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SAFE SYSTEM

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Also, vor sechs Wochen, da klopft’s nachts an meinem Fenster … im zweiten Stock. Es ist schon spät. So spät, dass die Lichter im Tal tief unter dem Internat fast alle aus sind. Ich lieg in meinem riesigen Himmelbett mit den geschnitzten Bettpfosten und lese Shakespeare. Okay, nein, mach ich nicht. Das hätt ich lesen sollen, aber ich hab in meinem Mathebuch gelesen. Ich find Mathe immer noch geiler als jedes andere Fach. Geist hat sich auf meinem Bauch eingerollt und lässt sich von mir kraulen. Geist sieht aus wie ein kleines, hellgraues Eichhörnchen mit Mäusekopf und runden Ohren. Ihre Augen sind auch rund, riesig und schwarz. Natürlich darf keiner wissen, dass sie hinter der kaputten Steckdose in meinem Zimmer wohnt. Wenn sie’s wüssten, würden sie wieder die Kammerjäger holen. Was ich mega-unfair finde, weil: Geist war eindeutig zuerst da.


Alle im Internat denken, dass es im zweiten Stock spukt. Vor allem in der Nacht hört man hier oben Pfeif- und Quietsch- und Kratzgeräusche. Keiner weiß, dass hier kein echter Geist spukt, sondern ein Siebenschläfer-Weibchen. Über das Pfeifen hab ich schon mit Geist geredet. Interessiert sie ’n feuchten , dass sie mich damit aufweckt. Inzwischen hab ich mich dran gewöhnt und wach nicht mehr auf davon. Und hey – vielleicht schnarch ich ja? Wär nur fair.

Aber auch wenn ich mich beim Schlafen anhören sollte wie ein Schwein beim Fressen – deshalb hab ich nicht das Zimmer im zweiten Stock gekriegt, wo sonst keiner wohnt, weil der zweite Stock noch nicht fertig renoviert is. Das war, damit ich Lilith nicht kille. In meiner ersten Nacht im Internat haben die mich nämlich in Liliths Zimmer untergebracht. Und ich war so dämlich, dem kleinen Teufel ein Geheimnis zu verraten. Nur weil sie aussieht wie ein lieber, süßer Engel. Welches Geheimnis? Na, dass ich abhauen wollte. Ja, schon wieder. Aber diesmal wollt ich nicht zurück nach Hause zu Mama. Nee, ich wollte zu Noah. Du erinnerst dich an die Haagens, meine letzte Pflegefamilie? Klar erinnerst du dich. Die haben mich ja immer zu den Besuchen bei dir gebracht. Aber Noah kennst du nicht. Der durfte nicht mit. Noah is wie ’n Bruder für mich. Ich hab dir ja von ihm erzählt.

Eigentlich wollt ich nie Geschwister. In meiner Klasse in der Grundschule haben fast alle Geschwister gehabt und alle haben ihre Geschwister gehasst. Vor allem große Schwestern und kleine Brüder müssen das Allerletzte sein. Noah is nicht das Allerletzte. Noah is der einzige Mensch, dem ich nix erklären musste über mich. Der einfach so mein Freund sein wollte. Er wollte nix ändern an mir. Ich hab nich weniger fluchen müssen – nee: Noah hat sogar genauso viel geflucht! Er hat’s nich schlimm gefunden, dass ich manchmal rotsehe. Und meine Pläne – die hat er geliebt! Und bei allen mitgemacht. Wir sind wie echte Geschwister, bloß ohne die Raufereien und die Streiterei. Nur wohnt Noah jetzt mit seinen Eltern in der Schweiz. Und ich konnte nicht mit, weil die haben mich ja nicht adoptiert. Sie waren nur meine Pflegefamilie. Schon okay. Ich versteh das. Ich glaube, anders hätt ich’s gar nicht gewollt, weil du und Mama, ihr bleibt immer meine Eltern. Außerdem haben die Typen vom Jugendgericht das Sagen.

