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Eiskaltes Luder

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»Na dann wollen wir mal!«, feuert Kim sich am nächsten Morgen an und betrachtet sich im Spiegel. Dass sie die letzte Nacht tatsächlich in den Armen eines Mannes (einem ihrer Freier) verbrachte, hat sie bis jetzt erfolgreich verdrängt. Sie hat unzweifelhaft bis zum nächsten Morgen durchgeschlafen und ist noch nicht einmal für einen kurzen Moment aufgewacht.

Als sie dann aber die Augen aufschlug und noch immer so in Marks Armen lag, wie sie eingeschlafen ist, war sie bis ins Rückenmark geschockt. So etwas sollte niemals passieren! Es sollte lediglich der sexuelle Akt durchgeführt werden, mehr nicht! Nie war es geplant, dass sie bei einem Mann schläft und sich ein Stück weit auch noch wohl dabei fühlt. Sie war in diesen wenigen Stunden sicher bei Mark und nichts konnte ihr etwas anhaben. Sie fühlte sich tatsächlich geborgen bei ihm, obwohl sie glaubte, dieses Gefühl niemals wieder in ihrem Leben bei einem Mann spüren zu können. Aber dieses Mal war es anders! Mark war anders! Nein, er ist anders.

Bei dem Gedanken, wie fürsorglich er sich um sie kümmerte, umspielt ein kleines Lächeln ihre Lippen. Als ihr dieses vom Spiegel zurückprallt, schreckt sie steif in sich zusammen und betrachtet sich geschockt.

»Fang bloß nicht an dich zu verlieben! Dazu hast du weder die Zeit noch die Nerven! Und schon gar nicht in einen Mann! Einen Freier?«, schimpft sie mit sich, weil ihr dieses süße Lächeln unangenehm ist.

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Als sie aufwachte, registrierte sie, dass sie tatsächlich noch in Marks Armen lag. Sie rutschte geschockt von ihm weg und wollte sich heimlich still und leise aus dem Bett und der Wohnung stehlen. Aber er wachte auf und lächelte sie verschlafen an.

»Guten Morgen!«, murmelte er, streckte sich und gähnte das ganze Schlafzimmer zusammen. Kim blickte zu ihm zurück und sah die typische Morgenlatte, mit der jeder Mann morgens zu kämpfen hat. Eigentlich eine recht interessante, für Männer aber sicherlich lästige Angelegenheit. Wirklich erstaunlich wozu der menschliche Körper fähig ist.

Kim überlegte nicht lange und wusste, dass sie die vergangene Nacht wieder gutmachen und ihren Job nachholen musste. Somit krabbelte sie ins Bett zurück, zog Mark die Shorts herunter und wollte ihm einen blasen. Wenigstens etwas musste sie tun, wenn er sich schon so um sie sorgte. Sie konnte es nicht einfach so stehen lassen. Das ging gegen ihre gute Erziehung und Prinzipien. Aber Mark hielt ihren Kopf fest und lächelte sie verschlafen an.

»Hör auf Kim!«, flüsterte er lieb. Unzählige Fragezeichen schwirrten chaotisch über Kims Kopf.

»Ich möchte das nicht! Ich glaube du hast im Moment ganz andere Sorgen, als mir diesen Gefallen zu tun!«, lächelte Mark. Kim starrte ihn fassungslos an und konnte nicht glauben was er sagte. War das tatsächlich sein Ernst? Meinte er es wirklich so wie er sagte? Offensichtlich schon. Denn er stieg mit einem Schwung aus dem Bett und ließ Kim, erschlagen von dieser Erkenntnis, im Zimmer zurück.

Zerrüttet über diese Aussage, zog Kim sich an und wanderte leise durch die Wohnung, bis sie bei der Küche ankam. Sie sah, dass Mark Kaffee machte und wusste nicht so recht was sie nun tun sollte.

»Warum?«, fragte sie stattdessen leise. Er drehte sich in ihre Richtung und schaute sie fragend an.

»Hm?« Kim sah an seinem Gesichtsausdruck, dass er diese Frage tatsächlich ernst meinte. Mark wusste nicht was sie meinte.

»Warum kümmerst du dich so um mich? Ich bin eine Hure und habe so etwas mit Sicherheit nicht verdient!« Mark schenkte Kaffee in zwei Tassen, ging auf sie zu und reichte ihr eine.

»Ich finde die Bezeichnung Hure ziemlich beleidigend! Aber…«, er strich ihr sanft über die Wange und lächelte wieder vertraut.

»trotzdem steckt hinter diesem Begriff und Job eine wunderschöne Frau mit Gefühlen und Sorgen! Weshalb also sollte ich dich quälen, wenn du im Moment ganz andere Sachen im Kopf hast?« Mark näherte sich ihrem Gesicht, hauchte ihr einen sanften Kuss auf die Lippen und schmunzelte schelmisch.

»Ich wünsche dir einen schönen Tag! Ich muss auch gleich los!«, grinste er und huschte an ihr vorbei. Erschlagen von seinen Worten, die sie so niemals erwartet hätte, blickte sie Mark verblüfft hinterher und konnte nur noch sehen, wie er die Badezimmertür hinter sich zuzog. Sie stand noch einige Momente regungslos am Türrahmen der Küche und hörte wie Mark die Dusche benutzte. Mit wenigen Zügen trank sie den Kaffee aus, stellte die Tasse ab und schlich lautlos aus der Wohnung. Vor der Tür atmete sie noch ein paar Mal tief durch, holte sich Marks Worte ins Gedächtnis zurück und ging mit einem Lächeln zu ihrem Wagen.

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»Auf in den sinnlosen Kampf!«, feuert sie sich an und fährt zu ihrer Bank. Ohne Terminabsprache, will sie einen neuen Kredit beantragen und versucht im Rückspiegel ihre schauspielerische Leistung zu üben. Sie würde jammern und betteln und wenn es sein muss, würde sie sogar mitten in der Bank einen Nervenzusammenbruch vortäuschen. Erfahrung genug hat sie dafür ja mittlerweile, leider! Sie geht aber nicht davon aus, dass sie zu solch drastischen Mitteln greifen muss. Ihre Sachbearbeiterin ist nämlich eine süchtige Leseratte und gewährte ihr damals ohne jegliche Zweifel den Kredit, als Kim ihr das Konzept vorlegte. Die gute Dame studierte alles, nickte kurz und setzte ohne zu zögern ihre Unterschrift und einen Stempel auf den Antrag.

