Читать книгу Mountain Darkness – befreit mich aus der Dunkelheit - Vanessa Vale - Страница 7
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ОглавлениеNIX
Kit Lancaster.
Meine Fresse, Kit fucking Lancaster.
Hier. In Cutthorat. Ich hatte mich gefragt, wohin sie gegangen war. Nicht gegangen. Geflohen. Sie hatte sich buchstäblich mitten in der Nacht davongestohlen und ich hatte keine verdammte Ahnung warum. An einem Tag hätte sie zum Abendessen vorbeigekommen sollen, am nächsten war sie nach Billings gezogen. Kein Anruf. Keine SMS. Nicht einmal ein verdammter Notizzettel.
Wir hatten keine Dates gehabt, da ein Treffen zum Kaffee, um über den Polizeiball zu reden, nicht zählte. Und Küsse? Ein kleiner Schmatzer auf ihre Wange zählte definitiv nicht. Ich hatte so viel mehr gewollt. Fuck, ich hatte alles mit ihr gewollt. Ich hatte gehofft, sie würde in die Stadt zurückkehren, denn sie war die Eine, die mir entwischt war. Die Eine, die ich noch immer wollte, selbst nach einem Jahr. Zum Teufel, sie war Die Eine.
Und jetzt? Die Frau meiner Träume, die in jeder einzelnen meiner erotischen Fantasien vorkam, war in einen Mord verwickelt.
Erin Mills heute Morgen tot auf ihrem Wohnzimmerboden liegen zu sehen, war ein Schock gewesen, aber Kit zu sehen, die voller Blut war… fuck, ich war um zehn Jahre gealtert, als ich sie so gesehen und gedacht hatte, sie wäre ernsthaft verletzt worden. Das Blut war auf ihren Händen, ihren Unterarmen, sogar auf ihren Schlafkleidern und auf ihren Beinen gewesen. Ich hatte sie packen, sie festhalten und von den Schrecken wegbringen wollen, zu denen sie aufgewacht war. Aber das war das Letzte, das ich hatte tun können. Ich war ein Detective und sie… steckte bis zum Hals in Schwierigkeiten.
Sie war bedeckt mit Beweisen gewesen. Ohne sich dessen bewusst zu sein, hatte sie einen Tatort verändert, als sie Erin zu Hilfe geeilt war. Ihre DNA war nicht nur im ganzen Haus zu finden, weil sie dort gewohnt hatte, sondern auch überall auf der toten Frau, die brutal ermordet worden war. Es war mein Job, herauszufinden, was geschehen war und den Kriminellen vor Gericht zu bringen. Es gab ein Protokoll. Schritte, die befolgt werden mussten. Und keiner von diesen beinhaltete die Umarmung einer Zeugin – und potenziellen Verdächtigen – und Verunreinigung von Beweismitteln.
Fuck. Das war vor zwölf Stunden gewesen und ich dachte immer noch an sie. Meine Schicht war vorbei und ich fuhr gerade zum Mills Moments Büro. Ich wagte es nicht, irgendjemandem zu verraten, dass sich meine Gedanken nicht um das Opfer, sondern deren Mitbewohnerin gedreht hatten. Die Kollegin.
Kit war wunderschön gewesen, als sie in dem Wohnzimmer gestanden hatte, selbst mit ihrem panischen Blick und obwohl der Adrenalinschub, den ihr die Panik versetzt hatte, sie zum Zittern gebracht hatte. Perfekt. Ihre dunklen Haare waren vom Schlaf zerzaust gewesen. Ihr rundes Gesicht war frei von jeglichem Make-up gewesen. Sie hatte in ihrem knappen Schlafoutfit wie das Mädchen von nebenan ausgesehen. Es war verdammt sexy gewesen, wäre da nicht das verdammte Blut gewesen. Die Leiche. Das hatte meinen Schwanz davon abgehalten, vor den Ersthelfern hart zu werden.
Ich fuhr vor eine rote Ampel und rutschte auf meinem Platz herum.
Ich hatte zuvor schon einen gewaltigen Drang verspürt, Kit zu beschützen, aber jetzt? Hatte jemand tatsächlich Erin Mills töten wollen oder war der Mörder wegen Kit dort gewesen? War Erin ihm in den Weg gekommen? Warum hatte Kit nichts gehört? So viele Fragen, auf die es keine Antworten gab.
