Читать книгу Blockaden und Trauma lösen mit Freemotion-Coaching® - Ulrike Trump - Страница 6

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Kapitel 1 – Einführung

Freemotion® – Ein ganz besonderes Coaching-Tool

Freemotion-Coaching® ist eine völlig neue und soweit mir bekannt auch weltweit einzigartige psychologische Gesprächsführungsmethode, die im Wesentlichen aus einer strukturieren Fragetechnik und der „Erlaubnis-Formel“ besteht. Mithilfe dieser Methodik werden Sie in die Lage versetzt, emotionale Belastungen und Blockaden Ihrer Klienten auf einfache und dennoch effektive Weise zu lösen. Wobei wir uns sicher darüber einig sind, dass in Wirklichkeit nicht Sie, der Coach, diese lösen, sondern der Klient selbst. Sie als Coach bieten dafür das Geländer und das Sprungbrett.

Freemotion-Coaching® beinhaltet also die Gebrauchsanweisung für ein zielführendes Gespräch mit Klienten, die unter emotionalen Belastungen oder Blockaden leiden und den Wunsch haben, diese aufzulösen. Diese emotionalen Belastungen können gegenwärtig oder vergangen sein, sie können bewusst oder unbewusst sein. Wenn sie unbewusst sind, äußern sie sich manchmal sogar als körperliche Beschwerden. Merkmal einer Blockade ist in jedem Fall, dass unsere Klienten trotz vernünftiger Argumente und allen Verständnisses für sich selbst zum Trotz diese partout nicht überwinden können. Dies dennoch zu ermöglichen ist unser Ziel als Freemotion-Coach®. Wenn das gelingt, haben wir zufriedene Klienten, die uns weiterempfehlen und bei Bedarf wiederkommen.

Das Besondere am Freemotion-Coaching® ist zudem, dass es auch bei Klienten angewandt werden kann, die keinen guten Zugang zu ihrer Gefühlswelt haben und sich nicht so leicht öffnen können. Für manche Klienten ist es sogar hilfreich zu wissen, dass sie im Grunde gar nicht zu erzählen brauchen, was passiert ist. Wir können dennoch erfolgreich mit ihnen arbeiten. So bleibt auch bei heiklen Themen jederzeit die Privatsphäre des Klienten absolut gewahrt. Und auch wir Therapeuten oder Coaches werden nicht mit Geschichten und Erlebnissen unserer Klienten konfrontiert, die uns selbst möglicherweise belasten.

Die zwei Einsatzbereiche von Freemotion-Coaching®

Worauf auch immer Sie sich in ihrem Coaching-Bereich spezialisiert haben, das Tool des Freemotion-Coachings® ist einerseits für sich allein in einer Sitzung anwendbar, andererseits lässt es sich aber auch in bestehende Arbeitsweisen und Coaching-Formate integrieren.

Es ist also möglich, bei bestimmten Fragestellungen des Klienten eine komplette Sitzung nach der psychologischen Gesprächsführungsmethode von Freemotion® aufzubauen, Sie können aber auch im Rahmen einer Systemaufstellung mit einem Klienten an bestimmten Punkten der Sitzung ein Freemotion-Coaching® integrieren, um zusätzliche emotionale Erleichterung zu bewirken oder um Erkenntnisse zu vertiefen. Ein Seminarteilnehmer und Hypnosetherapeut berichtete mir, wie er Freemotion ® in seine Hypnosen einbaut und diese dadurch in ihrer Wirkung verstärkt werden. Eine Teilnehmerin, die Schulsozialarbeiterin ist, hilft Kindern und Jugendlichen in akuten Stresssituationen mit Freemotion-Coaching® und berichtete mir in einem persönlichen Gespräch darüber, wie schnell sich die Kinder und Jugendlichen darauf einlassen können und sich anschließend wieder in den Schultag einfügen. Ich persönlich integriere Freemotion® manchmal in EMDR-Sitzungen2 oder „The Work“-Sitzungen3, dadurch kommen meine Klienten schneller aus ihren „wunden Punkten“ heraus. Wenn ich Aufstellungen mit inneren Anteilen mache, integriere ich Freemotion® ebenfalls häufig. Dadurch wird der Blick wesentlich klarer und es fällt dem Klienten leichter, sich von festgefahrenen Mustern oder aus toxischen Bindungen zu lösen.

