Читать книгу Bildbearbeitung wird kinderleicht. - Ursula Brunbauer - Страница 39
ОглавлениеProjekt 4: Pop-Art
„Pop-Art” hieß die Kunstrichtung, die mit ihren bunten Farben in den 1960er Jahren ungemein beliebt war. Der amerikanische Künstler Andy Warhol wurde weltberühmt.
Hier gestalten wir ein Foto zu einem Pop-Art-Bild um. Dabei benutzen wir den Menübefehl Schwellwert und das Werkzeug Zauberstab. Mit Hokuspokus hat der allerdings nichts zu tun, auch gewöhnliche Sterbliche kommen mit ihm zurecht - ohne Abrakadabra und Hexenkunst.
Projekt: Pop-Art-Poster
In diesem Projekt brauchst du den Werkzeugkasten und die Werkzeugeinstellungen. Wenn du die nach dem Programmstart vermisst, schau hier nach: Hilfe - Werkzeugkasten weg.
Zum Anschauen gibt es das Video „Pop-Art-Effekt in GIMP”. Link: www.bilderstroeme.de/Buchvideos/PopArt.html.
Schritt für Schritt zum Pop-Art-Poster
Bild öffnen
Im Material-Ordner zu diesem Kapitel findest du die Datei „Tobi.jpg”. Öffne sie in GIMP und erstelle dir eine Arbeitskopie mit „Bild → Duplizieren”. (Du weißt ja: Arbeite nie mit dem Original!)
Schwellwert anwenden
Der nächste Schritt besteht darin, dieses Foto in ein Bild umzuwandeln, das nur ganz schwarze oder ganz weiße Pixel enthält. Der Schwellwert bildet die Grenze: Alles, was dunkler ist, wird schwarz, alles, was heller ist, wird weiß.
Wähle den Menübefehl „Farben → Schwellwert...”, und das Fenster „Schwellwert” geht auf.
Achte darauf, dass das Häkchen bei Vorschau gesetzt ist. Dann kannst du im Bild sehen, wie sich deine Einstellung auswirkt.
Das kleine Dreieck mitten im Fenster wirkt als Schieberegler: Mit ihm veränderst du den Schwellwert. Schiebst du das kleine Dreieck nach rechts, vergrößert du den Schwellwert und mehr Pixel werden schwarz. Wenn du nach links schiebst, verkleinerst du den Schwellwert und mehr Pixel werden weiß. Du musst ein wenig rumprobieren, um die beste Einstellung zu finden: Das Bild soll wie ein Plakat wirken, aber das Gesicht muss noch gut zu erkennen sein.
Wenn dir das Vorschau-Ergebnis gefällt, klickst du auf die Schaltfläche „ok”. Das Fenster „Schwellwert” geht zu, und dein Bild enthält nur schwarze oder weiße Pixel.
Auswahl mit dem Zauberstab
Nun kommt das Werkzeug „Zauberstab“ ins Spiel. Mit ihm wählst du einen Bereich aus, der von einer andersfarbigen Kante begrenzt wird. Du klickst nur in den Bereich, und der Zauberstab macht den Rest.
Du musst aber wissen: Der Computer ist eine sture Maschine. Er startet an der angeklickten Stelle, geht nach außen und stoppt erst, wenn er an einer Kontur in anderer Farbe ankommt. Deshalb gibt es Probleme, wenn der angeklickte Bereich nicht ganz von der Kontur eingeschlossen ist. Im Video passierte das im Gesicht: Um das auszuwählen, habe ich mitten ins Gesicht geklickt. Leider war die Kontur nicht ganz zu, und so ist der Zauberstab ausgebrochen: Er hat nicht nur das Gesicht, sondern auch den Kragen und einen Teil der Wand gewählt. Die weißen Pfeile im Bild zeigen die „Fluchtwege” durch die „Löcher” in der Kontur. Den Fehler bemerkt man meist erst, wenn man färbt; dann bekommen auch die Bereiche noch Farbe ab, die zu Unrecht in die Auswahl geraten sind. - Im Video war das gut zu sehen.
