zeitgeschichte, Darmstadt 2006; J. Leipoldt – W. Grundmann (Hg.), Umwelt des Urchristentums I.II.III (1966), 81990.81991.61988; E. Lohse, Umwelt des NT, GNT 1, 61983; J. Maier, Zwischen den Testamenten, NEB.AT.E 3, 1990; P. Schäfer, Geschichte der Juden in der Antike, 1983; J. Schröter/J. Zangenberg (Hg.), Texte zur Umwelt des Neuen Testaments, 2013; E. Schürer, Geschichte des jüdischen Volkes im Zeitalter Jesu Christi I–III, 3.41901–1909 (engl. Neubearbeitung: G. Vermes – F. Millar, The History of the Jewish People in the Age of Jesus Christ, Edinburgh I 1973. II 1979. III/1 1986. III/2 1987); J. E. Stambaugh – D. L. Balch, Das soziale Umfeld des Neuen Testaments, GNT 9, 1992; E. Stegemann – W. Stegemann, Urchristliche Sozialgeschichte, 21997; G. Stemberger, Einleitung in Talmud und Midrasch, 81992; Ders., Pharisäer, Sadduzäer, Essener, SBS 144, 1991; H. L. Strack – P. Billerbeck, Kommentar zum NT aus Talmud und Midrasch I–IV. V–VI, 71978.51979 (abgekürzt: Billerbeck).

2.3.4 Archäologie

In den Kontext ntl. Sozial-, Wirtschafts-, und Zeitgeschichte gehört die Archäologie. Ausgrabungen (z.B. Jerusalem, Kapernaum, Betsaida); Münzenfunde; Ostraka; Inschriften; bildhafte Darstellungen wie Fresken, Reliefs, Skulpturen; Gegenstände des Kultes und des täglichen Lebens können einen hohen Wert für das Verständnis ntl. Texte haben. Einen Forschungsüberblick zur gegenwärtigen Situation ntl. Archäologie bieten W. Klaiber, Archäologie und Neues Testament, ZNW 72 (1981), 195–215; J. Zangenberg, Archäologie und Neues Testament, ZNT 13 (2004), 2–10; als Einführung geeignet sind die Themenhefte der Zeitschrift ‚Welt und Umwelt der Bibel‘, hg. v. H. Merklein, 1997ff; geographische Überblicke vermittelt Herders großer Bibel-Atlas, hg. v. O. Keel u. M. Küchler, 1989. Als Handbücher bzw. Lexika sind für die ntl. Archäologie von Bedeutung: St. Alkier – J. Zangenberg (Hg.), Zeichen aus Text und Stein. Studien auf dem Weg zu einer Archäologie des Neuen Testaments, TANZ 42, 2003; W. Bösen, Galiläa als Lebensraum und Wirkungsfeld Jesu, 1985; J. D. Crossan – J. L. Reed, Jesus ausgraben. Zwischen den Steinen – hinter den Texten, 2003; W. Elliger, Paulus in Griechenland, 1990; J. Finegan, The Archeology of the New Testament, Princeton 21992; S. Freyne, Galilee: From Alexander the Great to Hadrian, Edinburgh 1998; M. Görg – B. Lang (Hg.), Neues Bibel-Lexikon, 1991ff; R. A. Horsley, Archaeology, History, and Society in Galilee, Valley Forge 1996; O. Keel – M. Küchler, Orte und Landschaften der Bibel, 1982ff; E. M. Meyers – J. F. Strange, Archaeology, the Rabbis, and Early Christianity, Nashville 1981; J. McRay, Archeology in the New Testament, Grand Rapids 1991.

