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Kapitel 1 Oskar, Jutta, Merle und die Superkrallen
ОглавлениеWer klaut schon einen
mexikanischen Tomatenbaum?
Eine Detektivgeschichte für Kinder
mit Jutta, Merle, Oskar und den Superkrallen
und dem Club der schwarzen Ritter
Von Ursula S. Hass
Für Jutta Hugle und die Kinder der Verlässlichen
Grundschule in Fessenbach
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Die Personen und die Handlung der vorliegenden Detektivgeschichte sowie die Namen und Dialoge sind sämtlich erfunden. Ähnlichkeiten mit Personen, Namen und Orten wären rein zufällig.
„Hast du denn Tomaten auf den Augen“, ruft die Mutter Oskar zu, der wie gebannt auf die prachtvollen Tomaten in der Auslage des Feinkostgeschäftes Müller schaut und gar nichts mehr hören will, denn die roten Früchte sind einfach zu verlockend.
„Oskar!“, ruft die Mutter noch einige Male, doch der blonde Junge, eben Oskar, hat gar keine Augen und schon gar keine Ohren für seine Mutter. Immer wieder dreht er sich zu den Tomaten um und bequemt sich gar nicht seiner Mutter zu folgen.
Die Mutter hat es eilig, denn es ist schon 12 Uhr und sie muss noch das Essen für Oskar und seine beiden Geschwister, die fünfjährige Karin und den vierzehnjährigen Julian kochen. Der Vater von Oskar ist auf Montage auf einer Bohrinsel in der Nordsee und kommt nur alle vierzehn Tage am Wochenende nach Hause und so ist die Mutter mit den Kindern natürlich viel alleine.
Oskar ist zehn Jahre alt und geht in die vierte Grundschulklasse. Seine Freunde Lenny, Adrian und Henry sind ebenso begeisterte Handballer wie Oskar, und sie spielen alle zusammen in einem Handballverein. Langeweile kommt bei den vieren nicht auf, ansonsten sind auch Computerspiele angesagt. Aber am liebsten sind sie auf der Gasse. Da gibt es immer viel zu beobachten und alle vier Jungs sind richtige kleine Detektive. Einmal haben sie eine Katze aus einer misslichen Lage befreit, denn der Club der schwarzen Ritter hatte die Katze derart geärgert, dass sie in einen Schacht gefallen ist und sich nicht mehr selbst befreien konnte. Natürlich haben dies die vier Jungs gleich bemerkt und die Katze befreit, als der Club der schwarzen Ritter abgezogen ist.
Seither nennen sich Oskar, Lenny, Adrian und Henry auch die Superkrallen, weil sie auch immer öfters ihre Krallen, wie die Katzen, ausfahren, wenn sie sehen, dass ein Unheil droht.
Tatsächlich konnten sie auch der Polizei schon einen Dienst erweisen, als sie bemerkt hatten, dass sich ein Pärchen an einem Schmuckgeschäft besonders verdächtig verhielt.
„Aufgepasst!“, hatte Oskar laut zu seinen Freunden gerufen, als er gesehen hatte, wie das Pärchen das Geschäft betreten hatte und sie dabei so komisch im Laden mit ihren Händen fuchtelten, und die Verkäuferin sich dann erschrocken an das Gesicht fasste.
Schnell waren Lenny, Henry, Adrian und Oskar zur Stelle und alle rannten mit voller Kraft voraus in das Geschäft, dass fast der Verkäuferin die Brille von der Nase gefallen wäre und sie vor Schreck ohnmächtig wurde, wenn Oskar sie nicht schnell genug aufgefangen hätte.
Als sie Oskar reinstürmen sahen, war das Pärchen genauso schnell wieder verschwunden, wie sie plötzlich den Laden betreten hatten.
„Haltet die Diebe!“, rief Herr Bergmann, der Ladenbesitzer, der auch noch aus seinem Hinterzimmer hinzukam und den beiden nachrannte, aber da waren die beiden schon verschwunden. Eine Goldkette hatten sie allerdings mitgehen lassen.
