Читать книгу Dummes Denken deutscher Denker - Ulf Heuner - Страница 3
Vorwort
ОглавлениеWenn Thilo Sarrazin beim Argumentieren permanent über seine eigenen Füße stolpert und Quellenarbeit nach Gutsherrenart betreibt, wenn die Friedenspreisträgerin Carolin Emcke einen ähnlichen Elitismus wie Sarrazin pflegt und die Menschen in hochbegabt, intelligent, künstlerisch, sympathisch auf der einen sowie unsympathisch, drogensüchtig, obdachlos, querulantisch, mühsam auf der anderen Seite einteilt, wenn Miriam Meckel Wissenschaft auf Teletubbyniveau praktiziert und oft nicht in der Lage ist, schlichte Gedanken korrekt auszudrücken, wenn der Medienkritiker Manfred Spitzer seinen eigenen Kindern den illegalen Download von Gewaltfilmen und -spielen erlaubt und in erster Linie Quellen präsentiert, die seine Behauptungen widerlegen, wenn die Schriftstellerin Juli Zeh ihre Leser oberlehrerhaft mit rhetorischen Fragen traktiert, philosophisch rumdilettiert und Probleme mit der deutschen Grammatik hat, wenn der Kolumnist Harald Martenstein bei den Themen Rassismus und Antisemitismus unfreiwillig an die Grenzen des gesunden Menschenverstandes stößt oder der Philosoph Peter Sloterdijk Rhetorik mit philosophischer Argumentation verwechselt, zeigt sich das ganze Elend der geistigen Elite in Deutschland.
Es wird Zeit für eine Bestandsaufnahme, die auch späteren Generationen noch Orientierung geben soll, wenn sie bei der Lektüre von Texten der in diesem Buch behandelten schlauen Denker die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und sich fragen: »Wie konnte so etwas möglich sein?« Den in den Kanon aufgenommenen Texten wird deshalb ein historisch-kritischer Kommentar zur Seite gestellt. Der hermeneutische Grundsatz, jeder Autorin und jedem Autor zunächst ein Höchstmaß an Rationalität zu unterstellen, garantiert eine faire Bewertung. Stellt sich dann bei der Analyse heraus, dass die Texte allerlei Denkfehler, Widersprüche, prätentiösen Unsinn etc. bis hin zu unsäglichen menschenverachtenden Analogien im schöngeistigen Gestus enthalten, ist dies nur das Ergebnis der Arbeit eines unbestechlichen Chronisten, der sagt, was ist.