„Denkst du, sie wird dort sein?“, fragte Donovan, womit er mich aus meinen Gedanken riss. Ich telefonierte über Lautsprecher mit ihm und brachte meinen Freund auf den neuesten Stand bezüglich des Falls. Als Anwalt bei der Staatsanwaltschaft würde er es mit diesem Fall zu tun bekommen. Irgendwann. Wenn wir einen Häftling hatten. Aber er fragte nicht wegen des Falls nach Kit. Er fragte, weil sie zurück in der Stadt war. Zurück mitten in einem absoluten Schlamassel. Nachdem ich die Spurensicherung im Mills‘ Haus ihrem Job überlassen hatte, hatte ich Donovan angerufen und ihm erzählt, was passiert war. Ich hatte ihn darüber informiert, dass Kit zurück war, dass sie mitten in dem ganzen Drama steckte. Er hatte nicht gewusst, dass sie wieder in Cutthroat war, denn ansonsten hätte er es mir erzählt. Wir hatten darauf gewartet, wieder mit ihr zu sprechen. Eine Chance zu bekommen, um ihr zu sagen, wie wir empfanden, und sie zu der Unseren zu machen.
Das ist richtig. Der Unseren.
Ich setzte den Blinker und bog auf die Main Street. Für einen Sonntagabend in Cutthroat waren die Straßen ziemlich überlaufen, voller Touristen und Einheimischer, die das spektakuläre Wetter genossen. Es gab nichts Besseres als einen Sommer in Montana, abgesehen von den Wintern, wenn die schwarzen Abfahrten des Cutthroat Mountain epischen Pulverschnee hatten.
Ich dachte an Donovans Frage. Würde sie im Mills Moments Büro sein? „Sie ist auf keinen Fall zu ihrer Mom gegangen. Soweit ich weiß, hat Mrs. Lancaster ihr Haus seit Jahren nicht verlassen.“ Kits Leben zu Hause war ein verdammtes Desaster gewesen. Ihr Dad war gegangen, als sie sechs Jahre alt gewesen war und das hatte ihre Mutter völlig aus der Bahn geworfen. Depressionen und Angstzustände hatten sich zu einem extremen Sammelzwang und Agoraphobie entwickelt. Kit hatte sich quasi allein großgezogen und dabei noch um ihre Mom gekümmert.
„Nach dem zu urteilen, was Kit mir letztes Jahr erzählt hat, haben Lebensmittellieferungen und Online Shopping dabei geholfen. Erin ist offensichtlich ein verlorener Posten.“ Ich seufzte und rieb mit einer Hand über mein Gesicht. „Fuck, so meinte ich das nicht.“
Donovan gluckste. „Sie könnte in einem Hotel sein.“
Ich schüttelte den Kopf, auch wenn er mich nicht sehen konnte. „Ich habe die Hotels überprüft. Es gibt kein Zimmer in ihrem Namen.“ Das war einer der Vorteile, Detective zu sein. „Das Büro ist das Einzige, das noch übrigbleibt.“
Ich klappte meine Sonnenblende nach unten, weil mich die Sonne blendete, die nun tiefer am Himmel stand.
Da es zwischen zwei National Parks lag und zahllose Outdoorfans nach Montana kamen, um sich an der Wildnis zu erfreuen, war Cutthroat eine beliebte Stadt. Sie war unschuldig nach der einheimischen Forelle benannt worden, die in dem Fluss lebte, der entlang der östlichen Stadtseite verlief, und war eine kleine Stadt, aber auch hier gab es Kriminalität. In welcher Stadt gab es die nicht? Es gab zumindest so viel, dass ich weiterhin einen Gehaltscheck erhielt. Und beschäftigt war. Der letzte Mord war 1984 verübt worden, als eine Frau ihren Ehemann mit einer Kettensäge umgebracht hatte, nachdem sie erfahren hatte, dass er sie mit einer Nonne aus dem Kloster, die auf dem Weg nach Missoula gewesen war, betrogen hatte. Dieser Fall war jedoch anders.