2.3.5 Einleitungen

I. Broer, Einleitung in das Neue Testament, in Verb. mit H.-U. Weidemann, 32010; E. Brown, An Introduction to the New Testament, New York 1998; M. Ebner – St. Schreiber (Hg.), Einleitung in das Neue Testament, 2008; A. Jülicher – E. Fascher, Einleitung in das Neue Testament, 71931; R. Knopf – H. Lietzmann – H. Weinel, Einführung in das Neue Testament, 51949; H. Köster, Einführung in das NT, 1980; W. G. Kümmel, Einleitung in das Neue Testament, 211983; E. Lohse, Die Entstehung des Neuen Testaments, ThW 4, 51990; W. Marxsen, Einleitung in das NT, 41978; P. Pokorný – U. Heckel, Einleitung in das Neue Testament, 2007; J. Roloff, Einführung in das Neue Testament, 1995; H. M. Schenke – K. M. Fischer, Einleitung in die Schriften des Neuen Testaments I–II, 1978.1979; U. Schnelle, Einleitung in das Neue Testament, 82013; G. Theißen, Das Neue Testament, 2001; Ders., Die Entstehung des Neuen Testaments als literaturgeschichtliches Problem, 2007; Ph. Vielhauer, Geschichte der urchristlichen Literatur, 1975; A. Wikenhauser – J. Schmid, Einleitung in das Neue Testament, 61973.

2.3.6 Einführungen und Arbeitsbücher zum Neuen Testament

St. Alkier, Neues Testament, 2010; K. Berger, Exegese des NT, 31991; G. Adam – O. Kaiser – W. G. Kümmel – O. Merk, Einführung in die exegetischen Methoden, 2000; H. Conzelmann – A. Lindemann, Arbeitsbuch zum NT, UTB 52, 142004; M. Ebner – B. Heininger, Exegese des Neuen Testaments, 22007; W. Egger, Methodenbuch zum Neuen Testament, 41996; W. Fenske, Arbeitsbuch zur Exegese des Neuen Testaments, 1999; K. Haacker, Neutestamentliche Wissenschaft, 21985; D. Lührmann, Auslegung des Neuen Testaments, 21987; St. L. McKenzie – St. R. Haynes (Hg.), To Each Its Own Meaning. An Introduction to Biblical Criticisms and their Application, Louisville 1993; M. Meiser u.a., Proseminar II. Neues Testament – Kirchengeschichte, 2000; K.-W. Niebuhr (Hg.), Grundinformation Neues Testament, 42011; S. E. Porter (Hg.), Handbook to Exegesis of the New Testament, 1997; E. Reinmuth – K.-M. Bull, Proseminar Neues Testament, 2006; J. Roloff, Neues Testament, 71999; Th. Söding, Wege der Schriftauslegung, 1998; G. Strecker, NT, in: ders. (Hg.), Grundkurs Theologie Bd. 2, 1988; H. Weder, Taschen-Tutor Neues Testament, 31989; H. Zimmermann, Neutestamentliche Methodenlehre (neubearbeitet v. K. Kliesch), 71982.

2.3.7 Theologien des Neuen Testaments

K. Berger, Theologiegeschichte des Urchristentums, 21996; R. Bultmann, Theologie des Neuen Testaments, 91984; H. Conzelmann, Grundriß der Theologie des Neuen Testaments, 41987; J. Gnilka, Theologie des Neuen Testaments, HThK.S 5, 1994; L. Goppelt, Theologie des Neuen Testaments, 31978; F. Hahn, Theologie des Neuen Testamens I.II, 2002; H. Hübner, Biblische Theologie des Neuen Testaments I–III, 1990.1993.1995; J. Jeremias, Neutestamentliche Theologie I. Die Verkündigung Jesu, 41988; W. G. Kümmel, Theologie des Neuen Testaments nach seinen Hauptzeugen, GNT 3, 51987; E. Lohse, Grundriß der neutestamentlichen Theologie, ThW 5,1, 31984; K. H. Schelkle, Theologie des Neuen Testaments I–IV, 1968–1976; R. Schnackenburg, Neutestamentliche Theologie. Der Stand der Forschung, 21965; U. Schnelle, Theologie des Neuen Testaments, 2007; G. Strecker, Theologie des Neuen Testaments, hg. v. F. W. Horn, 1996; P. Stuhlmacher, Biblische Theologie des Neuen Testaments I.II, 21997.1999; W. Thüsing, Die neutestamentlichen Theologien und Jesus Christus I.II.III, 1981.1998.1999; A. Weiser, Theologie des Neuen Testaments II, 1993; U. Wilckens, Theologie des Neuen Testaments I–III, 2002ff.

