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Kims Traum und Schweinchen Babe

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Gegen zwei Uhr nachts, tippt Kim flink eine Zahlenkombination in die Sicherheitsanlage eines Gebäudes. Sie schließt nach dem aufleuchten eines kleinen grünen Lämpchens die Tür auf, huscht durch den schmalen Spalt und zieht die Tür hektisch hinter sich zu. Blind aber sicher, tastet sie nach einem Lichtschalter, betätigt ihn und wartet einige Sekunden. Nach und nach springen wenige Leuchtstoffröhren an. Sie dreht sich in die Halle. Sofort wandert ein glücklicher und zufriedener Ausdruck über ihr Gesicht. Ihre Lippen formen sich zu einem zuckersüßen Lächeln, die Augen strahlen vor Glück. Stolz blickt sie in das sechshundert Quadratmeter große Geschäft und genießt den Anblick, der ihr geboten wird. Das ist der Grund, weshalb sie diesen Nebenjob begonnen hat! Das ist der Grund, weshalb sie sich diesen Qualen aussetzt! Das ist ihr Leben! Dieses Geschäft ist ihr Leben und ihr größter Traum. Ein Traum, den sie in die Realität umgesetzt hat. Es sollte kein Traum mehr bleiben. Kim eröffnete vor über einem Jahr eine Buchhandlung.

Stolz wandert sie mit ihren Augen über die vielen Regale, in denen unzählige Bücher stehen und ihre Geschichte geschlossen für sich behalten. So lange bis jemand den Umschlag öffnet und beginnt die Buchstaben zu kitzeln, damit diese, die dort befindliche Story, freiwillig herausgeben.

Lächelnd wandert Kim ein paar Schritte durch die Halle und ist stolz auf das was sie geschaffen hat. Denn sie hat nicht nur einfach eine normale Buchhandlung eröffnet. Sie wollte etwas anderes machen. Etwas Besonderes! Etwas, was es so noch nicht gibt!

Als Kunde ist sie immer genervt, wenn sie in einer Buchhandlung steht und ihr Genick kurz vorm Bruch ist, wenn sie den Kopf schief legen muss, um den Buchrücken eines Buches lesen zu können. Sie stört die Reizüberflutung der überfüllten Regale. Kim fühlt sich immer so erschlagen von dieser Auswahl an Büchern, dass sie sich dazu entschloss, so eine Buchhandlung nicht zu eröffnen. Die Kunden sollen sich wohl fühlen und sicher sein, dieses Buch (dass sie in ihren Händen halten) wirklich kaufen zu wollen und nicht, weil es ihnen auf dem Weg durch das Geschäft durch einen monströsen Aufbau regelrecht ins Gesicht springt. Sie will den Kunden die Freiheit und Option geben, ihre Wahl sorgfältig zu treffen.

Kim stellte ein völlig neuartiges System und eine ausgeklügelte Verkaufsstrategie auf. Im gesamten Geschäft stehen kleine Sitzgruppen. Entweder normale Stühle mit Tischen, Sessel oder hin und wieder eine Couch. Der Kunde kann sich aus den liebevoll gefüllten Regalen ein Buch aussuchen und sich überlegen, ob er es sofort kauft oder vorerst eine gemütliche Lesestunde nimmt. Kim ließ ein Programm entwickeln, dass die Kunden an diesen kleinen schnuckeligen Laden liebevoll binden. Man muss kein Mitglied mit jährlichen Gebühren werden, erhält aber trotzdem nach dem ersten Kauf, oder der ersten Leseprobe eine Karte. Somit können sie sich in dem Geschäft ihrer Liebe zu Büchern widmen. Wenn der Kunde noch unentschlossen über einen eventuellen Kauf ist, zieht er einfach seine Mitgliedskarte und das ausgesuchte Buch über einen im Tisch eingebauten Scanner. Das System registriert beides und der Kunde kann sich kostenlos eine Stunde in die Zeilen der Geschichte vertiefen. Wenn er sich dazu entschließt nach dieser Stunde das Buch zu kaufen, kann er dies natürlich machen. Will er aber sitzen bleiben und weiterlesen, bucht das System auf dessen Mitgliedskonto einen Verkauf von zwei Dollar. Je länger der Kunde also in dem Buch im Laden liest, umso teurer wird es für ihn. Dies passiert öfters, als Kim in die damalige Kalkulation einberechnete. Denn in dieser gemütlichen Situation und der vertieften Stimmung der Zeilen, schwindet die Zeit schneller, als dem einen oder anderen Kunden lieb ist. Somit verdient Kim manchmal mehr an den Lesestunden, als das Buch an sich wert ist. Das System rentiert sich, weil sie eine strategische Glanzleistung mit in ihre Idee eingebracht hat. Den Kunden wird in der Zeit der Lesung Kaffee, Tee und sogar Kuchen kostenfrei gereicht. Somit wird es für die Leute noch gemütlicher und die Zeit vergeht schneller als sie glauben.

