Читать книгу Herrschaft für ein Jahr | Erotischer SM-Roman - Ven Rouven - Страница 13

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HOTELZIMMER

Ich habe das Hotelzimmer auf unser spätabendliches Eintreffen vorbereitet, es umarrangiert. Das Bett ist mit Gurten so präpariert, dass ich meine Dienerin mit Karabinern und Handschellen fixieren kann. Halsband, Ketten, Leine, Schlaginstrumente, Sexspielzeug – alles liegt einsatzbereit ausgebreitet auf einem Tisch.

Überfallartig tobe ich mich an meinem Eigentum aus. Ein auf den Kopf gestellter Ohrensessel wird zu einer Art Rampe, auf die ich die Blondine fessle und rücksichtslos benutze. Es ist ein wildes, hemmungsloses Treiben. Keine Öffnung von ihr bleibt ungenutzt. Unsere Körper sind bald in Schweiß getränkt. Es riecht in dem Zimmer nach purem Sex.

Gerte, Paddle, Rohrstock, Peitsche, Fesseln, Dildos, Buttplugs, Klammern für die Brüste und Schamlippen, Vibratoren, eine Vaginalpumpe – alles kommt zum Einsatz und findet seine Verwendung. Ich ficke sie hart von hinten und stecke ihr meinen Schwanz so tief in den Hals, dass sie sich mehrmals beinahe übergeben muss. Der Speichel läuft ihr über das Kinn und tropft hinab auf den weichen Teppichboden. Ihren saugenden Schlund benutze ich als mein lebendiges Glory Hole, bis ich in ihr komme. Mein Samen überschwemmt ihren Rachen. Sie schluckt, so gut es geht. Wir genießen.

Ich lasse von ihr ab, setze mich aufs Bett und betrachte sie. Schwer atmend hängt sie über den Ohrensessel fixiert. Sie ist mein Fickstück. Ich sage es ihr und registriere, wie befriedigend diese Worte für sie sind. Diese Entwürdigung, diese Bloßstellung.

»Danke, Herr«, keucht sie mir zu. Sie kann sich nicht bewegen. Ich koste den Anblick dieser Hilflosigkeit aus.

Nach einigen Minuten des Verschnaufens erhebe ich mich vom Bett, nehme einen sehr großen Glasdildo und penetriere die Gefangene hart mit dem kalten Teil. Das Spiel geht in die nächste Runde.

***

Unser animalisches Treiben zieht sich wieder bis zum Sonnenaufgang hin. Erschöpft schlafen wir in den frühen Morgenstunden im Bett nebeneinander fest umschlungen ein, um nur zwei Stunden später wieder zu erwachen. Uns ist die Zeit zu kostbar, um diese mit Schlaf zu vergeuden.

Wir haben Sex. Sehr normalen Sex. Sex, der sich durch nichts von anderen Paaren unterscheidet. Keine Werkzeuge, kein Schlagen.

Der Ablauf und die Handhabung des gemeinsamen Frühstücks unterscheiden sich kaum von dem davor. Die Regeln sind ihr nur vertrauter und sie hat weniger Schwierigkeiten, all den Vorgaben nachzukommen.

Zurück auf dem Zimmer lieben wir uns noch einmal. Wieder zärtlich. Ganz besonders zärtlich.

Die Trennung fällt uns von Neuem schwer, nur diesmal sprechen wir es aus. Kurz vor dem Punkt, an dem unser zweites gemeinsames Abenteuer endet, steuere ich einen Parkplatz an. Dort küssen und berühren wir uns noch einmal sehr vertraut.

Andere Verpflichtungen, das »normale« Leben, erwarten uns bereits!

***

Unsere Beziehung verändert sie. Die Intensität unserer Treffen bleibt nicht ohne innere und äußere Spuren. Sie macht Fehler, verhält sich ihrem Partner gegenüber anders. Er beginnt langsam zu begreifen, dass es da etwas Großes gibt.

Ein erster Fehler unterläuft ihr am Abend nach dem zweiten Treffen. Sie geht mit ihrem Mann in ein Fast-Food-Restaurant. Dort treffen sie sich mit Freunden. Bedauerlicherweise hat sie unsere Essensregeln so sehr verinnerlicht, dass sie automatisch nicht neben ihrem Mann, wie sonst immer, sondern ihm gegenüber Platz nimmt. Etwas, das sie in all den Jahren ihrer Beziehung noch nie getan hat. Ihm gegenübersitzend richtet sie ihr Besteck so aus, dass es in einer Linie mit dem seinigen daliegt. Er beobachtet sie dabei. Sie sieht kurz zu ihm auf, überprüft nochmals das Besteck und erst jetzt begreift sie, welch grober Fauxpas ihr unterlaufen ist.