Kim kann sie mittlerweile zu ihren Stammkunden zählen. Mindestens zweimal im Monat betritt sie ihren Laden und hilft ihr mit den Einkäufen, den Kredit abzubezahlen.

In der Bank angekommen, muss sie allerdings feststellen, dass ihre Sachbearbeiterin Urlaub hat und sie sich nun mit einer unbekannten und recht schroffen Dame auseinandersetzen muss. Das kann ja heiter werden.

Kim setzt wirklich ihre Leistung als Schauspielerin ein und geht auch schon gedanklich die einzelnen Schritte eines Nervenzusammenbruchs durch, bis sich die alte Frau vom Stuhl erhebt und scharf »Darüber muss ich mit dem Direktor sprechen!« über den Tisch schmeißt.

»Scheiße!«, murmelt Kim in sich hinein als die Schrabnelle außer Hörweite ist und wartet nervös auf deren Rückkehr.

»Miss Stryder?«, dringt nach einer Ewigkeit eine männliche Stimme in ihre Ohren. Sie blickt hoch und sieht einen älteren Herren vor sich. Glatze, Übergewicht, Zwerg, gelbe Haut, gelbe Zähne…! Gesamteindruck - Zum kotzen?

»Bitte begleiten sie mich in mein Büro!«, raunt er grob. Panik bricht in Kim aus, als sie sich von dem Stuhl erhebt und dem Gnom folgt. Sie geht lediglich einen Schritt vor ihm, spürt aber seinen Blick auf ihrem Arsch. Denn dieser sieht in dem schwarzen Rock doch sehr ansprechend aus. Kim hat sich extra fein herausgeputzt. Sie muss ja einen seriösen und guten Eindruck machen, wenn sie einen Haufen Geld von der Bank haben will. Da wären Jeans und Shirt eher unpassend.

Im Büro des Direktors angekommen, zeigt er auf einen Stuhl. Kim nimmt Platz und rutscht unbehaglich von einer Pobacke zur anderen. Sie beobachtet die glänzende Glatze, wie diese über dem Antrag hängt. Der Kerl studiert das Papier, bis er den Kopf hebt und sie mit seinen grauen Augen prüfend anschaut.

»Haben sie den Vorfall des Brandes schon der Versicherung gemeldet? Haben sie sich auch mit der Elektrofirma in Verbindung gesetzt?« Innerlich verdreht Kim die Augen, lächelt den Direktor nach außen hin aber freundlich an. Hält er sie tatsächlich für so doof?

Sie erklärt ihm die Gesamtsituation und schafft es sogar ein paar Tränchen herauszupressen, die Hollywoodreif über ihre weiche Haut kullern. Der Kerl von Quadrat lässt sich davon allerdings nicht erweichen. Er blickt noch immer nüchtern über die Papiere. Irgendwann schlägt er die Akte zu und lehnt sich in den Ledersessel zurück.

»Ich kann in diesem Fall leider nichts für sie tun, Miss Stryder! Sie können keinerlei Rücklagen aufweisen und sie haben immerhin einen Betrag von zweihundertfünfzigtausend Dollar beantragt. Da brauchen wir als Bank schon gewisse Sicherheiten!«, wirft er Kims Hoffnung und Existenz auf den Scheiterhaufen. Am liebsten würde sie jetzt wirklich in Tränen ausbrechen. Sie hält sich aber zurück, ballt ihre gefalteten Hände zu Fäusten und möchte dem Direktor diese am liebsten mitten in die Fresse prügeln. Wenn der wüsste was an seinen wenigen Worten alles dranhängt.

Sie schließt kurz die Augen, atmet tief durch und blickt den Mann sich gegenüber prüfend an. Er bemerkt es nicht. Er hat sich stattdessen eine neue Akte herangezogen und blättert dort herum. Wahrscheinlich denkt er, dass sie sich so einfach abspeisen lassen wird. Aber da hat er nicht mit Kim Stryder gerechnet. Sie braucht noch nicht einmal lange zu überlegen, als ihr eine Idee kommt, eine Möglichkeit auszunutzen, um den Kredit doch zu bekommen.

Erneut verschließt sie ihre Augen, holt tief Luft und hört ihre eigene Stimme im Kopf.

»Aufwachen Angelique, du hast Arbeit!«, ruft sie ihre Nebenbuhlerin in sich hoch und weckt sie aus ihrem Schönheitsschlaf.

Kim blickt sich flüchtig im Büro um und sieht ein Mittel um den Startschuss zu setzen.

»Dürfte ich wohl um ein Glas Wasser bitten? Es ist wirklich sehr stickig hier drinnen, meinen sie nicht auch?«, säuselt sie ungewöhnlich sanft. Der Direktor hebt seinen Kopf, schaut sie kurz an, wirft einen Blick zur Seite und dann zu ihr zurück. Er hievt sich aus dem Sessel, geht wenige Schritte zur Seite und reicht ihr gleich darauf ein Glas Wasser. Sie trinkt einen Schluck und muss sich anstrengen so dämlich wie möglich zu wirken. Mit purer Absicht läuft ihr etwas von dem kühlen Nass über die Lippen und bahnt sich einen Weg zu ihrem Ausschnitt, den sie unbewusst zu weit offen gelassen hat.

»Oh, wie ungeschickt von mir!«, quetscht sie aus sich heraus und spürt sofort den Blick des Direktors an ihrem Ausschnitt haften. Mit der Spitze des Zeigefingers, wischt sie das wenige Wasser zwischen ihren Brüsten weg und führt den Finger an ihren Mund, um dort wie eine Pornodarstellerin herum zu lutschen. Sie kreist mit der Zunge um ihren Finger und achtet darauf, den Direktor nicht anzusehen. Das Spielchen soll ja auch einen gewissen Reiz und Nervenkitzel wahren. Trotzdem spürt sie, wie der Mann jede ihrer Bewegungen verfolgt und sich auf die Lippen beißt.