Kim genießt jeden Tag aufs Neue den Anblick der zufriedenen Kunden, wie sie in den Sesseln sitzen und in den Büchern blättern, um dieses dann später zu kaufen. Sie nutzt die Leidenschaft der Kunden, die Magie der Bücher und finanziert sich somit ihr Leben. Trotzdem kann sie bis heute noch keine schwarzen Zahlen verzeichnen, weil sich dieses System noch nicht genug verbreitet hat und viele Leute diesem skeptisch gegenübertreten. Aber die Kunden, die wöchentlich erscheinen, wissen was sie an diesem kleinen gemütlichen Geschäft, mit diesem schon wohnlichen Ambiente haben. Sie verbringen gerne ihre Zeit in dem Laden. Es ist keineswegs auf Kommerz ausgelegt, sondern nach den Bedürfnissen und Wünschen der Kunden abgestimmt.

In ihren eigenen Laden verliebt, wandert Kim durch die Regale und genießt den Duft der Bücher, der sie wie eine frische Parfümwolke umgibt. Langsam sinkt sie in einen der Sessel und lässt ihre Augen über ihren Traum wandern. Sie hat ihn wirklich wahrwerden lassen und weiß, dass sich dieser kleine Laden früher oder später rentieren wird. Er wird schwarze Zahlen schreiben und noch weit darüber hinaus. Sie muss nur Geduld haben. Die hat sie, aber leider nicht die Rechnungen, die tagtäglich im Laden oder zu Hause eintrudeln. Sie hat all ihre Ersparnisse in diesen Traum gesteckt und hat dafür ihr Privatleben vollkommen zurückgenommen. Vor einiger Zeit entschloss sie sich aber, dieses zu ändern und kam auf diese beschissene Idee, ihren Körper zu verkaufen. Um ihren Laden halten zu können und um zu leben. Ohne auf den Titel zu achten, schnappt sie sich eines der Bücher, die mit dem Cover nach vorne weg im Regal präsentiert werden. So wirken diese ansprechender für den Kunden.

Kim setzt sich in einen Sessel zurück und beginnt zu lesen.

Sie bemerkt nicht wie die Zeit verfliegt und schießt erschrocken im Sessel hoch, als sie das bekannte Piepen der Sicherheitsanlage hört, wenn diese unscharf geschaltet wird. Gleich darauf hört sie wie ein Schlüssel im Schloss gedreht wird und dann geht die Personaltür auf.

»Was zum…?«, hört sie die Stimme einer Mitarbeiterin fluchen.

»Keine Panik! Ich bin schon da!!«, ruft Kim lautstark durch den Laden, um ihre Mitarbeiterin zu beruhigen. Sie stellt das Buch schnell in das Regal zurück und eilt in ihre Richtung, um ihre tatsächliche Anwesenheit sicherzustellen.

