Читать книгу Macbeth - Уильям Шекспир, William Szekspir, the Simon Studio - Страница 8

ERSTER AKT
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(Daselbst, [Schloßhof] eine Vorhalle im Schloß)

(Oboen und Fackeln. Ein Vorschneider und mehrere Diener mit Schüsseln gehn über die Bühne; dann kommt Macbeth.)

MACBETH

Wärs abgetan, so wie's getan, wärs gut,

's wär schnell getan. Wenn nur der Meuchelmord

Aussperren könnt aus seinem Netz die Folgen

Und bloß Gelingen aus der Tiefe zöge,

Daß mit dem Stoß, einmal für immer, alles

Sich abgeschlossen hätte, hier, nur hier,

Auf dieser Sandbank unsrer Zeitlichkeit,

So setzt ich weg mich übers künftge Leben. —

Doch immer wird bei solcher Tat uns schon

Vergeltung hier: daß, wie wir ihn gegeben,

Den blutgen Unterricht, er, kaum gelernt,

Zurückschlägt, zu bestrafen den Erfinder.

Dies Recht, mit unabweislich fester Hand,

Setzt unsern selbstgemischten, giftgen Kelch

An unsre eignen Lippen.

Er kommt hieher, zwiefach geschirmt: Zuerst

Weil ich sein Vetter bin und Untertan;

Beides hemmt stark die Tat; dann, ich – sein Wirt,

Der gegen seinen Mörder schließen müßte

Die Tore und nicht selbst das Messer führen.

Dann hat auch dieser Duncan seine Würde

So mild getragen, blieb im großen Amt

So rein, daß seine Tugenden wie Engel,

Posaunenzüngig, werden Rache schrein

Dem tiefen Höllengreuel seines Mords

Und Mitleid, nackt, ein neugebornes Kind,

Reitend auf Sturm, oder Himmels Cherubim

Auf unsichtbaren, luftigen Rennern blasen

Die Schreckenstat in jedes Aug, bis Tränen

Den Wind ertränken. Keinen Sporn hab ich,

Die Flanken meines Plans zu stacheln, nur den

Kunstreiter Ehrgeiz, der sich überspringt

Und auf den andern fällt.


(Lady Macbeth tritt auf.)

Nun, was denn gibts?


LADY MACBETH

Er hat fast abgespeist.

Warum hast du den Saal verlassen?


MACBETH

Hat er

Nach mir gefragt?


LADY MACBETH

Weißt du nicht, daß ers tat?


MACBETH

Wir wolln nicht weiter gehn in dieser Sache;

Er hat mich jüngst belohnt, und goldne Achtung

Hab ich von Leuten aller Art gekauft,

Die will getragen sein im neusten Glanz,

Und nicht so plötzlich weggeworfen.


LADY MACBETH

War

Die Hoffnung trunken, worin du dich hülltest?

Schlief sie seitdem, und ist sie nun erwacht,

So bleich und krank das anzuschaun, was sie

So fröhlich tat? Von jetzt an denke ich

Von deiner Liebe so. Bist du zu feige,

Derselbe Mann zu sein in Tat und Mut,

Der du in Wünschen bist? Möchtst du erlangen,

Was du den Schmuck des Lebens schätzen mußt,

Und Memme sein in deiner eignen Schätzung?

Muß dir "Ich fürchte" folgen dem "Ich möchte",

Der armen Katz im Sprichwort gleich?


MACBETH

Sei ruhig!

Ich wage alles, was dem Menschen ziemt;

Wer mehr wagt, der ist keiner.


LADY MACBETH

Welch ein Tier

Hieß dich von deinem Vorsatz mit mir reden?

Als du es wagtest, da warst du ein Mann;

Und mehr sein, als du warst, das machte dich

Nur um so mehr zum Mann. Nicht Zeit, nicht Ort

Traf damals zu, du wolltest beide machen;

Sie machen selbst sich, und ihr hurtger Dienst

Macht dich zu nichts. Ich hab gesäugt und weiß,

Süß ists, das Kind zu lieben, das ich tränke;

Ich hätt, indem es mir entgegenlächelt',

Die Brust gerissen aus den weichen Kiefern

Und ihm den Kopf geschmettert an die Wand,

Hätt ichs geschworen, wie du dieses schwurst.


MACBETH

Wenns uns mißlänge —


LADY MACBETH

Uns mißlingen! —

Schraub deinen Mut nur bis zum höchsten Grad,

Und es mißlingt uns nicht. Wenn Duncan schläft,

Wozu so mehr des Tages starke Reise

Ihn einlädt – seine beiden Kämmerlinge

Will ich mit würzgem Weine so betäuben,

Daß des Gehirnes Wächter, das Gedächtnis,

Ein Dunst sein wird, und der Vernunft Behältnis

Ein Dampfhelm nur – wenn nun im viehischen Schlaf

Ertränkt ihr Dasein liegt, so wie im Tode,

Was können du und ich dann nicht vollbringen

Am unbewachten Duncan? Was nicht schieben

Auf die berauschten Diener, die die Schuld trifft

Des großen Mords?


MACBETH

Gebär mir Söhne nur!

Aus deinem unbezwungenen Stoffe können

Nur Männer sprossen. Wird man es nicht glauben,

Wenn wir mit Blut die zwei Schlaftrunknen färben,

Die Kämmerling, und ihre Dolche brauchen,

Daß sie's getan?


LADY MACBETH

Wer darf was anders glauben,

Wenn unsers Grames lauter Schrei ertönt

Bei seinem Tode?


MACBETH

Ich bin fest; gespannt

Zu dieser Schreckenstat ist jeder Nerv.

Komm, täuschen wir mit heiterm Blick die Stunde:

Birg, falscher Schein, des falschen Herzens Kunde!


(Sie gehn ab.)

Macbeth

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