Kontur vervollständigen
Um den Zauberstab am Ausbrechen zu hindern, musst du die „Löcher” in der Kontur zustopfen, indem du sie nachzeichnest.
Wähle den Zeichenstift, stelle die Vordergrundfarbe auf „Schwarz“ ein und repariere die Kontur um den Bereich, der dich interessiert - in diesem Fall das Gesicht. Um die Lücken besser zu sehen, empfiehlt es sich, die Ansicht durch einen Druck auf die „+”-Taste zu vergrößern. (Mit der „-”-Taste verkleinerst du sie wieder.)
Erst dann, wenn die Kontur ganz geschlossen ist, wählst du den Zauberstab und klickst in das Gesicht. Suche dann eine neue Vordergrundfarbe aus und fülle den gewählten Bereich; das kannst du tun, indem du auf das Icon „Vordergrundfarbe” klickst und mit gedrückter Maustaste in den gewählten Bereich ziehst. (Das funktioniert leider nicht immer; wenn es Probleme gibt, benutze „Bearbeiten → Mit Vordergrundfarbe füllen”.)
Na, hat's geklappt? Oder ist dem Zauberstab doch ein Ausbruch gelungen? Wenn das passiert ist, nimmst du das Füllen mit „Bearbeiten → Rückgängig” zurück. Dann musst du die „undichte Stelle” in der Kontur suchen. Die malst du dann mit dem Stift in schwarzer Farbe zu und füllst aufs Neue.
… und so weiter, weiter, weiter
Jetzt geht das immer so weiter: Bereich mit dem Zauberstab auswählen … Vordergrundfarbe wählen … Bereich mit Farbe füllen.
Wenn zu viel gefüllt wird: „Bearbeiten → Rückgängig“ ... „Auswahl → Nichts“ … Stift und schwarze Vordergrundfarbe wählen … Kontur nachziehen … Weitermachen - bis du fertig bist.
Selbst probieren
Im Material-Ordner findest du das Foto „TobiOriginal.jpg”. Daraus kannst du zum Beispiel dieses Bild entwickeln.
Aus New York stammt das Foto „Love.jpg”. Es zeigt die weltberühmte LOVE-Skulptur eines anderen Pop-Art-Künstlers: Robert Indiana. Dieses Motiv ist in den 1960er Jahren mehr als 330 Millionen mal verkauft worden – als Weihnachtskarte, Plakat, Wandteppich und sogar als LOVE-Ring. Hier siehst du, was man aus diesem Foto machen kann - mit den Werkzeugen, die du in diesem Kapitel gelernt hast.
Möchtest du dein Bild auch mit einen weichen Rand versehen? Auch das ist einfach. Wähle dazu „Filter → Dekoration → Rand ausblenden...”. Ein Fenster öffnet sich, und darin kannst du verschiedene Einstellungen vornehmen. Probiere ruhig etwas herum. Das kannst du ohne Hemmungen tun, denn der Filter erzeugt dir immer ein neues Bild, das du bei Nichtgefallen mit „Datei → Schließen” wegwerfen kannst!
Gut zu wissen: Welches Foto ist geeignet ?
Sicherlich möchtest du auch ein eigenes Bild in ein Pop-Art-Poster verwandeln, aber nicht jedes Foto ist dafür geeignet. Um dir eine Enttäuschung zu ersparen, solltest du darauf achten, dass dein Bild klare, gut abgegrenzte Formen enthält, die leicht zu erkennen sind. Am besten testet du das, indem du das Bild stark verkleinerst. Wir zeigen dir hier ein schlechtes und ein gutes Beispiel.
In diesem Bild sind die Formen nicht gut zu sehen, weil die Farben in ihrer Helligkeit zu ähnlich sind. Deshalb ist nichts mehr richtig zu erkennen, wenn das Bild umgewandelt ist. Das Beispiel ist schlecht.
Auf diesem Foto ist klar zu sehen, was es zeigt, auch wenn es klein ist. Nach der Umwandlung in Schwarz/Weiß ist das Motiv sogar noch besser zu erkennen.