Kim blickt hoch und wirft ihre Augen blitzschnell durch das Büro. Dann schießt sie im Stuhl hoch.

»Oh, sind das ihre Kinder?«, jauchzt sie gespielt erfreut und eilt mit wenigen Schritten an das Sideboard hinter dem Direktor, auf dem sich mehrere Familienfotos befinden. Sie beugt sich bewusst weit nach vorne und präsentiert dem Mann provokant ihren Arsch. Er hat gar keine andere Möglichkeit, als dort drauf zu blicken. Und genau das nutzt Kim aus und beugt sich noch weiter herunter, um die Fotos genauer zu betrachten. Zwar interessiert es sie keineswegs, aber irgendwie muss sie hier ja weiterkommen. Wenn der Direktor seine Schiene fährt, wird sie ihre fahren, ganz einfach.

»Ja! Das sind James und Trudi!«, antwortet der Direktor.

»Wie kann man Kindern nur solch hässliche Namen geben?«, schießt Kim durch den Kopf, lächelt aber gespielt über beide Wangen.

»Das sind wirklich sehr schöne Namen!«, singt sie und schaut den Direktor mit einem zuckersüßen Blick an.

»Oh und das ist sicherlich ihre entzückende Gemahlin, nicht wahr?«, trällert sie und wundert sich selbst über ihre Wortwahl. Trotzdem beugt sie sich so weit zur Seite, um an ein anderes Foto heranzukommen, dass sie dem Direktor ihren Ausschnitt direkt vor die Augen hält.

»Eine wirklich hinreißende und hübsche Frau haben sie da!«, flötet sie weiter.

»Was für eine hässliche Schabracke!«, kotzt sie innerlich bei dem Anblick der älteren Dame auf dem Foto. Ein Ballon von Gesicht prallt ihr mit ernster Miene entgegen. Die gute Frau hat es noch nicht einmal geschafft, ein kleines Lächeln über ihre schmalen Lippen zu bringen. Sie starrt wie eine Leiche in die Kamera und könnte jeden mit ihrem Blick ins Grab bringen.

Kim blickt zum Direktor zurück und sieht, dass seine Augen noch immer an ihrem Ausschnitt hängen. Allmählich bildet sich verhaltener Schweiß auf seiner Glatze.

»Gibt es wirklich keine Möglichkeit, dass ich diesen Kredit bekomme?«, jault sie wie ein kleiner Welpe. Der Direktor schüttelt den Kopf, pustet ein hartes »Nein!« und starrt ihr noch immer in die weiße Bluse.

»Hm, schade!«, jammert Kim. Sie dreht sich von dem guten Herren weg und huscht zufällig mit einer Hand über den Schreibtisch. Mit einer flüchtigen Bewegung zieht sie einen Kugelschreiber von der Schreibtischunterlage. Fast lautlos landet dieser zu Boden.

»Ich Dummerchen bin heute aber auch ungeschickt! Entschuldigen sie bitte!«, singt sie, bückt sich und drückt dem Direktor ihren Arsch regelrecht ins Gesicht.

»Was soll das??«, faucht dieser plötzlich scharf. Im selben Augenblick spürt Kim, wie er sie an die Hüfte packt und brutal zu sich herum dreht. Er greift ihr hart an die Oberarme und drückt ihr die Muskeln zusammen. Als er sie wütend anguckt, überkommt Kim doch eine Welle der Angst.

»Wollen sie mich etwa mit ihrem Arschgewackel zum überreden bringen?«, zischt er weiter und blickt deutlich in Kims Ausschnitt.

»Aber nicht doch! Wo denken sie denn hin?«, protestiert sie überzogen entrüstet.

»Was glaubst du Arsch wohl was ich hier die letzen Minuten verzweifelt versuche?«, schimpft sie gedanklich und wird im nächsten Moment vom Direktor losgelassen. Ohne zu zögern greift er sich an die Hose, fummelt blitzschnell daran herum und lässt sie fallen. Wie berechenbar die Männer doch sind, köstlich?

»Da muss schon ein bisschen mehr passieren, um mich überzeugen zu können?«, raunt er grob, greift Kim an den Kopf und drückt sie hart in die Knie. Sie blickt vor sich und muss sich das Lachen ungemein verkneifen. Ok, wo ist der Peilsender?? Der Schwanz, den sie direkt vor ihren Augen hat, ist doch nicht sein Ernst, oder?? Da ist ein Mini Tampon ja noch größer, als diese kleine Schraube von Penis, oder was auch immer das komische Ding darstellen soll.

Der Direktor greift Kim kräftig in die Haare und drückt sie in die Richtung, in welche er sie haben will. Sie ist ihm doch tatsächlich dankbar dafür! Denn ohne seine Hilfe hätte sie einen Kompass gebraucht, um ihr Ziel zu erreichen.

Während sie diesen Minitorpedo nach bestem Wissen verwöhnt, muss sie sich gewaltig zusammenreißen. Der Direktor gibt ihr brutal den Rhythmus vor. Seine dicke Wampe klatscht ständig gegen Kims Stirn. Bisher dachte sie immer, dass sie bei Mark viel zu lachen hätte, aber diese Nummer ist wirklich Zirkusreif. Jeder Clown oder Komiker wäre eine Nullnummer gegen diese Aktion. Kim kommt noch nicht einmal das Ekelgefühl hoch. Sie amüsiert sich einfach köstlich über diesen kleinen Flutschfinger.

Minutenlang gibt sie ihr Bestes, bis der Direktor sie erneut hart packt, hochzieht und ohne zu zögern auf den Schreibtisch wirft. Er dreht sie auf den Bauch, schiebt den Rock hoch und reißt ihr unsanft den Tanga herunter. Bevor er aber weitermachen kann, schnappt Kim sich ihre Akte und wedelt damit vor seiner Nase herum.

»Du geiler Hengst kannst alles mit mir machen! Aber bitte, bitte unterschreibe zuerst.«, singt sie wie ein unschuldiges Kind. Der Direktor verliert kein einziges Wort und reißt ihr die Akte aus der Hand. Kim beobachtet glücklich, wie er hektisch den Kreditantrag unterschreibt, einen Stempel draufhaut und die Akte zur Seite pfeffert.