»Warum sitzt du da?«, fragt er verwundert. Sie zuckt mit den Schultern. Was sollte sie auch darauf sagen …

»Und was soll der Unsinn mit dem Besteck?«, hakt er nach. Sie zuckt wieder mit den Schultern, erhebt sich und setzt sich neben ihn. Eine Antwort darauf fällt ihr nicht ein. Zu ihrer Erleichterung treffen die gemeinsamen Freunde ein und so ist dieses Thema erst einmal vom Tisch. Aber es sollte in den nächsten Tagen und Wochen nicht das letzte Mal sein, dass ihr Handeln Fragen aufwirft.

***

Oft genug hat sie in den letzten Jahren ihren Mann darum gebeten, ihr den Po mit der Hand oder einer Rute zu versohlen. Er hat es auch probiert, das muss man ihm zugestehen, aber alles, was es ihr entlocken konnte, war ein Lachen. Ihm hingegen war gar nicht zum Lachen zumute. Er war noch nie ein dominanter Mensch und er kann und will die BDSM-Welt auch nicht verstehen oder leiden. Als eine abgrundtiefe Perversion hat er diesen Fetisch tituliert. Er kann weder mit ihrem Wunsch umgehen noch ihn erfüllen. Im Gegenteil. Ihr Verlangen erfüllt ihn mit Zorn. Seine Abneigung davor erfüllt sie wiederum mit Hass. Und so stirbt jeglicher Versuch recht rasch und findet auch keine Erwähnung mehr.

Wer ein so ungezähmtes Sexleben genießt wie wir beide, der weiß, dass auf Dauer die Spuren dieser Liebesnächte nicht verborgen bleiben können. Von unserem zweiten Treffen sind deutliche Male zurückgeblieben. Sie liebt diese Zeichen unserer Leidenschaft. Es verbindet sie mit mir. Und so trägt sie diese auch mit Stolz. Sie ist natürlich darum bemüht, alle Merkmale auf ihrem Körper so gut als nur irgendwie möglich zu verbergen. Doch schon am zweiten Tag nach unserem letzten Treffen ist sie unvorsichtig und ihr Mann entdeckt die Striemen auf ihrer Haut.

»Wo hast du die her?«, zeigt er anklagend auf ihren Rücken.

»Das habe ich mir selbst angetan. Mich gegeißelt, da du ja dazu nicht bereit bist!«, lügt sie gut vorbereitet und klagt ihn zugleich an. Angriff ist die beste Verteidigung, davon ist sie überzeugt.

»Ich habe mir die Striemen und blauen Flecke selbst zugefügt, um dieses gute Gefühl zu erleben, nach dem ich mich sehne und das du mir verweigerst. Versteh es oder lass es bleiben. Mir egal. Ich werde jedenfalls nicht damit aufhören.«

Ihre Lüge ist von frecher Einfachheit. Sie hat mit dieser Ankündigung bereits allen Spuren, die er zukünftig noch entdecken sollte, sehr schlau vorgegriffen, ihnen ihr Geheimnis genommen.

Er glaubt ihr und lässt es sein. Verstehen kann er seine Ehefrau ohnehin in den letzten Wochen nicht mehr. Sie verändert sich immer mehr und wird zu einer Person, die er gar nicht mehr wiedererkennt. Zumindest denkt er das. Er glaubt ihr aber möglicherweise auch nur deshalb, weil es ihm zu mühsam ist, über all dies intensiv nachzudenken. Kopfschüttelnd verlässt er das Zimmer.

***

Ich stehe am Fenster meines Büros und schaue gedankenverloren in die Ferne. In meiner Hand halte ich eine Tasse heißen Kaffee, an der ich ab und zu nippe. Meine Assistentin kommt herein. Sie legt mir Unterlagen auf den Schreibtisch. Auch wenn ich es nicht sehen kann, so spüre ich dennoch, dass sie mich beobachtet. Ich stehe sonst nie am Fenster und starre nur so hinaus. Wozu auch.

»Ist etwas, Chef?«, fragt sie mich.

Ich drehe mich ihr zu, gucke sie an, nippe an der Tasse und gehe aus dem Zimmer.

Bislang konnte ich meine beiden Welten immer sehr gut voneinander trennen. Nun verhält es sich etwas anders. Dieses blonde Wesen hat mich tiefer berührt als alle zuvor. Aber will ich das auch?

Herrschaft für ein Jahr | Erotischer SM-Roman

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