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Vor der Anschaffung bedenken

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Leider haben diejenigen nicht selten recht, die behaupten, dass viele Aquarianer ihre Tiere nicht artgerecht pflegen. Das bedeutet jedoch nicht, dass man generell Fische und Wirbellose in Aquarien nicht artgerecht pflegen könnte. Vielmehr verfügen etliche Halter nicht über genügend Wissen, um auf die Bedürfnisse der Aquarienbewohner entsprechend einzugehen, oder sie sind schlichtweg nachlässig. Deshalb meine dringende Empfehlung:

• Informieren Sie sich vor dem Kauf von Tieren und Pflanzen genau über Herkunft, Pflege- und Vergesellschaftungsbedingungen. Denn nicht alle Tiere können aufgrund ihrer Bedürfnisse gemeinsam in einem Aquarium gepflegt werden.

• Nutzen Sie gute Fachliteratur und das Wissen Ihres Zoofachhändlers. Suchen Sie zum Erfahrungsaustausch gleichgesinnte Aquarianer. Gute Möglichkeiten dazu bieten beispielsweise Aquarienvereine sowie Internetplattformen (Adressen, >).

• Kaufen Sie Fische im spezialisierten Zoofachhandel mit kompeteten Fachverkäufern. Diese sind oft selbst Aquarianer und entsprechend motiviert, Sie umfassend zu beraten. Ein guter Zoofachhändler wird Ihnen beispielsweise keine Skalare für ein 60-l-Becken und keine Rochen für ein Becken, das 150 cm lang ist, verkaufen. Er wird Sie vielmehr nach der Größe Ihres Aquariums und nach dem bereits vorhandenen Besatz fragen, bevor er Ihnen gezielt bestimmte Fische zur Vergesellschaftung anbietet.

• Kaufen Sie keine Aquarientiere im Billigangebot. Um qualitativ hochwertige Fische garantieren zu können, wird jeder verantwortungsvolle Zoofachhändler selbst schon Billigangebote meiden, denn die niedrigen Kosten für die Fische werden erst durch unzureichende Bedingungen bei Transport und Hälterung wirtschaftlich.

• Vielfach wird behauptet, dass Aquarianer aufgrund der Wildfänge zur Ausrottung seltener Fischarten beitragen. Gegen diesen Einwand spricht jedoch allein schon die Tatsache, dass bisher noch keine Süßwasserfischart bekannt geworden ist, die durch die Aquaristik in ihrem Bestand bedroht ist.

Das soll nicht heißen, dass die Entnahme wild lebender Tiere überall und jederzeit problemlos ist. Doch besonders bei den Fischen sind nicht die Wildfänge schuld daran, dass eine Art von der Ausrottung bedroht ist. Diese ist vielmehr in der Vernichtung ihres Lebensraums begründet. Palmölplantagen haben inzwischen großflächig die Sumpfregenwälder Südostasiens zerstört, Soja- und Rinderfarmen rauben immer mehr Regenwald in Südamerika.

Praxishandbuch Aquarium

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