Ich hatte Erins finanzielle Unterlagen, Telefonberichte, die üblichen Daten eben, angefordert. Zudem hatte ich in Erfahrung gebracht, dass sich das Mills Moments Büro im ersten Stock eines der historischen Gebäude auf der östlichen Seite der Stadt befand. Da diese Gegend überfrachtet mit schicken Läden und Outdoor-Geschäften war, die sich an den reichen Outdoorsportler richteten, bedeutete diese Adresse, dass ihr Eventplanungs-Business gut lief. Gut genug, um einen Partner wie Kit zu brauchen.
Nachdem die Rettungssanitäter Kit ins Krankenhaus gebracht hatten – um sicherzugehen, dass sie nicht verletzt war und um ihre Kleidung zu katalogisieren und DNA-Proben zu nehmen – hatte ich auf die Spurensicherung und den Gerichtsmediziner gewartet. Es hatte Stunden gedauert, den Körper zu fotografieren, alles aufzunehmen, die Berichte zu tippen und mich mit meinem Chef sowie der Zeitung auseinanderzusetzen. Ein Mord sprach sich schnell herum, vor allem wenn es ich bei dem Opfer um Erin Mills handelte.
Die Autopsie würde morgen stattfinden und die Beweise wurden verarbeitet. Heute Abend gab es für mich nichts anderes zu tun. Außer Kit zu finden.
„Ich weiß lediglich, dass sie sie nach ein paar Stunden aus dem Krankenhaus entlassen haben“, fügte ich hinzu. „Ein Officer hat sie zu ihrem Auto gebracht.“
„Sie hat bei Erin gewohnt, kann dort aber nicht mehr bleiben, weil das Haus ein Tatort ist. Und da der Mörder noch auf freiem Fuß ist, könnte das auch gefährlich sein.“
„Ich habe einen Deputy vor Erins Haus abgestellt, damit er alles im Auge behält.“
„Du meinst wohl eher, damit er die Mills Familie im Auge behält, damit sie nicht reingehen und Kits Zeug für die Müllabfuhr auf den Gehweg werfen.“
Ich umklammerte das Lenkrad so fest, dass meine Knöchel weiß hervortraten. „Das auch“, knurrte ich mehr oder weniger.
Die Mills Familie war eine der reichsten Familien in der Stadt und besaß ein Haus, das wie eine schweizerische Skihütte aussah und dreißig Personen beherbergen konnte. Es stand auf einer Anhöhe mit der besten Aussicht, die sie für ihr Geld kaufen konnten. Die Mills waren damals während des Silberrauschs Gründungsmitglieder der Stadt gewesen. Abgesehen von ihrer gigantischen Villa besaßen sie noch eine riesige Ranch außerhalb der Stadt sowie einige Gebäude an der Main Street… einschließlich des Gebäudes, in dem sich Erins Büro befand. Ein Mills war damals in den Achtzigern sogar Bürgermeister gewesen. Zum Teufel, die Familie hatte sogar Geld für die Krebsabteilung des Krankenhauses gespendet.
Ich war mit Erins älterem Bruder, Lucas, in die Schule gegangen, weshalb ich wusste, dass sie beide Treuhandfonds von ihren Großeltern besaßen. Wer Lucas kannte, käme nie auf die Idee, dass er viel Geld besaß, aber Erin? Ihr schickes Haus war nichts, das ich mir mit dem Gehalt eines Detectives jemals leisten könnte, nicht einmal wenn ich beim Lotto gewann. Nicht, dass ich etwas so… Großes und Protziges anstrebte.
Mr. und Mrs. Mills die Nachricht zu überbringen, dass ihre Tochter ermordet worden war – ihr Schädel war mit einer gläsernen Trophäe für die Ehrenamtliche des Jahres eingeschlagen worden – fuck, es war schlimm gewesen. Sie waren nicht nur traurig gewesen, sondern stinksauer. Sie waren auf Blut aus. Ich hegte keinerlei Zweifel daran, dass sie ihre Anwälte zusammengetrommelt und ihre eigenen Ermittlungen in die Wege geleitet hatten, weil sie an meinen Fähigkeiten zweifelten. Ich war in die gleichen Verhältnisse geboren worden wie Kit. Es spielte keine Rolle, dass ich einen Abschluss in Kriminologie oder jahrelange Erfahrung hatte.
