Читать книгу Geliebte Crystal - V.C. Andrews - Страница 7

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Ein neuer Anfang

Mit den Morris nach Hause zu fahren war wie eine Besichtigungstour durch ihr Leben. Sie fuhren eine nicht besonders teure Limousine, die sie wegen ihres niedrigen Benzinverbrauchs und ihrer hohen Bewertung im Warentest ausgewählt hatten.

»Karl trifft bei allen Einkäufen die Entscheidung«, erläuterte Thelma mit dem kleinen Lachen, das auf alle ihre Äußerungen folgte. »Er sagt, ein informierter Verbraucher sei ein geschützter Verbraucher. Der Werbung kann man nicht glauben. Anzeigen und insbesondere Fernsehspots stecken voller Fehlinformationen, nicht wahr, Karl?«

»Genau, meine Liebe«, pflichtete Karl ihr bei.

Ich saß hinten. Thelma hatte sich so herumgedreht, dass sie sich auf dem ganzen Weg mit mir unterhalten konnte – dem Weg in mein neues Zuhause in Wappinger Falls, New York.

»Karl und ich kennen uns schon aus dem Sandkasten, wusstest du das?«

Sie redete weiter, bevor ich ihr sagen konnte, dass sie mir das bereits erzählt hatte.

»Seit der zehnten Klasse gingen wir miteinander, und als Karl das College besuchte, blieb ich ihm treu, und er blieb mir treu. Nach dem Examen, als er seine Stelle bei dieser Computerfirma bekommen hatte, planten wir unsere Hochzeit. Karl half meinen Eltern bei den Vorbereitungen, bis hin zur Wahl des besten Blumengeschäfts, nicht wahr, Karl?«

»Das stimmt«, sagte er und nickte bestätigend. Dabei wandte er den Blick nicht von der Straße.

»Karl führt beim Autofahren nicht gerne lange Gespräche«, erklärte Thelma und sah ihn lächelnd an. »Er sagt, die Leute vergessen, dass Autofahren volle Konzentration erfordert.«

»Besonders heutzutage«, dozierte Karl, »da so viel mehr Autos auf den Straßen unterwegs sind, und viel mehr jugendliche und ältere Fahrer. Diese beiden Altersgruppen sind für über sechzig Prozent aller Unfälle verantwortlich.«

»Karl hat ständig alle möglichen Statistiken parat«, verkündete Thelma stolz. »Erst letzte Woche hatte ich die Idee, unseren alten Gasherd durch einen neuen Elektroherd zu ersetzen. Da rechnete Karl die Wärmeeinheiten – stimmt das, Karl? Wärmeeinheiten?«

»Ja.«

»Die Wärmeeinheiten in Kosten um und zeigte mir, dass der Gasherd viel günstiger ist. Ist es nicht wunderbar, einen Mann wie Karl zu haben, der verhindert, dass du die falschen Entscheidungen triffst?«

Ich lächelte und sah zum Fenster hinaus. Das Waisenhaus war nur etwa achtzig Kilometer von dem Ort entfernt, an dem meine neuen Eltern lebten, aber ich war noch nie so weit in den Norden gekommen. Abgesehen von einigen Ausflügen mit der Schule war ich überhaupt noch nicht viel herumgekommen. Schon das Waisenhaus zu verlassen und dreißig Kilometer weit zu fahren war ein Abenteuer.

Es war Spätsommer, die kühleren Herbstwinde kamen bereits von Norden herunter. Die Blätter färbten sich rostrot und orange. Das Farbspiel der dicht bewaldeten Berge in der Ferne war atemberaubend schön. Es war ein sonniger Tag, vor dem tiefblauen Himmel trieben Wolken im Wind dahin, dehnten sich aus und wurden dünn wie Gaze. Richtung Süden verwandelte sich ein Flugzeug in einen silbernen Punkt und verschwand dann in den Wolken.

Ich war glücklich und voller Hoffnungen. Ich hatte ein Zuhause, einen Ort, an den ich gehörte, jemanden außer mir selbst, um den ich mich kümmern konnte, und, wie ich hoffte, jemanden, der sich um mich kümmerte. Wie einfach das war, und wie selbstverständlich für die meisten, aber wie wundervoll und neu und kostbar für eine Waise wie mich.