»Jetzt bist du dran, du verdammtes Luder.«, raunt er grob, nimmt das von Kim gereichte Kondom und dringt gleich darauf in sie ein. Oder was genau macht der da? Sie versucht zu analysieren was der gute Mann da veranstaltet. Unwillkürlich muss sie an einen irischen Wolfshund denken, der verzweifelt versucht einen Zwergpinscher zu besteigen. Mehr als Luft vögelt der arme Hund da ja leider nicht. Und genauso fühlt es sich derzeit bei ihr auch an. Sie hat nicht das Gefühl, dass er wirklich in ihr ist. Seinen harten Stößen nach zu urteilen, scheint er aber drin zu sein. Denn er rammt sie echt vorbildlich über den Schreibtisch.

»Oh ja, du bist so gut.«, quiekt Kim spielerisch und versucht verzweifelt, nicht in einem Lachanfall auszubrechen. Das kann doch nicht wirklich sein ernst sein, oder? Was zur Hölle macht der da??

Kim blickt mit harter aber gespielter Porno-Miene nach hinten und sieht, wie der gute Mann (seiner Meinung nach) sein Bestes gibt, während sie sich kringeln könnte vor Lachen.

»Hör bitte nicht auf. Noch nie hat mich ein Mann so gut gefickt wie du.«, singt sie gespielt weiter, blickt aber gleichzeitig über den Schreibtisch. Als sie ihre Akte neben sich liegen sieht, schaut sie noch einmal zu dem fleißigen Hengst zurück. Der ist so mit seiner Schwerstarbeit beschäftigt, dass er ihre Handlungen keineswegs mitbekommt. Leise und mit vorsichtigen Bewegungen, zupft sie den unterschriebenen Antrag aus der Akte und faltet das Papier zusammen. Um die dadurch entstehenden Geräusche zu übertönen, beginnt sie wieder zu jodeln.

»Ja ja, oh bitte, bitte hör bloß nicht auf! Du machst mich total wahnsinnig! Du bist ja so ein geiler Hengst. Ja bitte, bitte vögel mir den Verstand heraus.« Mit einer schnellen Bewegung schiebt sie den Antrag in ihren BH und amüsiert sich über diese Luftakrobatik von dem Direktor. Immer wieder haut er seine Hand klatschend auf ihren Arsch, was sie innerlich noch mehr zum Lachen bringt. Soll sie das anturnen, oder was?? Wenn sie ihn wenigstens in sich spüren würde, wäre dieses Geklatsche ja verständlich, aber da ist nichts. Kim spürt nicht das Geringste. Trotz dessen, dass sie so unglaublich eng ist.

»Du verdammte kleine Hure«, keucht der Direktor hinter ihr. Für einen Moment bekommt Kim Panik, dass er mitbekommen hat wie sie den Antrag heimlich eingesteckt hat. Aber er packt sie, dreht sie rum und wirft sie mit dem Rücken auf den Schreibtisch.

»Komm zu Papi«. Jetzt kann Kim nicht mehr! Jetzt platzt ihr tatsächlich ein Lachen heraus. Sofort schaltet sie um und streicht dem Gnom mit leuchtenden Augen über die Wange.

»Ja mein Süßer, besorg es mir so richtig. Fick mich so hart wie du es bei deiner Frau nicht kannst.«, wirft sie sich in seine Stimmung und hofft auf den nächsten Oscar, für ihre schauspielerische Leistung. Wie ein Berserker hämmert der Direktor gegen ihr Becken. Aber Kim spürt noch immer nichts! Der Kerl vögelt tatsächlich die Luft und merkt es noch nicht einmal. Wie bescheuert ist der eigentlich??

Minutenlang rammt er weiter in der Luft herum, bis er kommt und über Kim zusammensackt.

»Du warst wirklich absolut fantastisch. So gut war noch nie einer.«, lobt Kim seine Pantomimenarbeit und streicht ihm über die Glatze. Heimlich nimmt sie danach die Hand zur Seite und wischt sich den dort befindlichen Schweiß an seinem Hemd ab.

Der Direktor entfernt sich von ihr, zieht sich die Hose hoch und setzt sich mit einem roten Gesicht in den Sessel zurück. Kim steht vom Schreibtisch auf, zieht sich den Tanga an und beugt sich zu dem guten Mann herunter.

»Ich hoffe, dass wir das bald mal wiederholen können.«, säuselt sie weiter und drückt ihm einen Kuss auf die fleischige Wange.

»Hoffentlich nicht.«, kichert sie innerlich und geht zur Bürotür. Sie blickt zu ihm zurück und lächelt ihn verzückt an.

»Tschüß mein starker Hengst.«, trällert sie und huscht augenblicklich durch den Spalt.

In der großen Halle der Bank schlendert sie gemächlich an einen der Schalter und reicht der dortigen Mitarbeiterin den Antrag. Diese tippt eine geraume Zeit auf der Tastatur herum. Währenddessen holt Kim ihr Handy aus der Handtasche und ruft ihr Konto auf.

»Ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag, Miss Stryder!«, reißt die Bankangestellte sie aus den Gedanken und reicht ihr den Antrag zurück. Kim nimmt das Stück Papier und blickt gleichzeitig auf das Handy zurück. Als sie dort eine Summe stehen sieht, für die sie die letzte halbe Stunde eine fantastische Komödie freiwillig über sich ergehen ließ, grinst sie die gute Dame glücklich an.

»Danke, den wünsche ich ihnen auch!«, lächelt sie, dreht sich um und eilt zu ihrem Wagen. Hektisch zieht sie die Tür zu und blickt erneut auf den Kontostand. Sie sieht eine Zwei, eine Fünf, vier Nullen, ein Komma und dann noch zwei Nullen.

»Jaaaa?«, kreischt sie glücklich durch den Wagen und hüpft auf dem Sitz wie ein Kleinkind herum. Sie blickt in den Rückspiegel, sieht ihr frohlockendes Gesicht und fängt zu lachen an.