Freemotion-Coaching® ist also zweierlei:

1. eine eigenständige Coaching-Sitzung mit dem Ziel der emotionalen Entlastung und des Erkenntnisgewinns

2. ein integratives Tool, das sich mühelos in viele Ihrer bisher angewandten Methoden und Techniken einbauen lässt und diese bereichert.

Eine lebensverändernde Begegnung

Freemotion-Coaching® ist keine Neuerfindung des Rades – es ist eine Mischung aus Elementen bereits bekannter und weniger bekannter Gesprächsführungs- und Therapieverfahren. Auf geniale Weise komponiert und fokussiert auf ein Ziel: die unmittelbare Loslösung von emotionalen Belastungen. Zwei eindeutige Quellen sind hier zu nennen: Die Sedona-Methode4 und Günther Hutter sowie im weiteren Verlauf auch ich.

Günther Hutter (geb. 1958) war Österreicher aus Vorarlberg, zunächst als Kaufmann, später als Reiki-Meister und spiritueller Lebensberater tätig. Leider verstarb er 2019 plötzlich an Herzversagen. Ihm haben wir die grundsätzliche Methodik und die inzwischen angepasste Formel, die im Freemotion-Coaching® Anwendung findet, zu verdanken. Die Lektüre zur Sedona-Methode hatte ihn seinerzeit inspiriert und bildet die Grundlage der ungewöhnlichen Denkweise, die dem Freemotion-Coaching® zugrunde liegt.

Ich lernte Günther Hutter Anfang 2014 auf einem Seminar kennen. Er war dort Teilnehmer, so wie ich. In Absprache mit dem Seminarleiter hat er sich in der Pause allen Teilnehmern kurz vorgestellt mit den Worten:

„Guten Tag, ich bin Günther Hutter. Ich habe eine Methode entwickelt, wie man sich in kurzer Zeit von seelischen Belastungen befreien kann. Wer möchte, kann sich heute Nachmittag in der Lobby des Hotels einfinden und ich werde Sie dann nacheinander von Ihren Belastungen befreien“.

Eine starke Aussage! Ich fand es tatsächlich irgendwie fast ein bisschen unverschämt, eine solche Aussage zu treffen. Ich fragte mich, wie jemand so anmaßend sein und behaupten könne, dass man einen Menschen, der von etwas zutiefst belastet ist, einfach so, in aller Öffentlichkeit davon befreien könne? Das wollte ich mir in jedem Falle näher anschauen und fand mich zusammen mit ungefähr 5 anderen neugierigen Personen in der Lobby ein. Was ich dann erlebt habe, hat tatsächlich mein Leben verändert. Günthers markige Behauptung würde ich persönlich niemals so formulieren, dennoch hat sie sich für mich erfüllt!

Damals litt ich unter einer schweren persönlichen Belastung, die mich schon vier Jahre quälte. Ich konnte sie einfach nicht überwinden und musste ständig daran denken, wie furchtbar alles war. Ich hatte meine in 15 Jahren selbst aufgebaute florierende Heilpraktikerschule aus familiären Gründen verkauft und fühlte mich betrogen. Finanziell und ideell. Ich ärgerte mich fast pausenlos und machte mir Vorwürfe. Ich gab mir selbst und allen Beteiligten abwechselnd die Schuld, dass es so dumm für mich gelaufen war. Ich litt Tag und Nacht darunter, denn durch diese Situation musste ich in meinem Leben nochmal von vorne anfangen, mit über 50 und zwei kleinen Kindern. Ganz anders als geplant war ich nun gezwungen, mein Praxisvorhaben ohne finanzielles Polster von Null an zu realisieren. Ich hatte permanent eine Wut im Bauch! Auf meine Schule oder den Verkauf angesprochen, kam jedes Mal sofort der ganze Groll hoch und ich fühlte mich total wertlos und verzweifelt. Freunde wussten inzwischen, dass es ein Tabu-Thema in meinem Leben gab, was sie tunlichst nicht ansprechen sollten. Ein ätzender Zustand!