»Karl ist der älteste von drei Brüdern und der einzige, der verheiratet ist. Sein mittlerer Bruder, Stuart, ist Vertreter für einen Klimaanlagenhersteller in Albany, und sein jüngster Bruder, Gary, hat in Poughkeepsie, wo Karls Vater lebt, eine Kochausbildung absolviert. Gary hat als Koch auf einem Kreuzfahrtschiff angeheuert, also hören und sehen wir nur wenig von ihm.«

»Karl und seine Brüder sind ungefähr im selbem Alter, aber sie stehen sich nicht sehr nahe. Niemand aus Karls Familie tut das, nicht wahr, Karl?«

Karl wollte sich umdrehen, um sie anzuschauen. Sein Kopf hielt jedoch in der Bewegung inne, als etwa fünfzig Meter vor uns ein Auto aus einer Einfahrt herausfuhr und wir abbremsen mussten.

»Wenn sie nicht gelegentlich miteinander telefonieren würden, wüssten sie gar nicht, wer aus der Familie überhaupt noch lebt. Karls Vater lebt noch, aber seine Mutter starb vor – zwei Jahren, Karl?«

»Morgen vor einem Jahr und elf Monaten«, erwiderte Karl mechanisch.

»Vor einem Jahr und elf Monaten«, wiederholte sie wie ein Übersetzer.

Also habe ich zwei Onkel und einen Großvater auf Karls Seite, dachte ich. Bevor ich sie nach ihrer Familie fragen konnte, rückte sie schon mit den entsprechenden Informationen heraus.

»Ich habe keine Geschwister«, sagte Thelma. »Meine Mutter sollte keine Kinder bekommen. Sie hatte Brustkrebs, als sie erst siebzehn war, und die Ärzte rieten ihr, keine Kinder zu bekommen. Dann wurde sie Anfang Dreißig doch noch schwanger. Mein Vater war damals einundvierzig. Meine Mutter ist jetzt achtundfünfzig und mein Vater neunundsechzig.«

»Ich wette, du hast dich schon gefragt, warum wir keine eigenen Kinder haben. Außer dir, meine ich«, fügte sie rasch hinzu.

»Das geht mich doch nichts an«, sagte ich.

»Aber natürlich. Alles, was uns angeht, geht jetzt auch dich etwas an. Wir wollen doch eine Familie sein, also müssen wir alles miteinander teilen und aufrichtig zueinander sein, nicht wahr, Karl?«

»Absolut«, sagte er und blinkte, um die Spur zu wechseln und den Wagen vor ihnen zu überholen.

»Karls Spermazahl ist zu gering«, sagte sie mit einem Lächeln, als sei sie entzückt darüber.

»Ich weiß nicht, ob wir darüber reden müssen, Thelma.« Karls Genick wurde vor Verlegenheit rot.

»Aber natürlich können wir das. Sie ist alt genug und weiß vermutlich alles darüber, was es zu wissen gibt. Kinder sind heutzutage sehr weit in ihrer Entwicklung. Wie können sie auch anders, bei all dem im Fernsehen? Siehst du viel fern, Crystal?«

»Nein«, antwortete ich.

»Oh«, machte sie, und zum ersten Mal, seit wir uns kennen gelernt hatten, schien ihre Begeisterung zu schwinden. Ihre Augen wirkten wie winzige Taschenlampen, deren Batterien schwach wurden. Dann kam ihr ein Gedanke und sie lächelte wieder. »Wahrscheinlich hattest du in einem Heim mit so vielen anderen Kindern keine Gelegenheit dazu. Auf jeden Fall haben wir versucht, Kinder zu bekommen. Sobald Karl der Ansicht war, dass es vom finanziellen Standpunkt für uns vernünftig war, haben wir es versucht, nicht wahr, Karl?«

Er nickte.