Die Superkrallen konnten jedoch eine präzise Beschreibung der beiden Diebe geben und so kam die Polizei kurze Zeit auf die Schliche der beiden, die schon des Öfteren in Schmuckgeschäften mit dieser Masche gesichtet und aufgetreten waren. Und für ihren Einsatz erhielten die Superkrallen sogar vom Ladenbesitzer, Herrn Bergmann, eine schöne Belohnung und auch bei der Polizei durften sie sich mal einen Nachmittag aufhalten und mit den Polizisten auf „Verbrecherjagd“ gehen, was ihnen natürlich besonders gefallen hat.
Seither waren sie in der ganzen Stadt bekannt, denn natürlich war auch die Presse bei der Übergabe der Belohnung und beim Polizeinachmittag zugegen und der Beitrag in der Zeitung wurde auch am Schwarzen Brett in der Schule zum Aushang gebracht.
Doch im Augenblick wussten die vier Jungs nicht so recht was sie machen sollten, denn es waren Ferien. Es waren Osterferien und diesmal blieben auch die Familien der vier Superkrallen zuhause. So hatten sie natürlich jede Menge Zeit und machten daher wieder ihre Umgebung unsicher.
Nach dem Essen, wo es Oskars Leibspeise, Tomatensoße und reichlich Spaghetti gab, war Oskar mal wieder mit seinen Freunden unterwegs.
Sie trafen sich wie üblich auf dem Spielplatz. Von weitem sahen sie schon den Club der schwarzen Ritter. Und das war ihnen gar nicht geheuer, denn die sechs Klassenkameraden, die zum „Club der schwarzen Ritter“ gehörten, hatten sich wieder, wie schon so oft, angemalt und ihre grellen, schwarzen Striche im Gesicht, die aussahen wie schwarze Zebrastreifen, sahen ziemlich gefährlich aus.
„Schau, Oskar, da vorne sind die Ritter!“, so nannte Lenny den Club der Schulkameraden immer, und auch Henry und Adrian waren gar nicht amüsiert, die sechs Jungs hier zu sehen.
„Was die nur wieder im Schild führen?“, meckerte Henry und band sich wieder einmal seine Schuhsenkel an seinen Turnschuhen fest, die immer wieder aufgingen und so manches Mal war er schon über sie gestolpert.
Adrian sagte gar nichts und schaute nur ziemlich stumm zu den sechs Jungs hinüber, die immer näher kamen. Die schwarzen Ritter hatten jedoch ihre Klassenkameraden, die Superkrallen, noch gar nicht bemerkt. Sie waren ziemlich vertieft in ihr Gespräch und auch ihre Gebärdensprache war ziemlich heftig.
„Die sehen uns gar nicht!“, meinte Oskar und schaute schon etwas irritiert in die Richtung zu den sechs schwarzen Rittern.
Plötzlich deutete Philipp, einer von den Sechsen, auf die Tomaten in der Auslage des Geschäfts, holte sich eine und schupp warf er sie seinem Kompagnon Emil zu. Emil nahm die Tomate und biss herzhaft hinein. Und gleich ging das Spiel wieder los. Diesmal erwischte Antonio, der Dritte im Bunde, allerdings die Tomate nicht und platsch fiel sie auf den Boden. Antonio war noch neu bei den schwarzen Rittern, denn war erst kürzlich zugezogen und hat früher in Stuttgart gewohnt. Doch die anderen schwarzen Ritter kümmerten sich sehr nett um ihn und Antonio fühlte sich auch bei den schwarzen Rittern wohl. Antonio war ein lebhaftes Kind mit seinen schwarzen Haaren und dem dunklen Teint.
„Wie die mit den Tomaten umgehen, das ist einfach skandalös“, meinte Henry spitz und ärgerte sich gewaltig über die Jungs.
Auch die anderen schwarzen Ritter, Arne, Bruno und Malte fingen mit dem Spiel an und so flogen die Tomaten den Sechsen nur so um die Ohren.
