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Kapitel 3Der freche Spatz

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Lyssa saß mit ihrer Mutter auf einer Parkbank. Gemeinsam aßen beide ihren Streuselkuchen und beobachten mehrere Spatzen, die sich um etwas stritten. „Hast du denen von deinem Kuchen etwas zugeworfen?“, fragt Lyssas Mutter.

„Nein, den esse ich doch lieber selber! Wollen wir nachsehen Mutter, worum die sich streiten?“

„Da wirst du kein Glück haben Mädchen, die fliegen doch davon, sobald du dich denen näherst!“ Bedrückt musste Lyssa ihrer Mutter Recht geben, schien aber zu überlegen. Plötzlich stand sie auf, brach dann doch ein Stück von ihrem Kuchen ab und wollte den Vögeln entgegengehen.

„Ich denke, du isst den Kuchen lieber selbst Lyssa, hast du es dir anders überlegt?“ Lyssa will ihrer Mutter antworten, doch als sie zu der sah, kam ein Spatz zu ihrer Hand und verschwand mit dem abgebrochenen Kuchenstück. Verblüfft sah Lyssa dem Vogel hinterher. Ihre Mutter lachte, als sie in das Gesicht ihrer Tochter sah, aber auch die musste jetzt lachen.

Beide setzten sich wieder auf die Bank und sahen dem kleinen frechen Vogel zu. Lange blieb der Spatz nicht allein, kaum das er sich auf den Weg setzte, machten ihm andere Spatzen den großen Krümel streitig. Zum Piepen sah das aus und Lyssa musste wieder lachen. Vor allem wie der Spatz, der ihr den Krümel geklaut hatte den verteidigte, machte ihr Spaß. Sich aufplustern und laut piepsend, versuchte der Spatz seine unerwünschten Gefährten los zu werden.

Mitleidig brach Lyssa einen weiteren Krumen von ihrem Kuchen und wollte den, den anderen Vögeln zu werfen. Aber der freche Spatz hatte es bemerkt und setzte sich abwartend auf Lyssas Schulter. Die war stolz darüber und hoffte den füttern zu können. Noch bevor sie dazu kam, hatte sich der Vogel den Krumen geschnappt und war schon wieder verschwunden.

Wieder versuchten die anderen Spatzen ein Stück davon abzubekommen, was auch zum Teil gelang. Zwar freute sich Lyssa darüber, sah aber auf ihren immer kleiner werdenden Kuchen. Auch die Spatzen schielten darauf und hofften noch etwas davon abzubekommen. Als würden die sich unterhalten und einen Plan machen, wie sie an Lyssas Kuchen gelangen könnten, saßen die piepsend auf dem Boden. Es sah fast so aus, als bettelten die um Lyssas letztes Stück Kuchen.

Schneller wie erwartet, kamen mehrere Spatzen auf Lyssa zugeflogen und schienen sich tatsächlich einen Plan ausgeheckt zu haben. Während ein Spatz direkt auf Lyssas Schuh seinen Darm entleerte, setzte sich der freche Spatz vor ihr auf den Boden. Der muss wohl auch der stärkste von den Vögeln sein. Dicht vor Lyssa sitzend, schien der auf etwas zu warten.

Mutter und Tochter ärgerten sich über die Schweinerei auf Lyssas Schuh. Mit einem Taschentuch versuchte sie den zu reinigen. Genau darauf hatte der Vogel gewartet, denn jetzt war der Rest vom Kuchen unbeobachtet. Noch bevor Lyssa eingreifen konnte, war der Vogel damit verschwunden. Viel zu groß für den Spatz, konnte der das Stück nicht halten und es fiel zu Boden. Sofort waren die anderen Spatzen zur Stelle und der Streit ging von vorne los. Lyssa war jetzt dem Weinen näher als dem Lachen. Dennoch freute sie sich darüber, dass der Frechste von den Spatzen nicht alles für sich behalten konnte.

Verärgert über die Frechheit der kleinen Vögel und die Sauerei auf Lyssas Schuh, verließ sie mit ihrer Mutter den Park. „Siehst du Töchterchen, wenn sich einer streitet, freut sich auch immer ein Anderer“, meinte Lyssas Mutter.

„Glaubst du Mutter, der Spatz hat mir mit Absicht auf den Schuh gemacht, nur um an meinem Kuchen zu gelangen?“

„Wenn das der Plan der Vögel war, hatten die wie du siehst, damit Erfolg. Daran siehst du meine Kleine, für alles was du erreichen willst, benötigst du einen Plan. Dein Plan sollte es sein, gut in der Schule zu lernen, damit auch du später Erfolg hast und solche Pläne schmieden kannst.“

Der schöne Schwan

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