»Nichts geschah, ganz gleich wie sorgfältig wir es planten. Ich benutzte ein Thermometer, um meine Temperatur zu messen, markierte die fruchtbaren Tage in meinem Kalender und bereitete sogar einige besonders romantische Abende vor«, gestand sie errötend. Sie zuckte die Achseln. »Nichts geschah. Wir dachten schon, wir schössen am Ziel vorbei. Ziel doch besser, sagte ich ihm immer, nicht wahr, Karl?«

»Thelma, das ist mir peinlich«, bekannte er.

»Ach, Unsinn. Wir sind eine Familie. Da ist nichts peinlich«, betonte sie.

Mit welcher Schlichtheit und Aufrichtigkeit sie über die intimsten Einzelheiten ihres Lebens redete, faszinierte mich.

»Auf jeden Fall«, fuhr sie fort und drehte sich mir wieder zu, »hat Karl darüber nachgelesen und erfahren, dass er seinen Hodensack kühl halten sollte. Er mied enge Kleidung, badete nicht mehr heiß und versuchte, sich kühl zu halten, besonders wenn wir ein Baby machen wollten. Wir machten zwischen den Versuchen sogar längere Pausen, weil sexuelle Enthaltsamkeit normalerweise die Menge und die Fortpflanzungsfähigkeit des Spermas erhöht, nicht wahr, Karl?«

»Du musst doch nicht unbedingt in alle Einzelheiten gehen, Thelma.«

»O doch. Ich will, dass Crystal es versteht. Neulich las ich eine Elternzeitschrift und darin stand, dass besonders Mütter und Töchter offen und ehrlich in allem sein sollten, damit sich zwischen ihnen Vertrauen bildet.«

»Wo war ich stehen geblieben?«, fragte sie. »Ach ja, Menge und Fortpflanzungsfähigkeit des Spermas. Also, als das nicht klappte, gingen wir zum Arzt. Wusstest du, dass ein Mann im Durchschnitt zwischen 120 und 600 Millionen Spermien pro Ejakulation produziert?«

»So viele andere Fakten und Statistiken bereiten dir Probleme, Thelma. Wie kommt es, dass du diese nicht vergisst?«, fragte Karl leise.

»Ich weiß es auch nicht. Wahrscheinlich kann man sie nicht so leicht vergessen«, meinte sie achselzuckend. »Auf jeden Fall fanden wir heraus, dass Karl unter dem Durchschnitt lag und es daher völlig gleichgültig war, was wir anstellten. Natürlich versuchten wir es immer weiter, und schließlich beschlossen wir, ein Kind zu adoptieren. Die Idee stammte aus dem Roman Throbs of the Heart von Torch Summers. Und dann sprach ich mit Karl darüber, und er fand, dass es eine gute Idee sei.«

»Auf ein Baby aufzupassen ist allerdings nicht so einfach. Man muss nachts aufstehen, und dann ist man am nächsten Tag zu müde, um irgendetwas zu tun, selbst zum Fernsehen. Deshalb haben wir nach einem älteren Kind gesucht und dich gefunden.«

»Unser Problem mit dem Kinderkriegen ist nicht so ungewöhnlich«, unterbrach Karl sie im ersten ruhigen Moment. »Man glaubte lange Zeit, Unfruchtbarkeit sei hauptsächlich ein Frauenproblem, aber in fünfunddreißig Prozent aller Fälle liegt das Problem beim Mann.«

»Karl tut es Leid, aber ich mache ihm keine Vorwürfe«, sagte Thelma mit einer Stimme knapp über Flüsterton. »Dasselbe passiert auch in Love’s Second Chance von Amanda Fairchild. Hast du das je gelesen? Ich weiß, dass du viel liest.«

»Nein«, erwiderte ich. »Ich habe noch nie davon gehört.«

»Oh. Ich glaube, es war vergangenes Jahr vier Monate lang die Nummer eins in der Liebesroman-Hitliste. Auf jeden Fall, Aprils Geliebter hat dasselbe Problem wie Karl, aber er erfährt es erst, nachdem April schwanger ist, offenbar von einem anderen Mann. Am Ende ist es so traurig, weil April bei der Geburt stirbt.«

Thelma traten tatsächlich Tränen in die Augen. Dann riss sie sich zusammen und lächelte wieder.