Da kam Herr Müller aus seinem Feinkostladen gerannt, ergriff sich einen der Bengel und hielt ihn an den Ohren fest.
„Was fällt euch ein mit den Tomaten zu spielen, das geht gar nicht? Das sind Lebensmittel, und mit denen spielt man nicht!“, antwortete Herr Müller ziemlich heftig und packte den nächsten Ritter an den Ohren.
Oskar und seine Freunde hatten alles mitangesehen und ein bisschen verdattert dreingeschaut. Der Club der schwarzen Ritter war bei den Superkrallen nicht so gut angesehen, allerdings waren die Jungs auch alle in der Parallelklasse, so dass sie keinen direkten Kontakt zueinander hatten.
Natürlich sah man sich auf dem Schulhof und beide Gruppen beäugten sich schon heftig, aber so direkte Freunde waren sie nicht und wollten sie auch nicht werden.
„Die spinnen doch mit den Tomaten Ball zu spielen“, sagte Oskar zu Lenny, der nur nickte und von einem zum anderen schaute.
Auch Henry war nicht entzückt und schnalzte so mit dem Fingern, als wollte er sagen, einfach dumm die Jungs.
Adrian war der kleinste und immer ein stiller Zeitgenosse. Aber immer dabei, wenn die anderen Jungs zum Spiel kamen.
Als sie gerade so mittendrin beim Spielen waren, kamen Jutta und Merle vorbei, die beiden waren mit den Superkrallen in einer Klasse.
„Können wir mitspielen?“, fragten die Mädchen gleich.
Doch Oskar und die anderen Jungs wollten nichts davon wissen, denn Mädchen machen immer Ärger, das war ihre Devise, die sie aber nicht begründen konnten und auch nicht direkt aussprachen.
„Die wollen immer alles besser wissen, so richtig rechthaberisch sind die Mädchen“, meinte zwar der jüngste unter ihnen, Adrian, aber er wollte nur seine Meinung ausdrücken, denn er wusste wovon er sprach. Zuhause hatte er zwei Schwestern, die ihm, dem Kleinsten, immer zusetzten.
Also wehrten die Jungs zuerst mal ab und die beiden, Jutta und Merle, trotteten schon ein bisschen enttäuscht weiter.
Auch beim Club der schwarzen Ritter hatten sie kein Glück. Diese beachteten die beiden gar nicht und antworteten nicht einmal auf ihre Frage.
„Das sind doch richtige Rüpel!“, meinte Jutta.
„Mit denen will ich auch gar nicht spielen“, sagte Merle, die streiten doch immer miteinander.
„Dann machen wir eben unser eigenes Spiel, was meinst du?“, sagte Merle zu Jutta, die nur nicken konnte.
Kaum hatte Merle dies ausgesprochen, kam auch schon Lehrer Stefan vorbei und ging schnurstraks auf die beiden zu.
„Habt ihr mal einen Augenblick Zeit, ich muss euch was sagen bzw. euch was fragen?“, bemerkte der Lehrer zu den beiden Mädchen, die ihn nur so von der Seite her anschauten.
„Ja“, kam es etwas gedehnt von den Lippen der Mädchen, denn sie wussten ja nicht was der Lehrer von ihnen wollte.
„Wir haben doch so ein tolles Tomatenprojekt in unserer Schule, habt ihr schon davon gehört?“, wollte Lehrer Stefan gleich von den Mädchen wissen.
„Nö, was ist das?“, zuckten die beiden nur so mit den Schultern und schauten den Lehrer ganz verdutzt an.
„Ihr seid ja nicht in der Schulgarten-AG, die initiiert das Projekt in diesem Jahr“, informierte Lehrer Stefan die beiden Mädchen, die noch immer nicht wussten, was sie machen sollten.