Ich weiß auch nich, ob ich unbedingt in die Schweiz will. Schokolade mag ich nich so und vor Kühen hab ich irgendwie Schiss. Gut, die haben stumpfe Zähne und keine Krallen – aber sie sind einfach gigantisch groß. Wie grasende Wale. Gegen Wale hab ich auch nix, trotzdem will ich ihnen nich auf ’ner Wiese begegnen. Ich muss also nicht unbedingt in die Schweiz. Fair is es trotzdem nicht. Ich wollte doch bei Noah bleiben. Und Noah bei mir. Er is sogar von zu Hause abgehauen und hat sich bis nach Saaks durchgeschlagen. Hier hat ihn dann Polizist Dirk Marwick erwischt. Derselbe Polizist, der mich damals in Berlin verhaftet hat, weil ich angeblich einen Schokoriegel geklaut hab. Danach haben sie mich ins Saakser Internat geschickt und Noah in die Schweiz. Und da sind wir immer noch.


Trotzdem: Ich bin nicht mehr traurig darüber, weil ich Saaks ziemlich cool finde. Ich will hier nicht weg, im Moment jedenfalls nicht. Und ein Grund dafür klopft gerade an mein Fenster: Dante.

Das is nicht so ungewöhnlich. Dante spielt manchmal Spiderman. Auf der Innenseite vom Internat steht seit Jahren ein Gerüst. Das haben die mal aufgebaut, um die Holzbalkone und Fensterläden neu zu streichen. Dabei is ihnen wohl irgendwie das Geld, die Lust oder die Farbe ausgegangen. Jedenfalls steht das Gerüst immer noch da, nur arbeitet keiner mehr an irgendwas. Das Gerüst is aber voll nützlich. Weil es keinen Aufzug in den zweiten Stock gibt und Dante mit dem Rollstuhl nicht über die Treppe hochfahren kann, klettert er eben außen hoch.

Ich mach das Fenster auf.

„Irgendwann knallst du noch runter“, prophezeie ich ihm und trete zur Seite.

Dante schwingt sich rein und landet sportlich auf dem alten Polstersessel. Beim Aufprall staubt es durchs ganze Zimmer – Dreck aus mehreren Jahrzehnten: die Hautschuppen von Leuten, die längst gestorben sind. Dante hustet los und wedelt mit der Hand vor dem Gesicht.

„Mann, Enni, du solltest echt mal die Putzleute hier reinlassen“, keucht er.

Ich zucke mit den Schultern. „Ich halt die nich ab. Ich glaub, die haben Angst vor Geist.“ Dabei kraule ich Geist zwischen den Ohren und setze mich wieder zu ihr aufs Bett.

Dante grinst. „Ein Wunder, dass sie noch nicht umgezogen ist. Siebenschläfer sind eigentlich reinliche Tiere.“

„Witzig. Du solltest Comedian werden.“

Dante grinst. „Kein Stand-up …“

Ich sehe ihn überrascht an. Normalerweise reden wir nicht darüber, dass Dante nicht laufen kann. Oder stehen. Weil es einfach keine Rolle spielt. Er ist mit dem Rollstuhl schneller als wir anderen zu Fuß. Und wo er nicht hinfahren kann, da klettert er. Heute is irgendwas anders, das seh ich ihm an. Dante sieht, auch wenn er auf einem Staub-Sessel sitzt, aus wie ’n Prinz auf seinem Thron. Seine Haare sind goldblond und sogar seine Haut wirkt, als hätte jemand ein bisschen Goldpulver draufgepustet. Na ja, wenn ich jemandem Gold ins Gesicht machen würde, dann würd ich mir auch Dante dafür aussuchen.

Ich hab das Gefühl, Dante geht’s oft genug auf die Nerven, dass er so schön is. Vor allem dann, wenn ihn irgendwelche Leute dämlich anglotzen. Übel nehmen kannst du’s ihnen trotzdem nicht. Ich ertappe mich dabei, wie ich ihn anstarre. peinlich!

Da prustet Dante plötzlich los. Ich zucke zusammen. Ich hab wohl zu lang geglotzt, ohne was zu sagen.

„Was?“, fahre ich ihn an. Geist springt auf und quiekt empört. Sie mag keine lauten Geräusche, die sie nicht selber macht.