»Du hast es geschafft Angelique!«, lobt sie den Job ihrer Nebenbuhlerin und quiekt wieder freudig im Wageninneren herum. Auch wenn sie ihren Nebenjob mehr als alles andere hasst, hat ihr diese Nummer doch unglaublich viel Spaß gemacht. Schließlich hatte das in keinster Weise etwas mit Sex zu tun. Sie weiß selbst nicht wie sie diese Aktion beschreiben soll, aber Sex war es definitiv nicht.

Vor Freude trällernd und pfeifend, fährt sie ohne Umwege zu einer Immobilienfirma, um sich nach einem geeigneten Lager zu informieren. Als wenn heute ihr Glückstag wäre, findet sie schon nach zwei Stunden eines und zu allem Überfluss, kann sie es sogar noch heute besichtigen.

»Das läuft hier ja wie am Schnürchen!«, grinst sie freudig, während sie dem Immobilienmakler zum Lager hinterher fährt. Sie schaut sich wieder im Spiegel an und zwinkert sich zu.

»Dein Leben ist also doch nicht ganz im Arsch! Jetzt muss nur noch das Lager passen und du kannst schon morgen die Bestellung aufgeben! Du hast dann zwar sehr viel Arbeit vor dir, aber das schaffst du schon! Aber was den Nebenjob angeht…« Sie blickt wehmütig auf die Straße zurück, um den Wagen vor sich nicht aus den Augen zu verlieren und wirft ihre Augen wieder in den Spiegel.

»da wirst du leider noch lange dran hängen bleiben!« Mit einer flüchtigen Bewegung schiebt sie eine Hand in ihren Schritt, atmet tief durch und flüstert leise »Es tut mir leid!«. Sie blickt zum Spiegel zurück und zwinkert sich Lust- und kraftlos zu.

»Du packst das! Es geht hier schließlich um deinen Traum!«, bestärkt sie sich.

Beim Lager angekommen, erschlägt sie allerdings ein absoluter Albtraum. Die Halle ist bis zur Decke mit Müll gefüllt. Überall stehen verrottete Kartons herum, Regalteile, zerschlagene Lampen, sogar ein halber Hausstand befindet sich zwischen all dem Chaos.

»Was zur Hölle ist hier passiert?«, japst sie geschockt und starrt den Immobilienverkäufer fassungslos an. Dieser lehnt locker gegen einen Stapel Kartons und zuckt gleichgültig mit den Schultern.

»Der vorherige Eigentümer hat es verpasst seine Sachen zu entfernen!«

»Das sehe ich!«, schluckt Kim erschüttert und hat im selben Augenblick einen Kostenvoranschlag vor Augen. Was sie für die Entsorgung an Geld reinstecken muss, übersteigt definitiv ihr Budget. Auch wenn die Immobilie an sich ein Schnäppchen ist, muss sie auch an die teure Bestellung denken. Bei diesem Ausmaß an Müll, der sich hier befindet, wird sie das ein Vermögen kosten.

Kopfschüttelnd wandert sie durch die Halle und rechnet im Kopf die Entsorgung zusammen. Das ist viel zu viel! Das kann sie sich nicht leisten! Sie braucht aber ein Lager, sonst kann sie ihren Laden nicht mehr eröffnen und müsste ihren Traum vollständig aufgeben. Dann war auch der Direktor von heute Vormittag völlig umsonst.

»Das ist eine gewaltige Summe, die da auf sie zukommen wird, nicht wahr?«, jodelt der Makler durch die Halle. Offensichtlich hat er Kims Taschenrechner im Kopf rattern gehört.

»Ja, das gibt mein Budget keineswegs her!«, jammert sie und schluckt ihre Enttäuschung hörbar laut herunter.

»Wenn sie möchten, kann ich eine Entsorgungsfirma beauftragen, um den Müll zu entsorgen. Dann wären sie das Problem los!«, schlägt der Makler vor. Mit einem freudigen Sprung ihres Herzens, dreht Kim sich zu dem Mann um und strahlt ihn vor Glück an.

»Wirklich? Das würden sie tatsächlich machen?«, jubelt sie erfreut.

»Sicher!«, nickt er und blickt plötzlich mehr als deutlich an ihr rauf und runter.

»Ich glaube, wir beide werden da schon eine gewisse Einigung finden!«, wirft er ihr vor die Füße. Im selben Augenblick wird Kim schlagartig bewusst, was er mit dieser Aussage meint.

»Das kann doch nicht wahr sein! Ihr verdammten scheiß Männer!«, keift sie innerlich und holt tief Luft. Sie kramt in ihrem Inneren herum und holt Angelique erneut aus ihrem Schönheitsschlaf. Auch wenn ihr das jetzt tatsächlich zu wider ist, weil sie nicht sämtliche Erfolge mit einem Fick erreichen will, weiß sie, dass sie derzeit keine andere Möglichkeit hat. Sie muss weiterkommen, sonst kann sie die Buchhandlung zumachen. Und das ist etwas was sie keineswegs zulassen wird. Lieber hält sie zehn Männer am Tag aus, als ihren Traum aufzugeben. Auch wenn sie dafür kein Geld verdient, hat es doch einen Vorteil, den sie für sich nutzen kann.

Mit wenigen Schritten geht sie zum Immobilienmakler zurück und lächelt ihn gekonnt gespielt an.

»Ich denke auch, dass wir beide da ein Übereinkommen finden werden!«, säuselt sie und tritt dem Kerl gedanklich mitten in seine Weichteile. Aber im Hier und Jetzt streicht sie ihm mit einer Hand vorsichtig über die Hose, was ein kurzes Blitzen in seinen Augen auslöst.

»Hab ich mich also doch nicht getäuscht! Wusste ich doch, dass du so eine kleine dreckige Hure bist?«, zischt er machohaft und steckt ihr gleich darauf seine Zunge brutal in den Hals. Kim ist ein absolut sensibler und sanfter Mensch, aber in solchen Momenten und bei solchen Aussagen könnte sie gedanklich tatsächlich einen Mord begehen.

Wenn sie nicht so sehr an ihrem Traum hängen würde und alles dafür tun würde, um diesen erhalten zu können, würde sie die einzige Person sein, die diese Halle verlässt. Aber sie lässt stattdessen alles über sich ergehen und findet sich schon nach einiger Zeit auf dem dreckigen Boden wieder.