„Ich brauche noch ein paar Mädchen und Jungs, die auf die Setzlinge aufpassen, jetzt in den Ferien.“
„Gerade komme ich von der Schule und habe festgestellt, dass die jungen Pflänzchen noch Wasser brauchen.“
„Helft ihr mir dabei?“
„Ja“, kam es wieder etwas gedehnt von den Lippen der beiden Mädchen, denn begeistert waren sie nicht gerade, jetzt in den Ferien noch in die Schule gehen zu müssen. Aber ihrem Lehrer zuliebe wollten sie schon auf die kleinen Pflänzchen aufpassen.
„Also ihr beiden, vielleicht findet ihr ja noch ein paar Jungs, die auch noch mithelfen wollen, denn einige Schüler von der Schulgarten-AG sind halt jetzt gerade in den Ferien weg und wir brauchen viele fleißige Helfer.“
„Ihr meldet euch morgen beim Hausmeister, der sagt euch dann was zu machen ist“, verabschiedete sich Lehrer Stefan von den beiden Mädchen.
„Ich bin jetzt auch ein paar Tage weg, auf Tomatentour wie ihr vielleicht wisst, oder auch nicht.“
Jetzt hatten Jutta und Merle einen Auftrag und die Ferien kamen ihnen dabei auch nicht mehr so lang vor. Irgendwie freuten sie sich sogar auf die Aufgabe und Tomaten essen beide auch für ihr Leben gern.
„Von diesem Tomatenprojekt habe ich gar nichts gewusst“, meckerte Merle wieder ein wenig, aber gleich stupste sie ihre Freundin Jutta an und erzählte ihr von dem Projekt.
„Die vierte Klasse von Lehrer Stefan macht da auch mit, unser Klassenlehrer ist ja mehr an Geschichte interessiert. Aber Lehrer Stefan ist Biologe und unterstützt somit die Schulgarten-AG und Anna Fischer, die die Schulgarten-AG gegründet hat und auch betreut.“
„Hast du denn die vielen Tomatenbilder in den Gängen unserer Schule noch nicht gesehen?“, meinte Jutta weiter.
Merle schüttelte nur den Kopf. Beide Mädchen gingen nun weiter in die entgegengesetzte Richtung, weil sie noch in der Schule vorbeigehen wollten, um sich mit dem Hausmeister abzusprechen.
In der Schule angekommen, kam ihnen auch schon der Hausmeister an der Eingangstür entgegen.
„Was wollt ihr denn hier, es sind doch Ferien?“, rief er etwas entgeistert aus, denn dass die Schülerinnen und Schüler freiwillig in den Ferien zur Schule kommen, das war für ihn doch etwas neu und ungewöhnlich.
„Lehrer Stefan hat uns von dem Tomatenprojekt erzählt, und dass wir die Pflänzchen in den Ferien mal gießen sollen“, entgegnete Jutta, die immer gleich das große Wort führt und Merle nickte dazu nur.
„Ist ja gut, nicht so energisch“, antwortete der Hausmeister, Herr Groß, der sich gleich bückte, weil er wieder so einen Pappbecher am Boden liegen sah.
„Also kommt morgen früh so um 9 Uhr hierher, dann weise ich euch ein. Ich denke, das dürfte euch auch passen, etwas ausschlafen wollt ihr doch sicherlich auch in den Ferien“, freute sich Hausmeister Groß und lachte freundlich zu den Kindern.
„Klar, es sind ja Ferien!“, antworteten die beiden etwas schelmisch und schauten den Hausmeister mit ihren blitzenden, blauen Augen an.
Dann marschierten die beiden weiter.
Kaum bogen sie um die Ecke, kam ihnen ein Mann entgegen, der einen Hut trug und den hatte er ziemlich tief in das Gesicht geschoben, so als wollte er nicht erkannt werden.
„Hast du den gesehen?“, meinte Jutta nur kurz zu Merle, die sie etwas skeptisch ansah.
„Der kam mir jetzt gar nicht geheuer vor, dir etwa?“, entgegnete Jutta etwas beherzter.
„Komm, wir schleichen ihm mal nach!“
Merle war das gar nicht so recht, aber was sollte sie tun, ihre Freundin hatte immer so fixe Ideen und manchmal gefiel dies ja auch ihr, obwohl sie eigentlich selbst lieber etwas zurückhaltender war.