„Nichts“, sagt Dante. „Aber wir haben heute in Physik gehört, dass Röntgenstrahlen nich so super gesund sind. Also hör auf, mein Gehirn mit Röntgenblicken zu beschießen.“

Ich halte die Klappe. Noah hat mal was Ähnliches zu mir gesagt. Kann sein, dass ich wirklich so ’n Blick hab.

„Hat’s funktioniert?“, fragt Dante neugierig und macht es sich bequemer. „Weißt du, was ich denke?“

Ich schüttle den Kopf, weil ich leider keine Ahnung hab. Ärgert mich. Normalerweise fällt’s mir nicht schwer, zu erraten, was jemand denkt. Bei Dante ist es schwierig. Eigentlich mag ich Poker, weil’s da ganz viel um Mathe geht. Aber gegen Dante würd ich nich spielen. Sein Gesicht zeigt selten mehr, als er freiwillig zulässt. Angeblich ist das bei mir auch so.

„Ich hab nachgedacht“, fängt Dante an und das Lachen ist ganz raus aus seiner Stimme. „Über das, was du rausgefunden hast … dass jemand für dich und mich das Schulgeld bezahlt. Und dass es das Saakser Internat offiziell nicht gibt …“

Ich nicke. War klar, dass das irgendwann kommt. Nur, als Dante die letzten Wochen nix gesagt hat, hab ich gedacht, vielleicht will er nicht mehr drüber reden. Und ganz ehrlich: Wär auch okay für mich. Es geht mir gut in Saaks. Besser, als ich je gedacht hätte, dass es mir in dem Knast in den Bergen gehen könnte. Warum? Erstens is es doch keine Klapsmühle und zweitens is es auch kein Knast. Kühe gibt’s auch nicht, obwohl wir auf’m Berg sind, und das Essen is herrlich! Seit ’ner ganzen Weile hab ich auch keinen Ärger mehr gekriegt. Also wär’s doch total bescheuert, wenn ich mich jetzt auf die Suche nach neuem Ärger mache, oder?

„Und dann sind da die Sachen, die du in meiner Schülerakte gefunden hast“, fährt Dante fort.

„Über Ahmet Armut?“, frage ich und er nickt.

Ahmet Armut war unser Hausmeister. So ein ganz typischer Schulhausmeister: voller Narben und Tätowierungen, mit dem Blick eines Scharfschützen und dem Gang eines Soldaten. Hat nur gefehlt, dass er ’ne Jacke anhat, auf der hinten draufsteht: „Undercover“. Jetzt is Ahmet Armut weg. Abgeholt, mitten in der Nacht, von einem schwarzen Helikopter. Wie das Schulhausmeister halt immer so machen.

„Ich will wissen, was dahintersteckt“, sagt Dante und sieht mich dabei sehr direkt an. So, wie’s den meisten Leuten unangenehm is, angeguckt zu werden. Interessiert Dante ’n , ob’s mir unangenehm is.

Ich weiß, warum er so guckt. Dante und ich haben echt viel gemeinsam. Ich hab die letzten Jahre in Heimen, betreuten WGs oder in Pflegefamilien gewohnt. Dante ist seit vier Jahren im Internat. Wir sind dauernd mit anderen Leuten zusammen. Und wir sind fast immer allein. Es is nicht so, dass keiner um uns rum ist. Wir sind nur irgendwie immer mehr in uns drin als bei denen da draußen. Das lernst du, wenn du kein eigenes Zimmer hast, das du absperren kannst. Dann musst du’s hinkriegen, dass du um dich rum absperrst. So was wie ’n Safe zum Anziehen. Ich kann das. Und Dante kann das auch.

Wir sind aber auch bei vielen Sachen total verschieden. Weil, meistens gehen mir die anderen aus dem Weg. Ich hab erst lernen müssen, wie ich sie dazu krieg. Irgendwann ist es dann von selbst passiert. Die meisten sind vorsichtig bei mir. Wahrscheinlich auch, weil sie gehört haben, dass ich rotsehe. Spricht sich rum, so was. Dass ich dann Dinge mache, an die ich mich nachher nicht erinnern kann. Um mich schlagen und treten zum Beispiel. Psycho halt. Würd ich auch krass finden, wenn ich’s von jemand anderem hören würd. Kapier ich total, die Vorsicht.