»Heute wollen wir an nichts Trauriges denken. Heute ist für uns alle ein großer Tag. Wir gehen heute Abend zum Essen in ein Restaurant, nicht wahr, Karl?«

»Ja. Ich dachte, wir gehen in das Sea Shell. Magst du Meeresfrüchte, Crystal?«, fragte er.

»Ich habe sie noch nicht oft gegessen, aber ja«, antwortete ich.

»Normalerweise gehen wir nicht essen«, sagte Thelma. »Aber Karl meint, im Sea Shell bekommt man etwas für sein Geld.«

»Hummer und Garnelen sind im Restaurant besonders teuer, aber dort gibt es eine sehr gute gemischte Platte mit reichlich Salat und Brot. Die Menüs dort gefallen mir. Sie sind ihr Geld wert«, lobte er. »Ihre Auswahl an Desserts wird auch dir zusagen. Bestimmt isst du gerne Schokoladentorte.«

»Das ist mein Lieblingskuchen«, gab ich zu. Von all diesem Gerede über Essen knurrte mir der Magen.

»Es gibt so vieles, was wir voneinander erfahren müssen«, sagte Thelma. »Ich möchte all deine Lieblingsdinge kennen, deine Lieblingsfarbe, Lieblingsfilmstars, Lieblingsbücher. Ich hoffe, wir haben viele Vorlieben gemeinsam, aber wenn das nicht der Fall ist, macht das auch nichts«, versicherte sie mir. Dabei nickte sie so heftig, als wollte sie sich selbst auch davon überzeugen.

Gut eine Stunde später fuhren wir eine Wohnstraße entlang und bogen in die Auffahrt eines kleinen Hauses im Ranchstil mit hellgrauen Aluminiumseitenwandungen und schwarzen Aluminiumrollläden ein. Zwischen zwei Rasenstücken befand sich ein Fußweg, der von Hecken gesäumt war, zur Linken erhob sich ein Ahornbaum. Auf dem großen, schlichten Aluminiumbriefkasten prangte in großen Buchstaben der Name MORRIS und darunter die Adresse.

»Home sweet home«, sagte Thelma, als die Garagentür sich öffnete.

Wir fuhren in die Garage, die ordentlicher aussah als manche Zimmer im Waisenhaus. An der Rückwand befanden sich Regale; alles darin war etikettiert und wohlorganisiert. Auf dem Garagenboden lag sogar ein Teppich.

Karl half mir mit meinem Gepäck und meiner Bücherkiste. Ich folgte ihnen durch eine Tür, die direkt in die Küche führte.

»Karl hat unser Haus entworfen«, erläuterte Thelma. »Er fand es praktisch, direkt von der Garage in die Küche zu kommen, damit wir unsere Lebensmitteleinkäufe leicht aus dem Auto auspacken und gleich in die richtigen Schränke verstauen können.«

Die Küche war klein, wirkte aber sehr ordentlich und sauber. Auf der rechten Seite vor dem Erkerfenster befand sich die Essecke mit Blick auf den eingezäunten Garten. Hinter dem Haus war nicht viel mehr Rasen als davor.

Neben dem Tisch hingen eine Pinnwand mit Notizen und ein Kalender, auf dem Daten eingekreist waren. An der Vorderseite des Kühlschrankes hing, an Magneten befestigt, eine Einkaufsliste.

»Hier entlang«, sagte Karl.

Wir gingen durch einen kleinen Korridor, der ins Wohnzimmer und zur Haustür führte. Direkt neben der Haustür in einem kleinen Flur war ein Schrank für Mäntel. Von dem Flur ging ein weiteres Zimmer ab, dessen Wände Bücherregale säumten, die Sofas und Sessel waren alle auf den riesigen Fernseher ausgerichtet. Daran schloss sich das Esszimmer an. Das gesamte Mobiliar im Haus war im Kolonialstil. Mein Zimmer war nicht viel größer als das Zimmer im Waisenhaus, aber es hatte eine helle Blumentapete, glänzende weiße Baumwollvorhänge, einen Schreibtisch mit einem großen Hängeschrank darüber und ein Doppelbett mit rosa und weißen Kissen und einer rosa Steppdecke. Rechts befand sich ein kleiner und links ein größerer Schrank.

