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MEIN FLUG IN DER ECONOMY
ОглавлениеDieses Kapitel werde ich etwas knapper fassen, da die meisten das Gefühl, in der Economy zu fliegen, ja nur zu gut kennen.
Der Weg von der Flughafentür bis zum Terminal ist im New Yorker JFK-Flughafen ein gutes Stück länger als in Berlin. Noch länger dauert er natürlich, weil ich keinerlei Vorzüge genießen darf. Also ganz normal ab in die Schlange beim Check-in, ganz normal in die Schlange für den Securitycheck und ganz normal in die Schlange zum Boarding. Wie immer bekleckere ich mich nicht mit Ruhm, da mir nach 20 Minuten Wartezeit beim Check-in-Schalter auffällt, dass der nur für Personen ist, die noch nicht online eingecheckt haben. Also raus aus der Schlange, rein in die Schlange nebenan und noch mal 20 Minuten warten. In dieser Zeit hätte ich in Tegel bereits zehnmal quer durch den Flughafen rennen können.
Wie lang die Wartezeiten sind, ist natürlich auch eine Frage des Timings. In der Rushhour kann das schnell über eine Stunde werden, mitten in der Nacht ist es teilweise auch in einer Minute möglich.
Insgesamt bin ich jedoch auch mit dem Flug in der Economy recht zufrieden, er dauert ja auch nicht allzu lange. Klar, man kann weder den Sitz noch das Essen noch den Service in irgendeiner Weise mit der Businessclass vergleichen, aber für einen schlichten Economyflug war alles wirklich gut. Vor allem im Vergleich zu meinen letzten innereuropäischen Flügen, bei denen ich meist nicht einmal mehr einen Plastikbecher Wasser angeboten bekommen habe.
Ich bin sogar überrascht, auch in der Economy ein kleines Carepaket vorzufinden, inklusive Ohrenstöpsel, Schlafbrille, Zahnbürste und eines Paars Socken.
Auch das Essen ist in Ordnung. Nicht unbedingt superlecker, aber auch nicht superschlecht. Und der Service ist freundlich. Zwar kommt in der Businessclass ein Angestellter auf vielleicht vier Passagiere und in der Economy vermutlich ein Angestellter auf fünfzig Reisende, doch sind die Flugbegleiterinnen auf meinem Flug sehr umgänglich. Service ist eben auch immer eine Sache der Menschen, die ihn ausüben.
Die Sitze sind in Ordnung. Glücklicherweise ist der Rückflug von New York aufgrund des Golfstroms und der daraus entstehenden Luftzirkulationen knapp 90 Minuten kürzer als der Hinflug. Das freut mich auch sehr, weil ich nach 7 Stunden tatsächlich langsam an meiner Sitzgrenze angekommen bin. In der Businessclass hat jeder immer direkten Zugang zum Gang, in der Economy hat ihn in einer Reihe meist nur die Hälfte der Passagiere. Ich zum Beispiel nicht.
Bei Ankunft in Tegel bin ich dann, obwohl der Flug grundsätzlich gut war, so gerädert, dass ich tatsächlich Angst habe, im Stehen einzuschlafen. Vor allem, weil die Gepäckausgabe einmal wieder über 30 Minuten dauert. Aber immerhin: Ich bin gut angekommen!
Und hier erkennst du leicht und direkt den Unterschied zwischen der Economy- und der Businessclass: Denn eine „Immerhin bin ich gut angekommen”-Mentalität wirst du bei deinem Businessclassflug nicht entwickeln (müssen). In der Businessclass fängt der Urlaub nämlich schon dann an, wenn du dich das erste Mal in die (meist nicht vorhandene) Warteschlange stellst, oder spätestens, sobald du in deinen gemütlichen Liegestuhl sinkst. Und ich habe eine sehr gute Nachricht für dich: Wenn du dieses Buch aufmerksam liest, wirst auch du bald vorn Platz nehmen. Versprochen.