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-Zeit und Lust auf einen Feierabendkaffee?-, erreicht Kim abends eine Mail von Mark.

-Tut mir leid, aber ich bin ausgebucht für heute!-, tippt sie flink zurück. Das ist zwar eine glatte Lüge, weil sie zur Abwechslung heute mal keine Anfrage erhalten hat, aber sie hat einfach noch zu viel mit ihrem Laden zu tun. Sie will ihn am Dienstag wieder eröffnen und bis dahin hat sie noch genug Arbeit vor sich.

-Ich habe was von Kaffee geschrieben und nicht von Sex!-, lässt sie Marks neue Mail grinsen.

-Ok, aber ich habe wirklich nicht viel Zeit!-

-Das ist ok, ich bin ja auch noch am arbeiten. Kannst so vorbeikommen!-

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»Kein Wunder, dass er so einen Körper hat!«, staunt Kim eine Stunde später, als sie vor einem Fitnessstudio steht, dessen Adresse Mark ihr noch mitgeteilt hat.

Kim betritt das Studio und erwartet eigentlich eine vor Schweiß stinkende Muckibude. Aber sie umgibt sofort ein sanfter Vanilleduft. Gleich vorne weg befindet sich ein Empfangstresen. Dahinter steht eine junge Dame die fleißig in einem Computer herum tickert. Erst nach einigen Momenten bemerkt sie Kim. Die gute Frau strahlt so viel Fitness und Proteine aus, dass Kim sich richtig alt und faltig in ihrer Gegenwart fühlt. Sie kann sich allerdings mit ihrem noch recht knackigen Körper keineswegs beschweren. Es liegt noch alles straff und fest an und schlabbert nicht in der Weltgeschichte herum. Trotzdem kriegt sie Komplexe bei dem Anblick der hübschen jungen Frau, die sie freundlich anlächelt.

»Hallo, kann ich dir helfen?«, begrüßt sie Kim und richtet ihre ganze Aufmerksamkeit auf sie. Dass sie sie gleich duzt, stört Kim keineswegs. Es vermittelt eher sofort ein Gefühl von Zusammengehörigkeit.

»Ja, ich suche Mark Kerling.« Die junge Frau dreht sich nach hinten und ruft mit erstaunlich kräftiger Stimme nach Mark. Sofort muss Kim daran denken, wie die Frau einige Kunden brüllend anfeuert, dass die nicht schlapp machen und weiter die Gewichte stemmen sollen.

Während Kim wartend am Tresen steht, wirft sie ihre Augen durch die große Halle. Hinter dem Empfangstresen befindet sich eine Bar an der einige schweißverklebte Männer und Frauen stehen und sich Eiweiß Getränke, oder Proteinshakes in den Kopf kippen. Immerhin besser als alkoholische Getränke.

Auf der rechten Raumseite stehen mehrere Geräte für den Muskelaufbau. Überall hängen Flachbildschirme von der Decke, auf denen Werbespots von legalen Aufbaupräparaten präsentiert werden. Daneben ist ein geschlossener Raum, bei dem Kim mehrere Fahrräder erkennen kann. Allerdings ohne Sattel. Als sie daran denkt, ein Fahrrad ohne Sitzmöglichkeit treten zu müssen, wird ihr schlecht. Alleine bei dem Gedanken bekommt sie schon Muskelkater.

In der Mitte der Halle befindet sich eine Art Wassersäule, wo sich noch mehr Geräte für den Muskelaufbau drum herum befinden. Über ihr befindet sich eine weitere Etage, wo sie auf den ersten Blick nicht erkennen kann, was dort oben noch alles angeboten wird. Sie kommt auch nicht weiter, denn plötzlich tritt Mark in ihr Blickfeld und strahlt sie lächelnd an.

»Hi!«, grinst er, beugt sich über den Tresen und haucht ihr einen Kuss auf die Wange. Etwas überrascht über diese normale und zugleich zärtliche Begrüßung, blickt Kim ihn überfordert an und quetscht nur ein geplättetes »Hi!« zurück.

»Kaffee?«, fragt er neugierig.

»Ich glaube deswegen bin ich hier! Oder habe ich doch etwas falsch verstanden?«, stottert Kim. Für einen kurzen Augenblick wird sie sauer. Wenn er tatsächlich Sex will, dann hätte er das auch schreiben können. Darauf ist sie im Moment keineswegs vorbereitet. Sie muss sich wenigstens gedanklich damit auseinandersetzen können.

»Nein hast du nicht. Es hätte ja aber sein können, dass du vielleicht etwas anderes trinken möchtest!«

»Was kannst du denn anbieten?« Mit einer flüchtigen Kopfbewegung fordert Mark Kim auf ihm zu folgen. Wie ein braves Mädchen geht sie dieser Aufforderung nach. Als sie Mark dann in voller Pracht sieht, geht sie ungewollt einen Schritt langsamer und betrachtet ihn von hinten. In der engen Nylonshort wirkt sein Allerwertester wirklich sehr ansprechend. Kräftige Oberschenkel und stählerne Waden, nicht schlecht.

Bei der Bar angekommen, zählt Mark ihr sofort sämtliche Erfrischungs- und Koffeingetränke auf. Kim wirft ihre Augen hingegen wieder durch die Halle und beobachtet die Sportler beim Training.

»Ich nehme eine Latte!«, antwortet sie flüchtig und konzentriert sich weiter auf die Menschen, die in Stundenlanger Quälerei ihren Körper in die richtige Form bringen.

»Bist du dir sicher?«, hört sie Mark gehässig lachen. Kim dreht sich zu ihm um und sieht ein schmunzelndes Lächeln auf seinen Lippen. Gespielt genervt verdreht sie die Augen, als sie weiß in welche Richtung er derzeit denkt.

»Ich meine das Zeug zum trinken. Aus einem Glas und so!«

»Ich bin zwar noch recht jung, aber so viel krieg ich auch nicht zustande, dass ich gleich ein ganzes Glas füllen kann!«, lacht Mark gehässig. Schlagartig haut Kim sich eine Hand gegen die Stirn.

»Schon klar, das Koffeingetränk meinst du!«, grinst er listig und bereitet einen Latte Macchiato für sie zu.