„Weshalb willst du denn dem Mann nachschleichen?“, fragte sie aber dann doch zaghaft nach, denn sie wollte natürlich ihre Freundin nicht erzürnen. Jutta konnte schon heftig werden, wenn sie nicht gleich verstanden wurde und ihren Plan nicht umsetzen konnte.
„Der kommt mir irgendwie vor, als führt er etwas im Schild, weshalb hat er denn den Hut so tief in sein Gesicht gezogen?“, entgegnete Jutta nur kurz und zog ihre Freundin schon gleich mit sich.
„Aber ganz solange kann ich nicht mitkommen“, meinte Merle, der schon etwas mulmig zumute wurde und außerdem musste sie auch nachmittags zuhause sein und auf ihre kleine Schwester aufpassen.
„Geh jetzt mit, du Angsthase!“, sagte Jutta nur kurz und schob ihre Freundin heftiger mit sich.
„Wir verlieren noch den Anschluss mit deiner Langsamkeit!“, rief sie erbost aus und schubste Merle ein ganzes Stück vor sich her.
„Was soll denn das?“, rief Merle aus und setzte sich einfach auf den Gehweg.
„Stehst du von diesem Gehweg auf, aber sofort!“, herrschte Jutta dann ihre beste Freundin an, die immer bockiger reagierte.
„So jetzt haben wir den Mist, wir haben den Mann mit dem Hut verloren, wegen deiner Sturheit und Bockigkeit!“, meinte Jutta erregt und setzte sich dann auch kurzerhand auf den Gehweg und so blockierten sie den Weg für weitere Fußgänger.
Diese ärgerten sich nämlich gewaltig an den Mädchen und schimpften ein bisschen mit ihnen, denn die beiden wollten gar nicht weichen und blieben einfach trotzig sitzen.
Jutta stand dann als erste auf und reichte Merle die Hand.
„Sind wir wieder gut miteinander?“, meinte sie schon wieder lachend.
Und Merle schlug die Hand auch nicht aus und lachte auch. Die beiden waren halt Freundinnen und hielten auch sonst wie Pech und Schwefel zueinander.
Dann verabschiedeten sich die beiden, denn Merle musste nach Hause und auf ihre kleine Schwester aufpassen.
Jutta jedoch hatte noch Zeit und sie schlenderte ein bisschen den Weg entlang. Dann sah sie von weitem, dass der Mann mit dem Hut wieder auftauchte und Jutta nahm auch gleich den Weg in dessen Richtung ein.
Der Mann hielt einmal an, da sein Handy klingelte und er sprach ziemlich heftig hinein.
Jutta sah es, hören konnte sie nur ein paar Wortfetzen.
„Tomate“, „Schule“ und „schwierig rein zu kommen“, diese Worte hatte Jutta vernommen, konnte sich aber darauf keinen Reim machen.
„Na warte, Bürschchen!“, sagte sie so vor sich hin und blieb natürlich stehen.
Sie wollte schauen, was der Mann mit dem Hut weiter vorhatte. Nachdem er sein Handy wieder in seiner Jackentasche verstaut hatte, ging er weiter und mit ziemlich schnellen Schritten nahm er den Weg zum Bahnhof auf.
Jutta musste ihm ziemlich hinterher rennen, so schnell lief der Mann dann davon, als hätte er in ein Wespennest gestochen.
Aber Wespen waren weit und breit nicht zu sehen, dafür war es noch viel zu früh.
Jutta kreisten natürlich die vernommenen Worte immer wieder in ihrem Kopf herum.
Was meinte er nur mit „Tomaten, Schule und schwieriger Eingang“, dachte Jutta angestrengt nach.
Sie hätte jetzt natürlich gerne ihre Freundin Merle dabei gehabt, vielleicht hätte sie gewusst, was der Mann mit dem Hut vor hat.
Aber Merle war ja nicht da, sie war bei ihrer kleinen Schwester.