Mit einem überraschten Gesicht schaut die Mitarbeiterin sie an.

»Guten Morgen! Was machst du denn schon so früh hier?«, stellt diese eine berechtigte Frage und blickt auf ihre Armbanduhr. Kim schaut auf ihre eigene und erschrickt. Kurz vor sieben! Oh Gott, sie hat die ganze Nacht hier verbracht und hat nicht eine Stunde Schlaf bekommen! Ist sie tatsächlich so in dem Buch versunken?

»Ich, äh…«, verwirrt blickt sie um sich und wirft ihre Augen zum Buch zurück, das sie die letzten Stunden in den Händen hielt. Schlagartig wird ihr bewusst, dass sie zwar die Blätter bewegt hat, die Buchstaben entziffert und gelesen hat, aber nichts davon hängengeblieben ist. Sie kann sich in keinster Weise an die Handlung dieses Werkes erinnern. Nichts! Sie weiß gar nichts mehr.

»ich konnte nicht schlafen!«, spricht sie zerstreut und verlegen weiter. Ohne darüber nachzudenken, weiß sie weshalb sie nicht schlafen konnte. Nach dem Nervenzusammenbruch in der Dusche, hat sie es tunlichst vermieden sich im Spiegel zu betrachten. Sie schämte und ekelte sich vor sich selbst. Dass sie sich das wirklich angetan hat und damit leider auch nicht aufhören wird. Sie wollte diese Schande in ihren grünen Augen nicht sehen! Sie wollte aus unerfindlichen Gründen auch nicht zu Hause bleiben. Sie fühlte sich dort gefangen und gefesselt. Denn dort wuchsen der Gedanke und die Idee für diesen Nebenjob. Beraubt von der guten Moral und ihrem reinen Gewissen, gab sie in ihren vier Wänden die Anzeige für diese Tätigkeit auf. Als ihr das unter der Dusche bewusst wurde, wollte sie nur noch fliehen! Raus aus ihrer Wohnung! Raus aus diesem Horrortrip, der erst begonnen hat. Sie weiß nicht wie lange sie diesen Job machen wird und wie viele Männer sie ertragen muss. Aber sie wird mit Sicherheit nicht schon in zwei Wochen genug Geld verdient haben, um damit aufzuhören. Und dieser Gedanke treibt ihr eine eiskalte Gänsehaut über den Rücken. Sie schüttelt sich und blickt ihre Mitarbeiterin mit großem Kraftaufwand lächelnd an, obwohl sie derzeit am liebsten in Tränen ausbrechen würde. Heulen wäre jetzt genau das richtige was sie gebrauchen könnte. Heulen, Kaffee und danach eine verdammt große Mütze Schlaf.