»Interesse?« Kim schaut ihn fragend an, als sie die Latte nimmt und einen Schluck trinkt. Er macht nur eine Bewegung in die Halle hinein. Sie blickt dorthin und zuckt mit den Schultern.

»Weiß nicht, was gibt es hier denn alles?«

»Komm mit, ich zeig es dir.« Mark geht um den Tresen herum, nimmt Kim plötzlich an die Hand und zieht sie hinter sich her. Anstatt sauer über diese ungewollte Berührung zu sein, spürt sie, dass sie es doch als angenehm empfindet und belässt ihre Hand in seiner.

Nach fast einer halben Stunde hat Mark ihr sämtliche Angebote gezeigt. Sie ist recht erstaunt über die Auswahl der verschiedenen Trainingsangebote. Als er dann allerdings noch mit einer Sauna und Massageabteilung auftrumpft, ist sie völlig geplättet. So eine Massage nach einem schweren Arbeitstag würde ihr sicherlich gut tun. Dann könnte sie sich mal fallen lassen und ihrem Körper etwas Gutes tun, anstatt ihn immer regelrecht zu misshandeln.

Nach der Besichtigungsrunde, betreten beide ein Büro, in dem Mark sich an einen Schreibtisch setzt und laut ausatmet. Er wirft seine Augen über sämtliche Papiere, was Kim ihm gleich macht und die Nase rümpft.

»Hm lecker, Buchhaltung! Ich hasse das Zeug!«, grinst sie.

»Ich ebenfalls! Aber irgendjemand muss es ja machen!«

»Und wieso machst du das und nicht der Chef? Ist doch eigentlich seine Aufgabe und nicht deine!«

»Doch ist es!«, grinst Mark, legt beide Hände an den Hinterkopf und lehnt sich entspannt zurück.

»Es ist meine Aufgabe, weil ich der Chef bin!« Kim braucht ein paar Sekunden bis der Groschen bei ihr fällt. Erstaunt weitet sie die Augen.

»Das ist dein Studio??«, stottert sie überrascht. Mark nickt.

»Ja!«, klärt er sie auf und dann fällt es Kim wie Schuppen von den Haaren. Sie setzt sich ihm gegenüber und zieht frech eine Augenbraue hoch.

»Deswegen ist es also kein Problem für dich monatlich so viel Geld für Sex auszugeben!?«, stellt sie fest und erntet ein verhaltenes Lächeln von Mark. Anstatt weiter auf dieses Thema einzugehen, läutet er ein anderes ein.

»Und wie geht’s dir? Etwas besser?«, erkundigt er sich nach Kims Wohlbefinden. Kim lächelt ihn geheimnisvoll an, trinkt einen Schluck ihrer mitgenommenen Latte und schaut ihn schelmisch über den Rand des Glases an.

»Was?«, grinst er neugierig.

»Ich war heute bei der Bank, um einen neuen Kredit zu beantragen. Er wurde abgelehnt!«

»Oh, das tut mir leid! Aber wieso hast du dann so gute Laune?«, stellt Mark eine berechtigte Frage. Das Schmunzeln von Kim entgeht ihm keineswegs.

»Hm, ich musste den Direktor nur etwas mit meinem Körper überzeugen und er hat wie ein räudiger Hund den Antrag bewilligt. Tja, nun bin ich um zweihundertfünfzigtausend Dollar reicher!«, gackert sie wie eine Horde Enten. Zuerst zieht Mark überrascht beide Augenbrauen hoch, lacht kurz, wird dann aber ernst.

»War es sehr schlimm?« Kim betrachtet ihn und hat sofort den Mini Tampon vor Augen. Sie hebt eine Hand und deutet mit dem Daumen und Zeigefinger dessen Größe an.

»Im ausgefahrenen Zustand?«, stottert Mark fassungslos und blickt auf den Abstand, den Kim ihm zeigt.

»Ja, ich weiß echt nicht was er da gevögelt hat, aber nicht mich!«, grinst sie bis zu den Ohren. Sie erzählt noch von dem Immobilienmakler, bis sie zum Zustand der Lagerhalle kommt. Als sie erzählt, dass es noch mindestens vier Wochen dauert bis sie die Halle nutzen kann, spürt Mark ihr die Enttäuschung deutlich an.

»Ich muss morgen die Bestellung aufgeben, damit ich die Regale wieder füllen kann, ansonsten laufen mir die Kunden weg! Wo ich allerdings in der Zwischenzeit die Lieferung lagern soll, weiß ich bis jetzt noch nicht! Da wird wahrscheinlich meine Wohnung herhalten müssen!« Kim wandert gedanklich durch ihre eigenen vier Wände und verwirft diese Idee innerlich. Sie würde nie wieder ihre Wohnungstür aufbekommen. Das Bett könnte sie auch nicht mehr nutzen, weil sie keinen Schlupfwinkel finden würde, um dorthin zu gelangen.

»Da fällt mir was ein, komm!«, schießt Mark aus seinem Stuhl, schnappt sich wieder Kims Hand und zerrt sie nach draußen. Vor einer alten verrosteten Tür bleibt er stehen, fummelt mit einem Schlüsselbund herum und schließt auf.

»Rein mit dir!«, lächelt er Kim an. Sie blickt in einen dunklen Raum und ist sich keineswegs sicher, ob sie da wirklich rein will. Mark ist zwar ein echt netter Kerl und ziemlich süß, aber ihre Alarmglocken versuchen sich doch an einem zaghaften Läuten.

»Herrgott, wie kann man nur so ängstlich sein?«, grinst er, schubst Kim mit einem sanften Stups durch die Tür und folgt ihr. Er schaltet eine kleine Lampe an und dann sieht sie eine recht kleine Lagerhalle. Mehr als zweihundert Quadratmeter ist das definitiv nicht.

»Da du ja offensichtlich eine verdammt gute Geschäftsfrau bist…«, unterbricht er ihren Blick durch die leere Halle und grinst bis zu den Ohren.

»unterbreite ich dir ein Angebot, welches du nicht abschlagen kannst. Es ist sehr lukrativ für dich!«

»Ein Angebot?«, wiederholt Kim Stirnrunzelnd.