Ich war also bereit, Günther Hutter und seine Methode auf die Probe zu stellen. Nachdem er zwei Personen vor mir gecoacht hatte, meldete ich mich und trat nach vorne. Günther bat mich, auf dem freien Stuhl ihm gegenüber Platz zu nehmen und erklärte mir, dass er gar nichts von meiner Belastung wissen müsse, es reiche, wenn ich sie mir intensiv vorstellen würde und dann seine Fragen beantwortete. Dann begann er, mir Fragen zu stellen. Er fragte mich nach meinen Gefühlen, die mich quälten, er wiederholte sie laut und machte dabei eine bestimmte Handbewegung. Er fragte mich nach einer Zeit, ob ich ein bestimmtes Gefühl schon einmal erlebt hätte und lud mich ein, an den Ursprung dieses Gefühls zu gehen. Ich schaute zurück in meine Vergangenheit und fand eine Situation, in der ich mich auch schon einmal so betrogen gefühlt hatte. Auch hier wollte er nichts über die Situation selbst wissen, sondern befragte mich wieder nach meinen Gefühlen. Nach einer gewissen Zeit und vielen weiteren Fragen fragte er mich abschließend, ob ich bereit wäre, all diese Gefühle gehen zu lassen? Ich sagte ja … und was glauben Sie, was geschah? Mein Groll und alle damit verbundenen Gefühle und Gedanken waren verschwunden.

Ich dachte noch einmal an die 4 Jahre der Belastung und konzentrierte mich noch einmal intensiv auf das Gefühl des betrogen seins, aber es wollte sich partout nicht mehr einstellen. Stattdessen brach ich in schallendes Gelächter aus! Ich konnte einfach keinen Groll mehr fühlen. Mein Hass, meine Wut, meine Schuldzuweisungen – alles war einfach verschwunden! Ich fühlte mich plötzlich so leicht und frei wie eine Feder! Ich kann dieses Glücksgefühl überhaupt nicht beschreiben. So einen krassen und unmittelbaren Befreiungseffekt hatte ich bisher in all meinen Therapie-und Coachingstunden oder in meinen Ausbildungen noch nie erlebt. Wieder zu Hause hielt das Gefühl der Befreiung an, ich suchte immer mal wieder in meinem Inneren nach dem Groll oder dem Gefühl des betrogen seins … ich konnte es nicht mehr finden. Nicht lange Zeit danach erhielt ich eine Einladung zu einem besonderen Ereignis: meine ehemalige Heilpraktikerschule wurde 20 Jahre alt. In der Einladung stand, man wolle mich gerne als Gründerin ehren und mir danken!

Ich dachte lange darüber nach, ob ich die Einladung annehmen sollte. Ließ alles noch einmal Revue passieren und suchte nach negativen Gefühlen oder Assoziationen. Ich konnte immer noch keine entdecken. Ja, es war etwas unglücklich für mich gelaufen, das Leben spielt nicht immer nach unserer Wunschmelodie. Aber ich hegte keinen Groll mehr, vielmehr spürte ich in mir ein Gefühl von „ja, so war es, und ich bin in Frieden damit“. So nahm ich die Einladung denn an und ließ mich feiern. Es war ein schöner Abend und viele meiner ehemaligen Dozenten waren anwesend und ließen mich spüren, dass Sie mich und meinen Führungsstil sehr vermissten. Balsam für meine Seele!

Nach diesem Prozess war mein Wunsch endgültig geweckt, mehr über die Methode zu erfahren, sie vielleicht sogar selbst zu erlernen und meine Klienten damit zu behandeln. Ich buchte also ein Seminar bei Günther Hutter und flog von Düsseldorf an den Bodensee. Hier lernte ich die Technik der besonderen Gesprächsführung und die Anwendung der Formel kennen. Ich konnte sie, so wie Günther es versprochen hatte, umgehend in meiner Praxis anwenden, was ich gleich am Montag nach dem Ausbildungswochenende auch mit Erfolg tat. Antworten auf meine Fragen danach, warum die Methode funktioniert erhielt ich jedoch leider nicht. Für meinen Geschmack mutete alles irgendwie sehr esoterisch an, und das wurmte mich! Ja, es funktionierte …aber …ich war Traumatherapeutin und Heilpraktikerin, betrieb eine mittlerweile gut besuchte Praxis und hatte einen seriösen Ruf. Ich wollte keine undurchsichtige, esoterische Methode anbieten und wollte trotzdem, dass meine Klienten unbedingt davon profitieren konnten. Ich wusste, dass etwas anderes dahinterstecken musste und war deshalb hochmotiviert, eigene Forschungen anzustellen.