Ich hegte auch keinerlei Zweifel daran, dass sie, fänden sie den Mörder vor der Polizei, nicht das Gericht über den Fall entscheiden lassen würden. Sie würden Selbstjustiz verüben. Das hier war immerhin Montana.
Keith und Ellen Mills‘ Bemerkungen heute, als ich ihnen die Nachricht überbracht hatte, hatten nur bestätigt, was ich bereits gewusst hatte. Sie mochten Kit Lancaster nicht. Hatten sie noch nie. Sie glaubten, sie sei nicht gut genug für ihre Tochter und ein „schlechter Einfluss“ wegen ihrer verrückten Mutter. Ich bezweifelte nicht, dass sie sie vorschnell für das Verbrechen verurteilen würden.
Donovan kannte Kit schon so lange wie ich. Seit der Middleschool. Er wollte sie auch schon genauso lange. Yeah, zwei Zwölfjährige, die das süße Mädchen mit ihren Zahnspangen beäugten. Eine richtige Jugendliebe. In der Highschool hatten wir jedoch nichts mit ihr angefangen, nicht während unsere Hormone völlig außer Rand und Band waren und wir einen Ständer bekamen, nur weil wir sie lächeln sahen. Sie hatte keinerlei Gedanken an uns verschwendet. Nicht, dass sie Zeit dazu gehabt hätte. Sie war in den Unterricht gegangen und hatte im örtlichen Diner als Kellnerin gearbeitet, um über die Runden zu kommen, während sie sich um ihre psychisch kranke Mom gekümmert hatte. Danach war sie auf das örtliche Community College gegangen, doch Donovan und ich hatten beide Cutthroat verlassen, um die staatliche Universität in Missoula zu besuchen. Ich hatte gehört, dass sie Erins Bruder Lucas gedatet hatte.
Anders als seine Eltern war er ein anständiger Kerl. Ihm war es scheißegal, dass er mit einem goldenen Löffel im Mund geboren worden war. Ich hatte mir keine Sorgen darum gemacht, dass er Kit nicht gut behandeln würde, aber ich hatte mir gewünscht, an seiner Stelle zu sein. Ich war jedoch auf dem College gewesen und hatte keinem von beiden einen Vorwurf machen können.
Aber sie hatten miteinander Schluss gemacht, als er sich der Nationalgarde angeschlossen hatte. Andernorts stationiert worden war. Als er schließlich zurückgekehrt war, hatte er nicht für das Immobilienimperium der Familie zu arbeiten begonnen, wie es sein Vater gewollt hatte. Er hatte sein eigenes Ding gemacht und war nach Cutthroat zurückgekehrt, um eine Non-profit-Organisation zu leiten und sein Geld dafür zu verwenden, anderen zu helfen. Doch er und Kit waren nicht wieder zusammengekommen.
Ich war nach meinem Abschluss zurückgekommen und hatte einen Job als Cop ergattert, aber Donovan hatte noch sein Jurastudium abgeschlossen. Erst nachdem er das Staatsexamen bestanden hatte, war er zurückgekehrt. Dann hatten wir angefangen, regelmäßig im Diner vorbeizuschauen, um sie zu besuchen. Wir waren gemeinsam oder allein hingegangen, hatten uns in ihren Bereich gesetzt und mit ihr geredet.
Schließlich hatten wir einen Draht zueinander gefunden, als wir gemeinsam das Planungskomitee für den Polizeiball gebildet hatten. Ich war nicht gerade begeistert von dieser Aufgabe gewesen, da Tanz egal welcher Art nicht mein Ding war. Aber es war um eine Spendengala zu Gunsten von Familien von Officern, die im Dienst gestorben oder verletzt worden waren, gegangen. Wir hatten Kit kennengelernt und gehofft, dass sie sich für die Vorstellung erwärmen könnte, dass zwei Männer sie wollten. Bis sie ohne eine Nachricht aus der Stadt geflohen war.
Vielleicht hätten wir nicht so subtil vorgehen sollen. Oder so langsam.