Ohne heulen, ohne Schlaf, aber mit sehr viel Kaffee intus, geht Kim ihrem Traum nach und beginnt mit der Mitarbeiterin die Arbeit.

~~~~~~~~

Am Vormittag reicht sie einem Stammkunden eine Tasse Kaffee, als plötzlich ihr Handy piept. Mit einem ehrlich gemeinten und freundlichen Lächeln, wendet sie sich von dem Kunden ab, holt das Handy aus der Hose und kann sofort Mark als Absender ihrer besonderen Mailadresse erkennen.

-Wo bist du?- Was soll das denn??

-Wieso?-

-Ich habe noch hundert Dollar!-

-Und?-

-Und die würde ich gerne bei dir ausgeben! Du hast einen bleibenden Eindruck hinterlassen!-, liest sie und sieht einen zwinkernden Smiley. Nervös blickt sie um sich und sieht all die Kunden in ihrem Laden. Ebenso die zwei Mitarbeiterinnen, die ohne sie kaum zurechtkommen würden. Aber eben hundert Dollar auf die Schnelle verdienen, klingt schon verlockend.

-Wo bist du? Ich komme zu dir!- Sie überlegt, tippt eine Adresse, die ganz in der Nähe ist und schickt die Nachricht ab.

-Eine Straße weiter ist ein Lokal. In einer halben Stunde?- Kim überlegt weiter, schreibt flüchtig -Ok! Ich weiß aber nicht ob ich pünktlich da sein kann!-, und steckt das Handy weg. Sie konzentriert sich wieder auf ihre Arbeit, als das Ding nochmal piept. Genervt holt sie es erneut heraus und liest -Lass Dir Zeit!-.

-Die habe ich nicht!-

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Als die halbe Stunde vorbei ist, spürt sie, wie sie wieder Panik bekommt. Aber da sie genauso professionell wie angsterfüllt sein kann, unterrichtet sie eine Mitarbeiterin über den spontanen Ausflug. Sie hätte noch etwas zu erledigen.

Fast zehn Minuten später betritt sie das besagte Lokal (man könnte es auch gehobene Pommesbude nennen) und sieht Mark auch schon an einem der Tische sitzen. Eine Tasse Kaffee steht vor ihm. Als er sie auf die Entfernung durch die Tür kommen sieht, lächelt er vertraut.

»Hi!«, begrüßt er sie, als sie sich ihm gegenüber an den Tisch setzt.

»Möchtest du was trinken?«, fragt er freundlich. Kim schüttelt den Kopf und blickt sich nervös um.

»Deswegen bin ich nicht hier!«, raunt sie und schaut noch immer unruhig um sich. Hier ist kein Gesicht das sie kennt. Sehr gut!

»Du warst letzte Nacht aber verdammt schnell weg!«, stellt Mark flüchtig fest.

»Ja natürlich! Wolltest du etwa noch Small Talk mit mir halten, oder mich zum Kaffeekränzchen einladen?«, wirft sie ihm brutal und rücksichtslos an den Kopf. Sie hebt den Blick und ist für einen kurzen Augenblick positiv überrascht. So gut aussehend hatte sie Mark gestern in dem dunklen Auto gar nicht wahrgenommen. Ein smartes Gesicht mit einem mittlerweile stoppeligen Bart. Weiche Gesichtszüge. Nett und irgendwie vertrauenswürdig. Auch scheint er sehr sportlich zu sein. Sein kräftiger Körperbau verrät das. Dies ist Kim letzte Nacht ebenfalls nicht aufgefallen. Kein Wunder, sie war ja auch mit der Gesamtsituation und ihrer Panik überfordert. Aber jetzt ist sie etwas klarer im Kopf! Auch wenn sie weiß weshalb sie ihm jetzt erneut gegenübersitzt.

Plötzlich legt Mark seinen Kopf etwas schief und schaut sie musternd und zugleich skeptisch an.

»Irgendwoher kenne ich dich!«, murmelt er. Kein Wunder, er hat Kim letzte Nacht schließlich gevögelt. Sie zuckt nur mit den Schultern und blickt sich wieder nervös um.

»Ich habe ein Allerwelts-Gesicht!«, nuschelt sie. Marks prüfender Ausdruck auf dem Gesicht bleibt, bis er ein nettes Lächeln aufsetzt.