»Du kannst diese Halle so lange nutzen bis dein Lager fertig ist! Außerdem kannst du bis an dein Lebensende sämtliche Angebote und Programme des Studios nutzen! Gratis!« Mit großen Augen schaut Kim ihn überrascht an, riecht dann aber den faulen Braten. Sie macht einen Schritt an ihn heran, atmet sein After Shave ein und blinzelt ihn funkelnd an.

»Und was erwartest du dafür? Aus Nächstenliebe machst du das ganz sicher nicht!«, feixt sie. Sie weiß, dass Mark sein Angebot mit Bedacht gewählt hat. Er lehnt sich zu ihr und flüstert ihr »Ich krieg von dir einmal im Moment eine Nummer umsonst!« zu. Kim blickt sich flüchtig in der Halle um und ruft sich das Studioprogramm ins Gedächtnis zurück. Sie macht einen Schritt von Mark weg und streckt ihm eine Hand entgegen.

»Abgemacht!«


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Schon eine knappe Woche später, erhält Kim ihre Lieferung und steht schwer pustend vor drei Europaletten[1] Bücher. Sie feuert sich mit einem klatschen in beide Hände an, entfernt die Schutzfolie der ersten Palette und beginnt nach und nach die Bücher in die Halle zu schleppen.

Nach fast einer Stunde und mit Armen bis zum Erdkern hängend, hilft Mark ihr und nimmt ihr die andere Hälfte der Paletten ab. Als alles verstaut und mehr schlecht als recht eingelagert ist, gönnen sie sich einen Drink.

Noch bis tief in die Nacht arbeitet Kim weiter, obwohl sie diese Tätigkeit für zwei Kunden unterbrechen muss, bis sie irgendwann ein schwaches »Kim!« hört. Erschrocken reißt sie die Augen auf und schießt vom Boden hoch. Sie blickt mit kleinen Augen hoch und sieht Marks lächelndes Gesicht.

»Glaubst du nicht, dass es für heute reicht? Du solltest mal etwas schlafen! Du siehst nämlich echt beschissen aus!«, grinst er frech.

»Danke für deine Ehrlichkeit und dieses zuvorkommende Kompliment!«, gurrt Kim gähnend und rappelt sich vom Boden hoch. Die letzte Stunde lagen ihre Arme überkreuz auf einem Stapel Bücher, den sie spontan als Kissen umfunktioniert hat.

»Soll ich dich nach Hause bringen?«, fragt Mark besorgt. Er sieht, dass Kim Schwierigkeiten hat ihre Augen zu öffnen. Sie schüttelt allerdings den Kopf und versucht wach zu bleiben. Sie will auf gar keinen Fall, dass irgendeiner ihrer Freier weiß wo sie wohnt. Aber gleich darauf hört sie Mark zurückhaltend lachen. Plötzlich packt er sie und hebt sie hoch.

»Was soll das?«, flucht sie verschlafen. Sie hat jetzt mit Sicherheit keine Lust auf eine Nummer. Ok, danach hat sie eh nie ein Verlangen, aber jetzt muss das echt nicht sein.

»Keine Angst, ich tu dir nichts! Ich kenne da nur ein gutes Mittel gegen die Müdigkeit!«, lächelt er und drückt ihr einen Kuss auf die Stirn.

»Mach die Augen zu!« Kim blickt ihn mit kleinen Augen misstrauisch an, schließt die Augen aber doch. Im Kopf verfolgt sie den Weg den Mark geht und weiß, dass sie durch das Studio wandern. Dann hört und spürt sie, wie er eine Tür öffnet und eine längere Treppe hinabsteigt. Je weiter er nach unten geht, umso wärmer und stickiger wird es. Kim überkommt ein Anflug von Angst, kämpft allerdings dagegen an. Sie weiß, dass sie Mark vertrauen kann. Trotzdem wird die Luftfeuchtigkeit immer drückender. Und dann noch dieser merkwürdige Geruch. Irgendetwas liegt hier in der Luft, aber was?

»Augen auf!«, flüstert Mark leise. In dem Moment, in dem sie die Lider aufschlägt, lässt er sie plötzlich los. Ein greller Schrei entweicht Kims Kehle, als er sie mit aller Kraft in einen großen Pool schmeißt.

»Du Arsch!«, kreischt sie quiekend und strampelt mit ihren ganzen Klamotten im Wasser herum. Mark lacht wie ein kleiner Junge und springt kurzerhand hinterher. Mit ausgelassener Freude, toben beide in dem erfrischenden Nass, dessen Wirkung keineswegs verfehlt wurde. Kim ist wieder hellwach.

»Du bist wirklich ein verdammtes Arschloch!«, giert Kim lachend, als Mark sie irgendwann festhält. Ohne darüber nachzudenken, legt sie ihre Arme um seinen Nacken.

»Und du bist eine wunderschöne und sehr interessante Frau!«, flüstert er und küsst Kim plötzlich. Ohne zu wissen was sie da macht, geht sie auf den Kuss ein, bis seine Worte in ihrem Kopf widerhallen. Erschrocken reißt sie sich von ihm los. Mit einem heftigen Schlag, drückt sie ihn von sich weg und hechtet aus dem Wasser. Wie kann er sowas nur sagen? Was soll der Scheiß? So etwas will sie nicht hören! Nicht von einem Mann und schon gar nicht von einem Freier!

»Kim!«, ruft Mark ihr hinterher, worauf sie aber keineswegs reagiert. Sie rennt in Richtung irgendeiner Tür, bei der sie hofft, dass es die richtige ist, um fliehen zu können.

»Stell dich doch nicht so an! Es war doch nur ein Kompliment!«, lacht Mark. Scheinbar kann er ihre Gedanken hören und ihre Flucht verstehen.

Wütend reißt Kim sich herum und fixiert ihn mit einem tödlichen Blick.

»Ich brauch keine Komplimente von einem Freier!«, zischt sie und rupft die Tür fast aus der Verankerung. Sie rennt durch einen kleinen Korridor und kann Mark hinter sich immer noch lachen hören.

»Aber du magst mich!«, giert er sarkastisch.

[1] Europaletten Produktion – Kinsale, Virgina

Verkauft

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