2.3.8 Ethiken des Neuen Testaments

R. Hasenstab, Modelle paulinischer Ethik, TTS 11, 1977; K. Kertelge (Hg.), Ethik im Neuen Testament, QD 102, 1984; E. Lohse, Theologische Ethik des Neuen Testaments, ThW 5,2, 1988; W. Marxsen, »Christliche« und christliche Ethik im Neuen Testament, 1989; O. Merk, Handeln aus Glauben, MThSt 5, 1968; H. Merklein, Die Gottesherrschaft als Handlungsprinzip. Untersuchung zur Ethik Jesu, FzB 34, 31984; R. Schnackenburg, Die sittliche Botschaft des Neuen Testaments, HThK.S 1.2, 1986.1988; W. Schrage, Ethik des Neuen Testaments, GNT 4, 21989; S. Schulz, Neutestamentliche Ethik, 1987; G. Strecker, Strukturen einer neutestamentlichen Ethik, ZThK 75 (1978), 112–146.

2.3.9 Wichtige Kommentarreihen

AncBAnchor Bible. Dieser Kommentar wird von einem internationalen und interkonfessionellen Herausgebergremium getragen; er bietet eine umfassende Auslegung auf hohem wissenschaftlichen Niveau.
EKKEvangelisch-Katholischer Kommentar zum Neuen Testament. Dieses seit 1975 erscheinende Kommentarwerk berücksichtigt in vollem Umfang die Methoden historisch-kritischer Bibelexegese, wobei eine Besonderheit zahlreiche Exkurse zur ‚Wirkungsgeschichte‘ neutestamentlicher Texte sind.
EtBEtudes bibliques. Diese seit 1903 erscheinende französische Kommentarreihe bietet gründliche Auslegung mit umfangreichem Literaturverzeichnis.
HermHermeneia. A Critical and Historical Commentary on the Bible. Eine führende amerikanische Kommentarreihe, die zunächst deutsche Kommentare in Übersetzung veröffentlichte. Inzwischen ist es eine völlig eigenständige Reihe mit bedeutenden Kommentaren nordamerikanischer Exegeten/Exegetinnen, die umfassend der historisch-kritischen Exegese verpflichtet sind.
HNTHandbuch zum Neuen Testament. Die Kommentare dieser Reihe sind exegetisch und theologisch knapp gehalten, unentbehrlich sind sie wegen ihres religions-, zeit- und sprachgeschichtlichen Vergleichsmaterials.
HThKHerders Theologischer Kommentar zum Neuen Testament. Streng wissenschaftlich ausgerichtet ist das führende katholische Kommentarwerk, ein Standardwerk neutestamentlicher Exegese.
ICCThe International Critical Commentary of the Holy Scriptures of the Old and New Testaments. Die bedeutendste englische Kommentarreihe, historischkritisch mit Schwerpunkt auf der philologischen Textanalyse.
KEKKritisch-exegetischer Kommentar über das Neue Testament (= ‚Meyers Kommentar‘). Das führende protestantische Kommentarwerk erscheint seit 1832; es zeichnet sich durch eine streng wissenschaftliche Exegese und theologisch anspruchsvolle Auslegung unter umfassender Einbeziehung der religionsgeschichtlichen Parallelen aus.
NEBDie Neue Echter Bibel. In dieser Reihe erscheinen ausführliche, allgemeinverständliche Kommentierungen von anerkannten römischkatholischen Fachwissenschaftlern auf der Basis des Textes der Einheitsübersetzung.
NTDDas Neue Testament Deutsch. Auf der Grundlage des gegenwärtigen Standes der Forschung werden die neutestamentlichen Schriften allgemeinverständlich ausgelegt.
ÖTKÖkumenischer Taschenbuchkommentar zum Neuen Testament. Eine für Studierende, Pfarrer, Lehrer und interessierte Laien gedachte Kommentarreihe, welche die Ergebnisse der historisch-kritischen Exegese leicht verständlich darbieten will.
RNTRegensburger Neues Testament. Eine gut verständliche, zugleich aber in vollem Umfang wissenschaftliche Auslegung der ntl. Schriften.
ThHKTheologischer Handkommentar zum Neuen Testament. Praxisnähe, wissenschaftliche Fundiertheit und eine präzise Darstellung der grundlegenden theologischen Aussagen zeichnen diesen Kommentar aus.
ThKNTTheologischer Kommentar zum Neuen Testament Wissenschaftliche Kommentarreihe mit Betonung des christlich-jüdischen Gespräches sowie feministischer und sozialgeschichtlicher Fragestellungen.
WBCWord Biblical Commentary. Diese Kommentarreihe internationaler Autoren zeichnet sich durch ein hohes wissenschaftliches Niveau aus.
ZBKZürcher Bibelkommentare. Eine allgemeinverständliche, zugleich aber fundierte Auslegung der neutestamentlichen Schriften.