»Könnten wir beide eine kleine Abmachung treffen?«, reißt er Kim leise und ruhig aus ihrer Studie über sein Gesamtbild. Fragend blickt sie ihn an und schaut auf ihre Uhr.

»So viel Zeit habe ich nun auch wieder nicht, um großartige Gespräche mit dir zu führen!«, versucht sie sich in die Rolle ihres Nebenjobs zu schmeißen. Sie will endlich wieder ihrer eigentlichen Arbeit nachgehen.

»Ich würde mich ganz gerne zweimal im Monat mit dir treffen und zwischendurch, wenn mir der Sinn danach ist. Wenn es für dich ok ist!« Überrascht schaut Kim Mark an.

»Dir ist schon klar, dass dich das Ganze dann einiges kosten wird, oder? Jeder Fick dreihundert! Da drunter läuft nichts!«, schmeißt sie seine Abmachung auf den Scheiterhaufen. Auf so eine hohe finanzielle Investition wird er sich definitiv nicht einlassen.

»Ich weiß!«, lächelt er stattdessen, was Kim noch mehr überrascht. Sie runzelt mit der Stirn und schaut ihn mit einem dunklen Blick an.

»Wieso sorgst du nicht dafür, dass es etwas billiger für dich wird? Wieso gehst du nicht in einen Puff oder so?« Mark grinst, schüttelt den Kopf und trinkt einen Schluck seines Kaffees.

»Die Damen dort sind mir einfach zu verbraucht und das Ambiente in solchen Räumlichkeiten sagt mir keineswegs zu!«, antwortet er offen und ehrlich. Ein Anflug von Sicherheit kommt in Kim auf.

»Und deswegen gibst du lieber mindestens sechshundert Dollar im Monat aus? Nur um Sex zu haben?« Mark nickt erneut. Kim legt den Kopf schief und betrachtet den gut aussehenden smarten Mann sich gegenüber.

»Wieso suchst du dir so etwas? Gibt es keine Frau in deinem Leben?«, fragt sie und weiß, dass sie damit ihre eigenen Regeln bricht. Keine privaten Sachen bei ihren Jobs. Ein Fick und das war’s. Mehr gibt es nicht!

»Nein!«, lächelt Mark smart.

»Ich habe kein Interesse daran mich zu binden! Ich möchte frei bleiben!«

»Aha!«, platzt Kim trocken heraus und blickt wieder nervös auf die Uhr.

»Wenn du nichts dagegen hast, würde ich dann jetzt gerne…!«. Mark unterbricht sie und lehnt sich in ihre Richtung über den Tisch. Verschmitzt lächelt er.

»Was kriege ich denn für die hundert Dollar?«, fragt er leise. Kim stupst lediglich die Zungenspitze gegen die Innenseite ihrer Wange.

Mark lehnt sich in den Sitz zurück und haucht ein lächelndes »Fantastisch!«. Er erhebt sich vom Stuhl, lehnt sich zu ihr und flüstert nur das Wort »Männertoilette!«.

Als er an ihr vorbeirauscht, verfolgt Kim ihn mit ihrem Blick. Sie wartet noch circa zwei Minuten und schreitet dann ebenfalls in den hinteren Bereich der Lokalität. Als sie vor der weißen Tür mit dem kleinen schwarzen männlichen Männchen steht, blickt sie sich unsicher um. Sie will sicher sein, dass sie nicht gesehen wird. Dann huscht sie blitzschnell an dem Holz vorbei.

Mit unsicheren Schritten geht sie tiefer in den Raum, sieht mehrere Pissoire auf der linken Raumseite und drei Toilettenkabinen auf der rechten. Bei der hinteren ist die Tür lediglich ein kleines Stück offengelassen worden. Ihr Puls steigt, als sie auf die Kabine zugeht. Kaum öffnet sie das Holz etwas weiter, blickt sie in Marks lächelndes und erwartungsvolles Gesicht. Schnell schleicht sie hinein, schließt die Tür ab und dreht sich zu ihm um. Bevor sie ihre Hand ausstrecken und ihr Geld einfordern kann, hebt Mark seine und reicht ihr den grünen Schein. Sie reißt ihm das Geld aus der Hand, steckt es ein und geht ohne zu zögern diesem Job nach.