»In dem kleineren Schrank kannst du andere Dinge als deine Kleidung aufbewahren«, erklärte Karl.

Ich blieb am Schreibtisch stehen und öffnete den Wandschrank. Darin befand sich ein komplett installierter Computer.

»Überraschung«, rief Thelma und klatschte in die Hände. »Erst vor zwei Tagen haben wir den für dich gekauft. Karl hat die Preise verglichen und das günstigste Angebot gewählt.«

»Er ist auf dem allerneuesten Stand«, verkündete Karl stolz. »Du hast auch einen Internetanschluss. Wenn in einigen Wochen die Schule wieder anfängt, kannst du deine Nachforschungen im eigenen Zimmer betreiben.«

»Danke«, sagte ich überwältigt. Noch nie hatte mir jemand etwas so Teures gekauft. Einen Moment blieb mir die Luft weg. Ich strich mit den Fingerspitzen über die Tastatur, um mich zu vergewissern, dass es Wirklichkeit war.

»Jetzt werde bloß nicht wie einige von diesen Kids, von denen man dauernd hört, die immer nur auf den Computerbildschirm starren«, warnte Thelma. »Wir wollen doch eine Familie sein und die Zeit beim Essen und beim Fernsehen miteinander verbringen.«

»Das möchte ich auch«, nickte ich. Ich war viel zu aufgeregt, um ihr zuzuhören. »Vielen Dank.«

»Es ist uns ein Vergnügen«, betonte Karl.

»Ich helfe dir, deine Sachen auszupacken. Dann werden wir sehen, welche neuen Kleidungsstücke du brauchst. Wir machen eine Liste, und Karl wird uns sagen, wo man sie am besten bekommt, nicht wahr, Karl?«

»Absolut«, sagte er.

»Oje. Oje, nein!«, jammerte Thelma und legte plötzlich die Hand aufs Herz.

Mein Herzschlag setzte aus. Hatte ich bereits etwas falsch gemacht?

»Was ist los?«, fragte Karl sie.

»Sieh doch auf die Uhr«, sagte sie und nickte in Richtung auf die kleine Uhr auf meinem Schreibtisch. »Es ist kurz nach drei. Ich verpasse Hearts and Flowers, und heute erfährt Ariel doch, ob Todd der Vater ihres Kindes ist. Siehst du dir das auch an?«, fragte sie mich. Hilflos schaute ich Karl an. Ich hatte keine Ahnung, wovon sie redete.

»Sie meint ihre Seifenoper. Wie kann sie sich das denn ansehen, Thelma? Wahrscheinlich kommt sie gerade aus der Schule nach Hause oder ist noch in der Schule, wenn diese Serie läuft.«

»Oh, das hatte ich vergessen. Weißt du, was ich mache, wenn ich eine Folge nicht sehen kann. Ich nehme sie auf Video auf. Aber bei all der Aufregung habe ich vergessen, den Videorecorder zu programmieren. Macht es dir etwas aus, ein bisschen zu warten? Ich helfe dir beim Auspacken, sobald die Sendung vorüber ist.«

»Das ist schon in Ordnung«, sagte ich, legte meinen ersten Koffer aufs Bett und öffnete ihn. »Da ist nicht viel zu tun.«

»Nein, nein, nein, Crystal, mein Liebling.« Sie griff nach meiner Hand. »Du kommst mit mir. Wir sehen uns die Sendung zusammen an«, sagte sie, »und dann kümmern wir uns um dein Zimmer.«

Ich warf Karl einen Hilfe suchenden Blick zu in der Hoffnung, dass er mich retten würde, als Thelma mich Richtung Tür zog.

»Thelma, denk daran, pünktlich um fünf Uhr müssen wir fertig sein, um ins Restaurant zu fahren«, erinnerte er sie.

»In Ordnung, Karl«, versprach sie. Sie zerrte mich heftig hinter sich her. Ich flog fast aus dem Zimmer.

»Willkommen in unserem glücklichen Heim«, rief Karl hinter mir her.

Geliebte Crystal

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