2.3.10 Wichtige Zeitschriften

BibBiblica
BZBiblische Zeitschrift
ECEarly Christianity
EvThEvangelische Theologie
JBLJournal of Biblical Literature
JSNTJournal for the Study of the New Testament
KuDKerygma und Dogma
NTSNew Testament Studies
NTNovum Testamentum
ThRTheologische Rundschau
ThZTheologische Zeitschrift
VFVerkündigung und Forschung, Beihefte zur EvTh
ZACZeitschrift für Antike und Christentum
ZNWZeitschrift für die neutestamentliche Wissenschaft und die Kunde der älteren Kirche
ZNTZeitschrift für Neues Testament
ZThKZeitschrift für Theologie und Kirche

2.3.11 Wichtige Monographienreihen und Sammelwerke

ABGArbeiten zur Bibel und ihrer Geschichte
BEvThBeiträge zur evangelischen Theologie
BHThBeiträge zur historischen Theologie
BThStBiblisch-theologische Studien
BWANTBeiträge zur Wissenschaft vom Alten und Neuen Testament
BZNWBeihefte zur Zeitschrift für die neutestamentliche Wissenschaft
FRLANTForschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments
FzBForschungen zur Bibel
GTAGöttinger Theologische Arbeiten
JACJahrbuch für Antike und Christentum
JBThJahrbuch für Biblische Theologie
JSNT. SJournal for the Study of the New Testament. Supplement Series
MSSNTSMonograph Series. Society for New Testament Studies
NTANeutestamentliche Abhandlungen
NTOANovum Testamentum et Orbis Antiquus
NT. SNovum Testamentum. Supplements
SBSStuttgarter Bibelstudien
StANTStudien zum Alten und Neuen Testament
StNTStudien zum Neuen Testament
StUNTStudien zur Umwelt des Neuen Testaments
TANZTexte und Arbeiten zum neutestamentlichen Zeitalter
TUTexte und Untersuchungen
WMANTWissenschaftliche Monographien zum Alten und Neuen Testament
WUNTWissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament

2.3.12 Bibliographische Hilfsmittel

Elenchus of Biblica, hg. v. R. North, Rom (EBB; erscheint jährlich; Nachweis von Monographien und Aufsätzen [sowie Rezensionen dazu] zu AT, NT und Randgebieten).

Internationale Zeitschriftenschau für Bibelwissenschaft und Grenzgebiete, hg. v. B. Lang, Düsseldorf (IZBG; erscheint jährl.). Seit dem 46. Jahrgang (1999/2000) fortgesetzt unter dem Titel International Review of Biblical Studies, hg. v. B. Lang, Leiden (Nachweis von Aufsätzen und Büchern mit knappen Inhaltsangaben).

New Testament Abstracts, hg. v. D. J. Harrington und C. R. Matthews, Cambridge/Mass. (NTAb; erscheint dreimal jährl.; Nachweis von Aufsätzen, Rezensionen und Monographien [mit kurzen Inhaltsangaben]).

Religion Index One: A Subject Index to Periodical Literature Including an Author Index with Abstracts and a Book Review Index, Chicago/III. (erscheint halbjährl.; Nachweis von Zeitschriftenaufsätzen [mit Stichwort- sowie Autorenregister; z.T. kurze Inhaltsangaben] und Buchrezensionen).

Theologische Literaturzeitung. Monatsschrift für das gesamte Gebiet der Theologie und Religionswissenschaft, hg. v. I. U. Dalferth, Leipzig (ThLZ; erscheint monatl.; Rezensionen zu ausgewählten Neuerscheinungen).

Theologische Revue. Zweimonatsschrift für den gesamten Bereich der Theologie und Religionswissenschaft, hg. v. d. katholisch-theologischen Fakultät Münster; Rezensionen zu ausgewählten Neuerscheinungen mit Schwerpunkt auf Katholischer Theologie.