Mit flinken Handgriffen öffnet sie seine Hose und lässt sie etwas runterrutschen. Mark schließt den Toilettendeckel und nimmt dort Platz. Kim überkommt jetzt schon der Brechreiz, wenn sie daran denkt, dass sie nur hier ist, um ihm ein zu blasen und nach getaner Arbeit dieses Zeug wieder schlucken muss. Aber für hundert Dollar ist das ok. Sie wird es danach eh wieder auskotzen, ganz einfach.

Also kniet sie sich hin und legt ihren Kopf in seinen Schoß. Schließlich will sie das Geld wert sein, weswegen sie hier ist. Aber im Gegensatz zu gestern spürt sie, dass sie mit dieser Situation besser klarkommt und sich mehr auf ihre Tätigkeit konzentrieren kann. Es ekelt sie zwar noch immer bis in die letzte Faser ihres Körpers an, aber sie kann jetzt besser damit umgehen.

Als Mark aber irgendwann keuchend »Verdammt, ich würde dich so gerne ficken!« stöhnt, hebt sie ihren Kopf und grinst ungesund fies.

»Du bist pleite!«, lacht sie und versinkt wieder in ihrem Job. Mark legt seine Hände auf ihren Kopf und lacht leise.

»Für diesen frechen Spruch werde ich dir beim nächsten Mal den Verstand rausvögeln!«, lacht er vorlaut.

»Wenn du meinst!«, denkt Kim lediglich und nimmt wenig später auch schon Marks Flüssigkeit auf. Ohne darüber nachzudenken, oder sich auf das Ekelgefühl einzulassen, schluckt sie es. Sie erhebt sich, schaut ihn nochmal kurz an und verschwindet auch schon aus der Kabine. Bevor aber die Tür der Toilette hinter ihr zufällt, kann sie noch ein »Danke!« von ihm hören. Ohne zu wissen ob er es hört, wirft sie ein flüchtiges »Bitte!« durch den Spalt. Sie geht vier Schritte weiter und eilt zu den Damentoiletten. Gleich in der ersten Kabine steckt sie sich den Finger in den Hals und kotzt Mark aus. Sie ist froh, dass sie dieses Mal alles von ihm loswird und ihre Magensäure noch nicht anfangen konnte damit zu arbeiten. Wenn das jetzt jedes Mal so ist, endet das noch in einer Bulimie.

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Kaum schließt sie am Abend ihren Laden ab und sieht sich gedanklich schon auf ihrem Bett liegen, piept ihr Handy. Genervt und gereizt, weil sie eigentlich nur noch ihre Ruhe haben will, blickt sie auf das Display und sieht einen unbekannten Absender.

»Ein Neuer!«, schießt ihr durch den Kopf. Bei dem Gedanken und den folgenden geschriebenen Worten, wird ihr schlagartig anders. Ihr wird übel, als ihr klar wird, dass sie in den nächsten zwei Stunden einem völlig fremden Mann gegenüberstehen und er seinen Schwanz bei ihr reinstecken wird. Aber genau deswegen hat sie sich diesen Nebenverdienst ausgesucht. Sie will schließlich nicht nur mit Mark Geld verdienen, sondern so schnell wie möglich genug Geld zusammenkriegen. Nur damit sie ihre Rechnungen bezahlen und leben kann.

Beide schreiben zehn Minuten hin und her. Kim gibt dem Typen genaue Vorgaben. Dann macht sie sich auf dem Weg zu dem Hotel, in dem er sich ein Zimmer reservieren soll. Eine wichtige Regel für Kim ist eine entscheidende: Niemand kommt zu ihr nach Hause und sie macht keine Hausbesuche. Es sollen neutrale Treffpunkte sein, bei denen sich keiner von beiden heimisch fühlt und irgendjemand einen Heimvorteil hat. Gefahr kann in jeder kleinsten Wohnung und Ecke lauern. Natürlich auch in einem Hotelzimmer, aber Kim fühlt sich bei diesem Gedanken einfach sicherer.