Meine Beobachtungen an mir selbst und in der Praxis mit meinen Klienten führten mich zu einem tieferen Verständnis über die Entstehung von emotionalen Belastungen und Traumatisierungen. Und damit verknüpft auch über die Bildung von hinderlichen Selbstüberzeugungen und wie man sich von ihnen lösen kann. Als Traumatherapeutin war ich mit Grundlagen der Neuropsychologie und der Polyvagaltheorie von Stephen Porges5 vertraut und fing an, eins und eins zusammen zu zählen. Es musste etwas mit unseren Schutzsystemen und Überlebensstrategien zu tun haben, mit unseren Speicherungen im Gehirn und unserem Nervensystem, welches mal mehr oder weniger empfindlich auf verschiedene Ereignisse des Lebens reagiert. Je länger ich mich damit beschäftigte, umso klarer wurde das Ganze für mich. Am Ende des Weges musste ich auch die Formel adaptieren, damit es wirklich stimmig wurde. Ich optimierte die Fragestellungen und die Methodik der Gesprächsführung, so dass Freemotion-Coaching® heute auf einer soliden Basis steht, reproduzierbar und nachvollziehbar ist und sogar in der Traumatherapie Anwendung finden kann.

Ich verglich mein bisheriges Arbeiten mit Gesprächspsychotherapie, EMDR, Hypnose und Familienstellen mit der neuen Methode und stellte im Laufe der Zeit fest, dass sich nun Erfolge und Erkenntnisse bei meinen Klienten wesentlich schneller und leichter einstellten. Eine großartige und wirkungsvolle Erweiterung meines Therapeuten-Handwerkzeugs hatte Einzug in meine Praxis gehalten. Hierbei durfte ich erfahren, dass diese Methode meine bisher angewandten Techniken und Methoden nicht überflüssig machte, sondern ergänzte und erweiterte.

Ein Seminarskript

Im Zuge meiner Beobachtungen und Forschungen nahm ich Kontakt mit Günther auf und brachte ihm mein Erklärungsmodell näher. Er war sehr angetan und ich konnte ein erstes Skript für seine Seminare schreiben. Wir arbeiteten in der Folge über zwei Jahre eng zusammen, gaben gemeinsam und auch einzeln Seminare in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Wir standen jeweils in einem engen Austausch über unsere Sitzungen mit Klienten und Seminarteilnehmern und teilten wertvolle Erkenntnisse, die uns bei der Weiterentwicklung der Methode halfen.

Durch seinen plötzlichen Tod 2019 fand ich mich als alleinige Fachfrau in dieser Sache wieder. Ich hatte schon lange vor, ein Buch über diese spezielle Art des Coachens zu schreiben, um sie noch viel mehr Menschen zugänglich zu machen, als das bisher in den Seminaren möglich war.

Der ursprüngliche Name „Hutter-Methode“ machte nun keinen Sinn mehr, da Günther Hutter nicht mehr lebte und durch die stetige Weiterentwicklung tatsächlich inzwischen auch sehr viel mehr von mir darin steckte. In der Folge suchte ich nach einem neuen, griffigen und einleuchtenden Namen für die Gesprächsführungsmethode, mit der man sich von belastenden Emotionen befreit, und fand ihn in „Freemotion-Coaching®“. Der Schmetterling als Symbol der Transformation gesellte sich dazu und das Logo entstand. Ich ließ den Namen Freemotion-Coaching® patentieren und biete heute exklusiv online-und live Ausbildungsseminare sowie Supervision an, um Kolleginnen und Kollegen in die Lage zu versetzen dieses wundervolle Handwerkszeug selbst auch professionell einsetzen zu können. Ich schrieb dieses Buch, damit Interessierte Profis aus Coaching und Therapie sich einen ersten Eindruck über diese besondere, ja einzigartige Art der Gesprächsführung zur Befreiung von belastenden Emotionen und Traumata verschaffen können.

Blockaden und Trauma lösen mit Freemotion-Coaching®

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