Zeitschrifteninhaltsdienst Theologie. Indices theologici, hg. von der Universitätsbibliothek Tübingen, Theologische Abteilung (mehrmals jährlich; Inhaltsverzeichnisse theol. Zeit- und Festschriften sowie Autorenregister).

2.3.13 Internet

Zu einem wichtigen Hilfsmittel wissenschaftlicher Arbeit hat sich das Internet entwickelt; es stellt aktuelle Informationen über weltweite Forschungsprojekte, Tagungen, Forschungstrends und inzwischen auch in großem Maße Publikationen bereit. Es zeichnet sich ab, dass neben dem klassischen Buchdruck und E-Books auch das Internet als Publikationsort an Bedeutung gewinnen wird. In so genannten »Blogs« werden populäre wie wissenschaftliche Publikationen vorgestellt und diskutiert; es wird über wichtige Vorträge und Tagungen informiert (z.B. http://ntweblog.blogspot.de/ von Marc Goodacre oder http://biblicalresources.wordpress.com/ von Torrey Seland). Neben dem Vorlesungsangebot und Studieninformationen der Fakultäten werden inzwischen oft »Reader« für Übungen, Vorlesungen etc. in das Netz eingestellt und können bei Bedarf abgerufen werden. Allerdings ist zu beachten, dass diese Informationen zumeist in direktem Zusammenhang mit der jeweiligen Lehrveranstaltung gelesen werden wollen, für die die Texte konzipiert wurden. Wissenschaftliche Hilfsmittel und Online-Angebote der jeweiligen Bibliotheken werden auf den universitären Computer-Arbeitsplätzen angeboten. Wer den Anschluss an diese Entwicklung nicht verlieren will, tut gut daran, sich frühzeitig über die Möglichkeiten zu informieren, die das Internet bietet.

Besonderes Gewicht kommt Internetseiten zu, die aktuelle Bücher und Aufsätze sowie Quellentexte, im Original und in Übersetzung, zugänglich machen. Zu den im Internet bereitgestellten Hilfsmitteln gehören kostenlose fremdsprachige Fonts, wie es beispielsweise bei http://www.ntgateway.com/greek-ntgateway/fonts/ geschieht. Zudem findet sich inzwischen eine Reihe von hilfreichen thematischen Bibliographien, die für ihre Benutzer eine erste Orientierung sein können. Vielfach sind diese Dienste kostenlos, aber vermehrt werden auch Gebühren erhoben oder wird eine Mitgliedschaft zur Nutzung notwendig, so dass auch beachtet werden muss, ob und welche Kosten bei der Nutzung entstehen.

Die Probleme, die mit einer unreflektierten Benutzung des World Wide Webs, verbunden sind, gilt es ebenfalls zu beachten. Jede Seite verfügt meistens über Verweise auf andere Internetseiten, sogenannte Links; so lassen sich einerseits wichtige Informationen erhalten und bisweilen neue Entdeckungen machen, andererseits können der Fokus auf die eigene Fragestellung und wertvolle Zeit durch zielloses Surfen im Internet verlorengehen. Jeder Benutzer von Internetseiten sollte sich Gedanken über die Seriosität und die wissenschaftliche Fundierung der besuchten Angebote machen. Nicht alles, was im Internet publiziert ist, genügt den strengen Maßstäben wissenschaftlicher Nachprüfbarkeit. Dies gilt auch für die populären Internetlexika wie »Wikipedia« (mit unterschiedlichen Artikeln von bisweilen abweichendem Informationsgehalt in Deutsch, Englisch und weiteren Fremdsprachen), die zum Teil Auskunft auf hohem und aktuellem Niveau, aber bisweilen auch subjektive und nicht hinreichend recherchierte Auskünfte enthalten. In diesen Lexika finden sich zudem Informationen zu den Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen, die dabei helfen können, deren Werk in einen geistesgeschichtlichen und kulturellen Zusammenhang einzuordnen (s.a. das Biographisch-bibliographische Kirchenlexikon: http://www.bautz.de/bbkl/, das seit 2011 nicht mehr kostenfrei genutzt werden kann).