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Kaum steht sie vor der genannten Zimmertür, atmet sie tief durch und klopft gegen das Holz. Es vergehen keine fünf Sekunden, als sie hektische Schritte hört. Weitere zwei Sekunden später wird die Tür schwungvoll aufgerissen. Ein Mann, Mitte fünfzig, blinzelt hinter dem Holz versteckt zu ihr und lächelt sie mit grauen Augen an.

»Komm rein!«, hechelt er richtig hektisch, was Kim ziemlich sonderbar vorkommt. Sie betritt das Zimmer, das nicht schlichter oder normaler sein kann. Sie will sich zu dem neuen Kunden umdrehen, als sie ein erneutes hektisch gesprochenes »Nett nett nett!« von ihm hören kann. Im selben Augenblick spürt sie auch schon zwei Hände auf ihrer Hüfte.

»Hey hey, langsam!«, bremst sie den Expressgang von dem Typen ab, dreht sich um und erschrickt innerlich. Der unbekannte Mann steht völlig nackt vor ihr.

»Na der hat es ja verdammt eilig!«, mustert ihr Kopf den Mann, was ihre Augen dem Verstand gleichmachen. Ok, kein muskulöser und gut gebauter Mark, aber auch keine Speckschwarte. Ein älterer Herr mit Dreimonatsschwangerschaftskugel und einem Schwanz, den man erst unter dieser Kugel suchen muss. Er scheint nicht besonders viel Erfolg bei der Bestückung gehabt zu haben. Da war er wohl etwas zu spät, als die großen verteilt wurden, wie?

Sein Gesicht sieht leicht ungepflegt aus, was ihm die wenigen letzten Haare auf seiner fast vollständigen Glatze gleichmachen. Die blasse Haut verrät, dass er offensichtlich nicht sehr oft in die Sonne kommt. Wahrscheinlich ist er ein armer Bürohengst der Stunden hinter seinem PC verbringt und kaum soziale Kontakte pflegt. Kein Wunder, dass er fürs vögeln bezahlt.

»Zuerst das Geld!«, raunt Kim und streckt ihm ihre leere Hand entgegen.

»Sicher sicher sicher!«, hechelt er noch immer hektisch, was sich ungewollt auf Kim überträgt. Ein leicht hektisches Gefühl steigt in ihr auf.

Als der Kerl ihr dann einen Haufen Scheine in die Hand drückt, zieht sie überrascht eine Augenbaue hoch. Sie entfernt sich drei Schritte von ihm und beginnt die ganzen Fünfer und Zehner zu zählen. Herrgott, der arme Kerl muss sich die dreihundert Dollar ja regelrecht vom Mund abgespart haben. Arme Wurst!

»Können wir anfangen?«, wirft er noch immer hektisch durch das Zimmer.

»Wie willst du es denn haben?«, fragt Kim und sieht wie der Typ seinen Schwanz selbst in die Hand nimmt. Fleißig beginnt er dort wie bei einem Los herum zu rubbeln. Was wird das denn jetzt?? Selbstbedienung oder was? Wofür ist sie dann hier?

»Zieh die Hose herunter!«, wirft er Kim vor die Füße, was ihr noch spanischer vorkommt. Nur runter, nicht aus??

Bevor die Hose an Kims Beinen hinab gleitet, holt sie noch ein Kondom heraus. Es verweilt dort aber keine zehn Sekunden. Der komische Kauz entreißt ihr das Ding und zieht damit seinen fertigen Kumpel an. Er eilt einen Schritt vor, packt Kim um die Hüften, dreht sie um und schmeißt sie stürmisch auf den kleinen Tisch des Zimmers. Typisch für Hotels, befindet sich dort ein Tablett mit zwei kleinen Gläsern, einer Wasserflasche und mehrere Flyer, die über die Sehenswürdigkeiten von New York unterrichten.

Verwirrt beugt Kim über diesem Tisch, spürt wie der Typ von hinten in sie eindringt und sie, ohne großartig weitere Zeit zu verlieren, fickt. Ok, schneller geht es wohl kaum.