Bei Dante ist es andersrum. Menschen wollen möglichst nah an ihm dran sein. Auch Erwachsene. Das is nich nur, weil er so aussieht, wie er aussieht. Es is was in ihm oder an ihm. So, dass du auf keinen Fall was verpassen willst, was er sagt oder tut. Dass du sehen willst, wie er reagiert auf das, was du sagst oder tust. Da, wo er is, is die Bühne, da spielt die Musik.

Dante is ein Anführer. Einer, der sagt, wo’s langgeht, und alle laufen los. Er hasst das. Es macht ihm Angst. Weil er weiß, dass die meisten nicht gucken, wo sie hinlaufen. Gibt so Leute. Mehr als von den anderen. So Typen, die einfach machen, was man ihnen sagt, ohne nach links und rechts zu gucken. Die sind sogar noch froh drüber, dass ihnen einer sagt, was sie machen sollen. Deshalb is Dante vorsichtig. Er glaubt zwar nicht, dass ich eine von denen bin. Aber ganz sicher weiß er’s nicht. Weil ganz sicher weiß ich’s auch nich …

„Was, wenn wir was rausfinden, das du lieber nicht wissen willst?“, frage ich ihn.

Dante nickt sofort. Daran hat er auch schon gedacht. „Die ganze Sache, das Internat, Ahmet Armut … Das hat was mit mir zu tun.“ Er runzelt die Stirn und sieht auf einen Schlag älter aus. Wie einer, der zu weit gelaufen is und nur deshalb weitergeht, weil der Weg zurück genauso lang dauert. „Enni, ich glaub, es hat was mit meinem Vater zu tun.“


Die Worte brennen zwischen uns in der Luft wie eine Lunte. Jetzt, wo sie einmal raus sind, kannst du nur noch in Deckung gehen. Die Rakete geht hoch, auch wenn du’s dir wieder anders überlegst.

„Das glaub ich auch“, sage ich leise und dann noch leiser: „Hast du deine Mutter noch mal gefragt?“

Dante schnaubt. „Wozu? Sie hat mich die letzten Jahre angelogen, da kann sie jetzt nicht plötzlich sagen: Ey, übrigens, ich weiß doch, wer dein Vater is, und hier is seine Adresse.“ Er sieht mich an, als wäre ich ein Reh, dem er gerade zufällig im Wald begegnet ist. Als könnte ich jeden Moment weglaufen. Er hat keinen Schimmer, dass seine Augen wie Scheinwerfer sind. Kein Reh würde auch nur mit dem Muskel zucken. „Würdest du mit ihr reden, Enni?“

Ich? Ich?

„ “, sag ich und vergrabe den Kopf in den Händen. „ . .“

Dante nickt. „Heißt das Ja?“

Ich lache. Dante sieht mich immer noch abwartend an. Das ist reine Höflichkeit. Wir wissen beide, dass ich Ja sagen werde.

Im ersten Heim, in dem ich war, gab’s einen Safe. So richtig wie in den Comics. So ’n graues Metall-Ding in der Wand hinter einem Bild. Der Hit war: Keiner wusste, was da drin war. Ob überhaupt was drin war. Weil, als die Stadt das Haus gekauft hat, da war der Tresor halt schon drin. Und da hat ihn schon keiner aufmachen können. Die digitale Anzeige hat sechs Stellen gehabt. Also Tasten von 0 bis 9, eine # und ein C. Du tippst die sechs Ziffern ein, drückst auf Raute – und die Tür geht auf. Wenn du die richtige Kombination hast. Nur hat die eben keiner gehabt. War der größte Renner im Heim, an dem Tresor rumzudrücken. Irgendwer hat behauptet, dass derjenige, der den Safe aufkriegt, auch behalten darf, was drin is. Als ich hingekommen bin, hatten’s schon Hunderte Heimis jahrelang versucht. Vergeblich. Alles , wenn du mich fragst. Du brauchst nur ’n bisschen Mathe und ’n Plan.

