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Will: Für welche Option entscheidet sich der Coachee?
ОглавлениеIn der vierten Phase steht wieder der Coachee im Vordergrund, der Coach hält sich zurück. Der Coachee muss sich selbst entscheiden, welche der verschiedenen Möglichkeiten er umsetzen möchte. Er muss die Verantwortung für die von ihm gewählten Schritte selbst tragen. Er wird aber auch am besten wissen, was er sich zutraut und welche Vorgehensweise er am ehesten umsetzen kann.
Wichtig ist, dass nach der Entscheidung für einen Weg eine detaillierte Planung der nächsten Schritte erfolgt. In den kommenden Coachingsitzungen wird immer wieder thematisiert werden, welche Schritte erfolgreich waren und ob das Ziel schon erreicht wurde. Logisch, dass die Bewertung hier wieder durch den Coachee, nicht durch den Coach erfolgt, denn der Coachee bleibt der Auftraggeber.
Sie haben wohl gemerkt, dass ein guter Teil der Tätigkeit eines Coaches darin besteht, Fragen zu stellen. Die Kunst liegt darin, die richtigen Fragen zu stellen, nicht irgendwelche. Dem Coach steht ein Sortiment zur Verfügung, von dem oben schon einige Exemplare aufgezeigt wurden. Hier sind noch einige weitere Fragetechniken:
Verschlimmerungsfrage: »Angenommen, Sie wollen die Situation verschlimmern – was müssten Sie tun?« Diese Frage eignet sich bei der Suche nach Lösungen, indem man die Antworten umkehrt und dadurch Lösungsansätze entdeckt.
Bewältigungsfrage: »Wie behalten Sie in dieser schwierigen Situation noch Ihren guten Mut?« Diese Frage zielt auf die emotionalen Kräfte des Klienten ab.
Wunderfrage: »Angenommen, ein Wunder ist geschehen und Ihr Problem ist gelöst: Wie sähe die Situation aus?« Diese Frage hilft bei der Beschreibung des gewünschten Zielzustands.
Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Techniken, die Coaches im Verlauf ihrer Karriere erlernen und entwickeln. Auch die weiter vorn in diesem Kapitel im Abschnitt »Grundlagen der Moderation« beschriebene Technik Appreciative Inquiry Summit lässt sich im Coaching anwenden. Denn ein Coach ist gar nicht so viel anders als ein Moderator tätig. Ein wesentlicher Unterschied besteht darin, dass er es nicht mit einem Team aus mehreren Menschen, sondern mit einem »inneren Team« zu tun hat, das innerhalb eines Menschen am Werk ist. Diese verschiedenen Stimmen und Bestrebungen zu gemeinsamer Schlagkraft zu bringen ist die eigentliche Aufgabe des Coaches.