Nach zehn Minuten blickt sie genervt zu ihm nach hinten und stellt sich gleichzeitig zwei Fragen: Wann ist der endlich fertig und: Kennt er auch noch eine andere Stellung?? Es wird eintönig!! Auch wenn der Sex mit einem Mann so oder so langweilig ist, hat sie so etwas auch noch nie erlebt. Das ist mehr als langweilig! Das ist sowas von langweilig, dass sie auf der Stelle einschlafen könnte. Das ist sogar so langweilig, dass sie sich ohne zu überlegen einen der Flyer schnappt und diesen von vorne bis hinten durchblättert. Der Kunde fickt sie währenddessen noch immer im gleichmäßigen Rhythmus. Er wird weder schneller noch langsamer. Nichts deutet auch nur annähernd auf irgendetwas hin. Er stöhnt nicht, er keucht nicht, er hechelt nicht. Nichts!! Er fickt sie einfach mit völlig gleichmäßigen Bewegungen und belässt seine Hände voll und ganz bei sich. Er hat sie nicht einmal irgendwo anders angefasst als an der Hüfte. Nirgendwo!! Was ist das nur für ein komischer Kerl? Hat der noch alle Tassen im Schrank?

Als Kim die Flyer vollständig durch hat, spürt sie wie der Typ hinter ihr schneller wird und plötzlich irgendwelche Laute von sich gibt. Ist es ein Stöhnen? Ist es ein Keuchen? Wohl kaum, denn er fängt plötzlich wie ein Schwein zu grunzen und zu quieken an.

Erschrocken und verwirrt blickt Kim nach hinten und muss sich das Lachen verkneifen. Das Gesicht von dem Kerl hat sich zu einer komischen Maske verzogen, die Hautfarbe ist irgendwie rosa geworden. Passend zu den schweinischen Geräuschen, die er da von sich gibt.

Kaum kommt der Typ, hört er mit seinen Bewegungen schlagartig auf, was Kim ziemlich komisch vorkommt. Sie kennt es noch von damals und auch von Mark, dass Männer noch etwas nachpumpen. Aber dieser komische Heinz hört abrupt auf. Er holt ein paar Mal tief Luft und entfernt sich dann von ihr.

»Du kannst gehen!«, hört sie ihn schwer atmen.

»Aber gerne doch!«, grinst Kim in sich hinein, zieht die Hose hoch und schließt sie auf dem Weg zur Tür. Sie öffnet diese und blickt nochmal zu Schweinchen Babe zurück. Komische Kerle gibt es!!

Grinsend zieht sie die Tür hinter sich zu und freut sich innerlich. Sie musste ihm keinen blasen! Sie musste ihn nicht anfassen! Sie musste gar nichts! Sie war völlig arbeitslos und musste lediglich für zehn Minuten eintönige Bewegungen ihre Weiblichkeit herhalten. Kann er sich dafür nicht lieber eine Puppe besorgen?? Das ist billiger!

Kaum verlässt sie das Hotel, erhält sie auch schon die nächste Anfrage auf ihre Mailadresse.

»Das artet hier ja noch zu einem Fulltimejob aus!«, murmelt sie in sich hinein, stellt aber gleich ihre Anforderungen. In zwei Stunden, gleiches Hotel, dreihundert Dollar.

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Als sie dann aber auch mit dem Typen fertig ist (der nicht so ein inaktives grunzendes Schwein wie der vorherige war), legt sie den dritten empfangenen Termin auf morgen Abend. Sie würde heute definitiv keinen weiteren Schwanz mehr aushalten. Nicht das sie großartig erschöpft wäre. Aber so viel Mann an einem Abend muss auch nicht sein. Es ist Samstagabend und die guten Kerle scheinen nichts Besseres zu tun zu haben, als sich durch das Wochenende zu poppen. Ihr kann es nur recht sein. Denn mit knapp zwei Stunden

Arbeit

hat sie mal eben sechshundert Dollar verdient und freut sich ungemein. Somit kann sie einige offene Rechnungen bezahlen.

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