Jetzt war sie zurück und ich würde mir die Gelegenheit nicht noch einmal entgehen lassen, auch nicht wenn wir mitten in einer beschissenen Mordermittlung steckten. Ihre Mutter war überhaupt keine Hilfe. Die einzige Freundin, die sie hier in der Stadt hatte und von der wir wussten, war tot. Obgleich sie jemand so verdammt Liebenswürdiges war, hatte sie sich mit den Mills Feinde gemacht und das bedeutete, dass die Leute in der ganzen Stadt sie hassen würden. Kit brauchte uns jetzt beide. Und wir würden es nicht länger langsam angehen lassen. Wir würden ihr mitteilen, wie wir empfanden. Heute Abend. Genau jetzt.
Ich fuhr auf einen Parkplatz, schaltete den Motor meines Polizeiwagens aus und rieb mir über die Augen. „Bis jetzt ist sie die Hauptverdächtige.“
„Wenn es kein Verbrechen aus Leidenschaft ist, dann steht Familie gleich als nächstes auf der Liste der üblichen Verdächtigen.“
„Ich werde Keith oder Ellen Mills nicht sagen, dass sie Hauptverdächtige sind“, sagte ich ihm und erschauderte förmlich allein bei dem Gedanken. „Ich würde noch vor dem Morgen gefeuert werden. Wir werden sie unter die Lupe nehmen, aber ich werde es so oft wie möglich Miranski überlassen, sich um sie zu kümmern.“ Die andere Detective auf dem Revier war nicht in Cutthroat aufgewachsen und kannte die Spielchen hier nicht so wie ich. Sie käme schon damit zurecht.
„Klug. Du denkst aber nicht, dass Kit es getan hat, oder?“
Ich war beleidigt, dass er überhaupt fragte.
„Fuck, nein. Ich bezweifle, dass sie die Kraft hätte, einen Schädel dermaßen einzuschlagen.“
Die Erinnerung an Erins eingeschlagenen Schädel würde mir für immer ins Gedächtnis gebrannt sein.
„Erin war fast einen Kopf größer als Kit. Wenn Erin nicht gerade am Boden saß oder Kit auf dem Wohnzimmertisch stand, um sie zu schlagen, dann stimmt der Winkel überhaupt nicht.“
Ich war zuvor schon an Mordtatorten gewesen, aber es war schwer, einen Fall objektiv zu betrachten, wenn es um jemanden ging, den ich den Großteil meines Lebens gekannt hatte. Ich war nicht mit ihr befreundet gewesen, aber da sie Lucas‘ Schwester gewesen war, waren wir alle mehr oder minder gemeinsam aufgewachsen. Dafür war Cutthroat klein genug.
„Es ist dein Job, jemand anderen zu finden.“
Ich seufzte, weil er das Offensichtliche aussprach. Es war mein Job, Beweise zu finden und zu sammeln, Motive und Mittel aufzudecken und dann den verdammten Mörder zu finden. Es war sein Job, dafür zu sorgen, dass derjenige für schuldig gesprochen und den Rest seines Lebens hinter Gitter gesteckt wurde. Der Fall lag jetzt in meiner Hand, aber würde – hoffentlich – bald in seiner liegen. Er war derjenige, der mit dem Druck zurechtkommen musste, den Bürgermeister als Vater zu haben. Ich war ganz zufrieden damit, dass mein Dad ein Installateur war.
Als ich aus dem Wagen stieg, schaltete ich die Lautsprecherfunktion des Handys aus. „Bin da. Zuerst muss ich unser Mädel holen und sie in Sicherheit bringen. Ich bin jetzt vor ihrem Büro.“ Ich sah nach oben zu den Fenstern im ersten Stock. „Das Licht brennt.“
„Wir treffen uns dort in ein paar Minuten“, sagte er.
„Ich will einen Ring an Kits Finger stecken und sie in mein Bett schaffen. Sie zwischen uns holen. Aber so wie es aussieht“, ich rieb mit meiner freien Hand über meinen Nacken, „muss ich sie eventuell in Handschellen legen und in eine Gefängniszelle stecken.“
„Wie du gesagt hast, fuck nein. Sie hat jetzt uns. Ich will sie in Handschellen legen und damit an meinem Bett befestigen.“
Abso-fucking-lut.