Der freie Zugang zu den Texten im Internet darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Materialien dem Urheberschutz unterliegen. Daher sind das Copyright und die Nutzungsbedingungen zu beachten. Zudem muss jeder aus dem Internet verwendete Text bzw. Textausschnitt in gleicher Weise sorgsam zitiert werden wie Abschnitte aus den Printmedien. Oftmals halten entsprechende Seiten ein Muster, wie der Text zitiert werden soll, vor. Die gelegentlich im Internet präsentierten vorläufigen Ergebnisse eines Forschungsprojekts besonders im Bereich der Archäologie sind zwar willkommene Hilfsmittel, es sollte aber nicht übersehen werden, dass die endgültigen Darstellungen häufig noch stark verändert werden und dass solche Versionen nicht in jedem Fall für die Veröffentlichung und damit auch nicht für die Verwendung in einer wissenschaftlichen Arbeit gedacht sind.

Auch wenn es inzwischen eine Reihe guter deutschsprachiger Internetseiten gibt, so ist Englisch als internationale Kommunikationssprache vorrangig. Auf den einzelnen Seiten sind meist auch Ansprechpartner zu den jeweiligen Themen genannt, mit denen bei Bedarf Fragen und Probleme via E-Mail besprochen werden können.

Auswahl aus Adressen, die für die ntl. Exegese von Interesse sind:

Im Folgenden werden vor allem Seiten benannt, die eine seriöse Auswahl an Links zu den wesentlichen Themen neutestamentlicher Exegese bereitstellen. Eine Fundgrube mit vielfältigen Verweisen zu anderen Internetadressen sind die Resource Pages for Biblical Studies (Links zu Bibeltexten und -übersetzungen, zur Mittelmeerwelt mit antiken Parallelen zum NT, Philo von Alexandrien), die von Prof. T. Seland gepflegt wird:

Resource Page for Biblical Studies

http://www.torreys.org/bible/

Zahlreiche Links zu Textausgaben, Bibliographien und technischen Hilfsmitteln enthält auch die von Dr. M. Goodacre betreute Seite The New Testament Gateway. Die Links finden sich unter thematischen Stichworten, aber auch unter den neutestamentlichen Schriften selbst.

The New Testament Gateway

http://www.ntgateway.com/

Neben kommerziellen Hinweisen auf das eigene Verlagsprogramm finden sich im Bibelportal der Deutschen Bibelgesellschaft wertvolle Arbeitsmaterialien: die Texte der aktuellen kritischen Bibelausgaben (BHS, LXX, NA28, Greek New Testament, Vulgata), eine elektronische Bibelkunde (basierend auf den Ausgaben von Rösel [AT] und Bull [NT]) und Unterrichtshilfen.

Bibelportal Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart

http://www.bibelwissenschaft.de/

Als neues Projekt ist der »Online-Bibelkommentar« (OBK) initiiert, der für die lehrplanrelevanten Texte des AT und des NT einen zugleich verständlichen wie fundierten Kommentar mit Praxisanregungen und Rezeptionsverweisen zur Verfügung stellen will:

http://www.bibelwissenschaft.de/bibelkommentar/ueber-das-projekt/

Ebenfalls ambitioniert ist »Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet« (WiBiLex), das mit bereits 1200 Artikeln ein Drittel der geplanten Einträge zu zentralen atl. und ntl. Stichworten von Aaron bis zum Zwölfprophetenbuch umfasst. Die Benutzung ist kostenfrei:

http://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/

Für die neutestamentliche Textkritik, zu der ein Blick in die teilweise schwer zugänglichen Handschriften selbst gehört, bietet das Internet hervorragende Hilfsmittel. Eine wichtige Einstiegsseite stellt die Homepage des Instituts für Neutestamentliche Textforschung (INTF) dar, die auf die eigene Arbeiten wie auf zentrale Links verweist:

http://egora.uni-muenster.de/intf/

Neben dem New Testament Virtual Manuscript Room ist das als Prototyp bereit gestellte Hilfsmittel New Testament Transcripts, in das Transkriptionen von bedeutenden ntl. Manuskripten (vor allem die Papyri und die großen Bibelhandschriften) eingelesen wurden, zu nennen. Zur jeweiligen NT-Stelle werden die Lesarten der eingearbeiteten Manuskripte angezeigt und kenntlich gemacht:

http://nttranscripts.uni-muenster.de/

Auch einzelne Handschriften sind inzwischen digital erfasst und können somit über das Internet auf dem jeweiligen Computer gelesen werden. Ein herausragendes Beispiel, was durch eine internationale Zusammenarbeit auf diesem Gebiet gegenwärtig geleistet wird, ist die sukzessive digitale Erfassung des Codex Sinaticus unter Beteiligung der Universitätsbibliothek Leipzig. Neben der Handschrift wird ihr Text durch Transkription und Übersetzung zugänglich gemacht:

http://www.codexsinaiticus.com/de/

Unersetzlich für die Arbeit an den antiken Parallelen ist The Perseus Digital Library. Hier findet sich eine Anzahl von antiken Texten und (vornehmlich englischsprachigen Übersetzungen) von klassischen Autoren bis hin zu Papyri. Das Angebot umfasst auch Sekundärliteratur und Lexika:

The Perseus Digital Library

http://www.perseus.tufts.edu/hopper/

Für die Literatursuche ist die bibelwissenschaftliche Datenbank der Universität von Innsbruck äußerst hilfreich:

Bibelwissenschaftliche Literaturdokumentation Innsbruck (BILDI)

http://www.uibk.ac.at/bildi/

Einige für die Exegese interessante wissenschaftliche Zeitschriften stellen ihre Artikel im Internet ein9; vgl. als Beispiele:

Biblica

http://www.bsw.org/project/biblica/

Review of Biblical Literature

http://www.bookreviews.org/

Zudem informiert der Zeitschrifteninhaltsdienst Theologie der Universität Tübingen, deren Hefte im Internet eingesehen werden können, über theologische Beiträge in Fachzeitschriften, Festschriften und Kongressschriften (einsehbar für die letzten drei Monate):

http://www.ixtheo.de/zid-curr/index.html

Eine zentrale Funktion des Zeitschrifteninhaltsdienstes stellt die recherchierbare Aufsatzdatenbank dar:

http://www.ixtheo.de/

Das Internet als Informationsquelle ist nach wie vor im Wachsen begriffen. Ständig kommen neue Angebote hinzu. Um sich das Material zu erschließen, sind Suchmaschinen notwendig10. Einige Seiten werden jedoch nicht weiter aktualisiert, aus dem Netz genommen oder wechseln kurzfristig ihre Adresse. Auch bei solcher Suche steht der Erfolg nicht immer in Relation zum Aufwand. Daher ergeben sich einige Fragen und Grundregeln, die für ein erfolgreiches Arbeiten mit dem Internet zu empfehlen sind:

Klärung vor der Recherche:

1. Warum wird das Internet benötigt?

2. Präzise Festlegung, welche Information/Hilfe die Internetrecherche erbringen soll.

3. Daraus sollten sich klare Suchbegriffe ergeben.

4. Festlegung eines Zeitlimits.

Prüfung einer zu verwendenden Internetseite:

1. Wer ist für die Seite verantwortlich und was qualifiziert diese Seite. Welchem Interesse dient die Darstellung?

2. Wann wurde die Seite zuletzt aktualisiert?

3. Entstehen bei ihrer Nutzung Kosten und in welcher Höhe?

Rezeption:

Genauer Verweis auf die Seite, Aufnahme in das Literaturverzeichnis, nachprüfbare Zitation des Inhalts und Angabe des Zugriffdatums.

Bei der Beachtung dieser einfachen Grundüberlegungen ist die Beschäftigung mit dem Internet kein Freizeitvergnügen, sondern wird zu einem vollwertigen Hilfsmittel der exegetischen Arbeit.

8 Vgl. zur Einführung in die Septuaginta-Forschung R. Hanhart, Septuaginta, in: W. H. Schmidt u.a., Altes Testament, GT 1, 1989, 176–196.

9 Zum aktuellen Publikations- und Leistungsstand vgl. folgende Linkliste: http://www.ntgateway.com/tools-and-resources/journals/.

10 Für die Suche können die bekannten Internetsuchdienste verwendet werden. Hilfreiche Ratschläge für die Literaturrecherche generell aber auch zu wissenchaftlichen Suchmaschinen hält der »LOTSE Theologie« (http://lotse.unimuenster.de/theologie/index-de.php) bereit.

Einführung in die neutestamentliche Exegese

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