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2. Venetia auf dem Markt

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Venetia bekam einen Schrecken. Der Vater konnte ungehalten werden, wenn er sie brauchte und sie nicht da war. Sie hatte sich unbemerkt aus dem Haus geschlichen, als sie zum Strand losgezogen war. Der Vater wusste gar nicht, wo sie war. Schnell sprang sie die Treppen hoch und stellte sich unter die Dusche. Das Wasser war angenehm lauwarm. In Griechenland wird das warme Wasser fast überall über Sonnenkollektoren erwärmt, die Sonne liefert genug Energie. Aber jetzt, am Morgen, war es noch nicht heiß. So lauwarm war es jedoch eigentlich viel angenehmer. Venetia spülte sich das Salzwasser von der Haut und wusch sich die langen schwarzen Haare.Dann stieg sie aus der Dusche, trocknete sich ab und sprang die Treppe wieder hinunter. Ihre Mutter hatte ihr Frühstück gemacht. Es gab einen griechischen Kaffee mit ein wenig Zucker, metriou wurde er genannt, und einen Sesamkringel. Venetia stürzte den Kaffee hinab und nahm den Kringel in die Hand. Sie gab ihrer Mutter einen Kuss und schon war sie verschwunden Richtung Markt im Nachbarort. Zwanzig Minuten musste sie gehen, dann war sie da. Sie bahnte sich einen Weg durch den Markt. Er war schon recht gut besucht. Da, dort war der Stand ihres Vaters. Vorsichtig näherte sie sich ihm.

„Hallo Papa, hier bin ich.“

„Venetia, zum Teufel, wo warst du? Ich brauche dich hier. Ich habe einen großen Fang gemacht und alleine schaffe ich das heute auf dem Markt nicht.“

Er war dabei, die Fische auf das Holzbrett zu legen. Venetia fing sofort an, ihm zu helfen.

„Ah, du hast Barbouni gefangen.“

„Rote Meerbarbe“ hieß dieser Fisch, den der Vater in Massen aus dem Meer geholt hatte.

„Ja, und ein paar Thunfische“, sagte der Vater.

Venetia legte die Fische aus. Einige Kunden standen schon vor dem Stand. Der Vater befestigte die frei hängende Waage.

„Ein Kilogramm bitte“, sagte eine dicke Frau, die ganz in Schwarz gekleidet war.

„Gerne, sofort“, antwortete der Vater.

Er wog die Fische ab und gab die Barbouni, die er in eine große Tüte packte, der Kundin, die geduldig wartete.

Noch vor einiger Zeit war es üblich gewesen, dass nur Männer Fisch und Fleisch einkaufen gingen. Aber diese Zeiten waren vorbei und nun sah man auch Frauen vor dem Fischstand. Eine zierliche, bunt gekleidete, junge Frau verlangte nach einem Thunfisch.

„Aber bitte nicht so einen großen!“ Der Vater suchte einen kleinen Thunfisch heraus und gab ihn der sympathischen Frau. Venetia kam ins Schwitzen. Ein Kunde nach dem anderen verlangte Fisch. Sie verdienten gut an diesem Vormittag. Gegen Mittag war der ganze Fisch verkauft.

„So Venetia, ab nach Hause, hilf der Mutter das Mittagessen vorzubereiten! Aufräumen tu ich alleine.“

„Endaxi, ok“, sagte Venetia und machte sich auf den Heimweg.

„Igitt!.“

Sie stank nach Fisch, nie würde sie sich an diesen Geruch gewöhnen.

Venetia und die Delfine

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