Bei sechs Ziffern gibt’s eine Million mögliche Kombinationen. Von 000000 bis 999999. Also fängst du mit der niedrigsten oder mit der höchsten Zahl an und gehst sie alle durch, immer plus eins oder minus eins. Ich hab angefangen mit 000000#, dann 000001#, 000002# …

„Die is ja voll !“, hat ein Junge gebrüllt, als er mir eine Minute lang zugeguckt hatte. „Keiner sucht sich so Zahlen aus!“

Auch der Betreuer hat mich eher mitleidig angeguckt. „Is ja schön, dass du ein System hast, Enni, aber da brauchst du viele Jahre, bis du alle Möglichkeiten durchhast.“

Jetzt hab ich ihn mitleidig angesehen. „Sechsundvierzig Tage.“

Daraufhin hat er nur geglotzt und mit seinen Fingern rumgerechnet. Da wird er aber nich so weit gekommen sein.

Sieben Tasten drücken und das Rad drehen, um zu sehen, ob die Tür aufgeht: jedes Mal vier Sekunden. Vier Sekunden multipliziert mit einer Million Kombinationen: macht vier Millionen Sekunden. Oder 1.111,1 (periodisch) Stunden. Macht gerundet sechsundvierzig Tage. Nur dürfte ich da weder schlafen noch essen noch pinkeln gehen. Und in Wahrheit haben die mich überhaupt nur dreißig Minuten am Tag an den Safe dran gelassen. Also wären’s eher 555,55 Tage geworden. Anderthalb Jahre. Aber du weiß ja nie … vielleicht triffst du den Jackpot schon am dritten Tag. Auf jeden Fall is es besser, du hast ’n Plan und nicht genug Zeit, als alle Zeit der Welt und keinen Plan.

Nach zehn Tagen hat mich Mama abgeholt. Klar hab ich mich mega gefreut, dass ich wieder nach Hause durfte. Nur war ich da erst bei 004498 Kombinationen. Ich hab’s Tasha erklärt, meiner Zimmernachbarin. Hab ihr gesagt, wie sie weitermachen soll. Zu Hause hab ich immer wieder dran gedacht. Immer gewartet, dass Tasha anruft und mir sagt, was drin war in dem Safe. Nur hab ich nie wieder von ihr gehört. Vielleicht is sie jetzt Millionärin und wohnt in der Karibik. Na, aber sicher! Und zu Ostern kommen Peter Pan und Schneewittchen zu Besuch. Die hätten ihr die Kohle abgenommen oder das Gold oder was es war. Erwachsene halten sich nur so lang an Deals, so lang sie dabei nix zu verlieren haben. Ja, ich weiß, gibt Ausnahmen. Von denen hab ich mir die Namen gemerkt.

Manchmal denk ich noch heute dran und frag mich, was da drin is in dem Tresor hinter der Wand. Weil’s ein Geheimnis ist, das keiner gelöst hat. So was lässt dich nich los. Deshalb müssen wir einfach herausfinden, was mit dem Saakser Internat nich stimmt. Ahmet Armut hat gesagt, ich soll mich raushalten. Ich soll meine Nase nicht reinstecken. Aber meine Nase steckt schon mittendrin. Allein deshalb, weil Dante mein Freund ist. Und weil das Geheimnis was mit ihm zu tun hat und mit dem Vater, den er nie kennengelernt hat. Klar kannste sagen: Geheimnisse? Nö, Mann, interessiert mich nich. Is gut, dann hör hier auf zu lesen.

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Nein? Siehste!

Ich will’s auch wissen. Also stehe ich auf und strecke Dante die Hand hin. Er lächelt mit diesem leicht schiefen Lächeln, das ich am liebsten mag – und schlägt ein.

„Wo fangen wir an?“, fragt er.

Ich grinse zurück. „Bei 000000.“

Die Unausstehlichen & ich - Die Welt ist voller Wunder

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