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ERSTES KAPITEL Wo er herkommt Heimatstadt Dresden

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Christian Funke wurde an einem Ostermontag, dem 18. April 1949, in Dresden-Striesen geboren; zwei Jahre nach seinem Bruder Klaus. 1952 war mit Schwester Brigitte die Familie komplett.

Funkes Vater Reinhard, geboren 1921, arbeitete beim Topographischen Dienst. Er war musikalisch und ein guter Klavierspieler; wollte jedoch kein Berufsmusiker werden. Mutter Christa, geborene Tröger, ebenfalls Jahrgang 1921, stammte aus Kleinbobritzsch im Erzgebirge. Sie hatte eine schöne Stimme, doch ein Leben als Sängerin erschien ihren Eltern als „brotlose Kunst“. So lernte sie Buchhändlerin, immerhin eine Tätigkeit im Kulturbereich. Später war sie als Chefsekretärin beim „Rat des Bezirkes“ Dresden im Bereich Technische Überwachung tätig. Beide Eltern verstarben in hohem Alter, der Vater 2007; seine Frau überlebte ihn um zehn Jahre.


Die Eltern, ca. 2005

Christians Weg zur Geige begann, wie er sich erinnert, als eine Art Verhaltenstherapie: Als neugieriges Kind zerlegte er alles, was ihm in die Finger kam, um das Innenleben der Gegenstände zu erkunden. Allerdings baute er, wenn er es schaffte, die Teile auch wieder zusammen. Eine ehemalige Klassenkameradin gab der Mutter den Tipp, es doch mit der Geige zu versuchen. Damit hatte sie, wie sich bald erwies, ins Schwarze getroffen.

Für das Selbstbewusstsein des Knaben spricht, dass er bei einem Konzert in Dresden einem Geiger zuhörte und keck behauptete: „Das kann ich auch!“.


Kindlicher Künstler

Die Familie war sehr naturverbunden, und so erinnert sich Christian an viele Wanderungen, bei denen sich der Ehrgeiz auch auf das Pilzesuchen richtete. So lobte die Mutter eine Prämie für den ersten gefundenen essbaren Pilz aus, die meist Brigitte gewann. Sie war eben die Kleinste und damit näher am Waldboden. Der Vater verfügte aus seiner beruflichen Tätigkeit über allergenauestes Kartenmaterial, tat sich aber mit dem richtigen Weg schwer. Die Mutter, die eher ihrem Gefühl und der Himmelsrichtung folgte, machte sich einen Spaß daraus, mit dem Lippenstift Markierungen an Wanderwegen zu bearbeiten und so die Verwirrung ihres Mannes komplett zu machen.


Prachtstücke: Familie nach dem Pilzesammeln

Bruder Klaus ist auch künstlerisch begabt. Er war, wie sein Vater, ein passabler Klavierspieler, hatte auch Interesse an der Bildenden Kunst und besuchte entsprechende Zirkel an der Dresdner Kunstakademie. Zwischenzeitlich verlagerte er den Schwerpunkt seiner Interessen und absolvierte ein Studium zum diplomierten Tierzüchter. Doch seit vielen Jahren ist Klaus Funke ein angesehener Schriftsteller. Er beschäftigt sich in fesselnden Romanen mit der Lebensgeschichte berühmter Musiker.


Christian, Klaus und Brigitte mit der geliebten Großmutter „Großi“

Auch Brigitte erlernte das Geigenspiel in frühester Kindheit. Die beiden Geschwister lieferten sich gelegentlich zu Hause Fechtduelle um Übungszeiten und -orte, die sie gern mit ihren Geigenbogen austrugen. Das wird die Eltern nicht gefreut haben, zumal ein solches Teil dabei auch einmal zu Bruch ging. Ebenso blieben auch empfindliche Einrichtungsstücke, wie beispielsweise ein Spiegel, nicht verschont. Den ersten Violinunterricht erhielten sie beide an der Musikschule Dresden bei Anne-Marie Dietze.


Christian beim Musizieren

Christian Funke - Musiker und Genuss-Sachse

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